Zwergschnauzer

zwergschnauzer im grass

Signifikant für den Zwergschnauzer sind sein buschiger Bart und seine dichten Augenbrauen.

Der Zwergschnauzer mit dem drahtig-rauen Fell und den buschigen Bart- und Brauenhaaren ist eine Miniatur-Ausgabe des Schnauzers. In Hinblick auf seine Ausdauer, seine Wachsamkeit und seinen Mut steht der Kleine seinem großen Bruder jedoch in nichts nach.

Aussehen: Typisch Schnauzer!

Der Zwergschnauzer hat das charakteristische Aussehen der Schnauzer geerbt. Dazu gehört vor allem der buschige Bart und die dichten, langen Augenbrauenhaare, die die Augen leicht überschatten. Aber auch die kräftige, eher gedrungene als schlanke Statur mit dem nach hinten abfallenden Rücken haben Zwerg-, Mittel- und Riesenschnauzer gemein. Ebenso wie das drahtig-raue Deckhaar, das dem Körper gut anliegt.

Seine Widerristhöhe liegt nur bei 30 bis 35 cm. Des Weiteren bringt ein Zwergschnauzer zwischen 5,5 und 9 kg auf die Waage.

Vier Farbvarianten

Farblich präsentiert sich der Zwergschnauzer hingegen etwas variantenreicher als der Rest der Schnauzer-Familie. Neben den bekanntesten Schnauzer-Farben „Pfeffer-Salz“ sowie „Rein Schwarz“, gibt es den kleinsten Schnauzer-Vertreter auch in „Schwarz-Silber“ sowie in „Rein Weiß“. Konkret setzen sich diese Farbvarianten wie folgt zusammen:

  • Rein Schwarz mit schwarzer Unterwolle. Helle Abzeichen am Kopf, auf der Brust und an den Läufen sind unerwünscht.
  • Pfeffer-Salz-Farben: Gleichmäßig verteilte und gut pigmentierte Pfefferung in mittleren Farbnuancen von Eisengrau bis Silbergrau mit grauer Unterwolle und dunkler Maske. Deutliche helle Abzeichen sind hier ebenfalls unerwünscht.
  • Schwarz-Silber: Schwarzes Deckhaar mit schwarzer Unterwolle, dazu weiße Abzeichen über den Augen, an den Backen, am Bart, an der Kehle, an der Vorderseite der Brust zwei geteilte Dreiecke, am Mittelfuß der Vorderläufe, an den Pfoten, an der Innenseite der Hinterläufe und am After. Stirn, Nacken und Ohren-Außenseiten sollten schwarz sein.
  • Rein Weiß mit weißer Unterwolle, keine dunkle Maske.

Parti- und Scheckenschnauzer

In den USA ist darüber hinaus der Partischnauzer – auch Scheckenschnauzer genannt – bekannt und beliebt. Parti-Farben bedeutet jegliche Farbe auf Weiß, dazu gehören auch die Farbtöne liver (braun) und chocolate, da sie mit dem Parti-Gen verankert sind. Im Gegensatz zum Standard der FCI erkennt der American Kennel Club (AKC) diese Farbvarianten an.

zwergschnauzer weiss
Zwergschnauzer kommen in vielen verschiedenen Farbvarianten vor.

Charakter: Ein freundlicher Dickkopf

Äußerst lebhaft, klug, wachsam, manchmal dickköpfig, aber auch freundlich, gutmütig und anhänglich – so lässt sich das Wesen des Zwergschnauzers in Kürze beschreiben. Er ähnelt damit sehr seinen beiden großen Brüdern, dem Mittel- und dem Riesenschnauzer. Doch in Anbetracht seiner geringen Größe überrascht es dann doch, wie ausdauernd, klug und unerschrocken der Kleinste der Schnauzer-Familie agiert.

Er ist von Natur aus extrem wachsam und meldet seinem Herrn zuverlässig jedes unbekannte Geräusch. Damit ist er seiner Familie gleichzeitig ein guter Wachhund, der den Vergleich mit anderen Wachhunderassen nicht scheuen muss. Auch Fremden begegnet er seinem Naturell entsprechend zunächst eher zurückhaltend bis reserviert.

Pflege: Das raue Haar brauch Zuwendung

Die Pflege ist beim Schnauzer etwas umfangreicher als bei manch anderen Rassen. Denn das raue Haar erfordert nicht nur regelmäßiges Bürsten, sondern sollte darüber hinaus zwei bis viermal pro Jahr getrimmt werden. Sie können dazu entweder einen Hundesalon oder Ihren Tierarzt aufsuchen.

Ebenso können Sie das Trimmen erlernen, damit Sie es zukünftig zuhause machen können. Mit den richtigen Werkzeug und mit etwas Übung sollte dies kein Problem darstellen. Außerdem sollte der Bart regelmäßig geschnitten werden und Augen, Ohren und Krallen kontrolliert werden.

Die gute Nachricht für Allergiker ist: Schnauzer haaren sehr wenig und unterliegen keinem Fellwechsel. Sie eignen Sie sich daher auch für Hundehalter mit einer leichten Tierhaarallergie.

