Deerhound

Deerhound Hund steht auf Wiese

Wer einen großen, sportlichen Hund sucht, findet im Deerhound den idealen Begleiter.

Im Mittelalter wurde der Deerhound zur Hetzjagd auf Hirsche eingesetzt. Heute sind die großen Windhunde mit dem rauen Fell dank ihres sanften Wesens vor allem als Familienhunde beliebt. Ihre Geschwindigkeit, Gewandtheit und Unerschrockenheit haben sie jedoch nicht abgelegt. Erfahren Sie, was die Hunderasse sonst noch auszeichnet.

Aussehen: Daran erkennen Sie den Deerhound

Der Deerhound, der auch Scottish Deerhound oder Schottischer Hirschhund genannt wird, fällt auf den ersten Blick als typischer Windhund auf: Ähnlich wie ein Greyhound besitzt er eine abfallende, breite und kraftvolle Kruppe, starke, dichte Knochen und gut gepolsterte Pfoten. Die kleinen Rosenohren dieser Hunderasse sind in der Ruhe zurückgefaltet. Die im Ansatz starke Rute ist so lang, dass sie fast bis zum Boden reicht.

Im Alltag bewegt sich der Hirschhund stets geschickt und geschmeidig, erweckt einen kraftvollen, harmonischen Eindruck und erreicht im freien Sprint eine beeindruckende Geschwindigkeit von über 50 Kilometer pro Stunde.

Wie groß wird ein Schottischer Deerhound?

Beeindruckend ist auch die Deerhound-Größe: Rüden werden mindestens 76 Zentimeter groß, die kleineren Hündinnen erreichen mindestens 71 Zentimeter. Viele Rassevertreter werden sogar noch größer, denn nach oben hin setzt der Rassestandard keine Grenze.

Trotz der beachtlichen Körpergröße liegt das Gewicht der schlanken Tiere nur zwischen 36,5 und 45,5 Kilogramm. Sie wirken niemals schwerfällig und während viele andere Hunde im Alter träge werden, bleiben Deerhounds selbst als Senioren in der Regel graziös und körperlich gewandt.

Gut zu wissen: Sein einwandfreies Augenlicht, sein kräftiges Gebiss und sein ausgeprägtes Gehör – Eigenschaften, die er bis ins hohe Alter beibehält – verraten die Vergangenheit des Deerhounds als Jagdhund.

Deerhound-Farben und -Fellbeschaffenheit

Trotz seiner beinah aristokratischen Erscheinung wirkt der Deerhound robust und ursprünglich. Das liegt vor allem an seinem zotteligen, rauen Haar. Zwar ist das Fell nicht allzu üppig, es liegt aber dennoch dicht an und weist Wasser zuverlässig ab.

Farblich zeigt sich das Haar der Deerhounds variantenreich. Unter anderem kommen folgende Fellfarben vor:

  • Dunkel- oder Silbergrau
  • dunkles Blaugrau
  • Graugestromt
  • Gelb
  • Rotsandfarben
  • Rotbraun

Unterschied Deerhound und Irischer Wolfshund

Eine Rasse, mit der Deerhounds oft verwechselt werden, ist der Irische Wolfshund. Obwohl die beiden die gleichen Vorfahren haben und für die Jagd gezüchtet wurden, handelt es sich um zwei eigenständige Rassen. Im optischen Vergleich ist der Irische Wolfshund größer und muskulöser als der Deerhound und hat einen kürzeren Schwanz, der nicht bis zum Boden reicht.

Deerhound Aussehen © Kim / stock.adobe.com
Der Deerhound ist schlank, schnittig und hat ein zotteliges Fell, das ihm einen wilden Look verpasst.

Deerhound-Charakter: Raue Schale, weicher Kern

Auch wenn es seine imposante Größe, sein derbes Fell und die aristokratische Ausstrahlung kaum vermuten lassen: Der schottische Deerhound ist ein verschmuster, freundlicher Familienhund – leichtführig, gehorsam und anpassungsbereit.

Vertreter dieser Hunderasse lieben das Zusammensein mit ihrer Familie, reagieren sensibel auf deren Stimmungen und besitzen einen ausgeprägten „will to please“. Am liebsten möchte es der Deerhound allen recht machen und würde keiner Fliege etwas zuleide tun.

Was ist bei der Deerhound-Erziehung zu beachten?

