Auch wenn dieser „kleine Schäferhund“ kaum größer als 30 cm wird – an Selbstbewusstsein mangelt es dem belgischen Rassehund Schipperke nicht. Schließlich gibt das kleine, sportliche Kraftpaket mit dem aufmerksamen Blick einen mutigen Wachhund ab, der seine Familie treu und tapfer verteidigt.
Stillsitzen ist nicht seine Art: Der kleine schwarze Shipperke ist am liebsten in Aktion. Dank seiner aufgeweckten und neugierigen Art findet er überall etwas zu tun – sei es Mäusen und Ratten auf dem Feld hinterher jagen oder die Einkäufe seines Besitzers im Hausflur bewachen. Langweilig wird es diesem Belgier nicht so schnell. Und so sollten auch seine Besitzer alles andere als „einfältig“ sein.
Kleiner Hund – große Persönlichkeit
Ein Schipperke braucht viel Auslauf und Beschäftigung. Regen oder Kälte lässt dieser robuste Rassehund mit dem dicken Fell nicht als Ausrede gelten – sein Besitzer sollte sich also besser „warm anziehen“ um mit diesem energiegeladenen Naturburschen mithalten zu können. Neben den täglichen Spaziergängen an der frischen Luft ist der Besuch einer Hundesportschule sicherlich empfehlenswert.
Charakter : Freund und Beschützer
Körperlich und geistig ausgelastet, geben die schnellen und intelligenten Tiere aber auch wunderbare Familienhunde ab, die zu liebevollen und einfühlsamen Freunden, Partnern und Beschützern werden. Besonders Kindern gegenüber zeigen Shipperkes ihre anhängliche und geduldige Seite. Sie sind ihrer Familie treu ergeben und möchten bei allen Familienaktivitäten involviert sein. Trotz ihrer Unabhängigkeit und ihres Selbstbewusstseins sind diese Rassehunde lernfreudig und machen bei Übungen eifrig mit.
Spitzname: Little black devil
Seine schnelle Auffassungsgabe und sein „will to please“ sollte sich sein Halter unbedingt zunutze machen. Denn Shipperkes brauchen eine gute Erziehung und eine umfassende Sozialisation, um ihre Grenzen kennenzulernen. Ihr Spitzname „LBD“ – little black devil (kleiner schwarzer Teufel) – verrät, dass es diese Hunde faustdick hinter ihren süßen Stehohren haben. Besonders ihre ausgeprägte Bellfreude, ihr immer noch vorhandener Jagdtrieb und ihr Misstrauen gegenüber Fremden können ohne ein angemessenes Training zu Ärger führen.
Eignet sich der Shipperke für Anfänger?
Trotz dieser (zum Teil nicht ganz unproblematischen) Charaktereigenschaften wird der selbstbewusste Belgier häufig als Anfängerhund gehandelt. Tatsächlich sprechen sein Familiensinn und sein Lerneifer sowie seine kleine Größe dafür, allerdings sollten unerfahrene Hundehalter den Erziehungs- und Trainingsaufwand keinesfalls unterschätzen. Wer sich jedoch gut informiert, eine Hundeschule besucht und seinem neuen Familienmitglied viel Aufmerksamkeit und Zeit widmet, wird mit diesem kleinen Energiebündel sicherlich mehr Spaß als Probleme haben.
Erscheinungsbild
Trotz seiner geringen Größe fällt der Shipperke auf – und das liegt nicht nur an seinem hellen Bellen und seiner neugierigen Art. Sein eindringlicher Blick, das dreieckige Fuchsgesicht und die die typisch buschige Halskrause verleihen diesem kleinen Kerl ein originelles, leicht bizarres Äußeres.
