Ratgeber: Ist Monoproteinfutter gut für Katzen? Dieser Artikel ist tierärztlich verifiziert

Ist Monoproteinfutter gut für Katzen?

Der Vorteil von Monoproteinfutter besteht darin, dass die enthaltene Proteinquelle genau angegeben wird und die Gewissheit besteht, dass keine anderen Eiweiße enthalten sind.

„Single-Protein“ oder „Monoprotein“ sind häufige Bezeichnungen auf Katzenfuttermitteln. Doch was bedeuten sie und wann ist Monoproteinfutter für Katzen sinnvoll? Erfahren Sie hier mehr über dieses Thema:

Was ist Monoproteinfutter für Katzen?

Proteine (Eiweiße) sind, neben Wasser, der Hauptbestandteil von Fleisch und Fisch. Die Formulierung „Monoprotein“ oder „Single-Protein“ auf einem kommerziellen Katzenfutter bezeichnet Futtermittel, in denen nur eine einzige Proteinquelle beziehungsweise Fleischsorte enthalten ist.

Welche Proteinquellen werden im Katzenfutter eingesetzt?

Als Proteinquelle im Futter werden die verschiedenen Fleisch- oder Fischsorten bezeichnet, welche in der Futtermittelindustrie zum Einsatz kommen. Die häufigsten verwendeten Sorten sind zum Beispiel Rind, Huhn, Pute, Lamm oder Kaninchen. Doch auch Monoprotein-Futtermittel mit Pferd, Büffel oder Känguru sind im Handel zu finden.

Welches Protein vertragen Katzen am besten?

Diese Frage lässt sich nicht ganz so einfach beantworten. Die gängigen Proteinquellen in den Futtermitteln werden von den meisten Katzen sehr gut vertragen.

Treten allerdings Probleme einer Futterunverträglichkeit auf, dann sind statistisch die häufigsten Verursacher Rindfleisch, Fisch, Huhn und Milchprodukte.

Dennoch sollte eine Katze ohne Anzeichen einer Futtermittelallergie oder -unverträglichkeit, wie Durchfall, Erbrechen oder Juckreiz, möglichst keine der selteneren Proteinquellen zu fressen bekommen. Nur so sind diese im Falle einer eventuell zu einem späteren Zeitpunkt notwendigen Ausschlussdiät einsetzbar.

Wann ist Monoproteinfutter für Katzen sinnvoll?

Der Vorteil eines Monoproteinfutters ist die genaue Deklaration der enthaltenen Proteinquelle und die Sicherheit, dass keine weiteren anderen Eiweiße enthalten sind. Da auch Katzen Futtermittelunverträglichkeiten oder Futtermittelallergien gegenüber Proteinen im Futter entwickeln können, finden Monoproteinfuttermittel in diesen Fällen besonders häufig Verwendung.

Monoproteinfuttermittel im Einsatz bei einer Futtermittelunverträglichkeit

Sowohl zur Diagnose als auch zur Therapie einer Futtermittelunverträglichkeit oder einer Futtermittelallergie werden Monoprotein-Futtermittel eingesetzt. Dabei wird zunächst über einen längeren Zeitraum nur eine einzige Proteinquelle verwendet.

Diese sollte bisher möglichst noch nicht auf dem Speiseplan gestanden haben. Beliebt sind hierbei außergewöhnlichere Eiweißlieferanten wie zum Beispiel Pferd, Strauß, Büffel oder Känguru.

Ist Monoprotein-Futter eigentlich hypoallergen?

Die Bezeichnung „Monoprotein“ oder „Single-Protein“ gibt keinen Hinweis, ob das jeweilige Futtermittel von einem Futterallergiker vertragen wird. Ein Futter mit dieser Beschriftung ist also nicht per se hypoallergen.

Dennoch ist ein Monoprotein-Futtermittel sehr gut für eine hypoallergene Diät geeignet, da die enthaltenen Proteine genau benannt sind und so gezielt allergieauslösende Eiweiße vermieden werden können.

Warum sind Proteine für Katzen wichtig?

Proteine sind für das Überleben der Katze unerlässlich, da sie für viele Körperfunktionen eine wichtige Rolle spielen. Als Fleischfresser ist die Katze auf den Verzehr von tierischen Proteinen angewiesen.

Das zeigt sich auch in der Zusammensetzung ihrer Beutetiere. Diese bestehen oft zu mehr als der Hälfte aus Eiweiß und nur zu einem geringen Teil aus Fett und Kohlenhydraten – ein wichtiger Grund auf die Herkunft und Qualität des Futterproteins zu achten.

Katzen brauchen mehr Eiweiß als Hunde

Der Eiweißbedarf von Katzen ist ungefähr dreimal so hoch, wie bei Hunden. Denn während Hunde aus Kohlenhydraten ihre schnelle Energie ziehen können, nutzen Katzen hauptsächlich Eiweiße zur Energiegewinnung. Daher ist Hundefutter für Katzen nicht zur dauerhaften Fütterung geeignet.

