Halb Pudel, halb Pointer vereint der Pudelpointer den ursprünglichen Jagdinstinkt des Pudels mit der feinen Nase des Pointers. Er ist ein ausgezeichneter Jagdhund, der vielseitig eingesetzt werden kann und als leicht erziehbar und gelehrig gilt. Der Hund mit Bart und Stirnlocke gehört ausschließlich in die Hände von Jägern.
Sieben Pudel und 100 Pointer soll der Jäger und Kynologe Sigismund Freiherr von Zedlitz und Neukirch, besser bekannt unter dem Pseudonym Hegelwald, miteinander verpaart haben, ehe er mit dem Ergebnis zufrieden war und den ersten – zumindest bewusst gezüchteten – Pudelpointer vorstellte. Das Ergebnis kann sich bis heute sehen lassen. Der Pudelpointer ist ein ausgesprochen vielseitiger Gebrauchshund, der sich sowohl in Feld und Wald als auch im Wasser als geschickter Jagd- und Vorstehhund präsentiert. Doch nicht nur seine feine Nase, seine Apportierfreude und seine Geschicklichkeit im Wasser haben ihn in Jägerkreisen einen guten Ruf verschafft. Auch seine ausgeglichene Art, seine Lernfähigkeit und Leichtführigkeit machen ihn unter Kennern zum idealen Jagdbegleiter.
In seiner Freizeit: liebevoller Familienhund
Nach der Arbeit übernimmt der Pudelpointer problemlos die Rolle des Familienhundes. In den eigenen vier Wänden wird aus dem temperamentvollen Arbeiter und leidenschaftlichen Jäger ein liebevoller Spielkamerad für die Kinder und gelassener, treuer Freund für die ganze Familie. Er ist ein geselliger Hund, der die Nähe zu seinen Menschen sucht und der Fremden gegenüber weder zu scheu noch aggressiv auftritt. Auch mit anderen Artgenossen versteht er sich gut und genießt das gemeinsame Herumtollen.
Warum er nur in die Hand von Jägern gehört
Damit sein ruhiges, beherrschtes und ausgeglichenes Wesen in vollem Umfang zur Entfaltung kommt, müssen sein Jagdtrieb und sein großes Bewegungs- und Beschäftigungsbedürfnis unbedingt gestillt werden. Wird ihm das Ausleben seiner Jagdleidenschaft verwehrt, kann er sich – trotz seines unkomplizierten Wesens – zum Problemhund entwickeln. Seriöse Pudelpointer-Züchter geben ihn deshalb nur an Menschen ab, die ihn in erster Linie jagdlich führen möchten.
Robustes Erscheinungsbild
Seinem aktiven und unkomplizierten Wesen entsprechend, besitzt der Pudelpointer ein sehr robustes, rauhaariges und dichtes Fell, das ihn bei jedem seiner Abenteuer zuverlässig vor Wind, Wetter und Verletzungen schützt. Er besticht durch sein charmantes, mittellanges und strubbeliges Haarkleid, dem typischen Bart, den dichten Augenbrauen und der charakteristischen Stirnlocke.
Mit einer Körpergröße von 60 bis 68 cm bei Rüden und 55 bis 53 cm bei Hündinnen gehört der Pudelpointer zu den eher großen Hunderassen. Sein kräftiger, gut bemuskelter und nahezu quadratisch gebauter Körper bringt zwischen 25 bis 30 kg auf die Waage, wobei sein Gewicht im Rassestandard nicht festgeschrieben ist. Das drahtige und geschlossene Stockhaar ist in drei verschiedenen Farbvarianten zu finden:
Braun
Schwarz
Dürrlaubfarben/Weizenfarbe
Das dunkelbraune Fell wird in der Zucht allerdings meist bevorzugt und tritt daher am häufigsten auf. Weizenfarbene Pudelpointer sind sehr selten. Kleine weiße Abzeichen werden akzeptiert.
