Kleinpudel

Verfasst von Natalie Decker
Kleinpudel

Charmanter Allrounder: Der Kleinpudel gilt nicht nur als besonders intelligenter Hund, er ist auch ein freundlicher, aktiver und treuer Begleiter.

Bis zu zwölf Kilogramm verteilt auf maximal 45 Zentimetern Widerristhöhe: Kleinpudel haben für viele Hundefreunde genau die richtige Größe, um als treue Begleiter immer mit von der Partie zu sein. Diese Vierbeiner sind clever, anhänglich – und bei guter Pflege erreichen sie ein hohes Alter von bis zu 17 Jahren.

Aussehen: Von wegen „klein“

Pudel gibt es in vier verschiedenen Größen, wobei der Kleinpudel bereits die zweitgrößte Variante ist: Der maximal sechs Kilogramm schwere Zwergpudel sowie der bis zu vier Kilogramm leichte Toypudel schauen also zu einem „Kleinpudel“ auf.

Wollpudel versus Schnürenpudel

Allen vier Größen gemeinsam ist in jedem Fall der klassische Pudelstandard inklusive dem gelockten Pudelfell. Bei Wollpudeln ist das Fell von feiner, wolliger Textur und stark gekräuselt. Dabei gibt es bei leichtem Druck mit der Hand kaum nach.

Das Fell von Schnürenpudeln hingegen bildet mindestens 20 Zentimetern lange Schnüre. Die jeweils sehr üppige Haarpracht der beiden Varianten gibt es in sieben Farben: Schwarz, Braun, Silber, Weiß, Fawn (Apricot und Rot) sowie in Schwarz-Lohfarben und in Schwarz-Weiß-Gescheckt, auch Harlekin genannt.

Charakter: Anhängliche, unkomplizierte Vierbeiner

Die klassische „Löwenschur“ sowie manche Halter, die den Kleinpudel nur als Accessoire betrachten, haben dem Image des Vierbeiners nicht gutgetan. Wer jedoch etwas Zeit mit einem Kleinpudel verbringt, sieht die Klischees schnell verschwinden.

Kleinpudel sind freundlich, gut gelaunt und lieben Aktivitäten in der freien Natur. Zudem binden sie sich gerne eng an ihre Familie und zählen außerdem zu den klügsten Hunden.

Ob kleiner oder größer: Der Kleinpudel versteht sich in der Regel gut mit anderen Hunden. Fremde Menschen sind ihm eher gleichgültig.

Sind Kleinpudel ruhiger als Zwergpudel?

Je größer der Pudelvertreter ist, desto ruhiger und besonnener ist er. Das berichten zumindest viele Pudelfreunde. Der Kleinpudel liegt somit in der goldenen Mitte. Er ist etwas lebhafter als der Großpudel, jedoch ruhiger als Toy- und Zwergpudel. Ausnahmen bestätigen aber die Regel.

Sind Kleinpudel Kläffer?

Die aufmerksamen Vierbeiner sind durchaus mitteilungsfreudig und schlagen an, wenn sie Besucher hören. Ob ihre Bellfreude eher moderat oder stärker ausgeprägt ist, ist individuell verschieden.

Kleinpudel haben aufgrund ihrer mittleren Größe den Vorteil, dass sie überall problemlos dabei sein können. Auch bei sportlichen Aktivitäten sind sie beliebte Begleiter. Der Jagdtrieb ist bei Kleinpudeln selten stark ausgeprägt.

Beschäftigung für den talentierten Kleinpudel

Ein Kleinpudel ist ein Begleiter für (fast) jede Lebenslage. Er ist ein Vierbeiner mit mittlerem Bewegungsdrang. Das bedeutet, dass er lange Wanderungen mit Ihnen ebenso genießt wie einen verregneten Nachmittag zu Hause. Hauptsache, er ist dabei!

Wie viel Auslauf braucht ein Kleinpudel?

Auch als Begleithund bei Ausritten oder Radtouren können Sie ihn gut mitnehmen. Dafür sollten Sie ihn als erwachsenen Hund langsam an die Strecken heranführen.

Außerdem ist es wichtig, die Geschwindigkeit und Streckenlänge nicht zu übertreiben. Zwei Stunden Auslauf pro Tag dürfen es aber schon sein.

Der Kleinpudel übt zudem mit Leidenschaft kleine Tricks ein und schätzt Hundesport mit Köpfchen wie Dogdance. Manche Kleinpudel eignen sich sogar für eine Ausbildung zum Rettungshund. Sicher ist: Mit dem cleveren Kleinpudel kommt keine Langweile auf!

Sind Kleinpudel für Anfänger geeignet?

