Patterdale Terrier

Verfasst von Natalie Decker
Patterdale Terrier

Der Patterdale Terrier ist ein kleiner, kompakter Jagdhund, der auf die Dachs- und Fuchsjagd spezialisiert ist.

Der Patterdale Terrier stammt aus dem Norden Englands, wo er ursprünglich für die Jagd auf Füchse und Dachse gezüchtet wurde. Er besitzt einen ausgeprägten Jagdinstinkt und den terriertypischen Eigensinn, weshalb der „Patti“ für Anfänger nicht geeignet ist.

Aussehen: Kleiner, kompakter Hund

Der Patterdale Terrier, der auch Fell-Terrier oder schwarzer Terrier genannt wird, ist ein kleiner Hund mit rechteckigem, muskulösem Körperbau.

Wie groß und schwer wird der Patterdale Terrier?

Er erreicht eine Schulterhöhe zwischen 25 und 38 Zentimetern und ein Gewicht zwischen sechs und zwölf Kilogramm. Da der „Patti“ nie auf Schönheit, sondern stets auf Gebrauchstüchtigkeit gezüchtet wurde, kann sein Aussehen stark variieren.

Das kurze Fell dieses Jagdhundes kann glatt oder rau sein. Die mit Abstand am weitesten verbreitete Fellfarbe ist Schwarz. Seltener werden Welpen mit braunem, rotbraunem oder schwarz-lohfarbenem Fell geboren.

Weiße Abzeichen an der Brust beziehungsweise an den Beinen können vorkommen.

Kräftige Schnauze, dreieckige Knickohren

Die Rasse verfügt über die terriertypischen dreieckigen Knickohren. Mit seinen dunklen Augen blickt der Patterdale Terrier aufmerksam in die Welt.

Kopf und Schnauze der stämmigen kleinen Hunde sind kräftig gebaut. Die hoch angesetzte, starr nach hinten abstehende Rute wird zu jagdlichen Zwecken mitunter kupiert.

Patterdale Terrier © Travis / stock.adobe.com
Der Patterdale Terrier ist vor allem in der Farbe schwarz, aber auch in verschiedenen Brauntönen zu finden.

Charakter des Patterdale Terriers: Selbstbewusster Jagdhund

Der aufgeweckte, wachsame Patterdale Terrier wurde ursprünglich für die Jagd auf Füchse und Dachse gezüchtet. Dementsprechend unerschrocken und eigenständig agiert er.

Der kleine willensstarke Vierbeiner verfügt über einen ausgeprägten Jagdtrieb und einen hohen Bewegungsdrang.

Hat dieser Jagdhund eine Fährte gewittert, gibt es für ihn meist kein Halten mehr. Häufig ignoriert er sogar die Befehle seines Besitzers, wenn er seiner Bestimmung nachgeht. Das macht die Erziehung nicht ganz einfach.

Für wen ist der Patterdale Terrier geeignet?

Aufgrund seines enormen Selbstbewusstseins, das gelegentlich in Sturheit ausarten kann, braucht der Patterdale Terrier hundeerfahrene Halter.

Er muss mit viel Geduld und liebevoller Konsequenz erzogen werden, um zu einem angenehmen Familienmitglied zu werden. Für Anfänger ist dieses intelligente Energiebündel nicht geeignet.

Empfehlenswert ist das Hinzuziehen eines Hundetrainers beziehungsweise der Besuch einer Hundeschule. Zudem muss auf eine gute Sozialisierung des Welpen geachtet werden. Dann ist der Fell-Terrier in der Regel mit Artgenossen verträglich.

Sind Patterdale Terrier Familienhunde?

Wird der Patterdale Terrier rassegerecht ausgelastet, zeigt er sich zu Hause von seiner ausgeglichenen Seite. Er ist durchaus kinderlieb, weshalb er als Familienhund prinzipiell geeignet ist.

Katzen oder Kleintiere wie Meerschweinchen oder Kaninchen könnten allerdings seinen Jagdinstinkt wecken, weshalb diese lieber nicht im Haushalt leben sollten.

