{"url":"https://www.zooplus.de/magazin/hund/hunderassen/miniature-american-shepherd","title":"Miniature American Shepherd","mag_id":247814,"is_single":true,"cat_name":"Hund","sub_cat_id":7,"sub_cat_name":"Hunderassen","cat_id":79}
Den Miniature American Shepherd gibt es in vielen Farben, darunter Blue Merle (links) und Schwarz-Weiß.
Er sieht nicht nur aus wie ein kleiner Australian Shepherd, er ist auch einer. Vom Wesen und den Verhaltensweisen her ähnelt der Miniature American Shepherd stark seinem großen Verwandten. Als arbeitswilliger Hütehund möchte er beschäftigt werden und braucht klare Ansagen von seinem Halter.
Der Miniature American Shepherd ist eine noch sehr junge Hunderasse und aus der beliebten Rasse Australian Shepherd hervorgegangen. Manchmal wird dieser kleine Hütehund umgangssprachlich auch Miniature Australian Shepherd oder kurz Mini-Aussie genannt. Genau genommen sind diese Begriffe aber nicht gleichbedeutend.
Denn nur die Rasse Miniature American Shepherd ist offiziell anerkannt. Züchtungen unter dem Namen Miniature Australian Shepherd liegen andere Kriterien zugrunde. Von Verbänden wie der FCI oder dem VDH sind sie nicht anerkannt und gelten daher noch immer als Mischlinge.
Was ist der Unterschied zwischen Australian Shepherd und American Shepherd Mini?
Der Miniature American Shepherd ist etwa zehn Zentimeter kleiner als der Australian Shepherd. Die Schulterhöhe beträgt bei Hündinnen 33 bis 43 und bei Rüden 35,5 bis 46 Zentimeter. Zum Vergleich: Sein großer „Cousin“, der Australian Shepherd, hat eine Widerristhöhe zwischen 46 und 58 Zentimeter.
Dementsprechend ist auch das Gewicht des Minis niedriger. Er wiegt etwa acht bis 14 Kilogramm und gehört damit zu den mittelgroßen Hunderassen.
Geflecktes oder gesprenkeltes Fell in vielen Farben
Der Körperbau des Miniature American Shepherd ist kräftig, sportlich und gut proportioniert. Tiere dieser Rasse sind insgesamt etwas länger als hoch. Das mittellange Fell ist doppellagig, mit dichter Unterwolle im Winter.
Die Farbvielfalt reicht von Schwarz über Rot bis Leberbraun. Möglich sind weiße bzw. kupferfarbene Abzeichen sowie ein gesprenkeltes, marmoriertes oder geflecktes Muster.
Die Fellzeichnung entsteht durch den sogenannten Merle-Faktor. Dabei handelt es sich um eine genetische Mutation, die auch beim Australian Shepherd auftritt.
Charakter: Ist der Miniature American Shepherd ein Familienhund?
Beim Miniature American Shepherd handelt es sich um einen äußerst intelligenten, bewegungsfreudigen Hund. Seinem Rudelführer ist dieser Vierbeiner treu ergeben. Denn er verfügt über einen ausgeprägten „Will to please“ und möchte gefallen.
Wenn er geistig und körperlich gut ausgelastet wird, ist dieser Mini ein liebevoller Familienhund. Als Hütehund ist er allerdings bestrebt, seine Familie zusammenzuhalten. Gehen die Familienmitglieder einmal getrennte Wege, kann es passieren, dass der eigenwillige Vierbeiner versucht, seine Menschen zusammenzutreiben.
Durch konsequentes Training kann das Hüteverhalten jedoch in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Fremden gegenüber ist dieser Hund reserviert bis wachsam.
Vom Schafhüter zum Akrobaten
Typisch für den Miniature American Shepherd sind seine Ausdauer und sein Arbeitswille. Schließlich war es seine ursprüngliche Aufgabe, Schaf- und Ziegenherden zu hüten. In den USA erlangte die Rasse schließlich große Beliebtheit, als die Minis im Rahmenprogramm von Rodeos auftraten und lustige Kunststücke zeigten. Denn auch dazu sind die klugen, loyalen Tiere fähig.
Haltung: Ist ein Mini-Aussie für Anfänger geeignet?
Der Miniature American Shepherd mag klein und niedlich sein. Doch sein reizendes Äußeres sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass unter dem hübsch gefärbten Fell ein echtes Arbeitstier steckt. Von seinem Rudelführer erwartet der Mini klare Ansagen und Konsequenz. Als Anfängerhund ist diese Rasse daher nicht unbedingt geeignet.
Was braucht ein Mini-Aussie?
