Shiranian

Ein Shiranian steht auf einer Treppe.

Der kleine Shiranian ist ein guter Anfängerhund, der jedoch in Sachen Fellpflege und Gesundheit anspruchsvoll ist.

Wenn sie aus ihren großen runden Knopfaugen in die Welt schauen, bringen sie so manches Hundefreunde-Herz zum Schmelzen: Shiranians. Die kleinen, bunten Fellkugeln zählen zu den Designer Dogs. Sie sind also ein Mix aus zwei bekannten Rassen, dem Shih Tzu und dem Pomerian. Wegen seines freundlichen Charakters ist der Shiranian ein idealer Hund für Anfänger. Die regelmäßige Fellpflege sollte Ihnen aber nichts ausmachen.

Was ist ein Shiranian?

Ein Shiranian ist ein Mix aus einem Shih Tzu und einem Zwergspitz und zählt zu den wenig verbreiteten Mischlingen. Der Shih Tzu hat seinen Ursprung in Tibet, wo Mönche ihn seit Jahrhunderten traditionell als Löwenhündchen Buddhas züchten. Von hier aus gelangten die Vierbeiner als Tributzahlungen an den chinesischen Kaiserhof – und von dort in die ganze Welt.

Der Zwergspitz, im Englischen auch als Pommerian bezeichnet, ist wiederum eine kleinere Variante des klassischen Spitzes aus Deutschland. Die relativ junge Rasse war anfangs vor allem in den USA und Großbritannien beliebt. Mittlerweile ist der Zwergspitz ein weltweit bekannter Zwerghund.

Mixe aus zwei bestehenden Rassen liegen seit dem Boom des Labradoodle im Trend. Diese Hybridhunde sind trotz der verbreiteten Bezeichnung „Designer Dogs“ ein Überraschungspaket: Niemand weiß vorher, welche rassetypischen Eigenschaften die Elternteile vererben.

Aussehen: Wie zeichnet einen Shiranian optisch aus?

Wie bei fast jedem Designer Dog ist man sich nicht ganz sicher, welchem Elternteil der Shiranian mehr ähnelt. Da der Shih Tzu und der Zwergspitz optisch viel gemeinsam haben, lässt sich dennoch einiges vorhersagen.

Shiranians wiegen durchschnittlich rund fünf Kilogramm. Das Gewicht schwankt meist zwischen zwei und acht Kilogramm. Die Hybridhunde erreichen eine Schulterhöhe von maximal 27 Zentimetern.

Schnauzenlänge und Ohrform variieren. Wie beide Elternrassen trägt der Shiranian seinen Schwanz über den Rücken gebogen. Das lange, seidige Fell kann alle Fellfarben haben.

Charakter und Erziehung des Shiranians

Jeder Shiranian ist eine echte Hundepersönlichkeit. Aufgrund ihrer Eltern haben die Vierbeiner in der Regel eine sehr selbstbewusste Ausstrahlung.

Sie binden sich eng an ihre Bezugsperson und sind sehr anhänglich. Darum ist es wichtig, den Shiranian von Anfang an daran zu gewöhnen, einige Minuten allein zu sein. Später sollten Sie das Alleinbleiben ausdehnen. Ein Shiranian sollte jedoch nicht viele Stunden ohne seinen Menschen ausharren müssen.

Verträgt sich die Rasse mit anderen Tieren?

Die meisten Shiranians kommen wunderbar mit Artgenossen zurecht. Sie eignen sich also bestens für eine Mehrhundehaltung. Auch das Leben mit Katzen gelingt harmonisch, sofern die Samtpfote hundefreundlich ist. Einen Jagdtrieb oder Hang zum Streunern hat der Shiranian kaum.

Der Designer Dog lernt gerne und liebt es, mit Frauchen oder Herrchen zu spielen und herumzutollen. Auch mit fremden Personen versteht er sich gut, ohne aufdringlich zu sein. Doch so leicht er zu erziehen sein mag: Legen Sie Wert auf ein liebevolles, aber konsequentes Training zum Gehorsam.

Haltung und Beschäftigung: Ist ein Shiranian der richtige Hund für mich?

Der Shiranian ist ein guter Anfängerhund. Er fühlt sich in Familien ebenso wohl wie bei Einzelpersonen. Eine wichtige Voraussetzung für einen Shiranian ist, dass Sie Spaß an der regelmäßigen Fellpflege mitbringen. Diese sollten Sie nicht unterschätzen, da sie zeitaufwändig sein kann.

Er kommt gut in der Stadt zurecht, sofern Sie ihm täglich eine schöne Wiese oder einen anderen idyllischen Platz zum Herumtoben bieten können. Für Streifzüge durch den Wald eignet er sich aufgrund seines Fells weniger.

Der Shiranian sollte nicht lange alleinbleiben müssen. Darum passt er zu Menschen, die ihren Hund (fast) überallhin mitnehmen können und möchten. Gerne begleitet er Sie ins Büro oder geht mit Ihnen auf Reisen. Eine Hundepension könnte hingegen Stress für den eng mit seinem Halter verbundenen Vierbeiner sein. Bedenken Sie dies für Ihre Urlaubsplanung, bevor Sie sich für einen solchen Mix entscheiden.

