Der imposante Bloodhound gilt nicht nur als einer der ältesten großen Laufhunde der Welt, sondern auch als der mit der weltbesten Nase. Selbst mehrere Tage alte Spuren kann der majestätische Hund aufspüren. Im Umgang mit Menschen zeigt sich der Belgier sehr umgänglich, aber auch sehr dickköpfig.
So ruhig und gelassen der sanfte Riese mit den langen nach unten hängenden Ohren, den tiefen Hautfalten und dem gutmütigen Blick auch erscheinen mag: Hat der Bloodhound erst einmal eine Fährte aufgenommen, lässt er sich durch nichts und niemanden mehr ablenken und folgt besessen der Spur. Als so genannter „trailing dog“ ist er in der Lage anhand des Individualgeruchs eines Menschen dessen Spur zu verfolgen – und das auch noch nach mehreren Tagen und über mehrere Kilometer hinweg. Seine hervorragende Nase, kombiniert mit einer bemerkenswerten Konzentrationsfähigkeit machen ihn zu einem absoluten Fährtenspezialist.
Jagdhund mit Mönchsgemüt
In seiner bis ins 2. Jahrhundert zurückgehenden Geschichte hat sich der Bloodhound aber vor allem als Lauf- und Meutehund für Hochwild einen Namen gemacht. Und auch als Schweißhund zur Nachsuche ist der von Mönchen gezüchtete „Hubertushund“ beliebt. Seltener trifft man den großgewachsenen Vierbeiner als reinen Familienhund an, wobei seine sanfte, freundliche und anhängliche Art durchaus familientauglich ist. Sein empfindsames Wesen, seine große Toleranz gegenüber Kindern, Artgenossen oder anderen Haustieren und seine stets gute Laune machen ihn zu einem angenehmen Begleiter und treuen Freund. Er ist stark auf seinen Besitzer fixiert, zeigt sich aber auch beim Zusammentreffen mit fremden Menschen in der Regel sehr aufgeschlossen und freundlich. Als Wachhund ist der gutmütige Bloodhound gänzlich ungeeignet.
Eigensinniger Dickkopf für Spezialisten
Sein freundliches Wesen und seine sanfte, freundliche Art sollten jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Bloodhound auch ein absoluter Dickkopf ist, der gerne auf stur schaltet, wenn ihm Befehle seines Besitzers als wenig sinnvoll erscheinen. Anfänger könnten mit diesem Charakterzug schnell überfordert sein, weshalb sich als Halter eher erfahrene Hundeführer empfehlen, die die speziellen Eigenarten des imposanten Rassehundes zu nehmen wissen. Dazu gehört auch dessen hohe Sensibilität, die den Bloodhound nicht nur für Lob, sondern auch für Tadel, extrem empfindsam macht. Unangebrachte Härte und Ungerechtigkeiten verzeiht der stolze Vierbeiner nur schwer. In der Erziehung kommt es daher vor allem auf die richtige Mischung aus Konsequenz, Liebe und Geduld an sowie auf die Fähigkeit, den Hund zu motivieren. Aber auch eine gute Portion Nachsicht ist für das harmonische Zusammenleben sehr förderlich, zum Beispiel, wenn der Bloodhound doch mal wieder lieber einer Spur folgt, als auf das Kommando von Herrchen oder Frauchen zu hören.
Erscheinungsbild
Der Bloodhound ist der mächtigste Laufhund der Welt. Wer diesen substanzvollen und großgewachsenen Jagdhund und Spürhund unter Kontrolle halten möchte, braucht neben einem konsequenten Training also auch Kraft und eine lange Leine. Dabei sind die Bewegungen des großen Belgiers eher langsam und geschmeidig – zumindest so lang er nicht gerade einem Hirsch hinterherjagt. Doch selbst während der Hetze behält der Bloodhound durch seinen wiegenden Gang und seine elastischen Bewegungen seinen würdevollen, fast schon majestätischen Ausdruck. Sein harmonisch gebauter Körper ist von rechteckigem Format und gut bemuskelt. Er strahlt Würde und Kraft aus und wirkt trotz seiner Substanz niemals schwerfällig. Ausgewachsene Bloodhounds erreichen eine Widerristhöhe von bis zu 70 cm und ein Gewicht von bis zu 50 kg.
