Der „Otti“, wie der Otterhound von seinen Fans liebevoll genannt wird, zählt sicher zu den freundlichsten Jagdhunden. Allerdings machen sein liebenswürdiger Dickkopf und seine große Jagdpassion ihn zu einem Gefährten, dessen Haltung etwas Hundeerfahrung und einiges an Geduld voraussetzt.
So mancher Laie könnte den ursprünglich aussehenden Otterhound schnell für einen Mischling halten. Doch seine Optik ist optimal auf seine ursprüngliche Aufgabe abgestimmt: Mit seiner Größe von einer Schulterhöhe um die 69 cm – bei Hündinnen 61 cm – kann er an Stellen durchs Wasser waten, an denen kleinere Hunde bereits den Halt verlieren. Sein raues Fell ist mittellang und leicht ölig, was dem Einsatz im Wasser zugutekommt – ebenso wie die großen Pfoten, die die Bewegung im kühlen Nass erleichtern. Seine lange Rute trägt er hängend, ebenso wie die großen Schlappohren. Die Farbvariation ist groß und beinhaltet folgende Farben: Schwarz, Schwarz und Loh, Weizenfarben, Blau und Creme, Leber- und Sandfarben sowie Grau.
Geschichte
Nomen est omen: Der Otterhound ist ein Otterjäger. Vor allem in Großbritannien wurde die Jagd auf Fischotter im 19. Jahrhundert zum Schutz von Teichen betrieben. Für manchen Hundehalter war die Otterjagd auch schlichter Zeitvertreib oder er zielte auf die Felle der wehrhaften Wassertiere ab. Der Ursprung dieses Hundes liegt in Großbritannien, wo vermutlich französische Hunde mit britischen Hound-Linien, unter anderem dem Bloodhound, gekreuzt wurden, um den Einsatz als Wasserjäger zu begünstigen. Bloodhounds haben einen selbst für Hundeverhältnisse überragenden Geruchsinn, was auch auf den Otterhound zutrifft. Das Ergebnis der Kreuzungen waren robuste Hunde, die sich gerne stundenlang im Wasser aufhalten, um hier Beute zu machen. Bei der Ottersuche orientierten die Vierbeiner sich an den Luftblasen der Tiere, um ihnen auf die Spur zu kommen. Ausdauer zählt bis heute zu ihren Kernkompetenzen: Bis zu fünf Stunden konnte die Jagd im Wasser, bis zu zwölf Stunden an Land dauern.
Sobald der Otterhound potenzielle Beute im Visier hatte, machte er sich durch Bellen bemerkbar. Die Blütezeit des Otterhounds währte nur wenige Jahrzehnte: Die Rasse entstand im 19. Jahrhundert, gegen dessen Ende bereits kaum noch zu jagende Otter zu finden waren, was wiederum die Zahl ihrer vierbeinigen Jäger dezimierte. Erst 1979 erkannte die FCI die Rasse an. Heutzutage ist die Otterjagd aus Artenschutzgründen verboten und der Otterhound zu einer Seltenheit geworden. Otterhounds in Jägerhand finden bei der Schweißjagd Verwendung, also bei der Suche nach durch Schüsse verletztem Wild. In Großbritannien steht er auf der Liste der bedrohten Hunderassen: Weltweit soll es weniger als 1.000 Exemplare geben. Dies hat zur Folge, dass die meisten aktiven Züchter gut miteinander vernetzt sind, um eine Erhaltungszucht zu betreiben.
Charakter
Kinderlieb, gut gelaunt und für jede Aktivität zu haben: Der Otterhound ist eine Frohnatur, was den ursprünglichen Jagdhund auch für Familien attraktiv macht. Doch seine Eignung hierfür ist eingeschränkt: Der Otterhound weiß, was er will – Wünsche seines Halters interessieren ihn meist eher zweitrangig. Wer einen Hund sucht, der Gehorsam an den Tag legt, ist mit diesem selbstbewussten Jäger nicht gut beraten. Aufgrund seines freundlichen Wesens eignet er sich eher weniger als Wach- oder Schutzhund, wenngleich er durchaus bei Unbekannten anschlägt und seine imposante Erscheinung manchen davon abhalten wird, in ein Grundstück einzudringen, auf dem ein Otterhound lebt. Die soziale Rasse ist gut verträglich mit Artgenossen.
