Groenendael

Verfasst von Natalie Decker
Groenendael

Charakteristisch für den Groenendael ist sein dichtes, lackschwarzes Fell.

Der Groenendael ist eine von vier Varietäten, die gemeinsam die Rasse Belgischer Schäferhund bilden. Er besitzt langes schwarzes Fell und ein lebhaftes, fröhliches Wesen. Wenn sein Bewegungsdrang und sein Beschützerinstinkt in die richtigen Bahnen gelenkt werden, kann der arbeitswillige Belgier auch als duldsamer Familienhund gehalten werden.

Aussehen des Groenendaels: Langhaariger Belgischer Schäferhund

Das wesentliche Merkmal, das den Groenendael von den anderen drei Rassevertretern unterscheidet, ist sein langes schwarzes Haar. Weiße Abzeichen an der Brust oder an den Pfoten sind laut Rassestandard allerdings erlaubt.

Sein Fell ist dicht, glänzend und besitzt reichlich Unterwolle. Bei den Rüden bildet das üppige Haarkleid an Hals und Brust eine auffällige Mähne. An den Hinterläufen zeigt dieser Vierbeiner ebenfalls eine lange, fransige Haarpracht, die als „Hosen“ bezeichnet wird.

Majestätisches Erscheinungsbild

Insgesamt wirkt der kompakte Körperbau des Groenendaels harmonisch und fast quadratisch. Er besitzt eine kräftige Muskulatur, einen keilförmigen Kopf und dreieckige Stehohren. Sein Erscheinungsbild wirkt majestätisch und elegant.

Charakter: Wie tickt der Groenendael?

Wie die anderen Vertreter der Rasse Belgischer Schäferhund ist auch der Groenendael ein hervorragender Schutz- und Hütehund. Der aktive, gelehrige Vierbeiner besitzt eine hohe Arbeitsbereitschaft und einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Seinen Menschen gegenüber zeigt er sich stets loyal und bewacht sie hingebungsvoll.

Wenn der energiegeladene Groenendael ausreichend ausgelastet wird, macht er auch als braver Familienhund eine gute Figur. Allerdings sollte Kindern rechtzeitig der fachgerechte Umgang mit diesem sensiblen Familienmitglied gezeigt werden.

Eine Frage der Erziehung

Mit Artgenossen sowie anderen Haustieren kommt der lackschwarze Vierbeiner gut zurecht, sofern er diese bereits als Welpe kennengelernt hat. Fremden gegenüber verhält sich der wachsame Belgier in der Regel neutral.

Verhaltensauffälligkeiten wie Nervosität, Aggression, übermäßiges Bellen und/ oder Zerstörungswut lassen sich meist auf eine Unterforderung des Tieres oder eine mangelhafte Erziehung zurückführen.

Bei der Erziehung des Groenendaels ist jedoch zu bedenken, dass er zu den Spätentwicklern zählt. Erst mit etwa drei Jahren ist er erwachsen und sein Wesen gefestigt.

Haltung und Beschäftigung: Wie viel Bewegung braucht ein Groenendael?

Der temperamentvolle, lebhafte Groenendael braucht mehrmals täglich Auslauf. Anspruchsvolle Spaziergänge, die pro Tag mehr als zwei Stunden in Anspruch nehmen sollten, sind ganz nach dem Geschmack dieses bewegungsfreudigen Vierbeiners.

Suchspiele oder Fährtenarbeit während der Gassirunde sorgen dafür, dass der sportliche Belgier nicht nur körperlich, sondern auch geistig gefordert wird.

Hundesport wie Agility, Obedience oder Mantrailing ist genau das Richtige für diesen flinken, reaktionsschnellen Schäferhund. Er kommt aber auch für eine Ausbildung zum Dienst-, Such- oder Rettungshund infrage. Aufgrund seiner menschenbezogenen Art kann er sogar zum Therapiehund ausgebildet werden.

Garten von Vorteil

Ein anhänglicher Hund wie der Groenendael möchte nicht lange alleine zu Hause bleiben müssen. Fühlt er sich gelangweilt, lässt er seinen Frust schon mal an den Möbeln aus.

Ein Haus mit Garten, am besten ebenerdig, ist die ideale Umgebung für diesen eifrigen Arbeitshund. Bei hundeerfahrenen Haltern, die sein Temperament in die richtigen Bahnen zu lenken wissen, ist der agile Sporthund am besten aufgehoben.

Tipps für die Pflege: Regelmäßig bürsten

Das lange Fell des Groenendaels erfordert eine regelmäßige Pflege. Es wird am besten täglich, nach jedem Spaziergang, sorgfältig ausgebürstet. Gebadet werden muss der langhaarige Schäferhund aber normalerweise nicht. Sein Haarkleid ist von Natur aus schmutzabweisend und entwickelt überdies keinen unangenehmen Geruch.

