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Der Bobtail ist ein unternehmungslustiger Brite mit üppigem Fellkleid.
Der Bobtail oder auch Old English Sheepdog ist ein beeindruckender Brite mit einzigartigem Fell. Der Vierbeiner ist ein idealer Begleiter für Naturfreunde mit viel Platz, die gerne draußen sind und Spaß an der Pflege seines üppigen Haarkleids haben.
Am auffallendsten an diesem britischen Schäferhund ist zweifelsohne das Fell: Üppig und dicht bedeckt es den ganzen Vierbeiner und lässt ihn dadurch massiger aussehen, als er unter der Haarpracht eigentlich ist.
Dabei bildet das harte Fell des Bobtail keine Locken, sondern fällt zottig. Die dichte Unterwolle ist wasserfest.
Der Körper sowie Hinterläufe sind durchgehend Grau oder Blau in allen erlaubten Schattierungen. Weiße Flecken im sonst einfarbigen Haarkleid sollten nicht gefördert werden. Kopf, Hals, Vorhand und Unterbauch sollten weiß, mit oder ohne Flecken, sein.
Hat der Bobtail einen Stummelschwanz?
Bei dieser Rasse ist der Name kein Programm: „Bobtail“ bedeutet eigentlich „Stummelschwanz“. Doch die kurze Rute ist heute die Ausnahme. Denn das Kupieren des Schwanzes ist erfreulicherweise mittlerweile in den meisten Ländern verboten.
Entgegen der weitläufigen Annahme trägt der Old English Sheepdog kein Gen für „Stummelruten“ in sich. Bobtails wedeln also fast immer mit langer Rute.
Wie groß wird ein Bobtail?
Die Widerristhöhe des Bobtail reicht von 56 cm (Hündinnen) bis zu 61 cm (Rüden) und mehr. Dabei wiegt der Old English Sheepdog im Schnitt zwischen 30 und 45 kg.
Besonders beim Bobtail ist zudem seine eigenwillige Stimme sowie seine Bewegung. Diese erinnert zum Teil an einen Bären.
Charakter: Freundlich und charmant
Bobtails sind freundliche und unternehmungslustige Gefährten mit dem typischen Charme der selbstständigen Hütehunde.
Fröhlicher Hund mit vielen Facetten
Das fröhliche Wesen des Old English Sheepdog zaubert jedem Hundefreund ein Lächeln ins Gesicht. Bobtails sind stark mit ihrer menschlichen Familie verbunden und gelten als sehr kinderlieb.
Der Bobtail ist immer zu Späßen aufgelegt und arbeitet gerne mit seinem Menschen zusammen. Aggressivität ist der Rasse in der Regel fremd. Dennoch sind diese Vierbeiner wachsam und können Familienangehörige im Zweifel beschützen. Zudem sind sie stark territorial – und manchmal dickköpfig.
Achtung: Der Bobtail mag es nicht, wenn seine „Herde“ auseinandergeht. So kann es vorkommen, dass der Old English Sheepdog dazu neigt, seine zweibeinige Familie beim Spaziergang „zusammenzutreiben“, wenn sich einzelne Mitglieder zu weit entfernen.
Der Vierbeiner hat keinen starken Jagdtrieb und neigt nicht zum Kläffen. Doch wenn er bellt, bellt er laut und klangvoll.
Erziehung des Old Englisch Bobtails
Trotz aller Freundlichkeit schlummert im Bobtail das Erbe aller Hütehunde: Der kluge Vierbeiner fühlt sich für die Sicherheit des Rudels verantwortlich und trägt diese Verantwortung im Zweifel allein auf den haarigen Schultern.
Denn wenn die Zweibeiner nicht konsequent sind, setzt der Bobtail sofort selbst seinen Willen durch – irgendjemand muss schließlich wissen, wo es langgeht!
Der Dickkopf ist allerdings auch ein Sensibelchen. Seien Sie darum immer geduldig und nie hart zu Ihrem tierischen Begleiter. Einfühlsame, konsequente Führung sowie eine umfangreiche Sozialisierung sind der Schlüssel zum Erfolg in der Bobtail-Erziehung.
