{"url":"https://www.zooplus.de/magazin/hund/welpen/futtermenge-fuer-welpen","title":"Die richtige Futtermenge für Welpen","mag_id":197142,"is_single":true,"cat_name":"Hund","sub_cat_id":223,"sub_cat_name":"Hundewelpen","cat_id":79}
Wie viel darf’s denn sein? Fütterungsempfehlungen helfen dabei, die richtige Futtermenge für Welpen zu finden.
Ein Hundewelpe zieht ein? Eine aufregende Zeit! Einer der Grundpfeiler für eine gesunde Entwicklung Ihres Hundes ist die passende Ernährung. Aber wie viel Hundefutter soll ein Welpe fressen? Wir geben Tipps rund um die richtige Futtermenge für Welpen und Junghunde.
Wichtig bei der Futtermenge für Welpen: Größengerechtes Wachstum
Jede Rasse hat ihr eigenes Wachstumstempo. Dabei gilt: Je kleiner der Hund ist, desto schneller erreicht er seine finale Größe. Große und sehr große Rassen lassen sich dagegen mehr Zeit mit dem Wachsen. In der folgenden Tabelle sehen Sie, wie lange unterschiedliche Hunderassen vom Welpenalter bis zum Ausgewachsensein durchschnittlich brauchen:
Tabelle: Wann ist mein Hund ausgewachsen?
Körpergewicht ausgewachsener Hund
Ende des Wachstums
Kleine Rassen (bis 10 kg)
8 bis 12 Monate
Mittelgroße Rassen (11 bis 25 kg)
12 bis 15 Monate
Große Rassen (26 bis 44 kg)
15 bis 18 Monate
Sehr große Rassen (45 bis 90 kg)
18 bis 24 Monate
Große Hunde sind deutlich später ausgewachsen als leichtere Vierbeiner. Das bedeutet auch, dass für sie bis zum Alter von eineinhalb oder zwei Jahren Empfehlungen für Welpen und Junghunde gelten, was die Hundeernährung und Bewegung betrifft.
Kleine Hunde wie Havaneser, Dackel, Mops oder Jack Russel Terrier können ab einem Alter von einem Jahr futtern wie die Erwachsenen. Denn ist der Hund ausgewachsen, profitiert er nicht mehr von Welpennahrung. Große Rassen müssen hingegen länger Welpenfutter in den Napf bekommen – dazu später mehr.
Mehr zum Thema gibt’s in unserem ausführlichen Artikel zur Welpenernährung.
So wichtig ist die richtige Futtermenge für Welpen
Junge Welpen haben in der Regel einen guten Appetit. Warum sollte man ihnen also nicht einfach so viel geben, wie sie mögen? Der Grund: Weil zu viel Energie zu schnellerem Wachstum führt. Das wiederum kann Skeletterkrankungen zur Folge haben, die den Hund sein ganzes Leben lang beeinträchtigen.
Besonders gefährlich ist ein Zuviel an Kalorien für große und sehr große Hunde. Riesen wie die Deutsche Dogge brauchen fast zwei Jahre, bis sie ausgewachsen sind. Falls sie nun im Welpen- und Junghundalter eine zu große Menge Nahrung aufnehmen, wächst der Hund schneller als seine Knochen. Dann kommt es zu teils irreversiblen Skelettschäden.
Wachstumskurven beachten
Wachstumskurven helfen dabei, das Körpergewicht des Hundes bis zum Erwachsenenalter im Blick zu halten. Sie zeigen an, welches durchschnittliche Gewicht der Welpe oder Junghund zwischen acht Wochen und 18 Monaten haben sollte.
Deshalb geben Züchter von großen Rassen Käufern ihrer Welpen häufig gleich eine Wachstumskurve an die Hand. Alternativ können Sie bei einem auf Ernährung spezialisierten Tierarzt nach einer Wachstumskurve fragen. Zudem gibt es online zahlreiche Wachstumskurven für verschiedene Hunderassen.