Wenn Sie sich mehr in die Erziehung von Hunden einlesen möchten, finden Sie im zooplus Hundemagazin viele spannende Beiträge.

Wie beschäftige ich meinen Hund am besten?

Auch gemütlichere Menschen, die nicht jeden Tag kilometerweite Spaziergänge unternehmen möchten, können einem Shiranian ein artgerechtes Zuhause bieten.

Wichtiger als lange Laufrunden sind dem Vierbeiner gemeinsame Spiel- und Trainingseinheiten. Er lernt begeistert mit Ihnen Tricks oder widmet sich kleinen Apportierspielen. Agility oder Dogdance bereitet vielen Shiranians eine große Freude.

Aufgrund ihres freundlichen Wesens eignen sich die kleinen Fellkugeln sogar für eine Ausbildung zum Therapiehund. Probieren Sie aus, was Ihnen und Ihrem Shiranian am meisten Freude bereitet.

Pflege: Welche Fellpflege und Ernährung braucht ein Shiranian?

Wer sich für einen Shiranian entscheidet, sollte sich trotz seiner geringen Körpergröße auf eine regelmäßige Fellpflege gefasst machen. Vor allem wenn der Mischling die Felleigenschaften von seinem Shih-Tzu-Elternteil geerbt hat, greifen Sie am besten täglich zur Bürste. In dem langen Fell bleiben Schmutz und kleine Äste oder Blätter schnell hängen. Darum sollten Sie Ihren Shiranian nach jedem Spaziergang von lästigen Mitbringseln befreien.

Manche Halter, die mit der Fellpflege überfordert sind, lassen Ihren Hund scheren. Das ist jedoch keine Dauerlösung, das es zu Fellproblemen führen kann. Gewöhnen Sie lieber sich und Ihren Hund vom Welpenalter an den täglichen Griff zur Bürste. So reduzieren Sie außerdem die losen Haare in Ihrer Wohnung.

Ernährung: Welches Futter braucht ein Shiranian?

Wie alle Hunde profitiert der Shiranian von einem hochwertigen Futter mit viel tierischem Protein – also Fleisch oder Fisch. Achten Sie daher immer auf die richtige Zusammensetzung der Tiernahrung.

Um das Kaubedürfnis Ihres Hundes zu befriedigen, können Sie ihm getrocknete Fleischsnacks oder Artikel aus Rinderhaut anbieten. Stellen Sie Ihrem Vierbeiner zudem immer frisches Wasser zur Verfügung.

Wichtig bei der Ernährung: Achten Sie unbedingt auf das Gewicht Ihres Lieblings. Damit Ihr Shiranian unter dem üppigen Fell nicht zu viele Pfunde ansetzt, wiegen Sie ihn regelmäßig zur Kontrolle.

Bemerken Sie Übergewicht, sollten Sie dem schnell entgegenwirken. Berechnen Sie zum Beispiel Leckerlis in die tägliche Ration ein. Wenn Sie mit Ihrem Shiranian trainieren, können Sie außerdem Trockenfutter-Kroketten zur Belohnung verwenden. So kann Ihre kleine Fellkugel sich ihr Futter selbst erarbeiten.

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Gesundheit: Wie robust ist die Rasse?

Shiranians gehören nicht zu den robustesten Hunden, da ihre Eltern zu bestimmten Erkrankungen neigen. Bei guter Gesundheit werden sie dennoch durchschnittlich 15 Jahre alt.

Seriöse Shiranian-Verkäufer züchten nur mit nachweislich gesunden Elterntieren. Lassen Sie sich bei fehlenden Gesundheitsprüfungen nicht auf Argumente wie „Mischlinge sind immer gesünder“ ein. Schließlich preist der Verkäufer einen Mix aus zwei reinrassigen Hunden an.

Typische Erkrankungen

Sowohl der Shih Tsu als auch der Zwergspitz können die Neigung zu bestimmten Erkrankungen haben. Darum sind die Eltern von Shiranians vor dem Zuchteinsatz auf Ellbogen- und Hüftgelenksdysplasie sowie Patellaluxation zu testen.

Bei den Zwergspitzen ist zudem die Hautkrankheit Black Skin Disease (BSD) verbreitet. Sie geht mit Haarausfall und einer dunklen Pigmentierung einher. Jeder zehnte Zwergspitz-Rüde hat außerdem eine Fehlstellung der Hoden, auch Kryptorchismus genannt.

Des Weiteren kann ein Shiranian, wie der Shih Tzu, zu tränenden Augen neigen. Je kürzer die Nase, desto größer ist auch das Risiko, dass der Shiranian an Atemproblemen leiden wird.

Bei allen Zwerghunden kann es durch die geringe Körpergröße zu Problemen bei der Geburt kommen, so dass ein Kaiserschnitt erforderlich ist.

Zucht und Kauf: Wo finde ich einen Shiranian?