Die Geschichte des Pudelpointers
Die Entstehung dieser aus Deutschland stammenden Hunderasse verdanken wir streng genommen einer Zufallsbekanntschaft: Ein Großpudelrüde, der sein Herrchen – ein an einem Manöver teilnehmenden Offizier – auf einer Dienstreise begleitete, stieß im nahe gelegenen Dorf auf eine attraktive braune Pointerhündin. Die Nachfahren dieser beiden, eher gegensätzlichen Jagdhunderassen, die sämtliche positive Jagdeigenschaften in sich vereinten, beeindruckten die damalige Jägergemeinschaft.
Überzeugt von dem Resultat dieser Verbindung begann der Jäger und Kynologe Freiherr von Zedlitz, der unter dem Pseudonym Hegewald Jagdschriften verfasste, 1881 mit der bewussten Züchtung des Pudelpointers, dessen Name mit der Zusammensetzung der Namen der beiden Ursprungshunderassen schnell gefunden war. Dass es Hegewald in seinem Ziel, einen vielseitigen rauhaarigen Gebrauchshund zu züchten, der sich in Feld, Wald und Wasser als geschickter Jagdhund präsentiert, durchaus ernst war, beweist nicht zuletzt die Tatsache, dass er sieben verschiedene Pudel mit 100 unterschiedlichen Pointern kreuzte, bis er schließlich zu einem für ihn zufriedenstellendes Ergebnis gelangte. Dieses überzeugte auch den Förster und Kynologen Carl Rehfuß (bekannt als Oberländer), der sich bald darauf ebenfalls der Pudelpointer-Zucht widmete.
Zucht und Verbreitung
Der Erfolg der Zuchtbemühungen ließ nicht lange auf sich warten und so bestanden bald die ersten Pudelpointer mit Bravour die Jagdgebrauchsprüfung. 1897 gründete Oberländer schließlich den ersten Pudelpointer-Verein in Deutschland. Zur offiziellen Anerkennung der Hunderasse durch die FCI (Fédération Cynologique Internationale) kam es jedoch erst 62 Jahre später. Etwa zur selben Zeit kamen auch die ersten Hunde dieser Rasse nach Nordamerika, wo sie vom Canadian Kennel Club als eigenständige Jagdhunderasse anerkannt wurden.
Obwohl ab 1924 keine Hunde aus Direktpaarungen von Pudeln und Pointern mehr im Zuchtbuch aufgenommen wurden, kritisierten einige Kynologen lange Zeit die mangelnde Einheitlichkeit der Rasse. Um die Rasse vor Inzuchtproblemen zu schützen, wurden nach dem Zweiten Weltkrieg jedoch noch mal kurzzeitig Pointer eingekreuzt, um die ins Stocken geratene Pudelpointer-Zucht voranzubringen. Bis heute ist der Pudelpointer eine eher seltene Hunderasse, die hauptsächlich Jägerkreisen vorbehalten ist. Obwohl sich die Rasse in Bezug auf ihre Jagdhundeigenschaften durchaus mit der Konkurrenz messen kann, ist sie im Vergleich zu anderen Vorstehhunden eher wenig verbreitet. So kommen jährlich etwa nur 100 bis 120 Würfe zur Welt.
Wo finde ich einen seriösen Pudelpointer-Züchter?
Die größte Chance einen Züchter in der Nähe zu finden, haben sicherlich Interessenten aus Deutschland. Aber auch in den USA, in Kanada, Frankreich, Österreich, Niederlande, Luxemburg oder anderen europäischen Ländern finden sich Menschen, die sich der Zucht dieser besonderen Rasse gewidmet haben. Wenn Sie einen Pudelpointer zur jagdlichen Führung suchen, sollten Sie sich am besten zunächst an einen Verein für Pudelpointer oder für andere Jagdhunderassen wenden. Seriöse Züchter, die nach dem Standard der FCI züchten und sich den strengen Zuchtkriterien unterwerfen, sind in aller Regel in einem Verein organisiert.
