Der Tervueren ist eine von vier anerkannten Varianten des Belgischen Schäferhundes. Charakteristisch für den mittelgroßen Schäferhund sind seine ausgeprägte schwarze Maske und die schwarze Wolkung des langen Fells. Seine Familie liebt der Tervueren über alles, verlangt ihr aber auch einiges an Zeit und Beschäftigung ab.
Wenn der elegante Hund mit der schwarzen Maske und dem langen Fell auf seiner Hundedecke liegt, stoisch den Familientrubel erträgt und sich scheinbar durch nichts aus der Ruhe bringen lässt, kann man es kaum glauben, zu welchem Temperamentsbündel dieser ruhige und geduldige Hund wird, sobald er draußen ist. Dann steht er schwanzwedelnd und erwartungsfroh vor seinem Besitzer und fordert von ihm Action und Unterhaltung. Und während der Mensch nach einer Weile ganz aus der Puste ist vom vielen Laufen, Springen, Rennen und Stöckchen werfen, scheint der Tervueren sich zu fragen, ob das schon alles gewesen ist.
Ein Leben ohne Sport? Für den Tervueren undenkbar!
Der Tervueren ist ein sehr aktiver und intelligenter Hund, der unbedingt beschäftigt werden möchte. Mit kurzen Gassirunden um den Block wird er sich sicherlich nicht zufrieden geben. Wer über die Anschaffung dieses Rassehundes nachdenkt, sollte sich bewusst sein, dass der Belgier mehrere Stunden pro Tag bewegt und beschäftigt werden muss. Abwechslungsreiche Spaziergänge, Hundesport wie Agility oder Turnierhundesport und Trainingseinheiten für den Kopf sollten bei seiner Haltung auf dem Programm stehen.
Verspielter und verschmuster Familienhund
Körperlich und geistig ausgelastet wird der ursprüngliche Arbeitshund zu einem leichtführigen und folgsamen Familienhund, der mit seinen Menschen durch Dick und Dünn geht. Er ist freundlich, liebevoll und verschmust. Kinder liebt er sehr, schließlich sind die jungen Zweibeiner ganz auf seiner Wellenlänge, wenn es ums Toben und Spielen geht. Nichtsdestotrotz sollten Kinder lernen, Grenzen und Bedürfnisse des stolzen Hundes zu respektieren. Je nach Erziehung und Sozialisation kann es passieren, dass der sensible Tervueren gelegentlich etwas nervös oder unwirsch wirkt. Aggressiv wird er jedoch nie – besonders nicht gegenüber seinen Menschen, die er liebt und denen er in jeder Lebenslage beschützend zur Seite steht.
Hauptsache, er wird gebraucht!
Fremden gegenüber ist der Tervueren jedoch recht misstrauisch – schließlich ist das Hüten und Bewachen seiner „Herde“ den belgischen Schäferhunden seit jeher in die Wiege gelegt. Als Familienhund sind diese Eigenschaften heute natürlich immer weniger gefragt, doch dank seiner Intelligenz und schnellen Auffassungsgabe lässt sich der Tervueren auch leicht für andere Aufgaben als das Wachen und Behüten begeistern. So hat er sich in den letzten Jahren auch als Blinden- und Behindertenhilfshund bewährt. Wichtig ist, dass der Tervueren stets das Gefühl hat, dass er gebraucht wird und sich ausreichend bewegen darf – dann wird er seinen Menschen auf Schritt und Tritt folgen und dem Ruf des Schäferhundes, als ausgesprochen gut erziehbarer Begleithund, mehr als gerecht werden.
Erscheinungsbild
Auch optisch steht der Tervueren seinem berühmten Verwandten, dem Deutschen Schäferhund, in nichts nach. Sein quadratischer und mittelgroßer Körperbau lässt erahnen, wie viel Kraft und Geschicklichkeit in dem Belgier steckt. Spätestens auf dem Hundesportplatz beweist er denn auch, wie schnell er ist und wie hoch er springen kann. Trotz seiner athletischen Haltung wirkt der mittelgroße Tervueren sehr elegant, was nicht zuletzt an seinem charakteristischen, hübschen Kopf mit der schwarzen Maske liegt, den er sehr hoch trägt. Hündinnen sind mit einer Widerristhöhe von 56 cm etwas kleiner als Rüden, die bis zu 66 cm groß werden. Entsprechend ihrer Körpergröße liegt das Gewicht dieser Rassehunde zwischen 20 bis 30 kg.