Schäferhund in Miniatur-Format
Mit einer Widerristhöhe von 28 bis 33 cm bei Rüden und 25 bis 30 cm bei Hündinnen gehört der Shipperke zweifellos zu den kleinen Hunderassen. Ein süßer kleiner Schoßhund ist er deswegen jedoch nicht. Sein kräftiger Körperbau, sein muskulöser Hals und seine breite Brust bestätigen, dass man es hier eher mit einem „kleinen Schäferhund“ zu tun hat – wie das flämische Wort „Sheperke“ übersetzt bedeutet. Sein breites Fuchsgesicht mit den beweglichen, spitzen Stehohren und der wachsame Blick aus seinen dunkelbraunen, mandelförmigen Augen verstärken das Bild eines äußerst aufgeweckten Wachhundes.
Ein Hund mit Kragen und Schürze
Sein unverwechselbares Äußeres verdankt dieser Rassehund vor allem seiner recht eigenwilligen Behaarung. So steht sein dichtes schwarzes Haar um den Hals herum zu beiden Seiten ab und bildet damit einen auffälligen Halskragen. Auch am oberen Teil des Halses bis zum Widerrist und an den Schultern ist das Fell länger und formt sich zu einer Art Mähne. Am unteren Teil des Halses und der Vorderbrust bis hin zu den Vorderläufen werden Kragen und Mähne durch eine Schürze oder Brustkrause ergänzt. Am übrigen Teil seines wohl proportionierten Körpers ist das harte, glänzende Deckhaar kurz bis mittellang und liegt eng an.
Die dichte weiche Unterwolle bildet einen hervorragenden Schutz vor Kälte und Wind. Im Gegensatz zum immer schwarzen Deckhaar, bei dem keine weißen Abzeichen erlaubt sind, darf die Unterwolle auch dunkelgrau sein – sofern sie vollständig vom dunkleren Deckhaar bedeckt ist.
Geschichte
Die schwarze Färbung besitzt der Schipperke vom Leuvenaar, einem kleinem, urtümlichem und ebenso schwarzen Schäferhund aus dem 17. Jahrhundert, der sowohl als Vorfahre des Schipperkes als auch des Belgischen Schäferhundes angesehen wird. Das damalige Volk schätzte den schnellen und geschickten Vierbeiner vor allem wegen seiner zuverlässigen Jagd auf Ratten, Mäuse und anderes Ungeziefer.
Den Sprung zum Modehund und schließlich zum anerkannten Rassehund schaffte der Schipperke durch die belgische Königin Marie-Henriette, die den originellen Hund 1885 auf einer Ausstellung in Brüssel erwarb und ihn über die Grenzen Belgiens und Hollands hinaus bekannt machte. 1887 wurden die ersten Hunde seiner Art nach Amerika und England importiert. 1888 legte der erste Rasseclub Belgiens einen ersten Standard für den Schipperke fest und vereinheitlichte damit auch die bis dato noch verschiedenen Untertypen Anvers, Louvain und Bruxelles.
Schipperke-Zucht heute
Obwohl der Schipperke Ende des 19. Jahrhunderts zum beliebtesten Haushund Belgiens aufstieg, mussten im Verlauf des zweiten Weltkrieges viele Züchter ihre Zucht aufgeben. In seinem Heimatland gab es nach Kriegsende gerade mal drei namhafte Züchter, die jedoch mit Aufkommen des „Pudel-Booms“ Schwierigkeiten hatten, ihre Hunde zu verkaufen. Glücklicherweise verhalfen Schipperke-Liebhaber in England und Amerika der Rasse zu einer wohlverdienten Renaissance. Heute finden sich in vielen Ländern der Welt Schipperke-Züchter. Die Chance einen reinrassigen Schipperke auf einer hiesigen Hundewiese anzutreffen ist jedoch noch immer eher gering.
Kauf eines Rassehundes
Vorteil der nach wie vor eher geringen Verbreitung ist, dass diese Rasse nie überzüchtet wurde. Gesundheitliche Probleme oder Verhaltensauffälligkeiten, mit denen viele Modehunde zu kämpfen haben, sind beim Schipperke äußerst selten. Nichtsdestotrotz sollten Sie beim Kauf eines Welpen den Züchter mit Bedacht auswählen. Ein Hund kauft man nicht wie ein Paar Schuhe, das man umtauschen kann, wenn es einem nicht passt. Wenn Sie überzeugt sind, dass der Schipperke der richtige Hund für Sie ist und Sie bereit sind, die nächsten 15 Jahre oder mehr aktiv mit ihm gemeinsam zu verbringen, sollten Sie sich vom offiziellen Rasseclub ihres Landes eine Liste mit anerkannten und zertifizierten Züchtern geben lassen.
