Dieser finnische Jäger ist ein vor allem in Skandinavien geschätzter Hund für Kenner, die am besten auf dem Land leben und einen sehr eigenständigen Begleiter an ihrer Seite wünschen. Im Folgenden stellen wir Ihnen die ursprüngliche Rasse aus dem hohen Norden vor.
Dieser Vierbeiner hat eine große Ähnlichkeit zu den mit ihm verwandten russischen Laika-Hunden. Bei einer Widerristhöhe von bis zu 60 cm wiegen Rüden um die 28 kg. Hündinnen sind etwas kleiner und sollten maximal 20 kg auf die Waage bringen. Der Karelische Bärenhund hat einen kräftigen Rumpf und insgesamt eine kompakt-dynamische Statur. Auf seinem Kopf sitzen mittelgroße, aufrecht stehende Ohren und er trägt eine über den Rücken gebogene Rute. Deren i-Tüpfelchen ist meist eine weiße Spitze. Ansonsten ist die Farbe des dichten Fells in der Regel Schwarz mit weißen Abzeichen. Das raue Deckhaar liegt eng über einer dichten Unterwolle, die leicht bräunlich durchschimmert.
Freiheitsliebender Charakter
Dieser Hund liebt die Weiten der Wälder und seine Unabhängigkeit – eine Kombination, die seine Haltung mit einigen Herausforderungen verbindet, denn er wird jede sich bietende Gelegenheit zum freien Umherstromern nutzen. Da dieser Vierbeiner während der Jagd grundsätzlich sehr selbstständig handelt und Wild alleine stellen soll, ist er auch ansonsten ein selbstbewusster Gefährte, der gerne das Kommando übernimmt, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet. Er gilt als mutig und stets bereit, seine Lieben zu verteidigen. Kontakte mit anderen Hunden können ohne ausgiebige Sozialisierung problematisch werden, denn einige Karelier zeigen bei der Begegnung mit Artgenossen Aggressivität. Allerdings berichten andere Halter wiederum von der großen Ausgeglichenheit ihrer Hunde und loben deren Sozialverträglichkeit. Fakt ist, dass zahlreiche Karelier auch gemeinsam als Jagdhelfer im Einsatz sind – bei guter Prägung und Sozialisierung sollte dies also kein Problem sein. Sie sind ausgezeichnete Wachhunde, die Eindringlinge zuverlässig anzeigen. Trotz aller Ecken und liebenswerten Kanten haben die Karelier auch ihre weichen Seiten: Sie sind gegenüber Menschen nicht aggressiv, zuhause gerne verschmust und lieben es, von ihren Bezugspersonen gekrault zu werden.
Erziehung ohne Unterordnen
Sein selbstständiges Wesen erfordert viel Know-how, aber es sollte jedem, der mit dem Gedanken spielt, einen Karelier einziehen zu lassen, von vornherein klar sein: Unterordnen wird dieser stolze Vierbeiner sich nie. Seine Eigenständigkeit geht soweit, dass so mancher Karelische Bärenhund in seiner Heimat tagelang im Wald verschwindet, um aufzutauchen, wann es ihm wieder passt. Härte und Geschrei sind absolut fehl am Platz bei der Erziehung dieses sensiblen Hundes, der sich dann zurückziehen oder verkriechen wird. Mit der richtigen Mischung aus positiver Verstärkung, Einfühlungsvermögen und konsequentem Verhalten können Sie allerdings einen guten Alltagsgehorsam erreichen. Wichtig ist eine ausgiebige Sozialisierung mit anderen Vierbeinern bereits ab dem Welpenalter, denn mancher Karelische Bärenhund gilt ansonsten als unverträglich mit Artgenossen, was bei täglichen Ausflügen problematisch werden kann. Es ist eine Herausforderung, diesen Hund abrufbar zu halten und ihn von eigenständigen Jagdausflügen abzuhalten. Hier sind definitiv Spezialisten mit Hundeerfahrung gefragt.
