Raufbold und Schmusehund, Draufgänger und Kinderfreund: Ein Irish Terrier vereint viele Gegensätze in sich. Dieser liebenswerte Charakterkopf ist ein tierisch guter Gefährte für Menschen mit Hundeerfahrung, die gerne viel Zeit mit ihrem Vierbeiner in der freien Natur verbringen.
Typischer Terrier-Look
Der Irish Terrier ist ein mittelgroßer, kompakter und elegant wirkender Hund mit rund 45 cm Schulterhöhe, wobei Rüden bis zu 17 Kilogramm wiegen können – Hündinnen sind etwas leichter. Insgesamt sind die Schwankungen von Größe und Gewicht innerhalb der Rasse relativ hoch. Der ähnlich aussehende, jedoch größere Airedale Terrier ist mit dem Irish Terrier verwandt. Das Fell des Irish Terriers besteht aus weicher Unterwolle und harschem Deckhaar. Dieses Fell schützt ihn optimal vor Witterungseinflüssen und muss regelmäßig in Form getrimmt werden, was dem Irish Terrier sein charakteristisches Aussehen verleiht. Das Haarkleid kann rot oder rötlich weizenfarben sein – manche beschreiben die Farbe auch als goldfarben.
Irischer Rattenfänger
Auch wenn der Irish Terrier von Freunden der Rasse gerne liebevoll „roter Teufel“ genannt wird und das Farbspektrum dieses Hundes dadurch definiert ist, ist die Vergangenheit dieses ursprünglichen Jagdhundes kunterbunt: Unter seinen Ahnen lassen sich vor allem schwarz-lohfarbene englische Terrier und weizengelbe Terrier aus Irland ausmachen. Sein heutiges Aussehen ließ sich bereits im 19. Jahrhundert in Südirland finden, wo er seit 1870 gezielt gezüchtet wird. 1879 erfolgte die Gründung des Irish Terrier Clubs. Ursprünglich kam dieser Terrier vor allem bei der Jagd auf Ratten sowie der Jagd allgemein, manchmal leider auch in Hundekämpfen zum Einsatz. Auch heute noch ziehen einige Jäger mit einem Irish Terrier durch Wald und Flur. Eine der wohl schönsten Liebeserklärungen an die Rasse hat der Autor Jack London in seinem Buch „Jerry, der Insulaner“ festgehalten: Hier schreibt er über einen Irish Terrier namens Jerry, er sei „reines Gold, innen wie außen.“
Facettenreicher Charakter
Der Irish Terrier trägt den Spitznamen „roter Teufel“ oder auch „daredevil“, „Teufelskerl“, nicht von ungefähr: Er ist ein sehr temperamentvoller Vierbeiner, der mit seinem Draufgängertum manchmal aneckt. Zudem ist er territorial und gegenüber anderen Hunden oftmals unverträglich – dies basiert auch auf der früheren Verwendung in Hundekämpfen. Ein Irish Terrier ist mit diesen Eigenschaften in der Regel gut als Wachhund geeignet. Nur Fans eines solch rauen Charakters sollten also über das Zusammenleben mit einem Vertreter dieser Rasse nachdenken. Zum kantigen Wesen gesellt sich außerdem eine große Jagdpassion, was Gassirunden und Ausflüge entsprechend prägt. Wer jedoch einen Irish Terrier zum Freund hat, hat den sprichwörtlichen Freund fürs Leben gefunden: Er ist seiner Bezugsperson gegenüber sehr loyal und liebt gemeinsame Unternehmungen ebenso wie gemütliches Beisammensein – vorausgesetzt, das kluge Energiebündel wird regelmäßig körperlich und geistig gefordert. So skeptisch er sich gegenüber Fremden auch verhalten mag, so liebevoll und fröhlich ist er bei gemeinsamen Aktivitäten mit seinen Menschen.
Gefährte für fortgeschrittene Hundefreunde
Aufgrund seines kleinen Dickschädels, des Jagdtriebs sowie der unbequemen Eigenschaft, die Führung des Rudelchefs immer wieder in Frage zu stellen, eignet sich der Irish Terrier nur für erfahrene Hundefreunde. Er besitzt eine gewisse angeborene Schärfe. Der vorhandene Jagdtrieb ist nicht zu unterschätzen, wobei der Terrier und ehemalige Rattenjäger potenzielle „Beute“ recht großzügig auslegen kann. Umso wichtiger ist bei diesem herausfordernden Charakter eine konsequente Erziehung, die keinen Platz für Nachgiebigkeit lässt. Wenn der Irish Terrier Sie als Rudelführer akzeptiert, haben Sie einen angenehmen Gefährten an Ihrer Seite. Der Weg dorthin ist jedoch nur mit reichlich Erfahrung gut zu meistern. Aufgrund seines Jagdtriebs können Sie einen Irish Terrier nur in seltenen Fällen von der Leine lassen. Besuchen Sie mit diesem Hund eine Welpenschule, denn dies begünstigt die sozialen Fähigkeiten des Eigenbrötlers. Optimal ist außerdem eine jagdliche Ausbildung. Erkundigen Sie sich vor dem Einzug Ihres Hundes also nach geeigneten Hundeschulen, die am besten Terrier-Erfahrung haben.