Treffen Sie sich vor dem Kauf eines Welpens mindestens einmal, besser zweimal, mit dem potenziellen Züchter und lassen Sie sich Zuchtstätte und Zuchttiere zeigen. Wie bei vielen Verhandlungen ist auch beim Hundekauf der persönliche Eindruck entscheidend: Ist Ihnen der Züchter sind sympathisch? Ist er offen und ehrlich und zeigt er Ihnen bereitwillig seine Zucht? Teilt er mit Ihnen sein Wissen über diese spezielle Rasse und gibt er Ihnen wichtige Tipps für das Zusammenleben und die Haltung eines Schipperkes? Im besten Fall bleibt Ihr Züchter auch nach dem Kauf einer Ihrer wichtigsten Ansprechpartner, wenn es um Fragen der Erziehung, Ernährung oder Pflege geht.
Wie steht es um die Gesundheit?
„Drum prüfe, wer sich ewig bindet…“ – dieses Zitat von Friedrich Schillers trifft in gewisser Weise auch auf den Kauf eines Schipperkes-Welpen zu. Schließlich besitzt diese Rasse im Vergleich zu anderen Hunden mit 15 Jahren eine überdurchschnittliche Lebenserwartung. Manche Rassevertreter erleben sogar ihren 20-jährigen Geburtstag. Grund dafür ist ihre robuste Gesundheit und die Tatsache, dass es kaum rassebedingte Krankheiten gibt, mit denen der Schipperke zu kämpfen hätte. Wenn überhaupt, muss bei diesem Hund nur die Erbkrankheit mit dem schwierigen Namen „Mukopolysaccharidose III“ erwähnt werden, die zu Störungen des zellulären Stoffwechsels führen kann und die beim Schipperken etwas gehäuft auftritt.
Schipperke Ernährung und Übergewicht
Gesundheitliche Probleme könnte Ihr Schipperke allerdings durch Übergewicht bekommen – denn die schwarzen Zwerge fressen gern und viel. Aufgrund ihrer kleinen Körpergröße sieht man ihnen ihren Appetit leider recht schnell an. Lassen Sie sich von seinem flehenden Blick aus seinen schwarzen Mandelaugen nicht einwickeln und verstecken Sie Leckerlis und andere Leckereien wie Kekse oder Chips lieber in den oberen Küchenschränken. Ein ausgewachsener Schipperke kommt mit zwei Mahlzeiten pro Tag, bestehend aus etwa 60 Prozent Fleisch, 30 Prozent Gemüse und 10 Prozent Reis, gut aus. Entscheidend für die gesunde Entwicklung Ihres Hundes ist nicht die Menge des Futters, sondern dessen Zusammensetzung. Welche Nährstoffe und Vitamine Ihr Hund braucht hängt dabei von verschiedenen individuellen Faktoren ab, wie zum Beispiel Alter, Gewicht, Größe, Aktivität und Gesundheitszustand. Um das optimale Futter für Ihren Schipperke zu finden, lassen Sie sich am besten von Ihrem Tierarzt beraten.
Ist der Schipperke der richtige Hund für mich?
Seine robuste Gesundheit und sein überaus pflegeleichtes Fell machen diesen Hund – neben seiner geringen Größe und seinem klugen und aufgeweckten Wesen – zu einem idealen Haushund. Allerdings sollten zukünftige Halter die Energie und das Temperament dieses kleinen schwarzen „Teufels“ nicht unterschätzen. Der Schipperke ist definitiv kein Hund für „Couch-Potatos“. Wer jedoch seine Zeit lieber draußen in der Natur oder auf dem Hundesportplatz verbringt als auf dem Sofa, findet in diesem Hund einen ambitionierten Sportpartner.