Gesundheit und Ernährung
Die urtümliche Rasse gilt als sehr robust. Wenn Sie ihn bei einem seriösen Züchter kaufen und auf eine ausgewogene Ernährung und – altersgerecht – viel Bewegung achten, kann Ihr Vierbeiner ein Alter von bis zu 13 Jahren erreichen. Wichtig für ein gesundes Hundeleben ist selbstverständlich auch der tägliche Napfinhalt. Reichen Sie Ihrem Karelischen Bärenhund eine hochwertige Tiernahrung mit einem hohen Anteil Fleisch und wenig Getreide. Der Energiebedarf Ihres Vierbeiners richtet sich nach seiner Konstitution und der täglichen Bewegung. Achten Sie also darauf, die Nahrung entsprechend anzupassen und halten Sie die schlanke Taille im Blick. Zusätzliche Pfunde steigern wie beim Menschen das Risiko auf verschiedene Erkrankungen – hierzu zählen zum Beispiel schmerzhafte Gelenkprobleme. Stellen Sie immer frisches Wasser bereit. Bei längeren Touren sollten Sie außerdem ausreichend Wasser für Ihren Gefährten, der zudem eher zu den hitzeempfindlichen Rassen zählt, dabeihaben. Suchen Sie mindestens einmal im Jahr mit Ihrem Schützling den Tierarzt zu einer Kontrolluntersuchung auf und sprechen Sie mit diesem über die notwendigen Impfungen sowie regelmäßige Entwurmungen.
Pflegeleichter Finne
Das Fell dieses wetterharten Vierbeiners ist pflegeleicht. Allerdings verliert er während des Fellwechsels verstärkt Haare, so dass es hier sinnvoll sein kann, ihn täglich zu bürsten, damit sich weniger Haare im Haus verteilen. Ansonsten bürsten Sie ihn alle paar Tage – dieses Ritual stärkt auch die Bindung und sollte bereits mit dem Welpen zur entspannten Routine eingeübt werden. Kontrollieren Sie dabei auch immer Augen, Ohren und Krallen und verwenden Sie bei Bedarf einen speziellen Augen- und Ohrenreiniger. Die Krallen können bei Hunden, die viel auf weichem Boden laufen – oder sich zu wenig bewegen, was bei diesem Vierbeiner allerdings nur bei sehr alten oder kranken Exemplaren vorkommen dürfte – zu lang werden. Kürzen Sie sie in diesem Fall mit einer speziellen Krallenzange. Viele Hundebesitzer putzen ihrem Vierbeiner regelmäßig mit Hundezahnpasta und -bürste die Zähne, um Zahnstein und den damit einhergehenden Folgeerkrankungen vorzubeugen. Dies können Sie bereits mit dem Welpen einüben. Alternativ können Sie Ihrem Hund Zahnpflegesnacks anbieten.
Beschäftigung: auf in den Wald!
Die Lieblingsbeschäftigung dieses Vierbeiners ist eindeutig die Jagd: Ausgiebige Touren durch den Wald und das Aufstöbern von Wild sind seine Passion. Der Karelische Bärenhund sucht das zu jagende Wild dabei fast lautlos. Ist er am Ziel angelangt, verbellt er das Wild lang und ausdauernd, um es an Ort und Stelle zu halten, bis der Jäger kommt. Karelische Bärenhunde jagen teilweise zu dritt, so dass sie auch größere Tiere wie Bären in Schach halten können. Die Rasse muss nicht zwangsläufig jagdlich geführt werden. Alternativ zum Jagen eignet sich der Karelische Bärenhund durchaus auch für Hundesport, allerdings wird er hier nur zu Aktivitäten zu bewegen sein, die ihm selbst Freude bereiten. Findet er Gefallen daran, kann beispielsweise Agility eine gute Beschäftigung für einen ausgewachsenen Karelier sein. Er eignet sich außerdem als Gefährte für Joggingrunden oder leichte Fahrradtouren – dabei sollten Sie allerdings seinen Jagdtrieb unter Kontrolle haben. Die meisten dieser ausgezeichneten Spürnasen mögen Fährtenarbeit jeglicher Art.
Passt ein Karelischer Bärenhund zu mir?