Deerhounds haben als sogenannte Sichtjäger (Sighthound) extrem gute Augen – sie rennen plötzlich einer Jagdbeute hinterher, noch bevor Sie eine Bewegung wahrnehmen. Entscheidend ist deshalb, wie gut Ihr Hund auf Ihren Rückruf reagiert.

Glücklicherweise sind Deerhounds menschenbezogen und ordnen sich ihren Haltern bereitwillig unter. Darf der Hund im engen Kontakt mit Ihnen leben und bekommt viel Liebe, Aufmerksamkeit und Platz, um sich windhundgerecht zu bewegen, stellen seine Haltung und seine Erziehung in der Regel kein Problem dar.

Haltung und Pflege des Hirschhunds

Der Deerhound hat sich bis heute seine jagdlichen Fähigkeiten, seine Schnelligkeit, Kraft und Ausdauer bewahrt.

Geht er an der Leine spazieren, sind seine Augen und Ohren ständig in Bereitschaft. Selbst das leiseste Rascheln und die kleinste Bewegung nimmt der Deerhound mit seinen scharfen Sinnen wahr.

Trotzdem gilt dieser unerbittliche Jäger als ruhiger und verschmuster Vierbeiner und begleitet Sie als gut erzogener Familienhund friedlich und gelassen bei verschiedensten Aktivitäten. Seine Gelassenheit und die Erziehbarkeit sorgen dafür, dass es im Alltag kaum Probleme gibt.

Wie verträgt sich der Deerhound mit Kindern und anderen Tieren?

Kindern ist er ein geduldiger Spielgefährte und verlässlicher Beschützer, seinem „Rudelchef“ steht er treu und aufrichtig zur Seite. Fremden und Artgenossen begegnet er mit vornehmer Zurückhaltung, jedoch niemals aggressiv oder übertrieben schüchtern.

Wie viel Pflege braucht der Deerhound?

Beim Thema Pflege können sich Deerhound-Halter entspannt zurücklehnen. Denn die zotteligen Schotten gehören dank ihres rauen, strubbeligen Fells zu den pflegeleichten Rassen. Gelegentliches Bürsten reicht bei dem robusten Haarkleid vollkommen aus.

Sport: Deerhounds brauchen viel Auslauf

Wer einen Deerhound als Familien- und Begleithund halten möchte, sollte sich stets bewusst sein, dass die Ursprünge dieser Windhundrasse in der schnellen Jagd liegen. So gehört seine Leidenschaft nach wie vor dem freien Rennen.

Auch wenn der Hund sich im Haus ruhig und angepasst präsentiert, kann er die Zeit auf dem Sofa nur genießen, wenn er sich zuvor richtig ausgetobt hat. Ein Deerhound braucht nicht nur viel Liebe und Aufmerksamkeit, er verlangt auch nach körperlicher und geistiger Beschäftigung.

So beschäftigen Sie Ihren Schottischen Hirschhund

Wie alle Windhunde benötigt auch dieser schottische Vierbeiner enorm viel Auslauf. Einfache Gassi-Runden an der Leine befriedigen den Deerhound nicht. Stellen Sie sicher, dass Ihr Vierbeiner viel rennen darf.

Auf Fahrradtouren, speziellen Anlagen für Rennhunde, beim Coursing oder in der freien Natur bieten Sie ihm genug Raum und Gelegenheit, durch die Gegend zu flitzen. Auf offenem Gelände sollten Sie allerdings den Jagdinstinkt Ihres Hundes im Blick haben.

deerhound sport © mfotohaus / stock.adobe.com
Der Schottische Hirschhund braucht viel Auslauf und ist am glücklichsten, wenn er viel rennen darf.

Deerhound-Gesundheit: So fördern Sie das Wohlbefinden Ihres Vierbeiners

Grundsätzlich sind beim Deerhound nur wenige rassetypische Krankheiten bekannt. Ein Problem vieler großer Windhunde ist allerdings die gefährliche Magendrehung.

Um das Risiko zu verringern, kann es sinnvoll sein, die Tagesration des Deerhounds auf zwei kleinere Mahlzeiten zu verteilen. Außerdem sollten Sie Ihrem Hund nach dem Fressen mindestens eine Stunde Ruhe gönnen. Gemeinsame Aktivitäten, bei denen sich der Deerhound viel bewegt, anstrengende Laufeinheiten oder wildes Herumtollen müssen nach dem Fressen erst einmal warten.

Wie hoch ist die Deerhound-Lebenserwartung?

Die Lebenserwartung liegt bei dieser Rasse wie bei anderen schnellwachsenden, großen Hunden bei etwa zehn Jahren.

