Futterzusätze wie Vitamine, Mineralstoffe und Fettsäuren sollen sich positiv auf die Gesundheit von Tieren auswirken. Wann sie in Form von Futtermittelzusatzstoffen für Katzen notwendig und wann problematisch sind, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Was sind Futtermittelzusatzstoffe?
Der Begriff Futtermittelzusatzstoff ist rechtlich definiert und umfasst gemäß der EU-Verordnung über Zusatzstoffe zur Verwendung in der Tierernährung (Nr. 1831/2003) das Folgende: „Stoffe, Mikroorganismen oder Zubereitungen, die keine Futtermittel-Ausgangserzeugnisse oder Vormischungen sind und bewusst Futtermitteln oder Wasser zugesetzt werden um insbesondere eine oder mehrere […] Funktionen zu erfüllen“.
Darunter sollen sie folgende positive Wirkungen erzielen:
- eine bessere Beschaffenheit des Futters herbeiführen
- den Ernährungsbedarf der Katze decken
- das Wohlbefinden der Tiere stärken
Braucht meine Katze Futtermittelzusatzstoffe?
Unter dem Begriff „Alleinfutter“ definiert das Recht, dass dieses Futter alle für das Tier notwendigen Nährstoffe enthält – auch ohne Futterzusätze. Eine gesunde Katze benötigt daher in der Regel keine weiteren Stoffe, sofern Sie das Alleinfutter nach den Herstellerangaben verfüttern.
Wenn Sie das Futter für Ihre Katze selbst zubereiten (z. B. beim Barfen), lassen sich Futterzusätze in der Regel nicht vermeiden.
Wann sind Futtermittelzusatzstoffe im Katzenfutter sinnvoll?
Wenn Sie Ihrer Katze kein Alleinfutter geben, sondern es selbst kochen oder zusammenstellen, kann es schnell passieren, dass Sie Ihrer Katze nicht genügend Nährstoffe geben. In diesem Fall ist die Zugabe von fehlenden Nährstoffen über Futterzusätze in der richtigen Menge sehr wichtig, um einer Mangelversorgung vorzubeugen.
Auch bei bestimmten Krankheiten kann es hilfreich oder gar notwendig sein, die Katze mit speziellen Vitaminen oder Mineralien zu unterstützen.
Wichtig: Obwohl Futterzusätzen für Katzen viele positive Eigenschaften nachgesagt werden, reichen sie nicht für die Behandlung von Krankheiten aus. Denn Futterzusätze oder Futtermittel können diese weder heilen noch ihnen vorbeugen. Sie gelten daher nur als unterstützende Maßnahmen, um dem Körper ein wenig Hilfe zu geben.
Nur unter tierärztlicher Aufsicht
Bevor Sie Ihrer Katze Futtermittelzusatzstoffe verabreichen, sollten Sie unbedingt einen Ernährungsspezialisten oder Ihren Tierarzt zurate ziehen. Das gilt insbesondere dann, wenn womöglich eine Erkrankung zugrunde liegt.
Denn wenn Sie Ihrer Katze die falschen Zusätze oder zu viel des Guten geben, kann das auch nach hinten losgehen. Möglich ist beispielsweise eine Überversorgung mit Vitaminen (z. B. Hypervitaminose A), die Ihrer Katze ernsthaft schaden kann.
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Überblick: Welche Stoffe sind Futtermittelzusatzstoffe für Katzen?
Unter tierärztlicher Aufsicht können Sie Katzenfutter mit verschiedenen Zusatzstoffen ergänzen. Die wichtigsten Gruppen sind:
Essenzielle Aminosäuren
Aminosäuren sind Bausteine von Proteinen, die für den Körper Ihrer Katze lebenswichtig sind. Wenn Ihre Katze sie nicht selbst herstellen kann und darauf angewiesen ist, sie mit der Nahrung zu sich zu nehmen, handelt es sich um essenzielle Aminosäuren. Dazu gehören zum Beispiel Arginin, Histidin und Valin.
Taurin ist dabei besonders wichtig, da diese essenzielle Aminosäure für die Funktion des Nervensystems verantwortlich ist und den Herzschlag Ihrer Katze beeinflusst.
