Rhodesian Ridgeback

Rhodesian Ridgeback

Der Rhodesian Ridgeback ist stolz, schön und kein Hund für Anfänger

Der schöne Rhodesian Ridgeback aus Südafrika findet seit Jahren in Europa mehr und mehr Anhänger. Kein Wunder, denn der robuste Jagdbegleiter und Familienhund fasziniert mit seinem stolzen Wesen in Kombination mit einer freundlichen Sanftheit gegenüber seinen Bezugspersonen. Um „Ridgies“ artgerecht halten zu können, brauchen Sie allerdings einen großen Erfahrungsschatz rund um die Hunderasse.

Aussehen: Natürliche Schönheit mit Aalstrich

Das Erscheinungsbild der Rasse ist nicht immer einheitlich, allerdings ist allen Ridgebacks das Urwüchsige ihres Aussehens gemeinsam. Als die Menschen mit der Zucht der Rasse begannen, war das Ziel der Auswahl geeigneter Hunde vor allem die Funktionalität. Das können Sie am Körperbau erkennen: Er ist kraftvoll und muskulös, dabei aber nie massig.

Was bedeutet Ridgeback auf Deutsch?

Ridgeback heißt auf Deutsch „Gratrücken“. Den Namen hat die Hunderasse einem auffälligen optischen Merkmal zu verdanken: einem auf dem Rücken verlaufender erhöhter Fellstreifen, dessen Haare gegen den Strich wachsen.

Dieser direkt hinter den Schultern beginnende Rückenkamm soll klar abgegrenzt sein und zu den Hüfthöckern schmaler enden.

Welche Farbe hat das Fell des Ridgebacks?

Das weizenfarbene bis hellrote Fell ist kurz und glatt. Gemäß dem Standard sind weiße oder schwarze Haare nur in kleinen Mengen an festgelegten Stellen wie an der Brust oder an den Zehen gewünscht.

Welche Größe erreicht ein Rhodesian Ridgeback?

Rüden können bei rund 36,5 Kilogramm Gewicht eine Widerristhöhe von 63 bis 69 Zentimeter aufweisen. Hündinnen erreichen hingegen eine Größe von bis zu 66 Zentimeter. Damit gehören Ridgies zu den großen Hunderassen.

Rhodesian Ridgeback sportlich © Christian Müller / stock.adobe.com
Der Rhodesian Ridgeback ist sportlich und zugleich elegant

Wesen: Facettenreicher Charakter

Temperamentvoll und treu, klug und eigenwillig – der Charakter eines Rhodesian Ridgeback weckt in vielen Hundefreunden Interesse an dieser außergewöhnlichen Rasse.

Doch nur mit fachkundiger Erziehung und viel Bewegung können Sie das ausgeprägte Territorialverhalten sowie die hohe Verteidigungsbereitschaft dieses starken und schnellen Hundes in die richtigen Bahnen lenken.

Schaffen Sie dies, haben Sie mit dem Rhodesian Ridgeback einen Freund fürs Leben. Fremden Hunden und Menschen gegenüber bleibt er jedoch meist zurückhaltend, ohne dabei aggressiv oder scheu zu sein.

Sind Ridgebacks schwer zu erziehen?

Selbst Hundeexperten stellt der selbstbewusste und eigenwillige Rhodesian Ridgeback vor so manche Herausforderung in Sachen Erziehung. Er braucht viel Konsequenz und positive Motivation, denn der intelligente Vierbeiner verliert unter Druck schnell die Lust.

Sie sollten daher die richtige Balance zwischen liebevoller Strenge und Geduld bewahren. Dies gelingt Ihnen besonders durch positive Verstärkung.

Wie lange dauert es, bis ein Ridgeback ausgewachsen ist?

Die Vertreter der Rasse sind erst mit rund zwei Jahren körperlich und geistig „erwachsen“, weswegen die anspruchsvolle Welpen- und Teenager-Phase entsprechend länger dauert. Diesen Fakt müssen Sie bei der Erziehung berücksichtigen.

Pflege und Haltung: Unkomplizierte Vierbeiner

Im Gegensatz zu seiner Erziehung bringt die Fellpflege eines Rhodesian Ridgeback keine Herausforderung mit sich. Das kurze Fell hat keine Unterwolle und haart außerhalb des Fellwechsels relativ wenig.

Natürlich freut sich Ihr Vierbeiner trotzdem, wenn Sie ihn regelmäßig mit einer Bürste kämmen. Gönnen Sie ihm also das Vergnügen, das zudem gut für seine Gesundheit ist. Denn die Massage löst nicht nur abgestorbene Hautschüppchen, sondern regt auch die Durchblutung an.