Haltung & Pflege
Haltung: Der Bobtailist eine pflegeintensive Hunderassen
Welche Voraussetzungen sollten Hundefreunde erfüllen, bevor ein Bobtail einzieht? So freundlich dieser Vierbeiner sein mag, ist er in Sachen Haltung vor allem rund um die Pflege anspruchsvoll.
Fellpflege für Fortgeschrittene
Wer über den Einzug eines Bobtails nachdenkt, der sollte in jedem Fall viel Freude an Fellpflege haben: Der „OES“, wie manche ihn abkürzen, gehört zu den pflegeintensivsten Hunderassen. Für die Halter bedeutet dies: bürsten, bürsten, bürsten! Hierzu gehören tägliche Handgriffe sowie wöchentliche Fellness-Sitzungen, die bis zu zwei Stunden dauern können.
Zum Alltag eines Bobtail-Halters gehören die Sichtkontrolle von Ohren, Augen, Genitalregion und das tägliche Abwischen der Tränenflüssigkeit um die Augen. Damit beugen Sie einem Verfärben des Fells in dieser Region vor.
Bei Bedarf waschen Sie den „Bart“ Ihres Gefährten mit lauwarmem Wasser und einem milden Hundeshampoo. Nehmen Sie sich für die wöchentliche Pflege Ihres Bobtails viel Zeit und führen Sie diese am besten nach einer ausgiebigen Gassi-Runde durch, damit der Vierbeiner nicht unruhig wird.
Viele Halter erleichtern ihrem Bobtail die Sicht, indem sie die Haare über den Augen zusammenbinden oder abschneiden.
Fans von klinisch reinen Wohnungen sollten einen großen Bogen um Bobtails machen. Denn trotz Fellpflege verliert diese Rasse immer mal wieder Haare und bringt nach Spaziergängen im Regen einigen Schmutz ins Haus.
Ein Old English Sheepdog eignet sich eher nicht für eine Stadtwohnung. Optimal ist für ihn ein Haus mit eingezäuntem Garten, so dass er möglichst viel Frischluft schnuppern kann.
Bewegungsfreudige Familien mit Kindern können große Freude am Zusammenleben mit einem Bobtail haben. Mit Katzen kann er, eine gute Sozialisierung vorausgesetzt, gut harmonieren.
Aktivitäten
Beschäftigung: Der Bobtail ist ein Allrounder
Als ausdauernder Hütehund ist der Bobtail ein Allrounder und kann an vielen Hundesportarten Gefallen finden. Am besten probieren Sie einfach aus, was Ihnen gemeinsam am meisten Spaß macht.
Stereotype Wiederholungen sind dem klugen Vierbeiner vermutlich schnell zu langweilig – sorgen Sie für Abwechslung! Bobtails haben eine gute Kondition, so dass Hundesport in Form von gezielten Geländeläufen über zwei oder fünf Kilometer Länge eine Option für alle sportlichen Bobtail-Halter sein könnte.
Auch Agility oder die Arbeit als Fährten- und Rettungshund können Ihrem Bobtail viel Freude bereiten. Zur täglichen Routine gehören lange Spaziergänge, denn diese Rasse liebt es, bei Wind und Wetter draußen zu sein.
Gesundheit
Gesundheit: Neigt der Bobtail zu Krankheiten?
Grundsätzlich ist der Bobtail eine robuste Hunderasse mit guter Gesundheit. Vereinzelt kann es zu Hüft- und Ellbogendysplasien kommen. Dies unterstreicht, wie wichtig es ist, einen guten Züchter mit entsprechenden Gesundheitsvorsorge-Untersuchungen seiner Zuchttiere aufzusuchen.
Diese sollten auch Augenuntersuchungen beinhalten, da die Rasse eine Disposition zu Grauem Star haben kann. Mit auf ihn abgestimmter Ernährung und Bewegung bleibt der Vierbeiner bis ins hohe Alter fit.
Wie alt wird ein Bobtail?
Der Bobtail kann bei guter Haltung bis zu 15 Jahre alt werden.
Der Bobtail hat sich im Lauf der Jahrhunderte vom Herdenschutzhund zum Hüte- und schließlich zum Familienbegleithund entwickelt.
