Norwegischer Elchhund (grau)

Norwegische Elchhund (grau)

Unter der Bezeichnung „Norwegischer Elchhund“ gibt es zwei unterschiedliche eigenständige Rassen: den grauen und den schwarzen Norwegischen Elchhund. Im Folgenden stellen wir Ihnen den grauen Elchhund vor.

Robuster Look

Der Norwegische Elchhund hat einen sehr klassischen Look – ähnlich stellt man sich die ersten von Menschen domestizierten Hunde in Westeuropa vor. Das wetterfeste Fell in den typischen Fellschattierungen Grau, Weiß und Schwarz gibt bereits einen Hinweis auf die nordische Herkunft dieses Elchhunds. Es bewirkt aber auch, dass ihn manche Laien auf den ersten Blick für einen Mischling mit Husky-Anteil halten. Mit einer Größe von maximal 52 cm Widerristhöhe sowie rund 24 kg Körpergewicht bei kompakter Statur zählt der Norwegische Elchhund zu den mittelgroßen Rassen und ist größer als der schwarze Elchhund. Er trägt die spitzen Ohren aufgerichtet und den Schwanz im Idealfall leicht über den Rücken gerollt.

Nationalhund Norwegens

Die Wurzeln dieses Norwegischen Nationalhundes reichen weit zurück: Bereits Funde aus der Steinzeit geben Hinweise auf einen sehr ähnlichen Vierbeiner. Manche Kynologen vermuten, dass das heutige Erscheinungsbild der Rasse dem der ersten domestizierten Haushunde in Westeuropa sehr nahekommt. In Skandinavien kamen die Norwegischen Elchhunde vor allem bei der Jagd auf Elche, aber auch Bären, zum Einsatz – daher auch ihr Name. Lange Zeit wurde die Rasse vor allem in Schweden gezüchtet, wo sie unter dem Namen „Grauhund“ geführt wurde. Doch seit 1981 hat Norwegen das Patronat inne: Die Rasse erhielt ihren heutigen Namen, der „Grauhund“ wurde in diesem Zusammenhang formell als Rasse gestrichen. Insgesamt gibt es drei Elchhunde: Neben dem grauen Norwegischen Elchhund sind dies der schwarze Norwegischen Elchhund sowie der Jämthund aus Schweden. Der graue Norweger kommt am häufigsten vor: Zwar ist er außerhalb Skandinaviens eher selten anzutreffen, erfreut sich in seinem Heimatland allerdings großer Beliebtheit und gilt dort als Nationalhund.

Norwegischer Elchhund: Stolzer Jagd- und Familienhund

Norwegische Elchhunde sind kluge tierische Gefährten mit eigenem Kopf. Wer also einen Vierbeiner sucht, der sich bereitwillig unterordnet, der ist mit diesem stolzen Begleiter falsch beraten. Die Rasse gilt als mutig, intelligent und freundlich. Elchhunde bellen meist gerne – achten Sie darauf, dies bereits ab dem Welpenalter in kontrollierte Bahnen zu lenken. Viele Elchhunde eignen sich darum gut als Wachhund, weil sie Fremde anzeigen – allerdings ist es gut möglich, dass die menschenfreundlichen Vierbeiner sich dann vom fremden Besucher durchknuddeln lassen. Im Ernstfall sind die loyalen Vierbeiner allerdings stets bereit, ihre Lieben zu verteidigen. Der Norwegische Elchhund kann gut als Familienhund gehalten werden – vorausgesetzt, er bekommt viel Bewegung an der frischen Luft. Mit Kindern versteht er sich ausgezeichnet und zeigt insbesondere im Umgang mit ihnen seine verspielten Seiten.

Den Jäger erziehen

Obwohl dieser norwegische Vierbeiner kein unterwürfiges Wesen hat, gilt er als leicht zu erziehen. Von Vorteil ist, dass der freundliche und soziale Hund nicht zu Dominanzverhalten oder Aggression neigt. Wichtig ist in jedem Fall eine ausreichende Auslastung, denn gelangweilte Norwegische Elchhunde suchen sich ihre Beschäftigung selbstständig – und dies meist nicht zur Freude ihrer Halter. Achten Sie außerdem bereits vom Welpenalter an darauf, auf eine gute Abrufbarkeit des Jagdhundes hinzuarbeiten. Auch die Bellfreudigkeit sollten Sie bei der Erziehung im Blick haben. Der Besuch einer Welpenspielstunde mit anschließender Hundeschule kann Sie und Ihren Vierbeiner beim gemeinsamen Lernen unterstützen und bestärkt außerdem seine soziale Ader im Umgang mit Artgenossen.

Rundherum gesund?!

Diese norwegischen Jäger gelten als sehr robust und neigen kaum zu genetisch bedingten Krankheiten. Es besteht eine leichte Disposition für die Augenkrankheit Progressive Retina Atrophie (PRA) und zu Hüftdysplasie – sprechen Sie vor dem Kauf eines Welpen hierüber mit dem infrage kommenden Züchter, der Sie sicher gerne über die Gesundheitsvorsoge rund um seine Zuchttiere informiert. Die Gelenke des Vierbeiners halten Sie am besten mit Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung bis ins hohe Alter fit. Achten Sie bei diesem Hund im Sommer darauf, dass er immer ein kühles Plätzchen zur Verfügung hat – die Rasse verträgt gemäß ihrer Herkunft zwar Kälte gut, gilt jedoch als hitzeempfindlich. Die ursprünglichen Naturburschen können ein Alter von bis zu 16 Jahren – manche sogar noch älter – erreichen.