Anhänglicher und wachsamer Vierbeiner

Grundsätzlich ist der Fell-Terrier ein menschenfreundlicher Hund, der sich eng an seinen Besitzer bindet. Er möchte nicht allzu lange allein daheimbleiben und am liebsten überall dabei sein.

Fremden gegenüber verhält sich der schwarze Terrier misstrauisch, aber niemals grundlos aggressiv, was ihn zu einem guten Wachhund macht.

Patterdale Terrier © Jackie / stock.adobe.com
Durch Hundesport lässt sich der energiegeladene Patterdale Terrier gut auspowern.

Haltung und Beschäftigung des Patterdale Terriers

Der Patterdale Terrier ist ein sehr agiler, energiegeladener Vierbeiner, der viel Bewegung braucht.

Wird er nicht als Jagdhund gehalten, muss er durch geeigneten Hundesport wie Agility, Dog Frisbee oder Mantrailing körperlich und geistig ausgelastet werden.

Wird dieser Hund nicht genügend beschäftigt, ist er schnell unterfordert und kann Verhaltensprobleme entwickeln.

Energiebündel, das ausgelastet werden muss

Lange Spaziergänge sind ganz nach dem Geschmack dieser lebhaften Fellnase – mindestens zwei Stunden pro Tag dürfen es schon sein. Darüber hinaus macht diese Rasse als vierbeinige Begleitung beim Joggen und/ oder Radfahren eine gute Figur.

Dank seiner kompakten Größe kann der Fell-Terrier prinzipiell auch in der Wohnung gehalten werden. Diese sollte jedoch in einer ländlichen Gegend liegen und idealerweise über einen Garten verfügen.

Der Patterdale Terrier wühlt gern

Im Garten kann sich der „Patti“ nach Herzenslust austoben. Seine Halter sollten jedoch wissen, dass er gerne buddelt – schließlich wurde er gezüchtet, um in Dachs- beziehungsweise Fuchsbauten einzudringen.

Pflege und Ernährung: Kontrolle von Ohren, Zähnen und Haut

Das kurze Fell des Engländers benötigt wenig Fellpflege. Dennoch ist regelmäßiges Bürsten ratsam, da der Patterdale Terrier recht viele Haare verliert.

Die Hängeohren des Terriers neigen zu schmerzhaften Ohrenentzündungen, weshalb sie routinemäßig untersucht werden sollten. Auch die Zähne, die Krallen und die Haut müssen immer wieder in Augenschein genommen werden.

Insbesondere wenn der „Patti“ als Jagdhund im Wald unterwegs war, ist zudem eine sorgfältige Kontrolle auf Parasiten ratsam.

Hochwertiges Hundefutter für den „Patti“

In Sachen Ernährung ist diese Rasse nicht sehr anspruchsvoll. Sie neigt weder zu Übergewicht noch zu Futtermittelallergien.

Trotzdem sollte dem Patterdale Terrier qualitativ hochwertiges Futter angeboten werden, damit er bestmöglich mit allen lebensnotwendigen Nährstoffen versorgt wird. Ob Trocken-, Nass- oder Rohfutter im Napf landet, bleibt den Vorlieben seines Besitzers überlassen.

Gesundheit: Kaum Erbkrankheiten bekannt

Der Patterdale Terrier ist ein robustes Kerlchen. Da bei dieser Rasse bislang stets ihre Arbeitstauglichkeit als Jagdhund und nicht ihr Äußeres im Mittelpunkt stand, gilt sie nicht als überzüchtet. Rassetypische Erbkrankheiten sind daher kaum bekannt.

Vereinzelt wird eine Gefäßmissbildung namens portosystemischer Shunt beobachtet, auch bekannt als PSS oder Lebershunt.

Dabei handelt es sich um eine angeborene oder erworbene Störung der Leberdurchblutung, die zu Symptomen wie Kleinwüchsigkeit und Bauchwassersucht führen kann.

Verschiedene Haut- und Gelenkserkrankungen können bei dieser Rasse ebenfalls auftreten.

Wie alt werden Patterdale Terrier?

Der zähe Brite hat eine relativ hohe Lebenserwartung: zwölf bis 14 Jahre kann ein „Patti“ im Durchschnitt alt werden.

