Briard

Sein freundliches Wesen macht den Briard zu einem beliebten Familienhund. Optisch fällt er durch seine ungewöhnliche Mähne auf und auch charakterlich ist diese Hunderasse alles andere als durchschnittlich: Aufgrund seines Eigensinns und seines Temperaments gehört der ehemalige Hütehund in erfahrene Hände. Noch mehr Wissenswertes verrät Ihnen unser Briard-Rasseporträt.

Briard

Das Fell ist beim Briard nicht das Einzige, was ihn zu einer besonderen Hunderasse macht.

Aussehen des Briard: Auffallend anders

Ein Blick genügt, um zu wissen: Der Briard, der auch Berger de Brie genannt wird, ist etwas ganz Besonderes. Imposant sind beim Briard die Größe von bis zu 68 Zentimeter, sein wohlproportionierter Körper und sein üppiges langes Fell.

Ein Schnauzbart mit doppelten Afterkrallen

Am kräftigen Kopf mit dem deutlichen Stopp trägt der Briard einen langen Schnauz- und Kinnbart und auffällige Augenbrauen. Die recht kurzen hängenden Ohren, die früher kupiert wurden, sind ebenfalls mit langem Haar bedeckt. Seine ebenso behaarte sichelförmige Rute, die im Stehen niedrig hängt, kann in Bewegung eine Linie mit dem Rücken bilden.

Eine Besonderheit sind beim Briard die doppelten Afterkrallen, die möglichst tief an den Hinterläufen angesetzt sind. Dieses ursprüngliche Zeugnis seiner Vergangenheit stellt sich heute als eher hinderlich heraus. Besonders beim Sport erhöhen die zusätzlichen Zehen das Verletzungsrisiko und sollten deshalb kurz gehalten werden.

Briard © michaelstephan / stock.adobe.com
In der rehbraunen Variante ist beim Briard eine schwarze Charbonnierung erlaubt, bei der die Haarspitzen schwarz angehaucht sind.

Wie ist das Fell beschaffen und welche Briard-Farben gibt es?

Charakteristisch ist bei dieser Hunderasse vor allem das „gedrehte“ Haarkleid, das am ganzen Körper und am Kopf lange Strähnen bildet. Trotz der eher leichten Unterwolle bietet ihm das üppige Fell einen zuverlässigen Schutzmantel bei jeder Witterung.

Die Fellfarbe des Briards ist schwarz, grau oder rehbraun. Bei letzterer Variante ist eine schwarze Charbonnierung erlaubt – das bedeutet, die Haarspitzen sind schwarz angehaucht. Weiße Abzeichen sind hingegen nicht zulässig.

Briard-Charakter: Energiebündel mit Familiensinn

Das Wesen des Briard ist ausgeglichen, liebevoll, kinderlieb und treu – kein Wunder also, dass sich der aus Frankreich stammende Hund großer Beliebtheit als Familienhund erfreut. Sein ehemaliger Job als Hütehund tritt hin und wieder noch zum Vorschein, wenn er zum Beispiel auf Spaziergängen versucht, sein menschliches Rudel zusammenzuhalten: Fehlt ein Familienmitglied oder entfernt sich „unerlaubterweise“ von der Gruppe, wird der anhängliche Franzose leicht unruhig.

Allerdings machen sein ausgeprägter Eigensinn und sein schier unstillbares Bewegungs- und Beschäftigungsbedürfnis die Erziehung zu einer Herausforderung.

Wie erziehe ich einen Briard?

Mit einem ausreichenden Angebot körperlicher und geistiger Beschäftigung können Sie seine Neigung, sich unerwünscht eigene Aufgaben zu suchen, jedoch vermeiden. Sport hält Ihren Briard fit und sorgt gleichzeitig für geistige Ausgeglichenheit.

Das gemeinsame Erlernen der Übungen fördert darüber hinaus das gegenseitige Vertrauen zwischen Ihnen und Ihrem Hund und schafft damit eine unschätzbar wichtige Basis für das harmonische Zusammenleben mit Ihrem Vierbeiner.

Sind Briards gute Wachhunde?

Seine Qualitäten als Hütehund kommen beim Briard immer wieder zum Vorschein. Seine Selbstständigkeit, seine Intelligenz und seine Wachsamkeit sind bemerkenswert und machen ihn zu einem guten Wachhund.

Fremden begegnet er mit einem angeborenen Misstrauen und Angreifern würde er sich mutig und ohne zu zögern in den Weg stellen – schließlich nahm es der unerschrockene Vierbeiner früher sogar mit Wölfen auf, wenn es darum ging, seine Herde zu beschützen.

Ist der Briard ein Anfängerhund?

Haltung und Erziehung eines Briard erfordern viel Zeit und Konsequenz. Deshalb ist diese Hunderasse am besten in erfahrenen Familien aufgehoben.

Gut zu wissen: Aufgrund seines ausgeprägten Familiensinns fällt dem Vierbeiner das Alleinsein schwer. Als Besitzer eines Briard-Welpen tun Sie deshalb gut daran, Trennungen frühzeitig einzuüben.