Langer Hals mit markanten Falten
Nicht weniger beeindruckend als seine Größe ist das dichte, kurze und geschmeidige Fell, das in tiefen Hautfalten herunterhängt – allerdings nur so viele, dass seine Gesundheit und seine Gebrauchstüchtigkeit nicht beeinträchtigt werden. Charakteristisch sind außerdem seine dünnen, sehr langen Ohren, die bis über seine Nasenspitze herunterhängen sowie seine dunkelbraunen, ovalen Augen mit dem gutmütigen Ausdruck. Die Rute des Bloodhounds ist passend zu seinem Gesamtbild kräftig und lang und wird stets bogenförmig getragen. Ein weiteres typisches Erkennungsmerkmal dieses Rassehundes ist der lange Hals, der ihn selbst beim Laufen dazu befähigt, die Nase bis auf den Boden hinab zu senken.
Farblich präsentiert sich der Bloodhound heute in drei verschiedenen Varianten: zweifarbig schwarz und loh, zweifarbig leberfarben und loh oder einfarbig rot.
Bloodhound Geschichte
Ähnlich beeindruckend wie seine Gesamterscheinung ist die Geschichte dieses Rassehundes. So sollen die Vorfahren des Bloodhounds bereits im 2. Jahrhundert den Galliern und Kelten als Laufhunde gedient haben. Ab dem 7. Jahrhundert wurden die schwarzen oder schwarz-lohfarbenen Jagdhunde von Mönchen des belgischen Klosters Saint-Hubert in den Ardennen gezüchtet, weshalb der Bloodhound auch als „Hubertushund“ bezeichnet wird. Das belgische Zuchtbuch führt ihn bis heute unter diesem Namen.
Warum trägt die Rasse den Namen „Bloodhound“?
Den Namen Bloodhound verdankt der belgische Rassehund den Engländern, die einige Exemplare dieses exzellenten Jagdhundes im 11. Jahrhundert mit in ihre Heimat nahmen. Warum die Hunde so genannt wurden, ist allerdings bis heute nicht eindeutig geklärt. Während die einen vermuten, dass der Name das edle, reinrassige Blut dieses Hundes betonen soll, glauben andere, dass der Name eher die außergewöhnliche Spürnase dieses Hundes hervorhebt, indem er die Fähigkeit beschreibt, der Blutspur von verletztem Wild zu folgen.
Als Spür- und Jagdhund unter vielen Namen bekannt
Dank seiner exzellenten Spür- und Jagdfähigkeiten und seiner Robustheit war der „Chien de Saint-Hubert“ bald über die belgischen Grenzen seines Ursprungslandes hinaus bekannt und beliebt. Bis ins 16. Jahrhundert dienten die Hubertushunde in den königlichen Meuten und wurden vielerorts unter verschiedenen Namen weitergezüchtet. In Belgien, Luxemburg und Deutschland etablierten sich die Hunde unter dem Namen „Ardennenbracke“ als reine Jagdhunde. In den USA entstand im 17. Jahrhundert durch Kreuzungen mit dem Bluthund der so genannte „Coonhound“. In den amerikanischen Südstaaten setzte man die begabten Fährtenleser sogar auf flüchtige Sklaven an.
Zucht und Kauf eines Bloodhounds
Heute gehört der Bloodhound zu den eher seltenen Hunderassen. Zwar wird in den USA und in Kanada ihre Ausbildung für den Polizeieinsatz sehr gefördert und auch in Europa schätzt man sie zuweilen bei der Vermisstensuche, doch als Familien- und Begleithund sind sie aufgrund ihres Eigensinns weniger gefragt. Wer trotz allem von dieser durchaus faszinierenden Hunderasse überzeugt ist und sich den damit verbundenen Herausforderungen stellen möchte, muss sich genügend Zeit nehmen, um einen geeigneten und seriösen Züchter zu finden.