Erziehung mit Geduld und Humor
Wer einen Otterhound erziehen möchte, der sollte einige Geduld und eine ordentliche Prise Humor mitbringen. Denn der eigensinnige Jäger lernt nur das, was er gerne lernen möchte. Grundlagen der Erziehung sind ihm gut zu vermitteln, doch er ist kein Freund von diszipliniertem Gehorsam und vielen Kommandos. Wird es ihm zu bunt, wird er Sie einfach freundlich ignorieren. Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, wird er dieses Ziel ausdauernd verfolgen. Es gilt also, das richtige Maß an Gehorsam einzufordern, dem Otterhound dabei aber gleichzeitig die Möglichkeit zu lassen, seinen Dickkopf angemessen auszuleben, denn dieser gehört nun einmal zu seinem Wesen. Es empfiehlt sich, mit dem Welpen eine Hundeschule aufzusuchen – achten Sie aber bei der Wahl der richtigen Schule darauf, dass diese Erfahrung mit Hunden ähnlichen Charakters – hierzu zählen beispielsweise die weitaus häufiger vorkommenden Beagles – hat. Da der Vierbeiner als Gefährte immer freundlich bleibt und keine Anstalten machen wird, sich zum Alphatier im Rudel hochzuarbeiten, zeigen sich Erziehungsmankos meist vor allem in lästigen Angewohnheiten sowie in der Nicht-Abrufbarkeit des Vierbeiners. Bei einem Gewicht von bis zu 50 Kilogramm kann dies auch bei angeleinten Exemplaren zum Problem werden.
Gesundheit
Der Otterhound gilt als robust, hat allerdings einen genetisch bedingten Risikofaktor im Gepäck, nämlich den sehr kleinen Genpool von nur um die 1.000 Exemplaren weltweit, die zudem von Neuseeland bis in die Niederlande verteilt sind. Eine gute Zusammenarbeit zwischen den bestehenden Züchtern ist unerlässlich, denn nur durch den Austausch von Hunden auch über Kontinente hinweg kann eine gesunde Erhaltungszucht betrieben werden. Informieren Sie sich also, bevor Sie einen Welpen dieser seltenen Rasse bei sich einziehen lassen, inwiefern der Züchter die genetischen Risiken, die ein zu hoher Inzuchtfaktor innerhalb der Zucht mit sich bringt, minimiert. Zudem besteht eine Disposition für Hüft- und Ellbogendysplasie, weswegen die Elterntiere entsprechende Gesundheitsnachweise haben sollten, bevor Sie für die Zucht verwendet werden. Achten Sie auf ein gesundes Körpergewicht Ihres Vierbeiners, um seine Gelenke bis ins hohe Alter gut belastbar zu halten. Otterhounds zeigen zudem eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, an Epilepsie zu erkranken. Da es hierfür vorab keine Tests gibt, sollte der Züchter intensive Stammbaumforschung betrieben haben, bevor er sich dafür entscheidet, mit einem bestimmten Vierbeiner zu züchten.
Otterhund Ernährung
Welches Futter im Napf?
Wie schaut eine optimale Ernährung für den Otterhound aus? Achten Sie insbesondere bei dem heranwachsenden Otterhound darauf, dass er kein zu energiereiches Futter erhält, denn dies kann dazu führen, dass Ihr Hund schneller wächst, als es gut für seine Gelenke ist. Während der Welpe bis zu vier Mahlzeiten pro Tag bekommt, reichen dem ausgewachsenen Otterhound zwei Mahlzeiten, nach denen er außerdem unbedingt eine Ruhezeit einhalten sollte, die der gefährlichen Magendrehung vorbeugt. Hinsichtlich des optimalen Futters gibt es so viele Meinungen wie Anbieter und Sorten, doch einige Kriterien weisen unumstößlich auf die Qualität einer Tiernahrung hin. Hierzu zählen ein hoher Fleischanteil sowie der Verzicht auf Getreide als günstiges Füllmaterial. Zucker sollte auch in Leckerlis tabu sein – belohnen Sie Ihren Vierbeiner lieber mit einer Streicheleinheit, Zahnpflegesnacks oder aber dann und wann mit getrockneten Kauartikeln wie Pansen, die ihn eine Zeitlang beschäftigen.