Essezielle Fettsäuren
Fettsäuren versorgen den Körper nicht nur mit Energie, sondern sind auch Teil wichtiger Strukturen (z. B. der Zellmembranen). Omega-3-Fettsäuren sind bekannt dafür, dass sie zahlreiche positive Eigenschaften auf die Gesundheit der Katze haben.
Dies gilt insbesondere für die Hautgesundheit, weshalb essenzielle Fettsäuren häufig als unterstützende Therapie bei Hautproblemen zum Einsatz kommen.
Mineralstoffe
Auch Mineralstoffe sollten nicht im Katzenfutter fehlen, da sie als Ionen oder anderweitige anorganische Bestandteile für viele Körperfunktionen maßgeblich sind. Während Katzen die sogenannten Mengenelemente im Grammbereich pro Kilogramm benötigen, ist der Bedarf an Spurenelementen geringer.
Mengenelemente
Kalzium und Phosphor sind für Ihre Katze essenziell, weshalb sie diese Mengenelemente über die Nahrung aufnehmen muss. Das optimale Kalzium-Phosphor-Verhältnis liegt bei etwa 1,5:1.
Weiterhin sollten Sie aber auch dafür sorgen, dass Ihre Katze ausreichend (aber nicht zu viel) Magnesium, Natrium, Chlorid und Kalium erhält.
Spurenelemente
Zu den wichtigsten essenziellen Spurenelementen bei Katzen gehören Eisen und Jod, die bei Katzen häufig in unzureichenden Mengen vorkommen. Dabei spielt Jod zum Beispiel eine besonders wichtige Rolle bei der Produktion von Schilddrüsenhormonen.
Vitamine
Vitamine spielen eine zentrale Rolle im Stoffwechsel Ihrer Katze. Zu den essenziellen Vitaminen für Katzen gehören in erster Linie:
Vitamin A
Vitamin A (Retinol) ist wichtig für Augen, Haut und Haare. Wenn Ihre Katze also einen Retinolmangel hat, kann dies Augenkrankheiten und Hautprobleme aller Art verursachen. Gefährlich ist aber auch ein Überschuss, denn er kann zu Skelettveränderungen und Wachstumsstörungen führen.
Tagesbedarf einer erwachsenen Katze: 67 IE (Internationale Einheiten) pro Kilogramm Körpergewicht0.67.
Vitamin D
Vitamin D (Calciferole) unterstützt verschiedene Organe (z. B. Darm, Knochen, Nieren) und reguliert den Kalzium-Phosphat-Haushalt. Bei einem Überschuss können die Gefäßwände Ihrer Katze verkalken.
Ein Mangel tritt vor allem bei Wohnungskatzen auf, da sie nicht genügend Vitamin D aus der Vorstufe Pro-Vitamin D3 über das Sonnenlicht bilden können. Die Folge können missgebildete Knochen sein, die weich und biegsam sind.
Tagesbedarf einer erwachsenen Katze: 10-15 IE pro Kilogramm Körpergewicht0.67
Vitamin E
Das Vitamin E (Tocopherole) schützt als Antioxidans die im Körper enthaltenen Fettsäuren vor einem Angriff freier Radikale. Ein Vitamin-E-Mangel kommt eher selten vor, führt allerdings zu Wachstumsstörungen. Doch Vorsicht: Ein Überschuss kann bei Kätzchen schnell zum Tod führen. Auch Gerinnungsstörungen wurden hiermit in Verbindung gebracht.
Tagesbedarf einer erwachsenen Katze: 1 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht0.67
Darreichung: Wie werden Futtermittelzusatzstoffe für Katzen angeboten?
Da es sich bei Futtermittelzusatzstoffen in der Regel nicht um Arzneimittel handelt, können Sie sie in den meisten Fällen ohne tierärztliches Rezept im Handel erwerben. Die üblichen Darreichungsformen sind Tropfen, Kapseln, Pulver, Pasten oder Tabletten.
Ein Beispiel ist Fischöl (z. B. Lachsöl), das reich an den Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) ist.
Quellen: