Trotz seiner Kompaktheit ist der Shih Tzu ein außergewöhnlicher Hund, der viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. Unter der langen Mähne des einstigen Tempelwächters verbirgt sich ein verspielter Vierbeiner mit eigenem Kopf. Tierschützer sehen in der Rasse allerdings eine Qualzucht. Warum das so ist und was Sie sonst noch über den „Löwenhund“ wissen sollten, erfahren Sie im Rasseporträt.
Äußerlich fällt beim Shih Tzu vor allem das Fell ins Auge. Er hat eine üppige, lange Haarpracht, bei der reichlich Unterwolle vorhanden ist. Oftmals ist das Deckhaar am Kopf hochgebunden oder beschnitten, damit der „Löwenhund“ ungehindert sehen kann.
Kaum zu sehen sind aufgrund des üppigen Fells dagegen die Hängeohren. Seine Rute trägt der kleine Hund über dem Rücken. Häufig weisen Beschreibungen des Standards auch auf die „arrogante Haltung“ der Rasse hin.
Warum heißt der Shih Tzu manchmal Löwenhund?
Die Hunderasse Shih Tzu stammt aus Tibet. Die Legende besagt, dass Buddha von kleinen Hunden umgeben war, die sich bei Gefahr in Löwen verwandeln konnten. Die Mönche in tibetischen Klöstern sahen Shih Tzus als „Löwenhündchen Buddhas“ an.
Sowohl der Shih Tzu als auch der Lhasa Apso verdanken ihre klangvollen Namen dieser Herkunft: Beides bedeutet übersetzt „Löwenhund“, wobei „Shih Tzu“ chinesisch ist, „Lhasa Apso“ tibetisch.
Shih Tzu-Größe, Gewicht und Farben
Mit einer Widerristhöhe von maximal 27 Zentimeter und einem Gewicht von höchstens acht Kilogramm gehören Shih Tzus zu den kleinen Hunderassen. Groß ist dagegen die Farbvielfalt: Denn diese Hunderasse gibt es in allen Farben.
Shih Tzu-Charakter: Verspielt und unabhängig
Auch wenn er klein und unscheinbar wirkt, hat der Shih Tzu Temperament. Doch obwohl der kleine Löwenhund überraschend lebhaft ist, wird er kaum nervös. Er ist Mensch und Tier gegenüber aufgeschlossen und freundlich. Anderen Hunden begegnet er ebenfalls mit einer positiven Haltung.
Sind diese Hunde arrogant?
Trotz aller Offenheit strahlt der Shih Tzu auch eine gewisse Unabhängigkeit aus, die ihm manchmal als Arroganz ausgelegt wird. Hier schimmert charakterlich auch ein wenig „Löwe“ durch, wenn der Shih eher wie eine Katze als ein Hund wirkt, zumal ihm Unterwerfung in jeglicher Form zuwider ist.
Die vermeintliche Arroganz macht der kleine Hund durch seinen Sinn für Späße wett: Er verbreitet fast immer gute Laune und ist äußerst verspielt. Und mit etwas Hunde-Know-how ist auch die Erziehung kein Problem.
Tipps für die Erziehung des Shih Tzu
Der Shih Tzu ist gelehrig und verspielt, was die Erziehung ungemein erleichtert. Allerdings kann sein Eigensinn manchmal eine Herausforderung darstellen. Liebevolle Konsequenz ist also das A und O für eine erfolgreiche Erziehung. Weichen Sie einmal von den aufgestellten Regeln ab, wird der kluge Shih Tzu dies für sich und seinen kleinen Dickkopf nutzen wollen.
Viele Vertreter der Rasse wissen auch ihr niedliches Äußeres geschickt einzusetzen und versuchen durch Winseln, Anstupsen oder Aufsetzen des Dackelblicks an ihr Ziel zu kommen – am besten machen Sie bereits dem Welpen klar, dass dieser Weg nicht zum erwünschten Ergebnis führt, indem Sie die Darbietungen ignorieren.
Was ist im Welpenalter wichtig?
Optimal sozialisieren können Sie Ihren Shih Tzu-Welpen durch den regelmäßigen Besuch einer Hundeschule. Dort lernt Ihr Hund, mit Vierbeinern jeglicher Größe entspannt umzugehen – insbesondere Shih Tzu-Rüden können ohne entsprechende Gewöhnung in der Welpenzeit später zu Dominanz neigen.
Ist der Shih Tzu ein Kläffer?
Kleinen Hunderassen sagt man oft nach, dass sie zu übermäßigem Bellen neigen. Der Shih Tzu gehört jedoch nicht dazu: Obwohl er wachsam und aufgeweckt ist, ist er kein Kläffer.
Pflege und Haltung: Das braucht Ihr Vierbeiner
Damit die wallende Fellpracht eines Shih Tzus stets gepflegt aussieht, ist einiges an Arbeit notwendig. Private Hundehalter, die nicht auf Ausstellungen gehen, können sich die Fellpflege erleichtern, indem sie das Fell ihres Vierbeiners regelmäßig kurzschneiden lassen.
In jedem Fall sind die langen Haare regelmäßig zu kürzen, damit sie nicht auf dem Boden schleifen. Durch Kürzen oder Hochbinden sorgen Sie außerdem dafür, dass die „Mähne“ dem kleinen „Löwenhund“ nicht die Sicht auf die Welt versperrt – zudem können Haare im Auge zu Augenreizungen führen.
Diese Pflegeschritte stehen regelmäßig an
Wöchentlich sollte ein gründliches Durchbürsten und im Anschluss daran Durchkämmen auf dem Pflege-Programm stehen, damit das Fell nicht verfilzt. „Filz-gefährdet“ sind beispielsweise die Innenseiten der Beine und die Partien hinter den Ohren.
Starten Sie bereits beim Welpen damit, ihn an diese gründliche Sitzung zu gewöhnen, damit er sich Strähne für Strähne pflegen lässt. Um einige Stellen zu erreichen, ist es wichtig, dass Ihr Vierbeiner lernt, auch eine Weile geduldig auf der Seite zu liegen.
Durchsuchen Sie Ihren Hund täglich auf im Fell hängengebliebene Ästchen oder sonstigen Schmutz.
Auch die Parasitenkontrolle sollte regelmäßig erfolgen, zumal ungebetene Gäste wie Zecken unter der üppigen Fellpracht lange unbemerkt bleiben können.
Wenn Sie Ihren Shih Tzu baden müssen, weil der Schmutz einer Entdeckungstour sich nicht mehr ausbürsten lässt, verwenden Sie am besten spezielles Hundeshampoo für Langhaar-Hunde.
Das regelmäßige Kürzen des Fells erleichtert die Fellpflege.
Haart ein Shih Tzu viel?
Ein großer Vorteil des üppigen Shih Tzu-Fells ist, dass es kaum bis gar nicht haart. Deshalb heißt es manchmal, er sei ein optimaler Allergikerhund – das ist jedoch nicht unbedingt richtig. Denn Allergiker reagieren nicht auf die Hundehaare als solches, sondern auf den Hundespeichel sowie die Hautschuppen.
Vor dem Einzug dieser Hunderasse sollten Sie also sicher sein, dass niemand in der Familie allergisch auf Hunde ist.
Ist der Shih Tzu ein Anfängerhund?
Der Shih Tzu passt gut zu lebhaften Familien und zu Singles, die gerne mit ihrem Hund unterwegs sind. Dabei eignet er sich auch für Anfänger, sofern diese sich vorher über die anspruchsvolle Fellpflege informieren und bereit sind, hierfür regelmäßig Zeit zu investieren.
Kann man einen Shih Tzu alleine lassen?
Diese Hunderasse ist zwar unabhängiger als andere Rassen. Dennoch sollten Sie Ihren Vierbeiner nicht länger als sechs Stunden am Tag und nicht öfter als drei Tage in der Woche allein lassen. Im zooplus Magazin erfahren Sie, warum Hunde nicht gern allein bleiben und wie Sie das Alleinbleiben trainieren können.
Ist der Shih Tzu ein guter Wohnungshund?
Auch wenn die kleinen Hunde sich in einer Stadtwohnung wohlfühlen, wissen sie einen umzäunten Garten zu schätzen. In jedem Fall sollten Sie, falls Sie zur Miete wohnen, die schriftliche Genehmigung Ihres Vermieters zur Hundehaltung einholen.
Sport und Beschäftigung für den kleinen Allrounder
Trotz ihrer Größe sind diese Hunde keine Couchpotatoes, auch wenn sie einen gemütlichen Kuschelnachmittag zu schätzen wissen. Draußen sind sie gern als kleine Entdecker aktiv. Ausstellungshunden fällt es jedoch oft schwer, ihre Umgebung ausgiebig zu untersuchen, da sie mit ihrem langen Haar in jedem spannenden Gebüsch hängenbleiben.
Wie viel Auslauf braucht ein Shih Tzu?
Der Shih Tzu liebt lange Spaziergänge und Spielen – oft bis ins hohe Alter. Außerdem haben viele Löwenhunde eine Vorliebe für Wasser, wobei schon schmutzige Pfützen ausreichend attraktiv sein und den Shih Tzu zum ausgiebigen Wälzen animieren können. Trainierte Shih Tzus begleiten auch Pferdefreunde bei kleineren Ausritten.
Gut zu wissen: Die Rasse ist, allein aufgrund des vielen Fells, kein Freund großer Hitze – im Sommer sollten Sie ausgiebige Spaziergänge darum auf den frühen Morgen oder den späten Abend verlegen.
Mit einem Shih Tzu Gutes tun
Wer ehrenamtlich mit Hund unterwegs ist, für den eröffnet sich ein weiteres Beschäftigungsfeld: Die sympathischen Shih Tzus eignen sich in der Regel hervorragend als Therapiehunde.
Ihr ruhiger, aufgeschlossener Charakter und das eher „niedliche“ Aussehen machen die Vertreter der Rasse zu tollen Besuchshunden in Krankenhäusern, Alten- oder Kinderheimen – entsprechende Schulungen und Wesenstests vorausgesetzt.
Gesundheit: Gibt es typische Shih Tzu-Krankheiten?
Aufgrund der speziellen Kopfform dieser Rasse und der kurzen Nase kommt es bei der Shih Tzu-Hunderasse oft zu Problemen mit der Atmung und an den Augen.
Auslöser ist eine durch entsprechende Zuchtauslese herbeigeführte Brachyzephalie. Darunter versteht man eine Schädeldeformation: Der Schädel ist zu kurz und breit. Offenkundig wird dies, wenn man sich den Urahnen der Vierbeiner, den Wolf, im Vergleich zu einem Shih Tzu anschaut.
Ist der Shih Tzu eine Qualzucht?
Da Shih Tzus aufgrund ihrer Schädelform häufig unter einer Verengung der oberen Luftwege leiden und die Tränenkanäle anfälliger sind, spricht man davon, dass bei der Rasse Qualzuchtmerkmale vorliegen.
Shih Tzu-Welpenkäufer sollten sich deshalb nur für Züchter entscheiden, die bei der Auswahl der Elterntiere Wert auf eine gesunde Ausprägung des Shih Tzu-Standards legen. Auf keinen Fall sollten Sie bei dieser Hunderasse Schnäppchenangebote ohne Papiere annehmen.
Welche Zahnprobleme sind bei Shih Tzus häufig?
Da kleine Hunde aufgrund der eng zusammenstehenden Zähne zu Zahnstein neigen, sollten Sie regelmäßig Zahnpflegesnacks geben. Gewöhnt man den Welpen bereits daran, ist auch Zähneputzen mit spezieller Hundezahnpasta und Fingeraufsatz gut möglich. Ebenfalls eignen sich kleine Rindfleischstücke zur Zahnreinigung.
Lebenserwartung: Wie alt werden Shih Tzu?
Bei guter Pflege und mit artgerechter Ernährung kann ein Shih Tzu bis zu 16 Jahre alt werden. Für die Rasse ist Nahrung optimal, die vor allem aus Fleisch besteht und auf Getreide verzichtet. Wenn Sie Trockennahrung geben, sollten Sie besonders darauf achten, dass Ihr Vierbeiner genug Wasser zur Verfügung hat und ausreichend trinkt.
Geschichte: Vom Kloster aufs Sofa
Der Shih Tzu kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken: In Tibet züchteten Mönche die kleinen Vierbeiner als Tempelhunde, die ihre heiligen Stätten bewachen sollten. Hierbei kam ihnen unter anderem ihr ausgezeichneter Gehörsinn zugute.
Aus diesen Tempeltierchen gingen neben dem Shih Tzu weitere Rassen vor – dazu gehören
Als Tributzahlungen gelangten die kleinen Tempelhunde vermutlich im 17. Jahrhundert an den chinesischen Kaiserhof, der die Zucht der charismatischen Luxushunde weiterführte. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts erlaubte China die Ausfuhr der Vierbeiner, sodass die ersten Exemplare nach Europa und Amerika gelangten.
In Großbritannien wurde der Shih Tzu 1929 als eigene Rasse anerkannt. Als sich der Kommunismus in China 1949 durchsetzte, erlitten viele Shih Tzus ein trauriges Schicksal: Sie wurden als „unnütz“ angesehen und getötet – dies kam auch dem Ende der chinesischen Zuchtbemühungen gleich, die sich fortan in der westlichen Welt fortsetzten.
Einen Shih Tzu kaufen: Das ist dabei zu beachten
Der Shih Tzu ist eine der beliebtesten Hunderasse, deshalb haben künftige Halter selten Probleme, einen Welpen zu finden.
Tipps für die Wahl des Züchters
Hüten Sie sich vor schwarzen Schafen unter den Züchtern, die Shih Tzus ohne Abstammungsnachweis und ohne Vereinszugehörigkeit vermehren und vermeintlich günstig verkaufen. Diesen Züchtern geht es nicht um das Wohl der Rasse und der Tiere, sondern um die Bereicherung ihres eigenen Geldbeutels.
Ein seriöser Shih Tzu-Züchter ist Mitglied in einem Verein und kann Auskunft über Gesundheitstests der jeweiligen Vorfahren Ihrer Wunsch-Welpen geben. Das insbesondere bei Shih Tzus unabdingbar ist, um das Risiko genetisch vererbter Krankheiten zu minimieren.
Mit diesen Fragen an Hundezüchter finden Sie heraus, ob Sie an einer guten Adresse gelandet sind.
Beim Umzug des entwurmten Welpen sollten Sie in der Regel auch immer den Abstammungsnachweis, einen Impfpass und natürlich den Kaufvertrag überreicht bekommen. Die meisten Hunde sind gechippt und registriert, was für Reisen innerhalb Europas unbedingt notwendig ist.
Shih Tzu-Hund aus dem Tierschutz
Bei Rassen mit Qualzuchtmerkmalen ist es oft ratsam, einen älteren Hund aufzunehmen. Fündig werden Sie im Tierheim oder im Tierschutz – hier sind zahlreiche Vierbeiner auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Allerdings handelt es sich hierbei oft um Mischlinge – bedenken Sie immer: Nur ein Shih Tzu mit Abstammungsnachweis ist auch ein Shih Tzu.
Insbesondere hinsichtlich der erblichen Vorbelastungen kann es auch bei einem erwachsenen Hund sinnvoll sein, sich mit der Gesundheit seiner Ahnen zu beschäftigen. Im Gespräch mit dem Vorbesitzer oder der Pflegestelle können Sie am besten herausfinden, ob der kleine Löwenhund zu Ihnen und Ihren Lebensumständen passt.
Trotz ihrer kleinen Größe sind Shih Tzu keine Couchpotatoes.
Fazit zum Shih Tzu: Kleiner Hund, große Persönlichkeit
In dem kleinen Shih Tzu steckt mehr als man auf den ersten Blick meint. Die Hunderasse baut schnell eine enge Bindung zu ihrem Menschen auf, die Sie bei der regelmäßig anstehenden Fellpflege festigen können. Seine freundliche und lebhafte Art macht den Vierbeiner zu einem idealen Begleiter für aktive Familien und Singles.
Bevor Sie einen Shih Tzu beim Züchter kaufen, sollten Sie sich mit der Gesundheit dieser Rasse beschäftigen und die Adoption eines Hundes aus dem Tierschutz in Betracht ziehen.
Steckbrief zum Shih Tzu
Besonderheiten:
Der Shih Tzu ist eine kleine, lebhafte Hunderasse, die einst Tempel in Tibet bewachte und heute als beliebter Familienhund gilt.
Charakter:
verspielt, unabhängig, offen, ausgeglichen
Widerristhöhe:
maximal 27 cm
Gewicht:
4,5-8 kg, Idealgewicht bis 7,5 kg
Fell:
langes, dichtes, glattes Deckhaar, mit mäßiger Unterwolle alle Farben erlaubt
Fellpflege:
aufwendig, das Fell muss regelmäßig gebürstet und geschoren werden
Auslauf:
braucht täglich Auslauf und viel Beschäftigung
Anfängerhund:
für Anfänger geeignet
Bellen:
neigt nicht zum Kläffen
Lebenserwartung:
ca. 16 Jahre
Typische Krankheiten:
gesundheitliche Einschränkungen aufgrund der Schädelform, vor allem Augen- und Atemwegsbeschwerden
Das „bunte Schoßhündchen“ aus Russland, wie der Name übersetzt lautet, erfreut sich auch außerhalb seines Heimatlandes wachsender Beliebtheit. Kein Wunder, denn schließlich ist der Bolonka Zwetna ein richtiger kleiner Sonnenschein, der mit seinem fröhlichen und unkomplizierten Charakter seinen Besitzern viel Freude bereitet.
Leichtführig, menschenfreundlich und belastbar: Der mittelgroße Labrador Retriever ist als Familienhund überaus beliebt. Als ursprünglicher Arbeitshund möchte er aber auch körperlich und geistig gefordert werden.
Der Zwergspitz beeindruckt nicht mit Größe, dafür aber mit Freundlichkeit, Selbstbewusstsein und Energie. Kein Wunder also, dass immer mehr Vierbeiner dieser Spitz-Variante die Herzen zahlreicher Hundefreunde erobern. Erfahren Sie im zooplus Magazin alles über den Pomeranian.