Gesunder Naturbursche
Die Rasse gilt als robust und die Lebenserwartung dieser Hunde beträgt zwischen 13 und 14 Jahren. Dass der Irish Terrier nie ein richtiger Modehund war oder auf Extreme hin gezüchtet wurde, hat ihm gesundheitlich gutgetan – er ist ein kerniger Naturbursche geblieben. Vor einigen Jahrzehnten waren bei der Rasse Fälle von Hyperkeratose verbreitet. Diese Krankheit verursacht schmerzhafte Verhornungen der Haut. Doch durch gezielte Selektion kann die genetische Disposition zu dieser Problematik heute weitgehend ausgeschlossen werden. Wichtig: Kaufen Sie nur bei einem seriösen Züchter! Einige Irish Terrier haben eine Neigung zu Schilddrüsenunterfunktion, Hautproblemen oder Pfotenfehlstellungen – auch hier beugt ein seriöser Züchter vor. Zwar kann auch ein Irish Terrier an Hüftdysplasie erkranken, doch ist das Risiko bei seinem in Relation zu anderen Hunden geringen Körpergewicht eher niedrig. Dennoch ist es sinnvoll, vorbeugend auf gesunde Ernährung in richtigem Maß sowie artgerechte Bewegung zu achten. Zahnpflege kann die Gesundheit Ihres Vierbeiners bis ins hohe Alter hinein positiv beeinflussen. Einige Hundehalter gewöhnen darum bereits den Welpen an eine Zahnpflege mit Zahnbürste und spezieller Hundezahnpasta – so beugen Sie Zahnstein und daraus resultierenden Folgeerkrankungen wirksam vor.
Auf Schönheit getrimmt
Bereits von klein auf sollte Ihr Irish Terrier an die regelmäßige Pflege gewöhnt werden. Im Idealfall kommt bereits der Welpe getrimmt zu Ihnen nach Hause, was bedeutet, dass der Züchter entsprechende Vorarbeit leisten sollte. Unbedingt jedoch sollte bereits im Welpenalter eine Gewöhnung an den Trimmtisch stattfinden. Mindestens zweimal jährlich erfolgt dann das eigentliche Trimmen. Konkret bedeutet dies, dass durch gezieltes Zupfen in Wuchsrichtung des Fells abgestorbene Haare entfernt werden – lassen Sie dies am besten von einem Profi, also einem Hundefriseur, durchführen, denn um ein harmonisches Gesamtbild zu erreichen, braucht es nicht nur Geschick, sondern auch Erfahrung und gutes Trimmwerkzeug. Am besten schauen Sie erst einige Male zu, bevor Sie sich gegebenenfalls selbst einmal – unter Anleitung – am Trimmen versuchen. Großer Vorteil des Trimmens ist, dass weniger Haare in der Wohnung verlorengehen, da die meisten durch das Trimmmesser entfernt werden. Rücken Sie dem Haar Ihres tierischen Gefährten nicht mit der Schere zu Leibe, denn dies würde sowohl die Fellstruktur als auch die Farbe beeinflussen und dadurch dem Irish Terrier sein charakteristisches Äußeres nehmen. Kontrollieren Sie zudem regelmäßig die Krallen Ihres Vierbeiners und kürzen Sie diese bei Bedarf mit einer Krallenzange. Werfen Sie außerdem alle paar Tage einen Blick in die Ohren Ihres Begleiters und reinigen Sie diese bei Bedarf mit einem speziellen Ohrenreiniger.