Geschichte: Mutiger Beschützer britischer Schafe

Die Rasse entstand um 1800 in Nordengland. Benannt ist sie nach dem Örtchen Patterdale im Nationalpark Lake District. Dort lebten damals viele Schafe, die nicht selten von Füchsen gerissen wurden.

Also züchtete man einen robusten Arbeitshund, der die Schafe vor dem Beutegreifer wirksam beschützen konnte. Neben der Fuchsjagd wurde und wird der Fell-Terrier auch bei der Jagd auf Dachse, Waschbären und Ratten eingesetzt.

Nicht von der FCI anerkannt

Ab etwa 1978 gelangte die britische Hunderasse nach Amerika, wo sie inzwischen sehr beliebt ist. Außerhalb der USA und des Vereinigten Königreichs ist der Patterdale Terrier allerdings kaum bekannt.

Er ist weder von der FCI noch vom KC, dem Dachverband der britischen Hundezüchter, anerkannt. Lediglich der amerikanische United Kennel Club (UKC) erkennt den Patterdale Terrier seit 1995 als eigenständige Rasse an.

Zucht und Anschaffung: Wie viel kostet ein Patterdale Terrier?

Ein Welpe dieser Rasse kostet meist zwischen 800 und 1.500 Euro. Abgesehen von den britischen Inseln und den USA ist der Patterdale Terrier allerdings nicht sehr weit verbreitet.

Aufgrund der fehlenden Anerkennung durch einige große kynologische Verbände kann es schwierig sein, einen seriösen Züchter dieser Rasse zu finden.

Der einzige zuchtbuchführende Verband ist der „Patterdale Terrier Club of America“ (PTCA). Auch außerhalb der USA gibt es einige vertrauenswürdige Züchter, die in diesem Club eingetragene Mitglieder sind.

Besuch im Tierheim

Wenn es nicht unbedingt ein reinrassiger Patterdale Terrier sein muss, empfiehlt sich auch ein Besuch im örtlichen Tierheim. Hier warten viele Terrier und Terrier-Mixe auf eine zweite Chance.

Nicht selten waren ihre Besitzer mit ihnen überfordert, da Terrier eher dickköpfig sind und nicht gerade zu den gehorsamsten Hunden gehören.

Fazit: Hochmotivierter Arbeitshund für Aktive

Der Patterdale Terrier ist ein hochmotivierter, zielstrebiger Jagdhund, der am besten von einem aktiven Jäger geführt wird. Denn als temperamentvoller, hartnäckiger Arbeitshund braucht er viel Bewegung und Beschäftigung.

Nur wenn er regelmäßig ausgepowert wird, zeigt sich der „Patti“ daheim von seiner liebevollen, menschenfreundlichen Seite.

Steckbrief zum Patterdale Terrier

Besonderheiten: Der Patterdale Terrier ist ein kleiner Jagdhund, der einst für die Baujagd auf Füchse und Dachse gezüchtet wurde,
Charakter: eigensinnig, selbstbewusst, intelligent, kinderlieb
Widerristhöhe: 25-38 cm
Gewicht: 6-12 kg
Fell: kurzes Fell, glatt oder rau meist Schwarz, aber auch in Braun, Rotbraun und Schwarz-Loh, teils mit weißen Abzeichen
Fellpflege: geringer Aufwand
Auslauf: bewegungsfreudig, braucht viel Beschäftigung
Anfängerhund: nein
Bellen: wachsam, bellt viel
Lebenserwartung: 12-14 Jahre
Typische Krankheiten: robuste Gesundheit, selten Haut- oder Gelenkserkrankungen
Preis: ab 800 €
FCI-Gruppe: nicht anerkannt
Herkunft: England

Quellen:


Natalie Decker
Profilbild Natalie Decker (mit Pferd)

„Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos“, hat Loriot einmal gesagt. Dem würde ich uneingeschränkt zustimmen und ergänzen: „Ein Leben ohne Pferd, Katze und Kaninchen ebenfalls!“ Mein Herz schlägt für alle großen und kleinen Tiere und ich habe das große Glück, als freie Autorin über meine Leidenschaft schreiben zu dürfen. Mit meinen Artikeln möchte ich für den Tierschutz sensibilisieren und Tierfreund/innen nützliche Tipps geben.


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