Wodurch unterscheidet sich der Tervueren von den anderen Rasse-Vertretern?
Die vier Varietäten des Belgischen Schäferhundes (Malinois, Groenendael, Laekenois und Tervueren) unterscheiden sich vornehmlich durch ihre Fellfarbe und Haarlänge. Der Tervueren bildet zusammen mit dem Groenendael die langhaarige Version der Rasse. Das Haar ist dicht und hängt lang und glatt herunter. Um den Hals herum und an der Vorbrust bildet das reichliche Fell eine Mähne und Schürze. Auch an der Rute, an den Ohren und an den Hinterseiten seiner Schenkel ist das Haar besonders üppig und lang. Auf dem Kopf ist das Haar hingegen kurz. Die Maske, die beim Tervueren und dem Malinois sehr ausgeprägt sein sollte, wird dadurch besonders schön in Szene gesetzt.
Entsprechend des Standards sollte die Maske, die Ober- und Unterlippe und die Augenlider bis hin zu den Ohren umschließt, möglichst von einer einheitlich schwarzen Farbe sein. Das übrige Fell ist vorzugsweise falbfarben, wobei der Ton möglichst warm und weder zu hell noch ausgewaschen wirken sollte. Die Haarspitzen des Tervueren sind schwarz gefärbt, wodurch die typische schwarze Wolkung entsteht, die den falbfarbenen Grundton insgesamt dunkler wirken lässt. Die schwarze Tönung ist dabei immer nur „angehaucht“ und wird niemals als große Platten oder in Form einer Stromung sichtbar. Neben den bevorzugten falbfarben-schwarzgewolkten Hunden, gibt es den Tervueren auch mit grau-schwarzgewolktem Fell.
Geschichte
Bis Ende des 19. Jahrhunderts war von diesen Unterscheidungsmerkmalen jedoch noch wenig die Rede. So existierten in Belgien lange Zeit eine große Anzahl von Hüte- und Treibhunden von vielfältigem Typ und mit sehr verschiedenen Fell- und Farbmerkmalen. Die Hunde galten als nützliche Gebrauchshunde, denen es jedoch an Ansehen bei der höheren Bevölkerungsschicht mangelte. Zu der anerkannten Rasse, die sie heute sind, machte sie erst der Veterinärmediziner Professor A. Reul, der sich gemeinsam mit anderen Kynologen 1891 zusammenschloss, um Ordnung in diesen vielfältigen, belgischen Hundetyp zu bringen. Zu diesem Zweck wurde am 29. September 1891 in Brüssel der „Club du Chien de Berger Belge“ (Belgische Schäferhundeklub) gegründet.
Nach einer ersten Bestandsaufnahme mit Hilfe von 117 Hunden wurde bald darauf, am 3. April 1892 ein erster Rassestandard verfasst, der 3 Haar-Varietäten (lang-, kurz- und rauhaarig) des Belgischen Schäferhundes anerkannte. Aufgrund einer strengen Selektion und der Verwendung von wenigen ausgewählten Zuchtrüden sollten die Varianten verfestigt werden. Nichtsdestotrotz herrschte in den folgenden Jahren immer wieder Uneinigkeit über die zulässigen Typen und Farben des Belgiers und der Standard wurde recht häufig überarbeitet.
Die vier Varianten des Belgischen Schäferhundes
Der heute gültige Standard erkennt nun vier verschiedene Typen des Belgischen Schäferhundes an, darunter auch der Tervueren, der ebenso wie Malinois, Laekenois und Groenendael nach einer belgischen Stadt benannt ist. Der Malinois kommt aufgrund seines falbfarbenen-schwarzgewolkten Fells dem Tervueren optisch am nächsten, allerdings besitzt der Malinois kurzes Haar. Der etwas verwegen wirkende Laekenois ist ebenfalls kurzhaarig, das Fell ist dabei jedoch eher rau, hart und trocken. Der Groenendael besitzt – genauso wie der Tervueren – langes Fell, welches am gesamten Körper vollständig schwarz gefärbt ist. So umstritten der Weg zu diesen vier Varianten auch war, hinsichtlich Charakter, Morphologie und Gebrauchstüchtigkeit waren sich Freunde und Förderer des Belgischen Schäferhundes immer einig und so gelten alle vier Typen als äußerst wesensfest.