Zucht und Gesundheit
Die Zucht des Pudelpointers war von Anfang an strengen Regeln unterworfen. Bis heute dürfen nur Pudelpointer zur Zucht verwendet werden, die eine entsprechende Leistungsprüfung bestanden haben und die bei einer Zuchtschau von einem unabhängigen Richter als zuchttauglich erklärt wurden. Neben Aussehen und Wesen wird großer Wert auf den Gesundheitszustand des Zuchthundes gelegt. Wird eine genetisch bedingte Neigung zu Hüftgelenksdysplasie (HD) oder Epilepsie festgestellt, wird der Hund von der weiteren Zucht ausgeschlossen. Diese strenge Vorgehensweise hat tatsächlich dazu geführt, dass die Anzahl der an HD erkrankten Hunde beim Pudelpointer sehr gering ist. Trotz seiner Größe und seines recht stattlichen Gewichts sind Skeletterkrankungen bei ihm äußerst selten.
Die richtige Pflege
Wer einen reinrassigen Pudelpointer besitzt, braucht häufige Tierarztbesuche oder hohe Tierarztrechnungen also in der Regel nicht zu fürchten. Um das Wohlbefinden und die Gesundheit des Hundes zu erhalten, sollten Sie jedoch folgende Pflege-Empfehlungen beachten:
Fell: Eigentlich reinigt sich sein drahtiges, strubbeliges Fell praktisch von selbst. Um es etwas weicher zu machen, können Sie das Fell ab und zu mit einer Bürste (Striegel) bearbeiten. Kämmen Sie gelegentlich den hübschen Bart mit einem feinen Metallkamm durch, um Verschmutzungen zu entfernen.
Ohren: Die mittelgroßen, hängenden Ohren sollten mindestens einmal im Monat kontrolliert und gereinigt werden.
Krallen: Da viele Pudelpointer bei ihrer Arbeit hauptsächlich auf weichem Waldboden laufen, nutzen ihre Krallen nur wenig ab. Achten Sie deshalb darauf, dass die Krallen regelmäßig geschnitten werden, um Verletzungen zu vermeiden.
Zecken: Der Aufenthalt im Wald und auf dem Feld erhöht die Wahrscheinlichkeit für einen Zeckenbiss. Besonders in den Monaten zwischen Mai und Oktober sollten Sie nach einem Ausflug im Freien das Fell gründlich nach Zecken absuchen. Wenn Sie in gefährdeten Zeckengebieten leben, können eine Impfung oder andere Präventionsmaßnahmen sinnvoll sein.
Baden: Baden ist beim Pudelpointer eigentlich nicht nötig. Schließlich geht er selbst oft genug ins Wasser, sobald sich auf Ausflügen die Gelegenheit dazu bietet. Zu häufiges Baden mit Hundeshampoo kann darüber hinaus die hauteigene Schutzbarriere des Hundes angreifen.
Pudelpointer Ernährung
Zur Gesunderhaltung des Hundes gehört natürlich auch die richtige Ernährung. Als Nachfahre des Wolfs sind auch Hunde Karnivoren, also Fleischfresser. Fleisch ist für sie die wichtigste Proteinquelle und sollte deshalb mindestens 60 Prozent der Nahrung ausmachen. Die genaue Menge und Zusammensetzung hängt von individuellen Faktoren, wie Gewicht, Alter und Aktivitätsgrad des Hundes ab. So hat zum Beispiel ein Pudelpointer, der in erster Linie jagdlich geführt wird, einen höheren Energiebedarf als einer, der nur gelegentlich mit auf die Jagd kommt. Um den genauen Bedarf des Hundes zu ermitteln und das für ihn richtige Futter zusammenzustellen, empfiehlt sich eine genaue Analyse beim Tierarzt oder Tier-Ernährungsberater.
Was frisst mein Pudelpointer täglich?
Um Ihnen einen groben Richtwert zu geben: Ein 30 kg schwerer Pudelpointer, der regelmäßig auf die Jagd geht, frisst pro Tag etwa 450 g frisches Fleisch, 220 g Gemüse (z.B. Karotten oder grüne Bohnen) sowie 220 g Reis (weich gekocht), Getreide oder Hundeflocken. Wenn Sie das Futter selbst frisch zubereiten, sollten Sie einen Löffel Hefeflocken sowie Mais- oder Sonnenblumenöl unterrühren. Alternativ können Sie Ihren Hund natürlich auch mit fertigem Futter (nass oder trocken) ernähren. Achten Sie aber auch hierbei immer auf die angegebene Zusammensetzung und vermeiden Sie Produkte, in denen zu viel Getreide, Soja, Zucker, künstliche Geschmacksverstärker oder chemische Konservierungsstoffe enthalten sind.