Nicht nach Augenmaß schätzen
Die objektiven Kurven geben zuverlässigere Informationen als das Auge. Die Einschätzung nach Augenmaß kann sogar schaden: Denn viele Hundehalter neigen dazu, dem Vierbeiner mehr Futter in den Napf zu geben, wenn er einen Wachstumsschub hinter sich hat. Schließlich sieht er jetzt besonders schlaksig aus. Mehr Futter hilft aber nicht: Der Hund schießt weiter in die Höhe.
Ein grober Richtwert für das Wachstum großer Hunde lautet: Im Alter von einem halben Jahr sollten Vertreter großer Rassen zirka 60 Prozent ihres späteren Körpergewichts erreicht haben.
Tabellen zur richtigen Futtermenge für Welpen: Nassfutter und Trockenfutter
Anhand einiger Beispiele zeigen wir, wie die empfohlene Futtermenge sich im Lauf des Wachstums und abhängig von der zu erwartenden Größe entwickelt. Die Beispiele beziehen sich nur auf das jeweils genannte Futter. Jedes Welpenfutter hat ausgehend von seiner Energiedichte andere Fütterungsempfehlungen.
Futtermengen-Tabelle Nassfutter, Beispiel Lukullus Junior
Als Beispiel für ein Nassfutter wählen wir Lukullus Naturkost Junior. Da dieses Futter auch in 800-Gramm-Dosen erhältlich ist, eignet es sich gut für mittelgroße Hunde. Lukullus empfiehlt folgende Futtermenge für Welpen und Junghunde:
Endgewicht
Bis 3 Monate
4-6 Monate
7-8 Monate
bis 5 kg
200 g – 400 g
400 g
400 g
5 – 15 kg
400 g – 800 g
400 g – 1.000 g
400 g – 800 g
16 – 30 kg
800 g – 1200 g
800 g – 1.600 g
800 g – 1.200 g
Wir sehen, dass es hierbei teils große Spannbreiten gibt. Die Fütterungsempfehlung für Welpen ist eine gute Richtlinie für die täglichen Rationen. Die tatsächlich benötigte Futtermenge hängt von der Art der Haltung, der Rasse und insbesondere vom Aktivitätsgrad des Welpen ab. Einen guten Anhaltspunkt für die richtige Futtermenge gibt Ihnen die individuelle Wachstumskurve Ihres Welpen.
Fütterungsempfehlungs-Tabelle Welpen-Trockenfutter, Beispiel Concept for Life X-Large Puppy
Wer auf der Suche nach einem Trockenfutter für seinen Welpen oder Junghund ist, findet ein noch differenzierteres Angebot. Es gibt spezielles Trockenfutter für Welpen großer oder Riesen-Rassen, aber auch für kleine und mittelgroße Hunderassen.
Je kleiner der Hund im Erwachsenenalter, desto früher können Sie auf ein Adult-Futter umsteigen, denn sie sind mit rund einem Jahr ausgewachsen. Bei den großen und Riesen-Rassen muss unbedingt bis zum Alter von 18 beziehungsweise 24 Monaten ein Welpen- oder Juniorfutter eingesetzt werden, um Wachstumsstörungen zu vermeiden.
Hier sehen Sie eine Tabelle für die empfohlene Futtermenge vom Concept for Life X-Large Puppy für Welpen mit einem zu erwartenden Endgewicht über 45 Kilogramm. Auch beim Trockenfutter gilt: Die vorgeschlagene Menge ist nur eine Empfehlung und muss an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden.