Pflege
Bürsten Sie das raue Fell Ihres Otterhounds regelmäßig – dabei entdecken Sie auch kleine Mitbringsel wie Blätter oder Ästchen, die sich in der dichten Unterwolle verfangen können. Bei dieser Gelegenheit sollten Sie zusätzlich immer einen Blick in die Schlappohren Ihres tierischen Gefährten werfen, denn aufgrund Ihrer Anatomie können sich hier schneller Entzündungen bilden. Ohrenreiniger, Zeckenzange und Krallenschere gehören zu den Pflegeutensilien, die Sie vorsorglich zuhause haben sollten, um Sie im Bedarfsfall schnell zur Hand zu haben. Wenn Ihr Vierbeiner schmutzig ist, lässt sich der Schmutz meist einfach aus dem getrockneten Fell bürsten. Dennoch kann es nichts schaden, bereits den Welpen ans Baden zu gewöhnen, denn selbst wenn die Hunde echte Wasserratten sind, ist ein heimisches Bad etwas anderes als der Sprung in einen See. Nutzen Sie ein mildes Hundeshampoo und achten Sie anschließend darauf, dass Ihr Otterhound sich nicht verkühlt. Baden sollten Sie ihn jedoch nur in Ausnahmefällen. Getrimmt werden sollten diese Hunde nicht. Zur Zahnpflege können Sie entsprechende Zahnpflegesnacks reichen. Auch rohes Rindfleisch erfüllt diesen Zweck. Einige Hundebesitzer putzen die Zähne ihrer Vierbeiner mit Hundezahncreme Zahnbürste. Eine zwar etwas aufwändige, aber unübertroffen effektive Methode, um Zahnstein vorzubeugen.
Beschäftigung
Ein Otterhound liebt lange Ausflüge in die Natur und das Wasser. Wünschenswert wäre, ihm regelmäßig Schwimmausflüge zu ermöglichen, was allerdings nicht überall machbar ist, da nicht jeder Otterhound zuverlässig auf Rückruf reagiert. Wenn der Otterhound als Familienhund gehalten wird, ist eine artgerechte Beschäftigung ein Muss: Flyball oder Agility sind spannende Sportarten für den Otterhound. Jegliche Nasenarbeit macht ihm Freude – zumal er sogar mehrere Tage alte Fährten verfolgen kann. Trainieren Sie ihn darauf, Gegenstände zu suchen, oder probieren Sie gemeinsam Mantrailing aus – Ihre vierbeinige Spürnase wird sich freuen! Allerdings benötigt der Spaß auch einiges an Training, bis der Otterhound weiß, wo es langgeht. Lassen Sie es im ersten Lebensjahr ruhig angehen und vermeiden Sie intensive Laufeinheiten sowie Sprünge und Treppen, da ansonsten das Risiko für Hüftdysplasien steigt. Laufen, Schwimmen oder Traben neben dem Fahrrad sorgen für weitere Auslastung Ihres erwachsenen Otterhounds. Vereinzelt arbeiten Exemplare der Rasse aufgrund ihrer großen Freundlichkeit auch als Therapiehunde.
Passt ein Otterhound zu mir?