Haltung eines Jagdhundes
Das charmante Aussehen des Pudelpointers mit Stirnlocke und Bart sowie sein ausgeglichenes Wesen und seine hohe Lernfähgigkeit mögen ihn auf den ersten Blick zu einem netten, unkomplizierten Familienhund machen. Allerdings hat es einen guten Grund, warum viele Züchter ihre Welpen ausschließlich an Jäger abgeben. Anders als sein Vorfahre, der Pudel, der seinen ursprünglichen Jagdtrieb als Familienhund nach und nach aufgegeben hat, ist der Pudelpointer bis heute ein ausgesprochener Jagdhund geblieben. Das Jagen liegt ihm im Blut und so braucht es eine Menge Bewegung und Beschäftigung, um den Pudelpointer zufriedenzustellen. Wie ausgeglichen und ruhig er ist, hängt in erster Linie davon ab, ob und wie viel er jagdlich geführt wird.
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten
Dank seiner Vielseitigkeit kann der Pudelpointer sowohl als Jagd- als auch als Vorstehhund verwendet werden und fühlt sich in Feld- und Waldrevieren genauso wohl wie in Wasserrevieren bei der Stöberarbeit oder der Entenjagd. Neben einer großen Jagdleidenschaft sollte sein Halter außerdem ein großes (gut umzäuntes) Grundstück in ländlicher Umgebung besitzen, von dem aus ausgedehnte Spaziergänge durch die Natur möglich sind. In der Stadt oder bei einem Herrchen, das lieber auf der Couch liegt, als draußen zu sein oder das viele Stunden täglich im Büro verbringen muss, würde der Pudelpointer verkümmern.
Alternativprogramme zum Jagen
Selbst der ambitionierteste Jäger wird natürlich nicht täglich auf die Jagd gehen können. Um dem Pudelpointer die notwendigen Jagdpausen so angenehm wie möglich zu machen, sollten Sie für ausreichend alternative Bewegungs- und Beschäftigungsangebote sorgen. Nutzen Sie seine Leidenschaft fürs Wasser und seine Freude am Apportieren. Unternehmen Sie Wanderungen, die an einem kleinen See oder einem Bach vorbeiführen, nehmen Sie einen Ball oder ein Stöckchen mit und sorgen Sie mit gelegentlichen Apportierspielen für Abwechslung. Auch Hundesport in Form von Fährtensuche bietet sich für den lernbereiten Rassehund an. Das verspielte, menschenbezogene Wesen, die hohe Lernbereitschaft und schnelle Auffassungsgabe machen es Ihnen bestimmt leicht, passende Alternativen zu finden und die Zeit mit Ihrem Pudelpointer sinnvoll zu verbringen und zu genießen.
Das „bunte Schoßhündchen“ aus Russland, wie der Name übersetzt lautet, erfreut sich auch außerhalb seines Heimatlandes wachsender Beliebtheit. Kein Wunder, denn schließlich ist der Bolonka Zwetna ein richtiger kleiner Sonnenschein, der mit seinem fröhlichen und unkomplizierten Charakter seinen Besitzern viel Freude bereitet.
Leichtführig, menschenfreundlich und belastbar: Der mittelgroße Labrador Retriever ist als Familienhund überaus beliebt. Als ursprünglicher Arbeitshund möchte er aber auch körperlich und geistig gefordert werden.
Der Zwergspitz beeindruckt nicht mit Größe, dafür aber mit Freundlichkeit, Selbstbewusstsein und Energie. Kein Wunder also, dass immer mehr Vierbeiner dieser Spitz-Variante die Herzen zahlreicher Hundefreunde erobern. Erfahren Sie im zooplus Magazin alles über den Pomeranian.