Karelische Bärenhunde gehören in erfahrene Liebhaberhände – am besten in Jägerhände. Alternativ benötigen sie viel Bewegung und Arbeit an der frischen Luft. Nur dann kommt eine Haltung als Familienhund überhaupt in Frage. Hundeerfahrung sollte in jedem Fall vorhanden sein. Außerdem sollten Sie sich im Vornherein klar darüber sein, dass dieser Vierbeiner nur bedingt erziehbar ist. Er gehört nicht zu den Hunden, die sich unterordnen – dies sollte man als Hundehalter respektieren, allerdings dennoch seine Kraft in kontrollierte Bahnen lenken können. Der Karelier eignet sich keinesfalls für eine Stadtwohnung. Im Idealfall können Sie ihm zusätzlich zu dem täglichen Auslauf in Wald und Flur einen ausbruchssicheren Garten anbieten, aber Vorsicht: Der freiheitsliebende Bärenhund gilt als Ausbruchskünstler und kann bis zu zwei Meter hoch springen. Dieser Vierbeiner schließt gerne Freundschaft mit Kindern, allerdings sollten diese am besten bereits älter sein und gelernt haben, respektvoll mit Tieren umzugehen. Katzen im selben Haushalt sind nicht unbedingt eine gute Idee, ganz zu schweigen von Kaninchen oder anderen Kleintieren. Der nordische Jäger wird in ihnen immer potenzielle Beute sehen. Natürlich gibt es Ausnahmen von der Regel und es mag sogar Freundschaften zwischen entsprechend früh sozialisierten Kareliern und Katzen geben – eine Garantie werden Sie aber vor dem Einzug nicht bekommen können. Sie sollten also viel Zeit, Raum und Erfahrung mitbringen, wenn Sie diesen stolzen Hund bei sich einziehen lassen möchten. Der Karelier ist ein Vierbeiner für Kenner, der keinesfalls aufgrund seiner urigen Optik zum neuen Mitbewohner auserkoren werden sollte. Wer nicht auf der Suche nach einem richtigen Charakterkopf ist, wird an diesem tierischen Mitbewohner wenig Freude haben. Natürlich gilt es vor dem Einzug außerdem, die einmaligen (Kauf beim Züchter, Grundausstattung, Reisekosten) sowie die regelmäßigen Ausgaben (Nahrung, Tierarzt, Hundesteuer und Versicherung) zu kalkulieren.
Wo finde ich einen Karelischen Bärenhund?
Diese Hunderasse finden Sie naturgemäß vor allem in Skandinavien, besonders in Finnland. Weiter südlich gibt es nur vereinzelt Hunde dieser sehr speziellen Jagdrasse. So wurde in Deutschland beispielsweise in den letzten Jahren kein einziger Karelischer-Bärenhund-Welpe geboren. Spezielle Vereine für nordische Hunde können Ihnen bei der Suche nach Ihrem Wunsch-Hund weiterhelfen. Allerdings gilt es einiges zu beachten, wenn Sie sich für einen Welpen aus dem Ausland interessieren. Am besten ist es immer, wenn Sie sich ein Bild vom Zuhause der Welpen machen und dort auch die Elterntiere kennenlernen können. Experten für nordische Hunde, zu denen Sie über entsprechende Vereine Kontakte knüpfen sollten, können Sie beraten, ob es eventuell Alternativen zum Karelischen Bärenhund gibt, die zu Ihnen, Ihrer Lebenssituation und Ihren Wünschen passen. Oder Sie vermitteln Sie an Züchter von Karelischen Bärenhunden weiter, sollte es in Ihrem Land aktuell keinen geben, der in absehbarer Zeit einen Wurf hat.
Ausgewachsene Karelische Bärenhunde zu finden, ist außerhalb von Skandinavien schwierig. Lassen Sie sich, wenn Sie einem erwachsenen Karelier ein Zuhause bieten möchten, am besten ebenfalls von Vereinen für nordische Hunde beraten, die mit den Vereinen anderer Länder im Austausch stehen. Informieren Sie sich gegebenenfalls gut über die Vorgeschichte des Hundes, denn Karelier, die zwar ohnehin nur bei Haltern mit Erfahrung einziehen sollten, können als „Second-Hand-Hunde“ natürlich die ein oder andere Eigenheit entwickelt haben, über die Sie vorher Bescheid wissen sollten. Tipp: Schauen Sie auch im Tierheim vor Ort nach. Hier werden Sie vermutlich keinen Karelier finden, aber vielleicht ähnlich charakterstarke Hunde, die sich über ein neues Zuhause freuen.
Wir wünschen Ihnen viel Freude mit Ihrem finnischen Vierbeiner!
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