Ausgewogene Ernährung für fitte Norweger

Wie jeder Hund benötigt auch der Norwegische Elchhund eine ausgewogene Ernährung mit einem hohen Fleischanteil. Achten Sie darum darauf, dass Sie ein Futter reichen, in dem Fleisch an erster Stelle der Deklaration steht – unabhängig davon, ob Sie sich für Nass- oder Trockenfutter entscheiden. Graue Norwegische Elchhunde neigen dazu, schnell zuzunehmen, weswegen Sie die tägliche Ration immer im Blick halten und auch Leckerchen dabei berücksichtigen sollten. Die Angaben der Hersteller sind dabei nur grobe Richtlinien, denn Stoffwechsel und Bewegung verändern den Energiebedarf Ihres Hundes. Kontrollieren Sie darum das Gewicht Ihres Gefährten regelmäßig, damit Sie bei Bedarf gegensteuern können, wenn er zu- oder abnimmt. Wenn Sie Ihren vierbeinigen Liebling belohnen möchten, verwenden Sie hochwertige Snacks ohne Zucker und Getreide. Gut geeignet sind beispielsweise gefriergetrocknete Fleischstücke für Hunde. Trockenkauartikel befriedigen das Kaubedürfnis Ihres Gefährten. Stellen Sie sicher, dass Ihr Vierbeiner immer ausreichend Trinkwasser zur freien Verfügung hat.

Haarige Angelegenheiten im Griff

Das Fell dieses Hundes besteht aus längerem Deckhaar und dichter Unterwolle. Es ist sehr wetterfest und leicht zu bürsten. Allerdings verliert der Nordische Elchhund, insbesondere während des zweimal jährlichen Fellwechsels, auch verhältnismäßig viele Haare. Greifen Sie in dieser Zeit ruhig täglich zur Bürste, um die Haarflut in Ihrer Wohnung einzudämmen und den Hund von den abgestorbenen Haaren zu befreien. Insbesondere bei älteren Tieren oder wenn Ihr Elchhund hauptsächlich auf weichem Waldboden läuft, kann es sein, dass Sie die Krallen regelmäßig nachschneiden müssen. So verhindern Sie, dass Ihr Elchhund sich verletzt, wenn er mit ihnen hängenbleibt. Wenn Sie unsicher sind, lassen Sie sich das Kürzen bei den Kontrolluntersuchungen vom Tierarzt zeigen – in der Regel können Sie dann selbst mit einer speziellen Krallenzange an die Pediküre gehen. Kontrollieren Sie beim Bürsten auch die Ohren auf Verunreinigungen und nutzen Sie bei Bedarf einen speziellen Ohrenreiniger für Hunde. Mit täglichem Zähneputzen samt Hundezahnbürste und für Tiere geeigneter Zahnpasta können Sie Zahnstein und dessen Folgen wirksam vorbeugen. Wenn Sie dies in Erwägung ziehen, sollten Sie allerdings bereits den Welpen an das Ritual rund um seine strahlenden Beißerchen gewöhnen.

Passt ein Norwegischer Elchhund zu mir?

Der graue Norwegische Elchhund passt nach wie vor gut zu Jägern, aber kann auch ein glücklicher Familienhund sein, wenn er ausreichend Beschäftigung im Freien erhält. Er ist kein Hund für die Stadt, sondern sollte sich viel im Grünen austoben können. Ein eingezäunter Garten wäre eine optimale Ergänzung seines Zuhauses. Dieser Vierbeiner aus den Weiten Norwegens gehört nicht in eine kleine Wohnung – bieten Sie ihm ausreichend Platz. Sie sollten bereits Hundeerfahrung besitzen, denn auch wenn der Elchhund klug ist und gerne lernt, wird er ihm unsinnig erscheinende Anweisungen nicht akzeptieren. Hier ist die richtige Mischung aus Know-how und Feingefühl gefragt. Mit Katzen kann er zurechtkommen, allerdings sollte er diese bereits im Welpenalter als potenzielle Mitbewohner kennengelernt haben.

Wie bei jedem anderen Vierbeiner ist auch die Haltung dieses Hundes mit einem nicht unerheblichen Aufwand an Zeit verbunden: Sind Sie bereit, täglich und bei Wind und Wetter einige Stunden mit Ihrem Gefährten draußen zu verbringen? Überschlagen Sie außerdem die Kosten im Vorfeld: Neben Anschaffungspreis und gegebenenfalls einer Grundausstattung kommen regelmäßige Ausgaben für Tierarztbesuche, ein hochwertiges Futter sowie Hundesteuer und -versicherung hinzu.

Wo finde ich einen Norwegischen Elchhund?

Wer außerhalb Skandinaviens auf der Suche nach einem Norwegischen Elchhund ist, sollte etwas Geduld mitbringen. In Deutschland beispielsweise gab es in der Vergangenheit zahlreiche Jahre, in denen kein einziger Vierbeiner dieser Rasse zur Welt kam. Es macht also Sinn, sich direkt an Vereine für Nordische Hunde zu wenden, die einem beispielsweise bei der Kontaktaufnahme ins Ausland weiterhelfen. Denn insbesondere im hohen Norden gibt es naturgemäß mehr Exemplare. In Skandinavien erblicken um die 2.000 Welpen der Rasse jährlich das Licht der Welt.

Die Wahrscheinlichkeit, einen ausgewachsenen Norwegischen Elchhund im Tierschutz zu finden, ist außerhalb Skandinaviens extrem gering. Wenden Sie sich also, auch wenn Sie lieber einem älteren Tier ein neues Zuhause bieten möchten, an Vereine für Nordische Hunde in Ihrem Land. Eventuell kommen auch Mischlinge aus dem Tierschutz infrage, die sich über ein gemeinsames Zusammenleben mit Ihnen freuen.

Wir wünschen Ihnen viel Freude mit Ihrem sympathischen Gefährten aus dem hohen Norden!

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