Mit einem Kleinpudel teilen Sie Ihr Zuhause mit einem der cleversten Hunde überhaupt. Er besticht aber nicht nur durch Klugheit, sondern ist auch sehr kooperativ. Er lernt gerne gemeinsam mit seinem Halter. Darum ist er auch ein prima Hund für Anfänger.

Bei der Erziehung brauchen Sie lediglich etwas Geduld und Konsequenz. Starten Sie beim Welpen mit kurzen und spielerischen Einheiten. So machen Sie ihm Lust auf Lernen und überfordern den Junghund nicht.

Pflege des Lockenköpfchens

Der Kleinpudel hat bezüglich seines Fells ein großes Plus: Er haart nicht. Allerdings ist dies streng genommen nicht ganz korrekt. Die losen Pudelhaare fallen nicht aus, sondern sie bleiben in seinem lockigen Fell hängen.

Darum ist es Pflicht, Ihren Vierbeiner regelmäßig von den losen Haaren zu befreien.

Regelmäßige Fellpflege ist ein Muss

Mindestens einmal wöchentlich sollten Sie sich sehr gründlich mit gezinktem Kamm und Bürste um das Fell kümmern. Dabei sollten Sie das Haar Ihres Lockenköpfchens scheiteln und sich in Abschnitten durch das dichte Fell arbeiten.

Insbesondere die Achseln, der Bauch und die Schenkel neigen zu Verfilzungen. Seien Sie hier besonders gründlich und planen gegebenenfalls und je nach Felllänge häufigere Fellpflege-Sitzungen ein. Der Kleinpudel benötigt regelmäßig eine Schur, bei der das Fell insgesamt gekürzt wird.

Es muss sich dabei keinesfalls um die auffällige Löwenschur mit Beinpuscheln handeln. Erlaubt ist, was gefällt und womit sich Ihr Hund pudelwohl fühlt. Wenn Sie von einem Profi angeleitet wurden, können Sie die Schur mit einer hochwertigen Schermaschine selbst durchführen.

Ohren kontrollieren

Werfen Sie am besten täglich einen Blick in die Hängeohren Ihres Gefährten. Durch das feuchtwarme Klima und die lockige Haarpracht kann es hier schnell zu Befall durch Parasiten und Entzündungen kommen.

Ernährung: Futter mit hohem Fleischanteil wählen

Wie jeder Hund braucht auch ein Kleinpudel eine Ernährung mit hohem Fleischanteil. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie Trocken- oder Nassfutter füttern. Bei der Auswahl des Futters für Kleinpudel sollten Sie darauf achten, dass Fleisch in der Zutatenliste ganz oben steht. Es sollte nur wenig oder am besten gar kein Getreide enthalten sein.

Bereits der Welpe sollte an einen festen Futterplatz gewöhnt werden, wo er ungestört fressen kann. Bis zum Alter von sechs Monaten bekommt Ihr Vierbeiner optimal drei bis vier Portionen pro Tag. Beim älteren Kleinpudel reichen dann zwei Mahlzeiten täglich.

Achten Sie zudem darauf, dass Ihr Kleinpudel immer Trinkwasser zur freien Verfügung hat.

Kausnacks für gesunde Zähne

Wichtig ist auch, Leckerlis und Hundesnacks in die Tagesration einzurechnen, um Übergewicht zu vermeiden. Um die Zähne Ihres Kleinpudels zu pflegen, können Sie manchmal ein paar Stücke rohes Rindfleisch – niemals Schweinefleisch! – geben.

Auch natürliche Kauartikel wie getrocknete Rinderohren unterstützen die Zahnpflege. Manche Hundehalter gewöhnen ihre Welpen auch an das Zähneputzen mit Zahnpasta für Hunde. Regelmäßig durchgeführt, ist dies sehr wirkungsvoll.

Gesundheit: Neigung zu Augenkrankheiten

Dass der Kleinpudel vor rund 50 Jahren seinen Status als Modehund verloren hat, hat seiner Gesundheit eher gutgetan. Somit kam es nicht zu Extremen, die sein Wohlbefinden gefährden oder zu einer Schwemme von Schwarzzüchtern.

Dennoch gibt es auch bei dieser Rasse einige Dinge zu beachten.

Erbkrankheiten beim Kleinpudel

So können diese zu erblich bedingten Augenkrankheiten wie PRA (Progressive Retinaatrophie) sowie Grauem Star neigen. Gute Züchter schließen betroffene Tiere von der Zucht aus, zumal PRA mittlerweile durch einen Gentest vorab ermittelt werden kann.

Die Vorsorge ist sehr wichtig, denn beide Erkrankungen können zum kompletten Verlust des Sehvermögens führen.

Kleinpudel können außerdem zu Patellaluxationen neigen. Dabei rutscht die Kniescheibe aus ihrer Position, der betroffene Hund versucht das Bein daraufhin auffällig zu schonen.