Haltung und Erziehung
Im Gegensatz zu seinen sportlichen Ambitionen stellt der Schipperke in Bezug auf seine Haltung wenig Ansprüche. Als früherer Wachhund sowie Ratten- und Mäusejäger auf Schleppkähnen fühlt er sich auch auf kleinstem Raum wohl. Der zierliche und anpassungsfähige „Schifferspitz“, wie der Schipperke in Bezug auf seine Vergangenheit auch bezeichnet wird, ist damit auch hervorragend für eine Wohnungshaltung geeignet. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass er abseits des begrenzten Wohnraums viel Auslauf geboten bekommt. Außerdem sollten Sie tolerante Nachbarn haben, denn nicht jeder kann das helle Hundegebell des Schipperkes gut vertragen.
Lässt sich das Bellen abgewöhnen?
Um das „Melde-Bedürfnis“ Ihres Hundes einzudämmen, sollten Sie ihm so früh wie möglich beibringen, dass nicht jeder vorbeilaufende Nachbar oder Jogger eine Gefahr darstellt. Natürlich sollten Sie nicht versuchen, Ihrem Schipperke seine Stimme komplett zu verbieten. Doch mit positiver Verstärkung können Sie ihm zeigen, dass Sie es begrüßen, wenn er es schafft, stillzuhalten. Um das Lob oder das Leckerli für sein Schweigen erneut zu bekommen, wird sich Ihr Hund mehr und mehr zurückhalten.
Ist der Schipperke schwer erziehbar?
Je früher Sie Ihrem Hund zeigen, was von ihm gewünscht ist und wo seine Grenzen sind, desto schneller werden Sie Erfolge sehen. Ist ein (falsches) Verhalten erst einmal eingeübt, wird es sich nur mit viel Geduld und Beharrlichkeit wieder abtrainieren lassen. Im besten Fall beginnen Sie mit der Erziehung Ihres Vierbeiners bereits im Welpen-Alter. Wichtig ist, dass Sie sich vorher über Ihre Erziehungsziele im Klaren sind. Nur so können Sie diese konsequent verfolgen und ihrem Hund zeigen, dass er sich auf Sie verlassen kann. Der Besuch einer Hundeschule kann besonders für unerfahrene Halter sehr hilfreich und wegweisend sein.
Spaßvogel und Wachhund für die ganze Familie
Glücklicherweise erweisen sich die Vertreter dieser Rasse als recht dankbare „Schüler“, die aufgrund ihrer schnellen Auffassungsgabe und ihrer menschenbezogenen Art gerne bereit sind, ihrem „Rudelführer“ zu folgen. Mit Zeit, Geduld, Konsequenz und nicht zuletzt einer ordentlichen Portion Humor lässt sich der Schipperke zu einem überaus treuen und unkomplizierten Begleithund erziehen, der seiner Familie nicht nur viel Freude, sondern auch viel Sicherheit bieten kann – denn bei Einbrechern hört für den ansonsten sehr humorvollen Schipperke der Spaß auf.
Das „bunte Schoßhündchen“ aus Russland, wie der Name übersetzt lautet, erfreut sich auch außerhalb seines Heimatlandes wachsender Beliebtheit. Kein Wunder, denn schließlich ist der Bolonka Zwetna ein richtiger kleiner Sonnenschein, der mit seinem fröhlichen und unkomplizierten Charakter seinen Besitzern viel Freude bereitet.
Leichtführig, menschenfreundlich und belastbar: Der mittelgroße Labrador Retriever ist als Familienhund überaus beliebt. Als ursprünglicher Arbeitshund möchte er aber auch körperlich und geistig gefordert werden.
Der Zwergspitz beeindruckt nicht mit Größe, dafür aber mit Freundlichkeit, Selbstbewusstsein und Energie. Kein Wunder also, dass immer mehr Vierbeiner dieser Spitz-Variante die Herzen zahlreicher Hundefreunde erobern. Erfahren Sie im zooplus Magazin alles über den Pomeranian.