Ist der Briard ein Listenhund?

In Nordrhein-Westfalen galt der Briard um die Jahrtausendwende als Listenhund. Halter und Züchter vermuteten, dass beim Erstellen der Liste von Gefahrenhunden nicht gründlich gearbeitet wurde. Sie erreichten, dass der Briard gestrichen wurde und nicht mehr als potenziell gefährlicher Hund eingestuft wird.

Pflege und Haltung: Sind Briards pflegeintensiv?

Um den Ansprüchen eines Berger de Brie gerecht zu werden, ist Engagement gefordert. Der ehemalige Hüte- und Jagdhund braucht viel Platz. Als Halter eines Briards sollten Sie und Ihre Familie nicht nur ein Haus mit einem großen, umzäunten Garten besitzen, sondern auch viel Freude an sportlichen Ausflügen mitbringen.

Der Briard braucht darüber hinaus viel Auslauf und Beschäftigung, um ausgelastet zu sein. Er liebt jede Form der körperlichen Betätigung, bei der er sein Temperament und seine unglaubliche Ausdauer unter Beweis stellt.

Wie aufwendig ist die Briard-Fellpflege?

Den Aufwand für die Fellpflege sollten Sie beim Briard nicht unterschätzen. Trotz der leichten Unterwolle neigen die langen, gedrehten Haare des Briard schnell zum Verfilzen und sollten deshalb jeden zweiten Tag gebürstet werden.

Ein bis zweimal wöchentlich sollten Sie sich für das Kämmen mindestens eine Stunde Zeit nehmen, damit sein wuscheliges Haarkleid gründlich durchgekämmt wird und Dreck und lose Haare entfernt werden.

Muss ich meinen Briard baden?

Von einer Reinigung mit Hundeshampoo sollten Sie möglichst absehen, da dies das robuste Fell Ihres Vierbeiners unnötig weich macht. Baden in natürlichen Gewässern stellt für das Fell dagegen kein Problem dar.

Zubehör für die Fellpflege steht im Onlineshop von zooplus für Sie bereit:

Sport und Aktivität: Sportlicher Halter mit kreativen Ideen gesucht

Gemeinsame Radtouren, Jogging-Einheiten oder Reit-Ausflüge sind gut geeignet, um den körperlichen und geistigen Ansprüchen Ihres Briard-Hundes gerecht zu werden. Die täglichen Spaziergänge sollten möglichst abwechslungsreich gestaltet werden.
Mit Apportierspielen, Such-Aufgaben, dem Beibringen kleiner Kunststücke oder dem Herumtollen mit anderen Hunden auf einer Hundewiese vermeiden Sie, dass dabei Langeweile aufkommt.

Welcher Hundesport bietet sich besonders für den Briard an?

Als ehemaliger Arbeitshund braucht der Briard unbedingt eine sinnvolle Aufgabe. Empfehlenswert ist neben dem gemeinsamen Spazierengehen, Radfahren oder Joggen deshalb der Besuch einer Hundesportschule.

Dank der Vielseitigkeit dieses französischen Rassehundes bieten sich im Bereich des Hundesports unzählige Möglichkeiten. Ob als Fährtenhund, im Agility, beim Turnier- oder im Schutzhundesport – er macht in fast allen Hundesportarten eine gute Figur.

Im Onlineshop von zooplus finden Sie eine große Auswahl an Hundespielzeug für Ihren Briard:

Sportlicher Partner und Hundetherapeut

Richtig ausgelastet, zeigt sich der sportliche und ausdauernde Vierbeiner ruhig und ausgeglichen und wird zu einem überaus liebevollen und zuverlässigen Begleiter, der mit seiner Familie durch Dick und Dünn geht.

In den richtigen Händen wird der gutmütige und freundliche Briard zu einem Hundepartner, der seinen Menschen nicht nur beim gemeinsamen Sport, sondern auch auf mentaler Ebene unglaublich viel zurückgibt. Nicht ohne Grund wird der Berger de Brie immer häufiger auch als Therapiehund eingesetzt.

Gesundheit: Wie robust ist ein Briard-Hund?

Besitzer eines reinrassigen Berger de Brie müssen keine Angst vor erblich bedingten Krankheiten haben. Der Briard zählt zu den robusten Hunderassen mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von zwölf Jahren.

Welche Krankheiten sind typisch für den Briard?

Wie bei vielen Hunden seiner Größe ist allerdings die Hüfte eine Schwachstelle. Zwar konnte das Risiko einer Hüftdysplasie (HD) dank strenger Zuchtauflagen gesenkt werden. Dennoch sollten Sie darauf achten, dass Ihr Hund das Gelenk vor allem in der Wachstumsphase nicht überbelastet. Übermäßiges Treppensteigen oder sehr lange Radtouren sollten im Welpenalter deshalb besser vermieden werden.