Wie alt werden Kleinpudel?

Gesunde Kleinpudel begleiten ihre Halter eine lange Zeit. Sie haben eine Lebenserwartung von bis zu 17 Jahren.

Geschichte der Kleinpudel-Zucht

Alle vier Pudelgrößen stammen von für die Jagd genutzten Wasserhunden ab und haben ihre Wurzeln im Mittelalter. Die Vorfahren der heutigen Kleinpudel waren mit ungefähr zehn bis 20 Kilogramm etwas schwerer als die heutigen Vierbeiner.

Woher genau sie stammen, ist unklar. Sicher ist nur, dass sie im Lauf der Jahrhunderte mit Köpfchen und Charme immer mehr Hundefreunde für sich begeistern konnten.

Einer der ältesten Größenschläge

Englische und französische Bemühungen in der Pudelzucht führten zu bedeutenden Entwicklungen, sodass die lockigen Hunde noch bekannter wurden. Klein- und Großpudel sind die ältesten Größenschläge der Rasse, die 1936 von der FCI anerkannt wurde. Frankreich gilt seither als Ursprungsland der Rasse.

schwarzer Kleinpudel © Tom / stock.adobe.com
Das Fell der Kleinpudel kann verschiedene Farben und Strukturen haben. Eine intensive Fellpflege ist beim Pudel ein Muss.

Anschaffung: So finden Sie Ihren Welpen

Jeder Fan der Kleinpudel kann seinen Beitrag zur Gesundheit der Tiere leisten, indem er bei einem seriösen Züchter kauft. Seriöse Kleinpudel-Züchter sind ohne Ausnahme einem Verein angeschlossen.

Wie viel kostet ein Kleinpudel?

Ein gesunder Kleinpudel-Welpe kostet ungefähr zwischen 1.000 und 1.800 Euro.

Kleinpudel aus dem Tierschutz

Wenn es auch ein älterer Kleinpudel sein darf, schauen Sie sich im örtlichen Tierheim um. Auch bei speziellen „Pudel in Not“-Vereinen können Sie Ihren Traumhund finden.

Wie Hunde aller Rassen können Kleinpudel aus verschiedenen Gründen ein neues Zuhause suchen. Einige haben ihren Besitzer überlebt oder sind „Trennungsopfer“. In jedem Fall kann es eine bereichernde Erfahrung sein, einem älteren Kleinpudel ein liebevolles Zuhause zu geben.

Fazit: Treue Begleiter, sogar für Allergiker

Kleinpudel sind tolle Gefährten für Familien oder Singles, die gerne Zeit mit ihrem Vierbeiner verbringen. Sie mögen nicht lange Zeit alleine bleiben, da sie die Rudelnähe lieben. Da Kleinpudel keine Haare verlieren, werden sie oftmals auch Allergikern empfohlen. Vor der Anschaffung sollten sich allergische Personen aber in jedem Fall von ihrem Arzt beraten lassen.

Steckbrief zum Kleinpudel

Besonderheiten: Freundlicher Vierbeiner, der auch für Allergiker infrage kommen kann
Charakter: lernwillig, intelligent, kinderlieb, ausgeglichen
Widerristhöhe: Rüden und Hündinnen: 35–45 cm
Gewicht: Rüden und Hündinnen: 7-12 kg
Fell: gelockt, wollig, in den Farben Schwarz, Weiß, Braun, Silber, Fawn, Schwarz-Weiß gescheckt und lohfarben.
Fellpflege: aufwendig, mehrmals pro Woche bürsten, regelmäßige Besuche beim Hundefriseur
Auslauf: bewegungsfreudig, mehrere Stunden Auslauf pro Tag, Hundesport
Anfängerhund: ja
Bellen: aufmerksam, schlägt durchaus an
Lebenserwartung: 15-17 Jahre
Typische Krankheiten: Progressive Retinaatrophie (PRA), Grauer Star, Patellaluxation, Ohrenentzündungen
Preis: 1.000-1.800 €
Herkunft: Frankreich
FCI-Gruppe: Gruppe 9: Gesellschafts- und Begleithunde Sektion 2: Pudel

Quellen:


Natalie Decker
Profilbild Natalie Decker (mit Pferd)

„Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos“, hat Loriot einmal gesagt. Dem würde ich uneingeschränkt zustimmen und ergänzen: „Ein Leben ohne Pferd, Katze und Kaninchen ebenfalls!“ Mein Herz schlägt für alle großen und kleinen Tiere und ich habe das große Glück, als freie Autorin über meine Leidenschaft schreiben zu dürfen. Mit meinen Artikeln möchte ich für den Tierschutz sensibilisieren und Tierfreund/innen nützliche Tipps geben.


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