Werfen Sie zudem täglich einen kurzen Blick auf Augen und Ohren. Entfernen Sie dabei eventuell auftretende Verschmutzungen mit einem feuchten Tuch.

Seine Krallen hält der Rhodesian Ridgeback meist selbst in Form, indem er über harten Untergrund wie Asphalt läuft. Ist Ihr Hund bereits etwas älter, müssen Sie hier gegebenenfalls mit einer Krallenschere nachhelfen.

Für wen eignet sich ein Rhodesian Ridgeback?

Die Rasse eignet sich nicht für Anfänger, sondern gehört in die Hände fortgeschrittener Hundehalter. Die Fellnasen benötigen außerdem reichlich Platz und viel Aktivität. Die kräftigen Hunde mit dem großen Bewegungsdrang gehören deshalb weder in Wohnungshaltung noch in die Stadt.

Im Familienumfeld ist darauf zu achten, dass Kinder zwar eine tierisch gute Freundschaft mit dem Rhodesian Ridgeback genießen können. Jedoch sollten diese bereits etwas älter sein, um die grundsätzlichen Regeln für einen respektvollen Umgang mit Vierbeinern zu kennen.

Jagdverhalten: Vergesellschaftung mit Katzen möglich?

Mit Katzen können Sie Ihren Hund in der Regel gut vergesellschaften, sofern die Prägung im Welpenalter erfolgt ist. Freilaufende fremde Katzen kann er allerdings als Beute ansehen. Ein hoher Zaun rund um den Garten ist daher sehr empfehlenswert.

Apropos Garten: Ist Ihr Garten perfekt gepflegt, sollten Sie sich von diesem Zustand verabschieden. Denn Ihr Ridgeback verwandelt diesen schon bald von einer blühenden Oase zu einem löchrigen Naturgarten.

Sport und Aktivität: Wie viel Bewegung braucht ein Ridgeback?

Ursprünglich hatten diese sportlichen Vierbeiner viel zu tun: Haus und Hof samt Vieh hüten, jagen und dem Besitzer schützend zur Seite stehen. Auch heute noch sind zahlreiche Rhodesian Ridgebacks als Wachhunde, Schutzhunde, Jagdhunde oder Fährtenhunde im Einsatz.

Sie bringen dank richtigem Riecher außerdem optimale Voraussetzungen mit, um als Rettungshund oder Mantrailer ausgebildet zu werden.

Sorgen Sie daher in jedem Fall dafür, dass Ihr Rhodesian Ridgeback ausgelastet ist. Natürlich haben die schnellen und bewegungsfreudigen Südafrikaner meist viel Freude an Hundesportarten wie Agility oder Obedience. Aufgrund der Größe sollten Sie Ihre Sportskanone allerdings nicht zu häufig zum Springen auffordern, um Gelenkprobleme zu vermeiden.

Informieren Sie sich unbedingt vorher ausführlich bei Ihrem Züchter. Denn Hunde, die vorwiegend von reinen Arbeitshunde-Linien abstammen, brauchen besonders viel Bewegung. Geben Sie Ihrem Hund bei den täglichen Spaziergängen ausgiebig Gelegenheit zum Toben und Schnüffeln.

Durch Tricks, Versteckspiele und neue Wege können Sie die Gassirunden von Tag zu Tag variieren. Ein ausgewachsener Rhodesian Ridgeback begleitet Sie zudem gerne beim Joggen oder Radfahren.

Rhodesian Ridgeback unterwegs © ververidis / stock.adobe.com
Der Ridgeback begleitet Sie bei jedem sportlichen Abenteuer

Gesundheit: Ridgebacks und die Qualzuchtproblematik

Rhodesian Ridgebacks sind wunderschöne Hunde und in der ganzen Welt wegen ihres typischen Rückenstreifens in Gestalt eines Haarkamms bekannt. Dieses Merkmal ist in den Rassestandards der Rasse fest verankert.

Die Zucht dieser Schönheiten ist jedoch im Tierschutz teils umstritten. So kann die Zucht von Ridgies unter gewissen Voraussetzungen als Qualzucht gelten, weshalb Sie sich dringend über die genetische Gesundheit der Rasse und regional geltende Regeln informieren sollten.

Wieso ist der „Ridge“ gefährlich?

Es ist bekannt, dass die Ausprägung des Ridge wahrscheinlich mit einem autosomal-dominant vererbten Gen zusammenhängt. Das Problem: Bei diesen Tieren können sich vor oder hinter dem Kamm sogenannte Dermoidzysten (Dermoid Sinus, DS) bilden.

Die Bildung dieser Zysten beginnt bereits in der frühen Embryonalentwicklung des Hundes, wobei das Rückenmark und die Haut mehr oder weniger miteinander verbunden bleiben. Von diesem genetischen Defekt sind etwa drei Prozent der Rhodesian Ridgebacks betroffen.