Vereinzelt können außerdem Augenkrankheiten (PRA und CEA) sowie der MDR1-Defekt auftreten, der zu Unverträglichkeiten gegenüber bestimmten Medikamenten führen kann. Halten Sie die regelmäßigen Kontrollbesuche bei Ihrem Tierarzt deshalb unbedingt ein, um Krankheiten frühzeitig zu erkennen und behandeln zu lassen.

Geschichte: Vielseitiger Arbeitshund aus Frankreich

Auch wenn sich sein genauer Ursprung heute nicht mehr nachvollziehen lässt, gehört der Briard zweifellos zu den ältesten französischen Schäferhunden. Er stammt vermutlich von Bauern-, Hüte- und Hofhunden des französischen Flachlandes ab und entwickelte seine rassespezifischen Eigenschaften durch eine Kreuzung von Picard und Barbet.

Beschreibungen, die auf den französischen Hirtenhund passen, finden sich bereits in Aufzeichnungen aus dem Jahr 1387. Erstmals namentlich als „Chien de berger de Brie“ wird er jedoch erst 1785 erwähnt.

Rassegeschichte und Zucht

Der imposante Hütehund, zu dessen ursprünglichen Aufgaben neben dem Hüten auch die Jagd gehörte, erscheint 1863 erstmals auf einer Hundeausstellung. Offiziell wird die Rasse des Briard allerdings erst gute 30 Jahre später anerkannt. Der erste offizielle Standard erscheint im Jahr 1897.

Ihren Fortbestand verdankt diese Rasse nicht zuletzt seinem unermüdlichen Einsatz als Patrouillen-, Melde- und Sanitätshund in den beiden Weltkriegen. Die Tatsache, dass der Briard bei sportlichen Wettkämpfen hohe Ergebnisse erzielt, verwundert beim Blick auf seine Geschichte nicht.

Briard kaufen: Wie teuer ist ein Briard Hund?

Trotz ihrer hervorragenden Eigenschaften und ihrer vielseitigen Einsetzbarkeit ist die Hunderasse Briard außerhalb ihres Heimatlandes kaum bekannt. Wer sich für einen Briard-Welpen interessiert, muss deshalb etwas Geduld aufbringen. Das hat den positiven Effekt, dass Sie genügend Zeit haben, sich den Kauf dieses charmanten, aber auch anspruchsvollen Hundes in Ruhe zu überlegen.

Wenn Sie einen Briard-Hund kaufen möchten, sollten Sie sich dafür unbedingt an einen seriösen Züchter wenden, der nach dem Standard der FCI züchtet, der die notwendigen Zuchtauflagen einhält und alle erforderlichen Untersuchungen vollzogen hat.

Was kostet ein Briard Welpe?

Der Welpenpreis sollte bei mindestens 900 Euro liegen. Deutlich günstigere Angebote sind unseriös und gehen in der Regel auf Kosten der Tiergesundheit.

Diese wichtigen Fragen an den Züchter sollten Sie unbedingt stellen.

Briard-Welpe © slunicko24 / stock.adobe.com
Außerhalb von Frankreich ist der Briard noch ein Geheimtipp, deshalb müssen Sie für die Suche nach einem Briard-Welpen etwas Zeit einplanen.

Eine gute Idee: Briard adoptieren

Wenn Sie nicht lange auf einen Briard warten und etwas für den Tierschutz tun möchten, empfiehlt sich ein Besuch im Tierheim. Dort ist schon der eine oder andere Vertreter dieser Rasse gestrandet, dessen früherer Besitzer den Haltungsanforderungen nicht mehr gerecht werden konnte. Vielleicht werden Sie fündig und können einem in Not geratenen Hund ein neues Zuhause geben.

Fazit: Passt ein französischer Briard zu mir?

Für Familien mit ausreichend Platz und Freude an sportlicher Aktivität ist der Briard die ideale Ergänzung. Wichtig ist, dass Sie genügend Zeit haben, sich mit diesem Energiebündel zu beschäftigen und bereits Erfahrung in der Hundehaltung und der Hundeerziehung gesammelt haben.

Steckbrief zum Briard

Besonderheiten: Der Briard ist eine mittelgroße Hunderasse mit großem Bewegungsdrang, die vor allem für erfahrene und sportliche Familien geeignet ist.
Charakter:ausgeglichen, liebevoll, treu, eigensinnig
Widerristhöhe: Rüden: 62-68 cm
Hündinnen: 56-64 cm
Fell: „gedrehtes“, strähniges Fell am ganzen Körper
schwarz, grau oder rehbraun mit schwarzer Charbonnierung, weiße Abzeichen sind nicht zulässig
Fellpflege: hoher Aufwand
Auslauf:braucht viel Beschäftigung und Bewegung
Anfängerhund:nein
Bellen:bellt kaum
Lebenserwartung:ca. 12 Jahre
Typische Krankheiten:keine Erbkrankheiten bekannt, neigt zu Hüftdysplasie, Augenkrankheiten und MDR1-Defekt
Preis:ab ca. 900 €
FCI-Gruppe:1
Herkunft:Frankreich

Quellen:

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