Sollte ich meinen Katzen Trocken- oder Nassfutter anbieten? Dieser Artikel ist tierärztlich verifiziert

Katzen Trocken- und Nassfutter

Trocken- oder Nassfutter für die Katze? Diese Frage hat schon für viel Diskussion unter Katzenbesitzern gesorgt.

Jeder Katzenbesitzer fragt sich zu Beginn, welche Futterart besser für seine Katze ist: Trocken- oder Nassfutter? Um Ihnen einen Überblick zu geben und die Entscheidung zu erleichtern, führt dieser Artikel die wichtigsten Unterschiede sowie die Vor- und Nachteile der beiden Futterarten auf.

Was ist besser für Katzen: Trocken- oder Nassfutter?

Die Auswahl an Katzenfutter ist vielfältig, da fällt die Wahl nicht immer leicht. Welches Futter beziehungsweise welche Fütterungsart letztendlich am besten für Ihre Katze ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab und kann nicht pauschalisiert werden.

Fakt ist: Ob Trocken- oder Nassfutter, wenn Katzenfutter als Alleinfuttermittel deklariert ist, enthält es alle wichtigen Nährstoffe, die Ihre Katze zum Leben braucht.

Dennoch bringen beide Futterarten ihre Vor- und Nachteile mit sich, die Sie hinsichtlich der Bedürfnisse Ihrer Katze und ihrer Gesundheit berücksichtigen sollten.

Lassen Sie sich im Zweifel und um den individuellen Bedürfnissen Ihrer Katze gerecht zu werden, am besten ausführlich von Ihrem Tierarzt beraten

Exkurs: Das natürliche Trinkverhalten von Katzen

Die natürliche Beute wildlebender Katzen besteht zu einem großen Anteil aus Wasser und deckt somit einen beträchtlichen Teil ihres Wasserbedarfs. Das ist ein Grund dafür, wieso Katzen in freier Wildbahn nur selten eine Wasserstelle aufsuchen.

Dieses Trinkverhalten haben sich Hauskatzen bewahrt, weshalb auch sie nur selten aus dem bereitstehenden Wassernapf trinken. Und genau aus diesem Grund ist die Frage „Sollte ich meiner Katze Trocken- oder Nassfutter anbieten?“ besonders entscheidend.

Unterschiede: Trocken- vs. Nassfutter

Der Hauptunterschied zwischen Nass– und Trockenfutter ist der Wassergehalt. Während dieser bei Nassfutter sehr hoch ist (in der Regel 60 bis 85 Prozent), ist er bei Trockenfutter durch spezielle Herstellungsverfahren auf ein niedriges Niveau herabgesetzt (meist weniger als 10 Prozent).

Dies hat Auswirkungen auf verschiedene Aspekte, die Sie bei Ihrer Wahl bedenken sollten:

Die Gesundheit

Die Qualität eines Katzenfutters hängt nicht von seinem Wassergehalt ab – Trocken- oder Nassfutter gibt es in allen Qualitätsstufen.

Nassfutter hat jedoch einige gesundheitliche Vorteile gegenüber Trockenfutter, die sich auf die Gesundheit Ihrer Katze auswirken. Beispielsweise kann der hohe Wassergehalt Nierenproblemen oder Harnwegerkrankungen vorbeugen.

Viele Katzen, die Trockenfutter fressen, neigen hingegen öfter zu Übergewicht. Jedoch haben trockene Kroketten den Vorteil, möglicherweise weniger Zahnbelag zu verursachen als feuchtes Futter.

Der Preis

So wie es Trocken- und Nassfutter für Katzen in verschiedenen Qualitätsstufen gibt, finden Sie sie auch in unterschiedlichen Preisklassen.

Oft wird Trockenfutter als vergleichsweise günstiger angesehen als Nassfutter. Doch obwohl Trockenfutter im Vergleich zu Nassfutter aufgrund des entzogenen Wassers verdichtet ist, macht dies hochwertiges Trockenfutter nicht unbedingt billiger.

Die Haltbarkeit

Da Trockenfutter kaum Feuchtigkeit enthält, ist diese Art von Futter besonders lang haltbar. Das hat den Vorteil, dass Sie Trockenfutter ein paar Tage im Napf lassen können, ohne dass es verdirbt.

Anders verhält es sich mit Nassfutter. Wegen des hohen Wassergehalts neigt es dazu, nach dem Öffnen schnell zu verderben. Daher ist es sehr wichtig, dass Sie geöffnete Dosen luftdicht abgedeckt im Kühlschrank aufbewahren und zügig aufbrauchen.

Zudem sollten Sie Futterreste nicht länger als einen Tag im Napf lassen – das gilt vor allem auch bei hohen Temperaturen.