Zucht und Gesundheit
Zur Festigung der verschiedenen Varianten dürfen die vier Typen, die charakterlich sehr ähnlich sind, nicht untereinander gekreuzt werden. Den Züchtern, die sich in der Regel nur auf einen Typ konzentrieren, steht dadurch ein recht überschaubarer Pool an zulässigen Zuchttieren zur Verfügung – zumal der belgische Schäferhund im Gegensatz zu seinem populären deutschen Verwandten zu den eher seltenen Hunderassen gehört. Ein Vorteil dieser geringen Verbreitung ist sicherlich, dass es sich beim Tervueren (genauso wie bei den anderen drei Typen) um eine sehr gesunde Hunderasse handelt, bei der wenig rassespezifische Krankheiten bekannt sind. Abgesehen von vereinzelten Epilepsie-Fällen sind gesundheitliche Beeinträchtigungen daher kaum zu befürchten. Selbst die unter Hunden dieser Größe weit verbreitete Hüftgelenksdysplasie (HD) ist beim Belgischen Schäferhund vergleichsweise selten.
Zum Kauf eines Tervueren beim Züchter
Als Käufer einer seltenen Hunderasse sollten Sie sich natürlich bewusst sein, dass die Suche nach einem Züchter manchmal etwas Zeit in Anspruch nimmt. Lange Anfahrtswege und lange Wartezeiten auf einen geeigneten Welpen müssen in den meisten Fällen einkalkuliert werden. Nehmen Sie sich diese Zeit und kaufen Sie nicht den erstbesten Welpen, der Ihnen von unseriösen Händlern als „Belgischer Schäferhund“ angeboten wird. Wer einen wesensfesten und gesunden Rassehund sucht und kein „Überraschungspaket“ mit nach Hause nehmen möchte, sollte sich immer an einen seriösen Züchter wenden, der viel Erfahrung mit der Rasse hat und der Ihnen im besten Fall auch nach dem Kauf noch mit Rat und Hilfe zur Seite steht. Ein reinrassiger Tervueren mit allen notwendigen Untersuchungen, Impfungen und Papieren kostet beim Züchter etwa 1.000 Euro aufwärts.
Wie viel Pflege braucht der Belgier?
Wer sich Gedanken über den Kauf eines Tervueren macht, sollte sich im Vorfeld – wie jeder angehende Hundebesitzer – auch mit der nötigen Pflege des Haustieres auseinandersetzen. Wie bei jedem Hund müssen Fell, Ohren, Augen, Zähne und Krallen regelmäßig gepflegt und kontrolliert werden, um Infektionen oder Krankheiten zu vermeiden bzw. rechtzeitig festzustellen. Trotz seiner langen Haare gilt der Tervueren jedoch als sehr pflegeleicht und sein Fell neigt – im Gegensatz zu vielen anderen langhaarigen Hunderassen – nicht zum Verfilzen. Zwei- bis dreimaliges Bürsten pro Woche reicht für eine gesunde Fellpflege in der Regel aus. Ein aufwendiges Bad ist nur selten nötig.
Wichtig ist, dass Sie Ihren Hund so früh wie möglich an das regelmäßige Bürsten sowie Kontrollieren der Pfoten, Ohren oder Zähne gewöhnen. Tervueren sind naturgemäß echte Temperamentsbündel und „Stillsitzen“ fällt besonders jungen Hunden schwer. Mit Geduld, liebevoller Konsequenz und der Aussicht auf eine Belohnung (sei es ein Leckerli, Streicheleinheiten oder ein gemeinsames Spiel) werden Sie Ihren lebhaften Welpen jedoch sicherlich überzeugen können, dass es sich lohnt stillzuhalten.