Sie haben Hundeerfahrung, Geduld, ein Grundstück im Grünen samt hohem Zaun und viel Zeit für Ihren vierbeinigen Gefährten? Dann können Sie über den Einzug eines Otterhounds nachdenken. Tauschen Sie sich vor der Entscheidung mit anderen Otterhound-Besitzern aus und lernen Sie am besten möglichst viele Vertreter der Rasse kennen – der Dickkopf dieses charmanten Hundes ist nicht für jeden Hundebesitzer zu empfehlen. Trotz seiner Jagdpassion eignet der Otterhound sich als Familienhund, denn er zeichnet sich durch eine bemerkenswerte Menschenfreundlichkeit aus. Er liebt es, mit Kindern zu spielen, und kann mit diesen gute Freundschaften eingehen. Zudem versteht er sich ausgezeichnet mit Artgenossen, zumal er ohnehin ein Vierbeiner ist, der traditionell in der Meute gehalten wird. Fremde wird er mit Bellen anzeigen – darin erschöpfen sich seine Fähigkeiten als Wachhund allerdings bereits. Kalkulieren Sie Zeit und Geld, die Sie in den kommenden Jahren für Ihren neuen Mitbewohner aufbringen müssen, denn die Entscheidung für einen Hund birgt große Verantwortung.
Wo finde ich meinen Otterhound?
Einen Otterhound zu finden, ist je nach Region keine leichte Aufgabe. Die meisten Vertreter der Rasse finden sich in ihrer Heimat Großbritannien sowie in den USA, teils auch in Finnland und den Niederlanden. In Deutschland ist in vielen der vergangenen Jahre kein einziger Otterhound-Wurf gefallen, es gibt nur sehr selten Welpen und im gesamten Bundesgebiet nur wenige Dutzend Exemplare. Machen Sie sich also auf Warte- und Reisezeiten sowie etwas Recherche gefasst, bevor Ihr gewünschter Otterhound einziehen kann. Es ist durchaus möglich, dass Sie auf einer Warteliste landen und Geduld mitbringen müssen. Halten Sie Ausschau nach Vereinen oder Fan-Clubs, die sich auf Otterhounds konzentrieren. In Deutschland gibt es beispielsweise einen Otterhound-Fan-Club. Hier können Sie nicht nur Informationen über Züchter erhalten, sondern sich zudem mit anderen Liebhabern der Rasse austauschen.
Derartige Vereine oder Clubs können Ihnen auch dabei helfen, wenn Sie auf der Suche nach einem bereits ausgewachsenen Otterhound sind. Zwar kommt es selten, aber immer mal wieder vor, dass ein Vertreter der Rasse sein Zuhause verliert. Allerdings sollten Sie sich gegebenenfalls parallel überlegen, ob ein Mischling aus dem Tierheim oder eine andere Rasse infrage für Sie kommt, denn es ist vor allem ein echter Glücksgriff, einen reinrassigen Otterhound im ausgewachsenen Alter in der Vermittlung zu finden. Schauen Sie sich im Tierschutz vor Ort um, wo oftmals insbesondere größere Hunde lange auf ein neues Zuhause warten müssen – vielleicht wickelt Sie ein solcher um die Pfote.
Für wünschen Ihnen viel Freude mit Ihrem freundlichen Dickkopf, dem Otterhound!
Das „bunte Schoßhündchen“ aus Russland, wie der Name übersetzt lautet, erfreut sich auch außerhalb seines Heimatlandes wachsender Beliebtheit. Kein Wunder, denn schließlich ist der Bolonka Zwetna ein richtiger kleiner Sonnenschein, der mit seinem fröhlichen und unkomplizierten Charakter seinen Besitzern viel Freude bereitet.
Leichtführig, menschenfreundlich und belastbar: Der mittelgroße Labrador Retriever ist als Familienhund überaus beliebt. Als ursprünglicher Arbeitshund möchte er aber auch körperlich und geistig gefordert werden.
Der Zwergspitz beeindruckt nicht mit Größe, dafür aber mit Freundlichkeit, Selbstbewusstsein und Energie. Kein Wunder also, dass immer mehr Vierbeiner dieser Spitz-Variante die Herzen zahlreicher Hundefreunde erobern. Erfahren Sie im zooplus Magazin alles über den Pomeranian.