Was bedeutet FCI-Gruppe 1?
Der Verband FCI (Fédération Cynologique Internationale) teilt alle anerkannten Hunderassen in zehn FCI-Gruppen ein. Diese Gruppen orientieren sich an der ursprünglichen Nutzung der Tiere und ihren individuellen Eigenschaften.
In der FCI-Gruppe 1 sind Hütehunde und Treibhunde zusammengefasst und in zwei Sektionen eingeteilt: Sektion 1 bilden die Schäferhunde, Sektion 2 die Treibhunde. Die einzige Ausnahme stellt der Schweizer Sennenhund dar. Er gilt zwar als Treibhund, gehört aber dennoch zur FCI-Gruppe 2.
Welche Hütehunde gibt es?
Hütehunde sind wachsam und verlieren ihre Herde nie aus den Augen. Auch als Vierbeiner in Familien zeichnen sie sich vor allem durch ihre Fähigkeiten als Wachhunde und durch ihre Beobachtungsgabe aus.
Unter den Hütehunden finden sich einige der beliebtesten Hunderassen überhaupt:
Was ist der Unterschied zwischen Hütehund und Herdenschutzhund?
Wer sich mit Hütehunden auseinandersetzt, stolpert oft über den Begriff Herdenschutzhund. Obwohl beide Vierbeiner FCI-Hunde der Gruppe 1 sind, gibt es einige feine Unterschiede. Diese haben sich mit der Zeit entwickelt:
- Der Hütehund ist wendig und liebt es, zu laufen. Er hält Schafherden zusammen und treibt diese in eine bestimmte Richtung. Die Hütehunde haben sich zu Spezialisten für besondere Aufgaben entwickelt. Border Collie und Australian Shepherd sind beispielsweise Experten darin, kleine Tiergruppen in verschiedene Koppeln zu treiben. Ihr Können stellen die Hunderassen noch heute gerne im Hundesport unter Beweis, etwa auf Sheepdog Trials.
- Der Herdenschutzhund oder Hirtenhund ist deutlich größer und kräftiger als der wendige Hütehund. Seine Stärke liegt weniger im Hüten und Treiben, sondern vielmehr darin, die Herde vor Gefahren zu schützen. Potenziellen Feinden kann der Herdenschutzhund mehr Kraft entgegensetzen als der flinke Hütehund. Zu seinen Vertretern zählen zum Beispiel der Kuvasz und der Pyrenäenberghund.
Welche Treibhunde gibt es?
Treibhunde sind wahre Meister darin, ihre Herde zu beschützen. Darüber hinaus sorgen sie zuverlässig dafür, dass ihre Schützlinge sicher auf der Weide und wieder im Stall ankommen. Für diesen Job brauchen sie eine gehörige Portion Selbstbewusstsein und jede Menge Ausdauer. Zu den Treibhunden gehören unter anderem der Australian Cattle Dog und der Bouvier des Flandres.
Welche Eigenschaften haben FCI-Hunde der Gruppe 1?
Eine Schafherde zusammenzuhalten, zu koordinieren und vor Feinden zu schützen, ist harte Arbeit. Entsprechend sind Hütehunde sportlich und agil. Da sie es gewohnt sind, mit dem Schäfer als ein Team zusammenzuarbeiten, gelten sie außerdem als sehr folgsam und lernbereit.
Die Vertreter der FCI-Gruppe 1 sind echte Workaholics:
- Wenn sie „arbeiten“, sind sie hochkonzentriert bei der Sache.
- Sie sind äußerst lernfreudige Vierbeiner.
- Obwohl sie nur wenig Energie benötigen, erbringen sie hohe Leistungen.
- Hüte- und Treibhunde werden selten müde.
- Sie benötigen viel Beschäftigung.
Aufgrund ihrer Eigenschaften sind Hütehunde und Treibhunde ideale Kandidaten für verschiedene Hundesportarten wie Agility. Solche Aktivitäten, die natürlich zusammen mit Herrchen und Frauchen am meisten Spaß machen, entsprechen ihrem sportlichen, lauffreudigen und lernbereiten Wesen.
Die Power-Hunde brauchen außerdem genügend Auslauf, um glücklich zu sein. Aus diesem Grund ist für sie ein großer Garten ideal – auch ohne Schafherde. Damit auch der Geist nicht zu kurz kommt, freuen sich die schlauen Hunde über regelmäßige Denksportaufgaben. Nutzen Sie deshalb verschiedene Intelligenzspielzeuge, um Langeweile zu vertreiben und Ihre Fellnase zu fordern.
Zusammenleben mit Hüte- und Treibhunden
Das harmonische Zusammenleben mit FCI-Hunden der Gruppe 1 setzt Wissen über ihren Charakter voraus. Hüte- und Treibhunde gelten als territorial – ihr Revier ist ihnen heilig. In Kombination mit Langeweile kann dieses Verhalten dazu führen, dass sich die Vierbeiner selbst eine Beschäftigung suchen.
Das führt oft dazu, dass sie aus Langeweile anfangen, Kinder oder Autos zu „hüten“. Konsequente Hundeerziehung und ausreichende Auslastung sind deshalb ein Muss.
Haus oder Wohnung?
Schäferhund, Collie und Co sind aufgrund ihrer agilen Natur nicht für die reine Wohnungshaltung geeignet. Außerdem können die Vierbeiner nur kurze Zeit allein bleiben. In ihrem idealen Zuhause leben sie deshalb mit einer sportlichen und hundeerfahrenen Familie zusammen, die in einem Haus mit Garten wohnt.
Zum Glück gelten viele Hunde der FCI-Gruppe 1 als sehr familienfreundlich. Das trifft besonders auf diese Rassen zu:
Welcher Hüte- oder Treibhund passt zu mir?
Sie sind von den anspruchsvollen Hütehunden und Treibhunden begeistert und denken deshalb darüber nach, einen Vertreter zu adoptieren? Welche Hunderassen der FCI-Gruppe 1 für Familien und Anfänger geeignet sind und was sie auszeichnet, erfahren Sie in unseren Rasseporträts.
Darin lernen Sie den Charakter der verschiedenen Hütehunde und Treibhunde besser kennen. Dieses Wissen hilft Ihnen, einen Vierbeiner zu finden, der zu Ihrem persönlichen Lebensstil passt.
Tipp: Über die praktische Filterfunktion der Rassenübersicht finden Sie blitzschnell auch in den anderen FCI-Gruppen perfekte Begleiter für Ihren Alltag.