Die Entstehung dieser aus Deutschland stammenden Hunderasse verdanken wir streng genommen einer Zufallsbekanntschaft: Ein Großpudelrüde, der sein Herrchen auf einer Dienstreise begleitete, stieß im nahe gelegenen Dorf auf eine attraktive braune Pointerhündin.
Die Nachfahren dieser beiden, eher gegensätzlichen Jagdhunderassen, die sämtliche positive Jagdeigenschaften in sich vereinten, beeindruckten die damalige Jägergemeinschaft.
Gezielte Verpaarung von Pudeln und Pointern
Überzeugt von dem Resultat dieser Verbindung begann der Jäger und Kynologe Freiherr von Zedlitz, der unter dem Pseudonym Hegewald Jagdschriften verfasste, 1881 mit der bewussten Züchtung des Pudelpointers, dessen Name mit der Zusammensetzung der Namen der beiden Ursprungshunderassen schnell gefunden war.
Dass es Hegewald in seinem Ziel, einen vielseitigen rauhaarigen Gebrauchshund zu züchten, der sich in Feld, Wald und Wasser als geschickter Jagdhund präsentiert, durchaus ernst war, beweist nicht zuletzt die Tatsache, dass er sieben verschiedene Pudel mit 100 unterschiedlichen Pointern kreuzte, bis er schließlich zu einem für ihn zufriedenstellenden Ergebnis gelangte. Dieses überzeugte auch den Förster und Kynologen Carl Rehfuß (bekannt als Oberländer), der sich bald darauf ebenfalls der Pudelpointer-Zucht widmete.
Anerkennung als eigenständige Rasse
Der Erfolg der Zuchtbemühungen ließ nicht lange auf sich warten und so bestanden bald die ersten Pudelpointer mit Bravour die Jagdgebrauchsprüfung. 1897 gründete Oberländer schließlich den ersten Pudelpointer-Verein in Deutschland.
Zur offiziellen Anerkennung der Hunderasse durch die FCI (Fédération Cynologique Internationale) kam es jedoch erst 62 Jahre später. Etwa zur selben Zeit kamen auch die ersten Hunde dieser Rasse nach Nordamerika, wo sie vom Canadian Kennel Club als eigenständige Jagdhunderasse anerkannt wurden.
Seltene Jagdhundrasse
Obwohl ab 1924 keine Hunde aus Direktpaarungen von Pudeln und Pointern mehr im Zuchtbuch aufgenommen wurden, kritisierten einige Kynologen lange Zeit die mangelnde Einheitlichkeit der Rasse. Um die Rasse vor Inzuchtproblemen zu schützen, wurden nach dem Zweiten Weltkrieg jedoch noch einmal kurzzeitig Pointer eingekreuzt, um die ins Stocken geratene Pudelpointer-Zucht voranzubringen.
Bis heute ist der Pudelpointer eine eher seltene Hunderasse, die hauptsächlich Jägerkreisen vorbehalten ist. Obwohl sich die Rasse in Bezug auf ihre Jagdhundeigenschaften durchaus mit der Konkurrenz messen kann, ist sie im Vergleich zu anderen Vorstehhunden eher wenig verbreitet. So kommen in Deutschland jährlich etwa nur 120 und 200 Welpen zur Welt.