Der Name ist Programm. Das deutsche Wort „Pudel“ stammt von „pudeln“ ab, was „im Wasser plätschern“ bedeutet. Es verweist auf die Herkunft der Zwergpudel: Sie stammen von alten Wasserhunden ab. Schriftliche Quellen bezeugen wasserliebende Hunde mit lockigem Fell schon für das 14. Jahrhundert.
Die klassische Pudelschur ist indes noch viel älter. Im antiken Griechenland gab es Zeichnungen von Hunden, deren Fell so geschoren war, dass sie den typischen Löwen-Look erhielten.
Im 17. Jahrhundert waren die gelockten Vierbeiner in Europa durchaus beliebt. Die Vorfahren des heutigen Zwergpudels waren alle größer als dieser. Sie kamen auf ein Gewicht zwischen 10 bis 20 Kilogramm und waren eher Hunden mittlerer Größe zuzuordnen.
Vom Jagd- zum Begleithund
Seine Gelehrigkeit und Fähigkeit zum Apportieren zeichneten den Pudel als beliebten Jagdhund aus. Er kam vor allem bei der Jagd auf Wassergeflügel zum Einsatz. Hier hatte die klassische Pudelschur einen praktischen Nutzen. Das Fell sollte den Hund an Stirn, Brust, Schultern und den Fußgelenken schützen. Die Schur am restlichen Körper verbesserte seine Schwimmfähigkeit.
Im 18. Jahrhundert war die Rasse beim Adel beliebt, doch bald lösten kurzhaarige Hunde den Pudel als Jagdhund ab. Der clevere Pudel entwickelte sich hierdurch mehr und mehr zum Gesellschaftshund und hielt Einzug in die Damensalons.
In Zirkus-Vorführungen waren die gelehrigen Lockenköpfchen zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit Kunststücken anzutreffen. In diesem Zeitraum kam es zu wichtigen Entwicklungen in der Pudelzucht, die der Rasse erneut zu großer Popularität verhalfen.
Natürlich gibt es zahlreiche prominente Menschen, die den vierbeinigen Allroundern nicht widerstehen konnten, beispielsweise Sir Winston Churchill. Der britische Staatsmann war Pudel-Freund und lebte 15 Jahre lang zusammen mit dem braunen Zwergpudel Rufus II, den er nach einem erfüllten Hundeleben in seinem Garten begraben ließ.
Den Höhepunkt ihrer Beliebtheit hatte die Rasse in den 1960er Jahren. Der Wandel vom Jagd- zum Begleithund im 20. Jahrhundert sorgte dafür, dass Pudel allmählich in mehreren Größen gezüchtet wurden.
Den Beginn machten die Groß- und Kleinpudel. 1936 wurde der Zwergpudel als weitere Größe anerkannt. Das Jahr war außerdem das Entstehungsjahr des Pudelstandards. Gleichzeitig legte die FCI Frankreich als Ursprungsland des Pudels fest. Deutschland trug dennoch maßgebliche Beiträge zur Pudelzucht bei. In den 1990er Jahren folgte die Anerkennung des Toypudels als kleinste der vier Pudelgrößen.