Geschichte der Bobtail-Zucht: Herkunft und Vorfahren
Seinen Ursprung hat der Old English Sheepdog in Hirtenhunden, die mit der Ausrottung der Wölfe in Großbritannien mehr und mehr als Viehtreiber zum Einsatz kamen. Entscheidend war nicht die Optik, sondern ihre robuste Gesundheit und die charakterliche Eignung zum Hüten.
Welche Rassen in den frühsten Tagen des Bobtails mitmischten, liegt heute im Dunkeln. Einige Hundeexperten gehen von Kreuzungen von Owtscharkas sowie Bergamasker Hirtenhunden mit britischen Schäferhunden als Ursprung der heutigen Old English Sheepdogs aus.
Ab 1873 konnten Hundefreunde die direkten Vorläufer der Rasse auf Ausstellungen bewundern, zwei Jahre später wurden die ersten beiden Vierbeiner unter dem Namen „Short Tailed English Sheepdog“ offiziell eingetragen.
Der britische Kennel Club erkannte die Rasse 1890 an. Seither ist aus dem ehemals derben Arbeitshund die heutige Hundeschönheit geworden.
Tipps zum Kauf eines Bobtails
Wenn Sie sich für den Einzug eines Old English Sheepdog entschieden haben, sollten Sie sich auf die Suche nach einem seriösen Züchter machen. Schauen Sie sich hierbei gründlich um und lassen Sie sich eventuell von Hundevereinen für Herdenschutz- oder Hütehunde beraten. Denn durch die zunehmende Beliebtheit des Bobtails gibt es immer mehr Züchter, die mehr Wert aufs Aussehen als auf Gesundheit und Wesen legen.
Eine gute Anlaufstelle für Welpen ist beispielsweise der Deutsche Old English Sheepdog Club inklusive Ansprechpartner für die Vermittlung von Welpen. Hier finden Sie sporadisch außerdem erwachsene Hunde der Rasse, die aus unterschiedlichen Gründen ein neues Zuhause suchen.
Haben Sie Interesse an einem erwachsenen Bobtail, könnte auch der Verein Bobtail Nothilfe e.V. eine gute Adresse für Sie sein.
Wie der Bobtail hat sich der etwas kleinere Bearded Collie über die Jahre vom robusten Hüter zum beliebten Familienbegleithund entwickelt. Der Bearded Collie bringt nicht nur ein ähnlich anspruchsvolles Fell mit, sondern auch ein fröhliches und unternehmungslustiges Wesen.
Es gibt weitere „Schäferhunde“, die dem Bobtail ähnlichsehen. Zum Beispiel die kleineren Rassen Niederländischer Schapendoes und Polski Owczarek Nizinny. Doch Interessenten sollten sich intensiv mit dem jeweiligen Wesen und den verschiedenen Anforderungen der Rasse auseinandersetzen. So braucht der Katalanische Schäferhund viel sportliche Betätigung, der Berger de Brie (Briard) zusätzlich unbedingt hundeerfahrene Halter.
Der Besuch einer Hundeausstellung kann helfen, verschiedene Rassen besser kennenzulernen und mit dem ein oder anderen Züchter in Kontakt zu kommen.
Fazit: Teuer und pflegeintensiver Familienhund
Die pflegeintensive Rasse eignet sich gut für Menschen, die nicht bequem sind und den hohen Zeitaufwand für Bürsten und Co. nicht scheuen. Die Pflege sollte kein „notwendiges Übel“ sein, sondern auch Ihnen Spaß machen, so dass Sie sie jahrelang ohne Groll absolvieren können.
Wer die Pflege nicht unterschätzt und dem Bobtail ausreichend Platz und Zeit widmen kann, wird in diesem Vierbeiner einen loyalen und stets für gemeinsame Abenteuer zu habenden Familienhund finden.
Wir wünschen Ihnen viel Freude mit Ihrem einzigartigen Old English Sheepdog!
Das zooplus-Forum war für mich der Einstieg ins freiberufliche Schreiben: Hier kamen 2011 interessierte Katzenfreunde zusammen, um ein eigenes Print-Magazin namens „Pfotenhieb“ zu entwickeln. Neben meinem Germanistik-Studium durfte ich einige Beiträge für den „Pfotenhieb“ verfassen. Heute widme ich mich, mittlerweile als glückliche Hundehalterin, vor allem Tier- und Gesundheitsthemen.
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