Welche Folgen haben Dermoidzysten?

Aufgrund der Verbindung von Haut und Rückenmark leiden die betroffenen Hunde an Überempfindlichkeit und Lähmungen der Hintergliedmaßen.

Darüber hinaus können gefährliche Infektionen auftreten, die wiederum zu Entzündungen der Hirnhaut oder des Rückenmarks führen können. Etwa zehn Prozent der betroffenen Welpen haben auch eine Spina bifida, eine Spaltung der Wirbelsäule.

Das in Deutschland veröffentlichte „Gutachten zur Auslegung von § 11b des Tierschutzgesetzes (Verbot von Qualzüchtungen)“ spricht daher eine Empfehlung zum Zuchtverbot für Tiere aus, die mit Dermoidzysten behaftet sind.

Weitere Anfälligkeiten des Rhodesian Ridgeback

Abgesehen davon gilt der Rhodesian Ridgeback als robust. Er neigt lediglich – wie alle großen Hunderassen – leichter zu Hüftdysplasien und Ellbogendysplasien.

Aufgrund seiner afrikanischen Wurzeln hat die Hunderasse recht dünnes Fell, vor allem in der Bauchregion. Dies kann dazu führen, dass die Tiere im Winter schnell frieren.

Sorgen Sie in jedem Fall dafür, dass Ihr Vierbeiner in der kalten Jahreszeit zu Hause ein kuscheliges Plätzchen hat und im Freien nicht lange auf einer Stelle verharren muss. Auch ein Hundemantel ist eine Option.

Wie alt kann ein Ridgeback werden?

Wenn Sie Ihren Rhodesian Ridgeback von einem verantwortungsvollen Züchter kaufen und ihn artgerecht halten, kann er Sie vom Welpenalter an bis zu zwölf Jahre lang begleiten.

Ernährung: Tipps zur Fütterung von Ridgies

Die richtige Ernährung gehört zu den Grundbausteinen eines gesunden und tiergerechten Hundelebens.

Bei der Ernährung auf Qualität achten

Trockenfutter mag zwar sehr praktisch sein, doch Nassfutter schmeckt vielen Hunden besser und versorgt sie gleichzeitig mit Flüssigkeit. Dies ist insbesondere bei Rhodesian Ridgebacks von Vorteil, da manche Exemplare dazu neigen, nicht ausreichend zu trinken. Darum empfehlen viele Rassekenner, ausschließlich Nassfutter anzubieten. Die Proteinquelle sollte dabei stets qualitativ hochwertig sein.

Auch das Barfen ist bei Rhodesian Ridgebacks möglich, sofern Sie die Rationen artgerecht und unter den erforderlichen Hygienemaßnahmen herstellen.

Wie viel frisst ein Rhodesian Ridgeback?

Während ein Welpe drei bis vier Mahlzeiten pro Tag braucht, reichen einem erwachsenen Tier zwei Portionen täglich. Wenn Sie das Futter wechseln möchten, tun Sie dies nie von einem Tag auf den anderen, sondern geben Sie dem Magen Ihres Rhodesian Ridgeback Zeit, sich daran zu gewöhnen.

Allgemein sollten Sie bei Ihrem Vierbeiner auf eine schlanke Linie achten. Als Grundlage für die Berechnung der täglichen Futtermenge können Sie die Fütterungsempfehlungen der Hersteller verwenden.

Passen Sie die Mengen jedoch an das Aktivitätslevel Ihres Hundes an, um überschüssige Kilos zu vermeiden. Bedenken Sie dabei auch den Anteil der Leckerlis an der Tagesration.

Lesetipp: Futtermenge beim Hund selbst berechnen

Herkunft: Ein Jagdhund aus Afrika

Das „Rhodesian“ im Namen verrät die Herkunft des stolzen Hundes. Die noch recht junge Rasse stammt aus dem ehemaligen Staat Rhodesien – dem heutigen Simbabwe – im Südosten Afrikas. Hier haben Liebhaber 1922 den ersten Standard definiert.

Allerdings stammen die Vorfahren des Rhodesian Ridgeback aus Südafrika, wo sie bereits seit Jahrhunderten als Schutz- und Jagdhunde gehalten wurden. Deshalb ist Südafrika offiziell als Herkunftsland angesehen. Der Rhodesian Ridgeback ist die einzige aus Südafrika stammende Rasse, die von der FCI anerkannt ist.

Interessant zu wissen: Den Beinamen „Lion Dog“ (Löwenhund) haben die Jagdhunde durch ihren Einsatz bei der Löwenjagd erhalten. Hierbei spürten mehrere Hunde einen Löwen auf, den sie dann bellend bis zur Ankunft des Jägers stellten.