Welches Futter braucht der Zwergschnauzer?

Die genauen Bedürfnisse sind von Hund zu Hund stark verschieden. Denn genauso wie beim Menschen hängt auch beim Hund der Nährstoff- und Energiebedarf von seinem Alter, Geschlecht, Gewicht und Aktivitätsgrad ab.

Ein junger Hund, der sich mehrere Stunden in der Natur oder auf dem Hundesportplatz bewegt, braucht zum Beispiel mehr Eiweißproteine als ein Senior-Hund, der seine Zeit am liebsten auf dem Sofa verbringt.

Um zu erfahren, welche Futter für Ihren Hund das Beste ist, können Sie sich von Ihrem Tierarzt oder einem Tierernährungsexperten beraten lassen.

Haltung: Auch in der Stadtwohnung

Weltweit gehören Zwergschnauzer zu den beliebtesten Hunderassen. Dies liegt nicht zuletzt an ihrer „handlichen“ Größe, die es erlaubt die Hunde auch in einer kleineren Wohnung zu halten.

Allerdings sollten Sie dabei nicht vergessen, dass ihr Bedarf an Bewegung vergleichsweise hoch ist. Zwergschnauzer müssen sich mehrere Stunden am Tag bewegen, sei es bei ausgedehnten Spaziergängen in der Natur oder beim gemeinsamen Sport.

Sport und Aktivitäten: Kleines Energiebündel

Denn trotz seiner Körpergröße ist das Bewegungsbedürfnis des Zwergschnauzers ausgesprochen hoch. Ob Spaziergänge, Apportieren, Ball- und Suchspiele, Fährtensuche, Joggen, Schwimmen oder Radfahren – der kleine quirlige Hund bekommt nie genug und ist am liebsten immer in Bewegung.

Er möchte unterhalten und beschäftigt werden. Faules Herumliegen auf dem Sofa ist nicht sein Ding. Gesteht man ihm jedoch genügend Auslauf und Beschäftigung zu, so erweist er sich im Haus durchaus als anpassungsfähiger, anhänglicher und verschmuster Hund, der sich am liebsten in der Nähe seiner Menschen aufhält.

Ist der Zwergschnauzer der richtige Hund für mich?

Das hohe Bewegungs- und Beschäftigungsbedürfnis des lebhaften Rassehundes erfordert einen ebenso aktiven und sportlichen Halter. Ältere Menschen, die nicht mehr gut zu Fuß sind oder Menschen, die mehrere Stunden am Tag auf der Arbeit sind, sollten von dem Kauf eines Zwergschnauzers besser Abstand nehmen.

Für Hundeliebhaber, die Lust und Zeit für gemeinsame Unternehmungen mit ihrem kleinen vierbeinigen Energiebündel haben und selbst sportlich aktiv sind, werden mit dem verspielten und intelligenten Zwergschnauzer sicherlich viel Freude haben.

Ist der Zwergschnauzer ein Familienhund?

Auch für Familien mit Kindern ist diese Rasse gut geeignet. Der kleine Schnauzer ist in der Regel innig mit seiner Familie – egal ob Kind oder Erwachsender – verbunden.

Erziehung: Ein gelehriger und intelligenter Hund

Seine menschenbezogene Art, seine Intelligenz und seine Lernbegierde machen ihn zu einem dankbaren und folgsamen Schüler. Natürlich immer unter der Voraussetzung, dass er sportlich und geistig genügend ausgelastet wird.

Ist dies nicht der Fall, kann es durchaus passieren, dass sich sein Sturkopf doch noch bemerkbar macht. Bekommt er von seinem Herrn zu wenige Aufgaben, so sucht sich der eigensinnige und kluge Zwergschnauzer gerne auch mal selbst eine Beschäftigung. Ob diese dann im Sinne seiner Familie ist, mag bezweifelt werden.

Sind Zwergschnauzer leicht erziehbar?

Voraussetzung für ein harmonisches Zusammenleben mit dem zu Dominanz neigenden Zwergschnauzer ist eine gute Sozialisierung. Besonders im Welpenalter sollte Ihr Hund auf behutsame Weise möglichst viele unterschiedliche Tiere, Menschen, Fahrzeuge und Geräusche kennenlernen. Nur so lernt er, den verschiedenen Alltagssituationen gelassen zu begegnen.

Sind Zwergschnauzer Kläffer?

Auch der bei Schnauzern weit verbreiteten Auffassung, bei jedem kleinen Geräusch lauthals bellend „Meldung“ geben zu müssen, sollten Sie von Anfang an Grenzen setzen. Neben Konsequenz und einem gewissen Know-how sind dafür vor allem Liebe und Geduld gefragt. Zwergschnauzer sind sehr sensible Hunde und reagieren auf eine übertriebene Härte extrem verstörend.

Gesundheit: Ein robuster Zwerghund

Grundsätzlich ist der Zwergschnauzer sehr robust und kräftig. Mängel oder Anfälligkeiten, mit denen viele andere Zwerghunde kämpfen, sind beim kleinen Schnauzer nicht bekannt.