Die kleinen Hütehunde wollen sich viel bewegen und dabei am liebsten eigenständig Verantwortung übernehmen. Sie eignen sich bestens zum Hüten von Viehherden. Außerdem sind sie treue Begleiter für Reiter und Fahrradfahrer.
Die Tiere lassen sich zudem für Hundesport aller Art begeistern, allen voran für dynamische Sportarten wie Agility und Flyball. Trotz ihres eher kompakten Körperbaus sind sie äußerst agil und geschmeidig in ihren Bewegungen.
Die anhänglichen Tiere genießen ausgedehnte Spaziergänge und wollen nach Möglichkeit immer mit ihrer Bezugsperson zusammen sein. Wer viel Zeit außer Haus verbringt und seinen Hund nicht mitnehmen kann oder möchte, sollte sich deshalb lieber für eine andere Rasse entscheiden.
Erziehung: Fehler verzeiht dieser Hund nicht
Es liegt dem Miniature American Shepherd im Blut, eigenständige Entscheidungen zu treffen. Einen schwachen Erziehungsstil nutzen diese Hunde folglich, um das Ruder an sich zu reißen.
Wer seinem Mini-Aussie dagegen mit liebevoller Konsequenz begegnet, hat einen treu ergebenen Vierbeiner an seiner Seite. Als intelligenter, fügsamer Arbeitshund reagiert er blitzschnell auf Kommandos seines Halters. Oft weiß der Vierbeiner schon im Voraus, was sein Hundeführer als Nächstes von ihm will.
Auf Ruhepausen achten
Genau wie der Australian Shepherd sollte auch der Miniature American Shepherd frühzeitig lernen, dass der Mensch die Führungsrolle innehat. Sein Zweibeiner sollte ihm Gelassenheit vermitteln, damit der fleißige Hütehund nicht in Dauerstress gerät. Kommt der kleine Arbeitshund nicht ausreichend zur Ruhe, kann sich dies in Nervosität und Aggression äußern.
Pflege: Geringer Aufwand
Der Pflegeaufwand hält sich in Grenzen. Das Fell sollte ungefähr einmal pro Woche gebürstet werden. Während des Fellwechsels im Frühling und Herbst dürfen Herrchen und Frauchen aber gerne auch öfter zur Bürste greifen.
Beim gemeinsamen Kuscheln sollten Hundehalter ab und an die Ohren, Augen und Zähne ihres Lieblings kontrollieren und bei Auffälligkeiten den Tierarzt aufsuchen.
Ansonsten gilt es, die notwendigen Impfauffrischungen im Blick zu behalten und den Mini-Hütehund einmal im Jahr beim Tierarzt durchchecken zu lassen.
Gesundheit: Gendefekte beim Miniature American Shepherd
An sich handelt es sich beim Miniature American Shepherd um eine recht robuste Rasse. Allerdings treten bestimmte genetische Defekte gehäuft auf, die auch für den Australian Sheperd typisch sind. Diese gesundheitlichen Probleme gehen zum Teil auf die Collies zurück, die einst bei der Zucht des Aussies eingesetzt wurden.
Verschiedene Augenerkrankungen
So kommt auch beim Miniature American Shepherd die Collie-Eye-Anomaly (CEA) vor. Es handelt sich dabei um eine erbliche Augenkrankheit, bei der der Augenhintergrund krankhaft verändert ist. Dies führt zu einer leichten Sehstörung oder gar zur völligen Erblindung.
Mit der Progressiven Retina-Atrophie (PRA), einem genetisch bedingten Schwund der Netzhaut, tritt eine weitere Augenerkrankung vermehrt auf. Darüber hinaus wurde bei der Rasse gehäuft Grauer Star beobachtet.
Der Merle-Faktor als Gesundheitsrisiko
Das Merle-Gen, das für die hübsche Fellzeichnung des Miniature American Shepherd verantwortlich ist, scheint das Risiko für bestimmte Fehlbildungen zu erhöhen. Deshalb sollten zwei merlefarbene Tiere nicht miteinander verpaart werden. In Deutschland ist dies aufgrund des Tierschutzgesetzes sogar verboten.
Stoffwechseldefekt
Zu den weiteren rassetypischen Erkrankungen zählt der Stoffwechseldefekt MDR1. Dieser verursacht eine Überempfindlichkeitsreaktion gegenüber bestimmten Medikamenten und kann tierärztliche Behandlungen erschweren.
Wie alt werden Miniature American Shepherd?
Trotz der Gefahr, dass genetische Defekte auftreten, erreicht dieser kleine Hütehund bei guter Pflege dennoch ein durchschnittliches Alter von etwa zwölf Jahren.