Durch den Einfluss europäischer Einwanderer, die seine Vorfahren mit anderen Rassen wie Dogge, Terrier und Windhunde kreuzten, erhielt der Rhodesian Ridgeback sein heutiges Erscheinungsbild.

Rhodesian Ridgeback Trio © Dogs / stock.adobe.com
Ridgebacks gingen gemeinsam mit dem Menschen auf Jagd nach Löwen

Kauf: Wo finde ich meinen Rhodesian Ridgeback?

Einen Welpen finden Sie am besten bei Züchtern, die entsprechenden Vereinen angeschlossen sind. Nur mit Abstammungsnachweis haben Sie die Sicherheit, dass es sich tatsächlich um einen Rhodesian Ridgeback handelt.

Zudem müssen die Vereinsmitglieder bestimmte Zuchtuntersuchungen hinsichtlich Gesundheit, Charakter und Typ mit ihren Vierbeinern bestehen, bevor diese zum Zuchteinsatz kommen. So schreibt es die Zuchtordnung vor.

Machen Sie sich vor dem Welpenkauf ein Bild von der bisherigen Haltung. Stellen Sie dem Züchter außerdem alle wichtigen Fragen, die Ihnen bezüglich der Rasse auf dem Herzen liegen. In der Regel wird der Züchter auch seinerseits einige Fragen haben, um herauszufinden, ob Sie geeignete Kandidaten für seine Schützlinge sind.

Einen ausgewachsenen Hund kaufen

Möchten Sie einem erwachsenen Rhodesian Ridgeback ein neues Zuhause bieten? Wenn der örtliche Tierschutz keinen Rassevertreter in seiner Obhut hat, ist die Suche im Internet erfolgversprechend. Hier finden Sie auch Organisationen, die sich auf die Vermittlung von Rhodesian Ridgebacks spezialisiert haben.

Bedenken Sie jedoch, dass einige der Hunde eventuell keine gute Erziehung genossen haben. Informieren Sie sich in jedem Fall ausgiebig bei der vermittelnden Stelle über die Vorgeschichte des Tieres.

Tierschutzorganisationen finden in der Regel bei einem Gespräch mit Ihnen schnell heraus, ob Sie und der Vierbeiner ein gutes Gespann sein können. Optimal ist es natürlich, wenn Sie sich bei einem persönlichen Treffen selbst ein umfassendes Bild von dem Hund machen können.

Wie viel kostet ein Ridgeback?

Der Anschaffungspreis eines Vertreters dieser Hunderasse kann je nach Alter und Herkunft stark schwanken. Preise von mindestens 1.500 Euro sind bei den beliebten Hunden keine Seltenheit. Zusätzlich müssen Sie Ausgaben für die Erstausstattung wie Näpfe, Leine und Co berücksichtigen.

Zu monatlichen Folgekosten gesellen sich zudem Kosten für die artgerechte Ernährung, die Beiträge für die Hundesteuer und Hundehaftpflicht sowie für regelmäßige Tierarztbesuche hinzu.

Rhodesian Ridgeback Welpen © Mariusz Blach / stock.adobe.com
Prüfen Sie die Haltungsbedingungen Ihres Züchters, bevor Sie einen Welpen kaufen

Fazit: Passt ein Rhodesian Ridgeback zu mir?

Die Rasse eignet sich nur für fortgeschrittene Hundehalter, die ihrem Vierbeiner reichlich Platz bieten können und zudem sportlich aktiv sind. Die kräftigen Hunde mit dem großen Bewegungsdrang gehören weder in kleine Wohnungen noch in graue Städte.

Doch auch bei optimalen Voraussetzungen sollten Sie kritisch prüfen, ob Sie der Verantwortung für diesen besonderen Hund für viele Jahre gerecht werden können. Alle Familienmitglieder in Ihrem Haushalt sollten mit dem neuen Familienhund einverstanden und allergiefrei sein.

Steckbrief zum Rhodesian Ridgeback

Kurzinfo: Der große Rhodesian Ridgeback hat einen kräftigen Körperbau und viel Selbstbewusstsein. Er ist ein beliebter Familienhund, der allerdings nur in erfahrene Hände gehört.
Widerristhöhe: 63-69 cm
Gewicht: ca. 36 kg
Durchschnittliche Lebenserwartung: 12 Jahre
Preis: ab 1.300 Euro
Wesen: temperamentvoll, treu, klug, eigenwillig, selbstbewusst
Fell: kurz und glatt
Fellfarbe: weizenfarben bis hellrot
Erziehungsaufwand: mittel
Pflegeaufwand: gering
Bewegungsbedarf: hoch
Herkunft: Südafrika

Quellen:

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