Gibt es rassetypische Krankheiten?

Glücklicherweise treten beim Zwergschnauzer nur selten schwere rassetypische Erkrankungen. Lästig, aber nicht lebensbedrohlich ist bei dieser Rasse etwa die mangelnde Produktion von Tränenflüssigkeit, die zu Entzündungen und Infektionen der Augen führen kann.

Auch andere Augenprobleme, wie zum Beispiel PRA (Progressive Retinaatrophie), sind beim Zwergschnauzer immer mal wieder ein Thema. Darüber hinaus sind seltene Fälle von Epilepsie und PL (Patellaluxation) beim Schnauzer bekannt.

Wie alt werden Zwergschnauzer?

Bei guter Haltung und einer verantwortungsvollen Gesundheitsvorsorge können Zwergschnauzer problemlos 14 Jahre als werden.

Die Zucht des Zwergschnauzers

Obwohl besonders in den USA viele Experimente in der Zwergschnauzer-Zucht gemacht wurden und neben der „Miniature Size“ auch die umstrittene „Toy Size“ und „Teacup Size“ gezüchtet wird, war der Zwergschnauzer in Europa nie ein richtiger Modehund.

Seriöse Züchter, die nach dem Standard der FCI züchten, vermeiden eine krampfhafte Zucht auf „Toy-Format“ und konzentrieren sich stattdessen auf den Erhalt eines gesunden, robusten und wesensfesten Zwergschnauzers.

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Einen Zwergschnauzer-Welpen sollten Sie nur von einem seriösen Züchter kaufen.

Warum ein Rassehund?

Sie sollten grundsätzlich von unseriösen Angeboten, die Welpen ohne Nachweis auf ihre Ahnentafel zu „Schnäppchen-Preisen“ anbieten, unbedingt Abstand nehmen. Nur bei einem seriösen Züchter haben Sie die Garantie, dass bei Ihrem Hund ein gesundes Erbmaterial vorliegt, dass alle empfohlenen Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen vollzogen wurden und ihr Hund eine gute Prägung und Sozialisierung in den entscheidenden ersten Wochen erfahren hat.

Wie viel kostet ein Zwergschnauzer?

Ein Zwergschnauzer von einem verantwortungsvollen Züchter kostet daher zwischen 1.200 und 1.500 Euro.

Geschichte: Beginn der gezielten Rasse-Zucht

Die gezielte Zucht einer Miniaturausgabe des rauhaarigen Pinschers begann um das Jahr 1880 im Raum Frankfurt am Main. Auf Basis des Mittelschnauzers sollte ein Kleinhund geschaffen werden, der vom Äußeren und vom Wesen her seinem großen Bruder voll entsprach.

Die geringe Größe des rauhaarigen Zwergpinschers, wie die Rasse zu Zuchtbeginn noch genannt wurde, erreichte man vermutlich durch die Einkreuzung von Affen- und Zwergpinschern.

1888 hat man den ersten Zwergschnauzer offiziell registriert. Zwar stand der Kleine zunächst im Schatten seiner großen Brüder, doch spätestens nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Zucht des Kleinhundes in den 50er Jahren stark forciert wurde, eroberte der Zwergschnauzer die Herzen zahlreicher Hundeliebhaber.

Die Vorfahren des Zwergschnauzers

Widerstandskraft, Mut, Intelligenz und Wachsamkeit benötigten bereits die Vorfahren der Schnauzer. Denn als Hunde der Bauern und Fuhrleute sollten sie nicht nur Ratten und Mäuse von Haus, Hof und Kutsche fernhalten, sondern auch Diebe und andere ungebetene Gäste vertreiben.

Sie mussten ausdauernd sein, um die Fuhrleute auf ihren Reisen zu begleiten und sie brauchten ein wetterunempfindliches und robustes Fell. Dank ihrer vielfältigen Einsatzmöglichkeiten als „Rattler“, Stallhunde und Wachhunde waren die rauhaarigen Pinscher Ende des 19. Jahrhunderts sehr beliebt.

In seinem Herkunftsland Deutschland, genauer gesagt in Baden-Württemberg und Bayern, besaß zu dieser Zeit beinah jedes Dorf einen solchen Pinscher-Typ.

Fazit: Humorvoller Begleiter und zuverlässiger Beschützer

Dank ihrer schnellen Auffassungsgabe, ihrer verspielten Art und ihrer engen Bezogenheit zu ihrer Familie, stehen Zwergschnauzer den „Erziehungsversuchen“ ihrer Menschen recht offen gegenüber.

Trainingsübungen betrachten sie als eine Art Spielstunde und machen gerne mit, sofern ihnen Abwechslung geboten wird. Bei ewig gleichem Drill wird sich hingegen ihre Eigensinnigkeit bemerkbar machen. Wer den richtigen Zugang zu seinem Zwergschnauzer findet, wird jedoch in dieser Rasse einen wunderbaren Begleithund finden. Der dabei nicht nur für viel Spaß in der Familie, sondern auch für einen zuverlässigen Schutz vor Einbrechern im Haus sorgt.

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