Bloodhound Welpe : Tipps für den Welpenkauf
Eine gute erste Anlaufstelle sind die offiziellen nationalen Bloodhound-Clubs, die es zum Beispiel in den Niederlanden, in Belgien, Deutschland, Frankreich, England und Nordamerika gibt. Hier können Sie mit Besitzern von Bloodhounds in Kontakt treten und eine Liste von Züchtern mit Welpen bekommen. Bevor Sie einen Welpen mit nach Hause nehmen können, sollten Sie den Züchter Ihrer Wahl bei mindestens einem, besser mehreren Besuchen näher kennenlernen. Lassen Sie sich die Mutterhündin zeigen und schauen Sie sich die Zuchtstätte genau an. Wachsen die Welpen im engen Familienbund auf und werden direkt von Beginn an sozialisiert? Welchen Eindruck haben Sie vom Züchter? Ist er Ihnen sympathisch und verfügt er über viel Erfahrung, die er bereitwillig mit Ihnen teilt? Neben den offiziellen Formalitäten, wie EU-Papiere, Ahnentafel, Chips und Impfpässe, sollte auch die zwischenmenschliche Ebene stimmen. Viele Züchter bleiben mit den neuen Welpen-Besitzern auch nach dem Kauf noch in Verbindung und stehen ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Ein guter Kontakt kann dabei sehr hilfreich sein, vor allem wenn Sie Fragen und Probleme bei der Erziehung, Pflege oder Ernährung Ihres Hundes haben.
Ein gesunder Welpe aus einer einwandfreien, seriösen Zucht ist die beste Voraussetzung für ein langes, beschwerdefreies Hundeleben. Die durchschnittliche Lebenserwartung dieser alten Hunderasse liegt bei 10 bis 12 Jahren. Probleme verursachen in dieser Zeit vor allem Gelenkerkrankungen wie Hüftgelenksdysplasie (HD) oder Ellenbogendysplasie (ED), mit denen viele große Hunderassen zu kämpfen haben. Da diese Beschwerden häufig erblich bedingt sind, sollte der Welpe aus einer HD-freien Zucht stammen. Viele Erkrankungen lassen sich außerdem durch eine artgerechte Ernährung und eine entsprechende Haltung vermeiden. Weitere gesundheitliche Beeinträchtigungen können beim Bloodhound durch Augenerkrankungen auftreten, wie dem Entropium, Ektropium oder Cherry Eye. Auch Hautentzündungen in den tiefen Hautfalten können beim Bloodhound auftreten.
Bloodhound Ernährung
Eine gute Konstitution ist für die Gesundheit Ihres Hundes von großer Bedeutung. Viele Beschwerden lassen sich durch das richtige Maß an Bewegung, eine gute Pflege und eine gesunde, ausgewogene Ernährung vermeiden. Zwar zeigen sich Gelenkprobleme häufig erst im fortgeschrittenen Alter des Hundes, doch die Ursachen für die Erkrankung reichen nicht selten bis ins Welpenalter zurück. Eine Überbeanspruchung der Gelenke durch falsche Bewegung (zum Beispiel durch häufiges Treppensteigen im Welpenalter), Übergewicht oder fehlerhafte Ernährung des Welpen gelten als Hauptursachen für spätere Gelenkbeschwerden. Achten Sie deshalb von Anfang an darauf, dass Ihr Hund entsprechend seines Alters und seines Gewichts das richtige Futter bekommt.
Das richtige Futter passend zur Entwicklung des Hundes
Sowohl eine Überversorgung als auch eine Unterversorgung des Nährstoffbedarfs kann zu ernsten gesundheitlichen Problemen führen. Der Energie- und Nährstoffgehalt sollte deshalb immer auf das Alter, das Gewicht und den Aktivitätsgrad Ihres Hundes zugeschnitten sein. Ein zu hoher Proteingehalt im Welpenalter führt zum Beispiel zu einem vorschnellen Wachstum der Gelenke und auch ein Mangel von Calcium und Phosphor im Welpenfutter kann spätere Erkrankungen des Skeletts verursachen. Ein Gespräch mit dem Tierarzt über die genauen Bedürfnisse Ihres Hundes kann bei der Erstellung eines optimalen Ernährungsplans helfen.