Welches Futter braucht der Tervueren? Tipps zur richtigen Ernährung
Ein ebenso wichtiges – und daher häufig umstrittenes – Thema ist die Ernährung von Hunden. Zweifellos trägt sie einen entscheidenden Anteil an der Gesundheit des Vierbeiners und sorgt dafür, dass er sich Vitalität, Kraft und Ausdauer möglichst lange bewahrt. Leider gibt es auf die Frage, welches Futter für den Tervueren denn am gesündesten ist, keine allgemeingültige Antwort. Denn auch wenn sie alle derselben Rasse angehören, unterscheiden sich die Hunde hinsichtlich ihres Energie- und Nährstoffbedarfs. Schließlich richtet sich dieser weniger nach der Rasse als nach individuellen Kriterien wie Alter, Gewicht, Größe, Aktivitätsgrad, Gesundheitszustand und Verwendung des jeweiligen Hundes. Eine eingehende Beratung und Analyse des Nährstoffbedarfs Ihres Hundes durch Ihren Tierarzt ist daher in jedem Fall lohnenswert.
Grundsätzlich sollten Sie Ihrem wenigen Wochen alten Tervueren nur spezielles Welpenfutter geben, um seinen besonderen Ansprüchen gerecht zu werden und ein vorschnelles Wachstum zu vermeiden. Erwachsene Hunde brauchen – unabhängig ihrer individuellen Voraussetzungen – etwa 70 bis 80 Prozent Fleisch, um ihren Proteinbedarf decken zu können. Auch Gemüse und etwas Obst sollten auf dem täglichen Speiseplan nicht fehlen. Ungesunde Kohlenhydrate, etwa aus Getreide, sollte das Futter nur wenige enthalten. Absolut tabu im Futternapf sind Zucker, künstliche Geschmacksverstärker oder chemische Konservierungsstoffe.
Ist der Tervueren der geeignete Hund für Sie?
Neben den Gedanken über eine gesunde Pflege und artgerechte Ernährung, sollten sich zukünftige Tervueren-Besitzer vor allem mit der Frage beschäftigen, wie sie ihren Hund körperlich und geistig auslasten wollen. Fest steht, diese Rasse eignet sich nicht für bequeme Menschen, die lieber auf dem Sofa liegen als draußen in der Natur zu sein. Ein Tervueren braucht sehr viel Bewegung und abwechslungsreiche Beschäftigung, um körperlich und geistig ausreichend gefordert zu werden. Auch wenn ein Garten sicher wünschenswert ist, spielt die Größe Ihres Grundstücks dabei weniger eine Rolle als die Zeit, die Sie als Halter für gemeinsame Spaziergänge, Radtouren, Wanderungen und anderweitige Ausflüge erübrigen können. Je mehr Sie Ihrem Hund bieten können und ihn für gemeinsame Aktivitäten – sei es im Wald, im eigenen Garten oder auf dem Hundesportplatz begeistern können, desto enger wird Ihre Beziehung zueinander werden und desto gehorsamer und ruhiger werden Sie Ihren Tervueren im gemeinsamen Alltag erleben. Selbst Hundeanfänger sollten mit der Erziehung dieser Rasse keine Probleme haben, sofern Sie nur unternehmungslustig, aktiv und kreativ genug sind, um das Bewegungs- und Beschäftigungsbedürfnis des Belgiers zu stillen. Sicher ist, langweilig wird es mit einem Tervueren niemals!
Das „bunte Schoßhündchen“ aus Russland, wie der Name übersetzt lautet, erfreut sich auch außerhalb seines Heimatlandes wachsender Beliebtheit. Kein Wunder, denn schließlich ist der Bolonka Zwetna ein richtiger kleiner Sonnenschein, der mit seinem fröhlichen und unkomplizierten Charakter seinen Besitzern viel Freude bereitet.
Leichtführig, menschenfreundlich und belastbar: Der mittelgroße Labrador Retriever ist als Familienhund überaus beliebt. Als ursprünglicher Arbeitshund möchte er aber auch körperlich und geistig gefordert werden.
Der Zwergspitz beeindruckt nicht mit Größe, dafür aber mit Freundlichkeit, Selbstbewusstsein und Energie. Kein Wunder also, dass immer mehr Vierbeiner dieser Spitz-Variante die Herzen zahlreicher Hundefreunde erobern. Erfahren Sie im zooplus Magazin alles über den Pomeranian.