Hochwertige Ernährung für Irish Terrier
Ein Irish Terrier benötigt wie jeder Hund eine Tiernahrung, die ihn mit hochwertigen Proteinen agil und rundherum gesund hält. Unabhängig davon, ob Sie sich für Nass- oder Trockennahrung entscheiden, sollten Sie darum auf ein Futter zurückgreifen, dass Fleisch als Hauptbestandteil aufweist: Fleisch sollte also an erster Stelle der Deklaration stehen. Der Energiebedarf eines Irish Terriers ist sehr stark davon abhängig, wieviel er sich täglich bewegt – kontrollieren Sie darum das Gewicht Ihres erwachsenen Gefährten regelmäßig und passen Sie die Kalorienzufuhr bei Bedarf an. Leckerlis können gesund und lecker zugleich sein: Setzen Sie beispielsweise auf Zahnpflege-Snacks mit Zusatznutzen für die Gesundheit, geben Sie Trockenkauartikel wie Rinderohren, um den Spaß am Kauen Ihres Vierbeiners zu befriedigen oder reichen Sie luftgetrocknete Snacks aus reinem Fleisch. Wenn Sie die Ernährung Ihres Irish Terriers umstellen möchten, sollten Sie dies, wenn es sich um einen Neuzugang in Ihrer Familie handelt, erst tun, wenn er sich eingewöhnt hat. Gehen Sie immer langsam vor und mischen anfangs einen kleinen Anteil des neuen Futters in das bereits bekannte, um Überempfindlichkeitsreaktionen in Form von Durchfall oder Erbrechen zu vermeiden. Steigern Sie Tag für Tag den Anteil des neuen Futters. Stellen Sie Ihrem Hund immer Trinkwasser nach Bedarf zur freien Verfügung.
Gemeinsam aktiv
Dieses eigenwillige Energiebündel liebt es, mit Ihnen gemeinsam in der Natur unterwegs zu sein. Das bedeutet allerdings nicht, dass ihm ein Gartenplatz zur freien Verfügung ausreicht, während Sie im Liegestuhl die Zeitung studieren – er möchte gemeinsam mit Ihnen etwas unternehmen! Er braucht nicht nur körperliche, sondern auch geistige Beschäftigung, denn er ist intelligent und neugierig. Darum stehen Ihnen zahlreiche Möglichkeiten für gemeinsame Aktivitäten zur Verfügung – finden Sie heraus, was Ihnen beiden Freude bereitet! Ein erwachsener Irish Terrier ist beispielsweise ein guter Jogging-Gefährte, muss allerdings meist angeleint bleiben. Irish Terrier arbeiten gerne – neben der Ausbildung zum Jagdhund durchlaufen einige Vertreter der Rasse erfolgreich eine Ausbildung zum Rettungshund. Agility, Obedience, Fährtenarbeit, Schutzdienst und sogar Dog Dancing – überall kann ein Irish Terrier mit Freude mitmischen.
Passt ein Irish Terrier zu mir?
Ein Irish Terrier sollte nur zu erfahrenen Hundefreunden ziehen, die seinen eigenwilligen Charakter nicht nur lieben, sondern ihn auch in die richtigen Bahnen lenken. Dies benötigt viel Zeit für Erziehung sowie ebenso für die gemeinsamen Unternehmungen in der freien Natur. Denn der Irish Terrier liebt Ausflüge ins Grüne und ist darum nur sehr bedingt als Stadthund geeignet. Hundherum wohl fühlt er sich in einer Wohnung oder einem Haus mit angeschlossenem Garten, in dem er frei umherlaufen und den er bewachen darf. Doch achten Sie dabei auf eine sichere Umzäunung, damit der kleine Jäger nicht eigenmächtig auf Beutezug geht!
Ein fachkundig erzogener Irish Terrier passt in eine Familie, wo er mit zweibeinigem Nachwuchs meist wunderbar auskommt – vor allem wenn die Kinder bereits etwas älter sind, können hier intensive Freundschaften entstehen. Die Vergesellschaftung mit Katzen kann eine Herausforderung sein und sollte nur gestartet werden, wenn bereits der Welpe auf Katzen sozialisiert wurde. Ansonsten besteht die Gefahr, dass der Terrier Samtpfoten als Beute ansieht – dies gilt umso mehr für Nachbarkatzen. Mit Kleintieren sollten Sie Ihren Irish Terrier nie alleine lassen – er hat immer noch das Erbe seiner Vorfahren, die leidenschaftlich gern Ratten gejagt haben, im Blut.