Alter in Monaten
Endgewicht 45 kg
60 kg
80 kg
100 kg
2
310 g
400 g
450 g
530 g
3
410 g
510 g
605 g
715 g
4
455 g
530 g
695 g
795 g
6
615 g
675 g
825 g
1095 g
8
610 g
650 g
905 g
1120 g
12
440 g
670 g
805 g
955 g
14
430 g
545 g
760 g
895 g
16
450 g
540 g
675 g
800 g
18
450 g
540 g
670 g
795 g
20
Giant adult
535 g
670 g
790 g
22
Giant adult
Giant adult
665 g
790 g
24
Giant adult
Giant adult
665 g
790 g
Futtermenge für Welpen beim Barfen
Wer einen Welpen barfen möchte, muss sich vorher unbedingt gut in die Materie einlesen. Grundsätzlich gilt aber: Ein Welpe frisst täglich rund vier bis sechs Prozent seines Körpergewichts. Hierbei ist allerdings auch die korrekte Zusammensetzung der Nährstoffe wichtig.
Da sich die Nährstoffbedürfnisse eines Welpen in seinen schnellen Wachstumsphasen fast wöchentlich verändern, sollte, wer seinen Welpen oder Junghund barfen möchte, am besten vorher Rücksprache mit einem Tierarzt oder einem Ernährungsexperten für Hunde halten.
Mehr Informationen über das Barfen von Welpen und Junghunden finden Sie in unserem Artikel Welpen barfen.
Auf wie viele Portionen sollte man das Futter verteilen?
Welpen und Junghunde haben einen kleineren Magen und einen schnelleren Stoffwechsel als erwachsene Vierbeiner. Darum sollten sie ihre Tagesration in mehreren Portionen bekommen. Wer zwischendurch viel mit Trockenfutter trainiert, kann das übrige Futter auf drei bis vier Portionen aufteilen. Nach der Mahlzeit sollte der Vierbeiner dann ein Stündchen ruhen.
Dies ist vor allem für Hunde großer Rassen eine wichtige Gewohnheit, um einer Magendrehung vorzubeugen. Sobald der Vierbeiner erwachsen ist, reicht es, zwei Portionen pro Tag zu füttern.
Tipp: Futter zum Trainieren einberechnen
Wer mit Welpen und Junghunden trainiert, arbeitet häufig mit Futterbelohnungen. Allerdings ist es wichtig, diese Belohnungsmenge von der Tagesration abzuziehen, um Übergewicht vorzubeugen.
Ihr Vierbeiner braucht übrigens keine speziellen Leckerlis als Belohnung. Sein tägliches Trockenfutter reicht als normale Belohnung. Wiegen Sie dazu die tägliche Futterration für einen Tag ab und deponieren Sie einen Teil als Trainingshäppchen in einem Futterbeutel. Falls etwas übrig bleiben, kann der Rest mit zur Abendmahlzeit.
Um das Training attraktiver zu machen, können Sie die Trockenfutter-Ration mit intensiv riechenden Leckerlis mischen, zum Beispiel mit Wolf of Wilderness – Wild Bites. Ab und zu gibt dann der „Joker“ in Form eines „Wild Bites“ eine zusätzliche Motivation. Die speziellen Leckerlis sollte es grundsätzlich aber nur für besonders schwierige Übungen oder sehr gute Leistungen geben.
Martin Bucksch: Kosmos Praxishandbuch Hundekrankheiten, Franckh-Kosmos 2013, S. 19–21
Dr. Cornelia Kolo, Tierärztin
Während meines Studiums der Tiermedizin und meiner Promotion an der Ludwigs-Maximilians-Universität in München konnte ich zahlreiche Einblicke in die vielfältigen Bereiche der Tiermedizin sammeln. Seit 2011 habe ich in meiner praktischen Tätigkeit als Tierärztin mit den verschiedensten Tieren und ihren Erkrankungen zu tun. Meine Leidenschaft gehört dabei der Aufgabe, meinen Patienten bestmöglich zu helfen und zu ihrem Wohle zu handeln. Mein Wissen als Tierärztin und als langjährige Hundebesitzerin und Hundesportlerin teile ich zudem gerne als Autorin.
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