Wie hoch sollte der Proteingehalt im Katzenfutter sein?

Der Rohproteingehalt in der täglichen Futterration einer Katze sollte zwischen 26 und 30 Prozent der Trockensubstanz liegen. Der Bezug zur Trockensubstanz wird genommen, um Futtermittel mit unterschiedlichem Wassergehalt vergleichen und auf ihren tatsächlichen Proteinanteil einschätzen zu können.

Rohprotein – Was sagt mir dieser Wert?

Rohprotein bezeichnet in der Futtermittelanalytik den gesamten Stickstoffgehalt eines Futtermittels. Somit umfasst diese Bezeichnung nicht nur echte Proteine, sondern auch andere stickstoffhaltige Verbindungen wie Aminosäuren, Ammoniak, Harnstoff und Nitrate.

Daher dient der Rohproteinwert als grober Schätzwert für den potenziellen Proteinwert des Futters. Der Begriff „roh“ bezieht sich darauf, dass diese Methode keine Differenzierung zwischen verschiedenen stickstoffhaltigen Verbindungen vornimmt.

Welche Monoproteinfutter für Katzen gibt es?

Die Auswahl an Monoprotein-Futtermitteln für Katzen auf dem Markt ist groß und wächst stetig weiter. Je nach Vorlieben und Unverträglichkeiten der Katze kann ein pures Fleisch-Nassfutter oder ein Produkt mit einer Eiweißquelle und anderen Bestandteilen, wie Gemüse oder Reis, gewählt werden.

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Trocken- und Nassfuttermittel stehen zur Auswahl

Neben verschiedenen Sorten können Sie Monoproteinfutter für Katzen auch in verschiedenen Futtertypen kaufen. Ob Monoprotein-Katzentrockenfutter oder Nassfutter, die Wahl liegt bei Ihnen. Jedoch finden sich im Trockenfutter auch immer andere Zutaten, da dieses produktionstechnisch bedingt nicht ausschließlich aus Fleisch hergestellt werden kann.

Für hochgradige Allergiker eignen sich daher oftmals besser spezielle hypoallergene Diäten, welche sich auf eine möglichst einfache und verträgliche Rezeptur konzentrieren. Mittlerweile enthalten diese häufig auch Proteine aus Insekten.

Die Belohnungen dürfen nicht vergessen werden!

Damit sensible Katzen nicht auf Leckerlis verzichten müssen, gibt es heutzutage auch viele verschiedene Snacks für Katzen mit nur einer Fleischquelle. Wählen Sie für einen Futterallergiker immer die gleiche Fleischsorte wie im verwendeten Monoproteinfutter, um unerwünschte Reaktionen zu vermeiden.

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Fazit: Eignet sich Monoproteinfutter für meine Katze?

Monoproteinfutter schadet keiner Katze – im Gegenteil. Daher ist es nicht nur für empfindliche, sondern auch für gesunde Katzen geeignet.

Bitte beachten Sie jedoch, dass Sie vorher herausfinden sollten, welche Sorten Ihre Katze gut verträgt oder am liebsten frisst. Schließlich wäre es schade, wenn Sie sich für eine Fleischsorte entscheiden, die Ihre Katze nicht einmal mit den Augen ansehen möchte.

Futterumstellung beachten

Möchten auch Sie Ihre Katze auf Monoproteinfutter umstellen, sollten Sie sich vorher ausführlich über das Thema der Futterumstellung bei Katzen informieren. Denn zu schnell durchgeführt, kann dies gesundheitliche Probleme bei Ihrer Katze auslösen.

Quellen:

  • Lutz H, Kohn B, Forterre F (2019): Krankheiten der Katze. 6., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Thieme
  • Christine Iben, Annette Liesegang, Brigitta Wichert, Petra Wolf, Ernährung der Katze. Grundlagen – Fütterung – Diätetik, Stuttgart 2021
  • FEDIAF (European Pet Food Industry Federation) (2021): Nutritional Guidelines for Complete and Complementary Pet Food for Cats and Dogs PDF

Dr. Cornelia Kolo, Tierärztin
frau zwei hunde

Während meines Studiums der Tiermedizin und meiner Promotion an der Ludwigs-Maximilians-Universität in München konnte ich zahlreiche Einblicke in die vielfältigen Bereiche der Tiermedizin sammeln. Seit 2011 habe ich in meiner praktischen Tätigkeit als Tierärztin mit den verschiedensten Tieren und ihren Erkrankungen zu tun. Meine Leidenschaft gehört dabei der Aufgabe, meinen Patienten bestmöglich zu helfen und zu ihrem Wohle zu handeln. Mein Wissen als Tierärztin und als langjährige Hundebesitzerin und Hundesportlerin teile ich zudem gerne als Autorin.


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