Ernährung: Das richtige Futter für den Miniature American Shepherd
Ein flinker, aktiver Hund wie der Miniature American Shepherd braucht hochwertiges, proteinreiches Futter. Ob er mit Trocken- oder Nassfutter gefüttert wird, ist der Vorliebe und den Bedürfnissen des Hundes überlassen. Hat der Vierbeiner einmal seine Lieblingssorte gefunden, sollte man als Halter dabei bleiben, solange sein Alter oder gesundheitliche Umstände nichts anderes verlangen.
Wichtig:Futterumstellungen müssen stets behutsam erfolgen, damit es nicht zu Magen-Darm-Beschwerden kommt.
Die Futtermenge hängt unter anderem vom Alter, Gesundheitszustand und Aktivitätsgrad des Vierbeiners ab. Zu fressen gibt es immer nach der Gassirunde bzw. Sporteinheit. Anschließend sind Ausruhen und Verdauen angesagt.
Geschichte: Junge Hunderasse aus den USA
Dass es beim Miniature American Shepherd zu Verwechslungen und Unklarheiten in Bezug auf seinen Namen kommt, liegt an seiner Zuchtgeschichte. Hervorgegangen ist die Rasse aus dem Australian Shepherd. Immer wieder kamen durch Zufall besonders kleine Vertreter dieser Rasse zur Welt. Doch erst Ende der 1960er-Jahre wurden in den USA gezielt Mini-Aussies gezüchtet.
In den 1980ern gab es dann zwei konkurrierende Clubs, die sich der Zucht der kleinen Hütehunde verschrieben hatten. Die Tiere waren damals noch unter dem Namen Miniature Australian Shepherd bekannt.
Offizielle Anerkennung der Rasse
Als einer der beiden Vereine 2011 eine offizielle Anerkennung der Rasse anstrebte, erfolgte die Umbenennung in Miniature American Shepherd. Der andere Verein züchtet bis heute unter dem alten Namen den Miniature Australian Shepherd weiter.
Während der Miniature American Shepherd inzwischen durch verschiedene internationale Hundeverbände anerkannt ist, ist dies beim Miniature Australian Shepherd bislang nicht der Fall.
Anschaffung: Wie viel kostet ein Miniature American Shepherd?
Auch wenn er manchmal salopp Mini-Aussie genannt wird: Nur der Miniature American Shepherd ist eine offiziell anerkannte Hunderasse. Tiere, die unter anderem Namen verkauft werden, unterliegen nicht den strengen Zuchtkriterien der internationalen Hundeverbände.
Wer einen reinrassigen Miniature American Shepherd kaufen möchte, sollte daher unbedingt einen seriösen Züchter aufsuchen. Mit Abstammungsurkunde und allen anderen notwendigen Papieren kostet ein Welpe normalerweise zwischen 1.500 und 2.000 Euro.
Bitte keine Internet-Schnäppchen kaufen
Vorsicht vor vermeintlichen Schnäppchen aus dem Internet. Hinter den kostengünstigen Angeboten stecken meist grausame Vermehrer, die ohne Rücksicht auf das Tierwohl Welpen produzieren.
Die Folgen sind verheerend: Die Tiere sind oft aggressiv oder chronisch krank, da sie zu früh von der Mutter getrennt wurden. Häufig wird auch mit kranken Tieren gezüchtet. Wenn die Probleme auffallen, ist der Verkäufer in der Regel nicht mehr erreichbar und der Halter bleibt auf den Folgekosten sitzen.
Fazit: Kleiner Hund mit großen Bedürfnissen
Der Miniature American Shepherd lässt aufgrund seiner kompakten Größe und seiner Ähnlichkeit zum beliebten Australian Sheperd sicher die Herzen vieler Hundefreunde höherschlagen. Allerdings hat auch der Mini große Bedürfnisse – das sollten Interessenten vor der Anschaffung bedenken.
Steckbrief zum Miniature American Shepherd
Kurzinfo:
Der Miniature American Shepherd ist ein kompakter und arbeitswilliger Hund, der große Ansprüche an die Haltung hat. Richtig erzogen ist er ein liebevoller Familienhund.
„Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos“, hat Loriot einmal gesagt. Dem würde ich uneingeschränkt zustimmen und ergänzen: „Ein Leben ohne Pferd, Katze und Kaninchen ebenfalls!“ Mein Herz schlägt für alle großen und kleinen Tiere und ich habe das große Glück, als freie Autorin über meine Leidenschaft schreiben zu dürfen. Mit meinen Artikeln möchte ich für den Tierschutz sensibilisieren und Tierfreund/innen nützliche Tipps geben.
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Leichtführig, menschenfreundlich und belastbar: Der mittelgroße Labrador Retriever ist als Familienhund überaus beliebt. Als ursprünglicher Arbeitshund möchte er aber auch körperlich und geistig gefordert werden.
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