Da es sich bei einem Shiranian nicht um eine anerkannte Rasse handelt, finden Sie die Mixe vor allem in Kleinanzeigen über das Internet. Shiranian-Fans sollten sich in jedem Fall auch bei Züchtern umzuschauen, die in einem seriösen Verein züchten.

Achten Sie außerdem darauf, dass Sie die Elterntiere kennenlernen können und die Hunde aus liebevoller Haltung stammen. Kaufen Sie daher nur bei einem Züchter, der Sie einlädt, die Welpen vor dem Kauf in seinem Zuhause zu besuchen. Denn Fehlprägungen und eine mangelhafte Sozialisierung des Welpen können Sie nach den ersten Lebenswochen nur schwer ausgleichen.

Tipp: Die Tiere müssen bei Übergabe mehrfach geimpft und entwurmt sein. Ein Heimtierausweis inklusive Chip-Nummer weist das nach. Die kleinen Hunde sollten übrigens frühestens im Alter von neun Wochen in ihr neues Heim einziehen.

Die Schattenseiten von Hybridhunden

Leider ist es bei Designer Dogs nicht einfach, an seriöse Züchter zu gelangen. Viele Züchter reinrassiger Hunde sehen bereits in „Designer Dog“ und „seriös“ den Widerspruch. Mit diesem sollten sich potenzielle Käufer vorher auseinandersetzen.

Hybridhunde liegen im Trend. Sie haben teils unverhältnismäßig hohe Preise, die die von Rassenhunden übersteigen. Bedenken Sie: Rassehundezüchter müssen mehrere Gesundheitsprüfungen und die Ankörung mit ihren Hunden durchlaufen. All dies bringt hohe Kosten mit sich.

Wer züchtet, sollte sich mit Genetik beschäftigen und ein Zuchtziel haben. Bei einem Shiranian ist ein Zuchtziel kaum zu definieren. Denn ab der zweiten Generation lassen sich die Merkmale noch schwerer vorhersagen. Darum paaren Züchter Shiranians selten untereinander, sondern greifen immer wieder auf Shih Tzu und Pomeranian zurück.

Viele Designer-Dog-Züchter behaupten auch, dass sie das Beste zweier Rassen vereinen. Antworten auf die Frage, wie sie sicherstellen, dass die Hunde nicht das „Schlechteste“ der Rassen vererben, bleiben sie meist schuldig.

Ein „Designer Dog“ aus dem Tierschutz?

Vom Welpen bis zum Senior: Wunderschöne Mischlinge finden Sie auch in Tierheimen. Diese glänzen zwar nicht mit wohlklingenden Namen, aber bringen genauso viel Charme mit.

Hunde, die dem Shiranian ähneln, sind sehr beliebt. Ein Besuch von Internetseiten rund um die Tiervermittlung, auch aus dem Ausland, kann bei der Suche nach Ihrem Traumhund helfen. Dies gilt vor allem, wenn Sie sich einen Welpen wünschen.

Über den Tierschutz vermittelte Hunde sind medizinisch untersucht, korrekt geimpft und können ebenso viele Überraschungen bieten wie ein Shiranian.

Welche Alternativen gibt es zum Shiranian?

Sie wünschen sich einen kleinen Hund mit rundum sympathischem Wesen und üppigem Fell? Wie wäre es mit einem Vertreter der Shiranian-Vorfahren, dem Shih Tzu oder dem Zwergspitz?

Ebenfalls sehr freundlich, verspielt und klein sind die Hunderassen Bologneser, Bichon frisé und Malteser. Wenn Sie stattdessen einen Hund mit einem bunten Fell suchen, werfen Sie auch einen Blick auf Löwchen und Havaneser. All diese Fellkugeln haben dabei eines gemeinsam: Sie lieben es, Ihren Besitzer überallhin zu begleiten.

Sie möchten lieber einen größeren Hund? Es gibt über 200 Rassehunde in allen Größen und mit ganz unterschiedlichem Charakter. Mit unserem Auswahlhelfer können Sie sich hier ganz schnell einen Überblick verschaffen. Sie finden sicher den passenden, vierbeinigen Begleiter.

Shiranian: Steckbrief

Besonderheiten: Der Shiranian ist ein Mix aus Shih Tzu und Pomeranian, der als guter Anfängerhund gilt und mit seinen Knopfaugen Herzen zum Schmelzen bringt.
Charakter: selbstbewusst, anhänglich, verspielt
Widerristhöhe: max. 27 cm
Gewicht: ca. 5 kg
Fell: lang und seidig, viele Farben
Fellpflege: regelmäßige Pflege erforderlich
Auslauf: mag gemütliche Spaziergänge und möchte viel spielen
Anfängerhund: ja
Bellen: bellt gelegentlich
Lebenserwartung: ca. 15 Jahre
Typische Krankheiten: neigen zu Hüftgelenksdysplasie, Haut- und Augenproblemen
FCI-Gruppe: als Mischling nicht anerkannt
Herkunft: Tibet/USA
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