Übergewicht vermeiden
Ein weiteres Problem vieler Bloodhounds ist Übergewicht, denn viele Hunde dieser Rasse fressen für ihr Leben gern. Neben einer falschen oder zu kalorienreichen Ernährung können auch andere Faktoren, wie etwa eine Kastration, eine Schilddrüsenunterfunktion, eine Nieren-Überfunktion, ein sehr hohes Alter oder mangelnde Bewegung zu einer unerwünschten Gewichtszunahme führen. Bevor Sie Gegenmaßnahmen mit einer Diät oder mehr Sport ergreifen, sollten Sie Ihren Hund deshalb unbedingt tierärztlich untersuchen lassen. So können Sie klären, ob das Übergewicht Ihres Hundes an einer falschen Ernährung liegt oder ob nicht doch eine andere Krankheit dahinter steckt, die eine spezielle Behandlung erforderlich macht. Feste Tageszeiten zum Fressen (ein bis zwei Mahlzeiten pro Tag) sowie eine festgelegte Tagesration, die nicht durch zu viele Leckerlis zwischendurch überschritten wird, helfen auf dem Weg zu einer gesunden Ernährung jedenfalls ungemein.
Pflege
Im Vergleich zur richtigen Ernährung und Erziehung ist die richtige Pflege Ihres Bloodhounds ein Kinderspiel. Das kurze, wetterfeste Fell der Rasse ist extrem pflegeleicht und muss nur ab und zu gebürstet werden. Außerdem sollten Sie die Augen und Ohren Ihres Hundes regelmäßig kontrollieren und wenn nötig reinigen. So können Entzündungen vermieden und mögliche Erkrankungen rechtzeitig erkannt werden.
Sind Sie bereit für einen Bloodhound?
Um einen so großen und speziellen Hund wie den Bloodhound zu halten, braucht es natürlich mehr als eine gute Pflege und das richtige Hundefutter. Zunächst einmal braucht so ein großes Tier wie der Hubertushund viel Platz. Eine Wohnung in der Stadt kommt für einen Bloodhound definitiv nicht in Frage. Bloodhounds brauchen die Natur und die Ruhe des Landlebens, Straßenlärm oder zu große Menschenmengen lehnen sie ab. Ein freistehendes Haus mit einem großen Garten ist für den naturverbundenen Vierbeiner, der auch gerne in einer Hundehütte draußen schläft, optimal. Allerdings sollten Sie auf eine sichere Umzäunung Ihres Grundstücks achten, um zu vermeiden, dass sich Ihr Hund selbstständig auf Wanderschaft begibt, nur um irgendeiner Spur zu folgen.
Bloodhound-Besitzer brauchen Zeit, Erfahrung, Liebe und Humor
Um Ihren Bloodhound zufrieden zu stellen, braucht es neben viel Auslauf- und Bewegungsmöglichkeiten aber auch eine sinnvolle Beschäftigung. Ideal für den Rassehund mit der weltbesten Spürnase ist natürlich die Fährtenarbeit. Besonders Bloodhounds, die ihrer Leidenschaft nicht im Dienst nachgehen können, also die als reine Familienhunde gehalten werden, brauchen ausreichend Ersatzbeschäftigung. Zukünftige Halter sollten sich bereits vor dem Kauf überlegen, welche Aktivitäten Sie gemeinsam mit Ihrem Hund ausüben können.
Neben Zeit und Erfahrung sollten Besitzer also auch über Kreativität und Lust an der Bewegung verfügen. Darüber hinaus sind ein spezieller Sinn für Humor und eine gewisse Großzügigkeit in Bezug auf Gehorsam und Sauberkeit (Bloodhounds sabbern viel) für ein glückliches unbeschwertes Leben mit einem Bloodhound sehr hilfreich.
zooplus Redaktion
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