Die Ernährung des Groenendaels

In Sachen Ernährung stellt der unkomplizierte Belgier keine großen Ansprüche. Ob Trockenfutter, Nassfutter oder Barf auf dem Speiseplan steht, bleibt den Vorlieben von Herrchen und Frauchen überlassen. Allerdings sollten die Portionsgrößen an das Aktivitätslevel des Tieres angepasst werden: Fleißige Arbeitshunde brauchen mehr Energie als beispielsweise gemütliche Senioren.

Gesundheit: Neigung zu Epilepsie

An sich zählt der Groenendael zu den robusten, wenig krankheitsanfälligen Hunden. Allerdings wird bei dieser Varietät des Belgischen Schäferhunds vermehrt Epilepsie diagnostiziert. Leiden unter allen Hunden etwa 0,5 bis ein Prozent an dieser Krankheit, sind es beim Groenendael 9,5 Prozent.

Hüftgelenksdysplasie sowie verschiedene Augenerkrankungen werden ebenfalls ab und an beobachtet. Betroffene Hunde sollten von der Zucht ausgeschlossen werden, um eine Weitergabe von Erbkrankheiten zu vermeiden.

Wie alt wird der Groenendael?

Zwar gilt Epilepsie als häufigste Todesursache, dennoch scheint diese Erkrankung kaum Auswirkungen auf die durchschnittliche Lebenserwartung des Groenendaels zu haben. Diese liegt bei etwa 13 bis 15 Jahren.

Geschichte: Geboren auf einem Schloss

Der Groenendael entstammt der Verpaarung einer Hündin vom Typ Belgischer Schäferhund mit einem schwarzen Hütehund. Benannt ist er nach Schloss Groenendaal in der Nähe von Brüssel, wo die ersten Hunde dieser Varietät gezüchtet wurden.

Er gehört wie der Malinois, der Tervueren und der Laekenois der Rasse Belgischer Schäferhund an. Deren Zucht wurde Ende des 19. Jahrhunderts vereinheitlicht. Die einzelnen Varianten unterscheiden sich nur im Aussehen.

Verhalten und Persönlichkeit sollen dagegen bei allen gleich sein. Dennoch dürfen die verschiedenen Rassevertreter laut der Zuchtrichtlinien nicht miteinander gekreuzt werden.

Groenendael im Wasser © Sabine Glässl / stock.adobe.com
Als waschechter Naturbursche ist der Groenendael gerne draußen unterwegs und scheut auch das Wasser nicht.

Anschaffung: Was kostet ein Groenendael?

Wer einen Groenendael kaufen möchte, wendet sich am besten an einen professionellen Züchter. Seriöse Hundezüchter, denen das Wohl ihrer Tiere am Herzen liegt, nehmen genetisch vorbelastete Tiere aus der Zucht und sorgen so für gesunden Nachwuchs. Die Preise für einen Welpen bewegen sich meist zwischen 850 Euro und 2.500 Euro.

Auch im Tierheim sind immer wieder Belgische Schäferhunde anzutreffen. Zwar ist der Malinois insgesamt etwas weiter verbreitet, doch auch Groenendaels suchen ab und an nach einem neuen Zuhause. Um einen solchen zu finden, können Interessenten Tierschutzvereine aufsuchen, die auf die Vermittlung von (Belgischen) Schäferhunden spezialisiert sind.

Fazit: Leistungsstarker Arbeitshund

Mit seinem langen schwarzen Fell ist der Groenendael ein wahrer Hingucker. Doch von seiner Schönheit sollten sich Hundefreunde nicht blenden lassen.

Es handelt sich trotz der edlen Optik um einen leistungsstarken Arbeitshund, der jede Menge rassegerechte Beschäftigung braucht. Wer ihm diese nicht bieten kann, schaut sich lieber nach einem anderen Vierbeiner um.

Steckbrief zum Groenendael

Kurzinfo: Beim Groenendael handelt es sich um einen langhaarigen Vertreter der Rasse Belgischer Schäferhund. Er eignet sich u. a. als Wachhund, Suchhund und Diensthund.
Widerristhöhe: bis 66 cm
Gewicht: 25-30 kg
Durchschnittliche Lebenserwartung: 13-15 Jahre
Preis: ab ca. 850 Euro
Wesen: intelligent, sensibel, gelehrig, arbeitswillig
Fell: lang, gerade, dicht
Fellfarbe: schwarz, kleine weiße Abzeichen möglich
Erziehungsaufwand: hoch
Pflegeaufwand: mittel
Bewegungsbedarf: hoch
Herkunft: Belgien

Quellen:


Natalie Decker
Profilbild Natalie Decker (mit Pferd)

„Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos“, hat Loriot einmal gesagt. Dem würde ich uneingeschränkt zustimmen und ergänzen: „Ein Leben ohne Pferd, Katze und Kaninchen ebenfalls!“ Mein Herz schlägt für alle großen und kleinen Tiere und ich habe das große Glück, als freie Autorin über meine Leidenschaft schreiben zu dürfen. Mit meinen Artikeln möchte ich für den Tierschutz sensibilisieren und Tierfreund/innen nützliche Tipps geben.


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