Überlegungen vor dem Kauf
Auch wenn Sie Ihr Herz bereits an die Rasse Irish Terrier verloren haben: Der Einzug eines neuen tierischen Familienmitglieds sollte im Vorfeld gut überlegt sein. Ein Welpe wird Sie bis zu 14 Jahre lang begleiten und Ihren Alltag entsprechend prägen. Alle Familienmitglieder sollten also mit dem Neuzugang einverstanden sein – insbesondere, weil es sich bei der Rasse um einen Charakterhund handelt, der einige typische Terrier-Eigenschaften mitbringt. Haben Sie täglich ausreichend Zeit für Beschäftigung in der Natur und ausgiebige Spaziergänge? Bezüglich der Kosten sind nicht nur die Anschaffungskosten sowie die Grundausstattung zu überdenken, sondern auch die regelmäßigen Ausgaben. Hierzu zählen die Ausgaben für ein hochwertiges Futter ebenso wie für Tierarztbesuche – hier können neben Routine-Terminen schnell größere Summen fällig werden, wenn Ihr Vierbeiner unerwartet erkrankt. Eventuell kommt das Geld für eine Hundeschule sowie einen Hundefriseur und in jedem Fall für Hundesteuer und -haftpflicht noch hinzu. Es ist ratsam, die potenziellen Ausgaben vorher einmal grob zu überschlagen. Überlegen Sie sich gut, wie Sie die Urlaubsbetreuung für diesen speziellen Hund organisieren – oder ob Sie ihn gerne mit auf Reisen nehmen. Der Irish Terrier ist ein toller Begleiter für einen Wanderurlaub in gemäßigten Klimazonen.
Wo finde ich meinen Irish Terrier?
Dieser charakterstarke Vierbeiner ist zwar kein Modehund, dennoch gibt es Liebhaber und Züchter in ganz Europa verteilt. Sollten Sie also mit dem Gedanken spielen, einen Irish Terrier einziehen zu lassen, sollten Sie sich entweder für einen Welpen von einem seriösen Züchter entscheiden oder aber einem Irish Terrier, der sein Zuhause verloren hat, eine neue Zukunftsperspektive geben. Machen Sie einen großen Bogen um angebliche „Züchter“, die nicht in einem Verein züchten – sie haben es meist nur auf schnellen Gewinn abgesehen und sorgen sich wenig um die Gesundheit sowie die Sozialisierung dieser diesbezüglich nicht ganz unproblematischen Rasse. Nutzen Sie unbedingt die Gelegenheit, bei einem ersten Kennenlernbesuch im Zuhause des Züchters die Elterntiere zu beschnuppern und dem Züchter alle Fragen zu stellen, die Sie bezüglich Ihres künftigen Mitbewohners und seiner Haltung auf dem Herzen haben. Ihr Welpe wird frühestens im Alter von acht Wochen zu Ihnen ziehen. Er ist dann mehrfach geimpft, gechipt und hat einen Heimtierausweis im Gepäck. Denken Sie unbedingt an die Termine für die Auffrischungsimpfungen.
Wenn Sie einem älteren Irish Terrier ein neues Zuhause bieten möchten, erkundigen Sie sich im Tierschutz vor Ort oder aber bei speziellen Terrier-Vereinen, die oftmals auch ältere Hunde in der Vermittlung haben, die aus den unterschiedlichsten Gründen ein neues Zuhause suchen. Ein solcher Hund bringt im Idealfall bereits eine solide Grunderziehung mit – oder jedoch einige Erziehungs-Altlasten, für die einiges an Know-how und Geduld erforderlich ist. Erkundigen Sie sich bei der vermittelnden Stelle intensiv nach den Eigenarten des Vierbeiners und gleichen Sie diese mit Ihren Lebensumständen sowie Ihrer Hundeerfahrung ab. Arrangieren Sie vor der Entscheidung ein erstes Kennenlernen, damit Sie sich gegenseitig beschnuppern können.
Wir wünschen Ihnen viel Freude mit Ihrem charakterstarken Irish Terrier!
Das „bunte Schoßhündchen“ aus Russland, wie der Name übersetzt lautet, erfreut sich auch außerhalb seines Heimatlandes wachsender Beliebtheit. Kein Wunder, denn schließlich ist der Bolonka Zwetna ein richtiger kleiner Sonnenschein, der mit seinem fröhlichen und unkomplizierten Charakter seinen Besitzern viel Freude bereitet.
Leichtführig, menschenfreundlich und belastbar: Der mittelgroße Labrador Retriever ist als Familienhund überaus beliebt. Als ursprünglicher Arbeitshund möchte er aber auch körperlich und geistig gefordert werden.
Der Zwergspitz beeindruckt nicht mit Größe, dafür aber mit Freundlichkeit, Selbstbewusstsein und Energie. Kein Wunder also, dass immer mehr Vierbeiner dieser Spitz-Variante die Herzen zahlreicher Hundefreunde erobern. Erfahren Sie im zooplus Magazin alles über den Pomeranian.