Hinweis: Wie lange Sie Katzenfutter (geöffnet) aufbewahren können, erfahren Sie aus den Angaben des Herstellers auf der Verpackung.

Der Geschmack

Wie beim Menschen sind auch bei Katzen die Geschmäcker verschieden. Viele Samtpfoten gelten zudem als besonders wählerisch.

Für welches Katzenfutter sich Ihre Katze entscheidet, hängt oft vom Geschmack ab und nicht davon, ob das Futter aus trockenen Kroketten oder saftigen Häppchen besteht.

Probieren Sie deshalb selbst aus, welches Futter Ihre Fellnase bevorzugt.

Nassfutter: Vor- und Nachteile im Überblick

Vorteile:

  • meist hohe Akzeptanz, da geschmacksintensiver
  • hoher Anteil an Flüssigkeit (sorgt für einen besseren Flüssigkeitshaushalt und kann Nieren- sowie Harnwegproblemen vorbeugen)
  • auch für Katzen ohne Zähne geeignet

Nachteile:

  • geringer Zahnabrieb: kann die Bildung von Zahnbelag und Zahnstein begünstigen (bei keiner zusätzlichen oder unzureichenden Zahnpflege)
  • kurze Haltbarkeit nach dem Öffnen

Trockenfutter: Vor- und Nachteile im Überblick

Vorteile:

  • platzsparende Lagerung und lange Haltbarkeit (auch nach dem Öffnen)
  • feste Bestandteile des Trockenfutters können die Zähne bei der Reinigung unterstützen, reicht aber allein nicht aus
  • umweltfreundlicher hinsichtlich weniger Verpackungsmaterial

Nachteile:

  • manchmal geringere Akzeptanz
  • Gefahr von Wassermangel (Dehydratation)
Katze Trinkbrunnen © Lightspruch / stock.adobe.com
Um Wassermangel bei einer reinen Trockenfütterung vorzubeugen, sollten Sie Ihre Katze zum Trinken animieren – zum Beispiel mit einem Trinkbrunnen.

Was sollte ich bei der reinen Trockenfütterung beachten?

Trockenfutter ist eine besonders einfache Art der Fütterung, birgt allerdings vor allem die Gefahr von Wassermangel (Dehydratation), Nieren- und Harnwegproblemen.

Es ist daher sehr wichtig, dass Sie Ihre Katze dazu anregen, über den Tag verteilt zu trinken. Dazu können Sie entweder einen Trinkbrunnen aufstellen oder mehrere Wassernäpfe in der Wohnung oder im Haus verteilen.

Worauf muss ich bei einer reinen Nassfütterung achten?

Bei Nassfutter hingegen müssen Sie besondere Hygienevorschriften beachten, um Verderb zu vermeiden. Auf lange Sicht stellt Nassfutter aber eine wichtige Flüssigkeitsquelle für Ihre Katze dar.

Vergessen Sie nicht, regelmäßig die Gesundheit der Zähne Ihrer Katze zu kontrollieren. So können mit Feuchtfutter gefütterte Katzen eher zur Bildung von Zahnbelag neigen.

Lassen Sie diesen und Zahnstein frühzeitig von Ihrem Tierarzt entfernen und achten Sie auf eine routinemäßige Zahnpflege.

Ist eine Mischfütterung möglich?

Ein Kompromiss besteht darin, beide Futtersorten zu kombinieren und alle Vorteile zu nutzen. Sie können zum Beispiel Trockenfutter (nach Belieben oder mehrfach pro Tag) anbieten und zusätzlich ein- oder zweimal am Tag Nassfutter geben.

Das sorgt bei Ihrer Katze nicht nur für eine schmackhafte Abwechslung, sondern verbessert zu einer reinen Trockenfütterung auch ihren Wasserhaushalt.

Wichtig: Achten Sie bei dieser Fütterungsart unbedingt auf die Berechnung der richtigen Ration. Andernfalls könnte Ihrer Katze sonst eine Über- oder Unterversorgung mit Nährstoffen drohen.

Am besten lassen Sie den Bedarf Ihrer Katze einmal durch Ihren Tierarzt errechnen und einen Fütterungsplan erstellen. An diesem können Sie sich langfristig orientieren.

Fazit: Sollte ich meinen Katzen Trocken- oder Nassfutter anbieten?

Für welche Art von Futter Sie sich entscheiden, bleibt Ihnen überlassen – und zum Teil auch der Vorliebe Ihrer Samtpfote.

Wichtig ist, dass Sie die Vor- und Nachteile von Trocken- und Nassfutter kennen und vor allem in Hinblick auf die Bedürfnisse Ihrer Katze abwägen.

Quellen:


Franziska G., Tierärztin
Profilbild von Tierärztin Franziska Gütgeman mit Hund

An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln. Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen. Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.


Unsere beliebtesten Beiträge