Geschichte: Aus den Highlands in die Herzen von Hundehaltern

Hunde ähnlichen Aussehens tauchen bereits in jahrtausendalten Darstellungen auf, die aus den Jahren vor Christi Geburt und dem 3. Jahrhundert stammen, doch die genaue Abstammung des Deerhounds ist bis heute nicht sicher.

Vermutlich stammt die Rasse von den großen keltischen Windhunden ab. Im Mittelalter wurde sie von schottischen Adligen zur Hetzjagd auf Hirsche eingesetzt. Bereits im 15. Jahrhundert züchteten schottische Clans die Hunde auf diese Aufgabe hin. Geschwindigkeit, Kraft, Gewandtheit und Mut sollten die „Highland Deerhounds“ besitzen.

Rettung vor dem Aussterben

Mit Erfindung präziser Jagdwaffen, der zunehmenden Industrialisierung und Verpachtung einstiger Jagdreviere wurden die Jagdhunde nach und nach arbeitslos. Auch der Sieg der Engländer über die Schotten setzte der Zucht vielerorts ein Ende.

In den 1830er Jahren stand die schottische Windhundrasse kurz vor dem Aussterben, was die Brüder Archibald McNeill und Lord Colonsay verhinderten. Sie bauten mit den besten verbliebenen Exemplaren der Highland-Rasse die bekannte Colonsay-Linie auf.

Wofür werden Deerhounds eingesetzt?

Ihr Einsatzgebiet finden sie heute in erster Linie als Begleit- und Familienhunde sowie als Sporthunde für Windhunderennen. Auch bei der Hasenhetzjagd, die in manchen Regionen nach wie vor erlaubt und beliebt ist, wird auf Deerhounds zurückgegriffen.

Scottish Deerhound kaufen: Anlaufstellen und Deerhound-Welpen-Preis

Sie glauben, dass der Deerhound die richtige Rasse für Sie ist? Dann steht als Nächstes die Suche nach einem Züchter auf dem Programm. Bei Windhundvereinen oder kynologischen Dachverbänden einzelner Länder erhalten Sie eine Liste mit registrierten Züchtern.

Seriöse Deerhound-Züchter sind in der Regel bei einem übergeordneten Verband oder Klub organisiert, der auf die Einhaltung des Rassestandards achtet und Züchter und Tiere regelmäßig kontrolliert.

Zertifizierte Ahnennachweise gewährleisten, dass es sich um einen gesunden und sozial verträglichen Welpen handelt, der aus einer liebevollen und umsichtigen Aufzucht stammt. Genetische Vorbelastungen werden durch ein strenges Ausschlussverfahren von der Zucht so gering wie möglich gehalten.

Wie viel kostet ein Scottish-Deerhound-Welpe?

Für einen Deerhound-Welpen, der bereits entwurmt und geimpft ist, müssen Sie mit einer Investition von mindestens 1.200 bis 1.500 rechnen.

Erfahren Sie im zooplus Magazin alles über die Welpeneingewöhnung und die nötige Grundausstattung.

Fazit: Ein besonderer Windhund für sportliche Hundeliebhaber

Mit einem Deerhound wird Ihnen so schnell nicht langweilig. Die zotteligen Schotten sind schnell wie der Wind und am liebsten so oft es geht aktiv. Wenn sie nicht durch den Wald flitzen, verbringen sie ihre Zeit gern in der Nähe ihrer Menschen und fühlen sich in Familien besonders wohl.

Steckbrief zum Deerhound

Besonderheiten:Der Deerhound, auch Schottischer Hirschhund, ist ein ehemaliger Jäger, der heute vor allem bei Familien beliebt ist und viel Bewegung braucht.
Charakter:freundlich, sanft, will to please
Widerristhöhe:Rüde: 76 cm
Hündin: 71 cm
Gewicht:Rüde: ca. 45,5 kg
Hündinnen: ca. 36,5 kg
Fell:zottelig, rau, kurz und dicht anliegend
variantenreiche Farben
Fellpflege:einfach
Auslauf:hoher Bewegungsbedarf
Anfängerhund:eher für erfahrene Hundehalter geeignet
Bellen:neigt nicht zum Bellen
Lebenserwartung:ca. 10 Jahre
Typische Krankheiten:keine spezifischen Scottish-Deerhound-Krankheiten bekannt
Preis:ab ca. 1.200 €
FCI-Gruppe:Gruppe 10
Herkunft:Schottland

Quellen:

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