Basset fauve de Bretagne

Verfasst von Natalie Decker
Basset fauve de Bretagne

Seinem falbfarbenen Fell (auf Französisch „fauve“) verdankt der Basset fauve de Bretagne seinen Namen.

Der Basset fauve de Bretagne ist ein kleiner Jagdhund aus Frankreich. Er verfolgt und stellt zuverlässig Kaninchen, Hasen, Füchse, Rehe und anderes Wild. Innerhalb der Familie verhält er sich freundlich, anhänglich und kinderlieb.

Wie sieht ein Basset fauve de Bretagne aus?

Mit einer Schulterhöhe von 32 bis 38 Zentimetern und einem Gewicht von 14 bis 18 Kilogramm gehört der Basset fauve de Bretagne zu den mittelgroßen Hunderassen.

Er wirkt durch seine kurzen Beinchen insgesamt etwas gedrungen, besitzt aber einen kräftigen Körperbau. Der Rumpf des kleinen Jagdhunds ist sehr muskulös, der Rücken für einen Basset eher kurz und breit.

Fellfarbe und -beschaffenheit

Das recht kurze Fell des kompakten französischen Laufhunds ist rau, hart und ausgesprochen dicht. Wolliges oder gelocktes Haar ist nicht erwünscht. Die typische Fellfarbe ist falb, auf Französisch „fauve“.

Diese kann jedoch in verschiedenen Ausprägungen vorkommen: von Weizenfarben über Rehbraun bis Ziegelrot. Einzelne schwarze Haare auf dem Rücken sowie ein kleiner weißer Stern auf der Brust werden zwar nicht gerne gesehen, aber toleriert.

Rhythmisch schwingende Rute

Der kleine Bretone besitzt dunkelbraune Augen mit lebhaftem Blick und nach unten spitz zulaufende Hängeohren.

Seine sichelförmige, mittellange Rute trägt der Jagdhund in Bewegung oberhalb der Rückenlinie. Dabei schwingt die borstige Rute rhythmisch von einer Seite zur anderen.

Charakter: Passionierter Jagdhelfer mit Familiensinn

Der Basset fauve de Bretagne ist ein leidenschaftlicher und äußerst talentierter Jäger. Seine Spezialität ist die Kaninchen- beziehungsweise Hasenjagd. Doch er verfolgt und stellt auch zuverlässig größeres Wild wie Füchse, Rehe und Wildschweine.

Während seiner Arbeitseinsätze gibt sich der kleine Franzose mutig, hartnäckig und raffiniert.

Ist der Basset fauve de Bretagne ein Anfängerhund?

Da diese Rasse bei der Jagd eigenständige Entscheidungen treffen muss, ist seine Erziehung nicht ganz einfach und sollte durch erfahrene Halter erfolgen.

Denn der intelligente, unerschrockene Bretone punktet nicht durch blinden Gehorsam, sondern durch einen ausgeprägten Jagdinstinkt, welcher in geeignete Bahnen gelenkt werden muss.

Seine Erziehung erfordert Geduld, Konsequenz und viel Einfühlungsvermögen.

Der Beute hinterher

Darf der Hund seiner Jagdleidenschaft nicht ausreichend nachgehen, kann es passieren, dass er sich der selbstständig eine Aufgabe sucht und zum Beispiel während der Gassirunde ausbüxt. Denn wenn der passionierte Jäger eine Spur gewittert hat, gibt es für ihn oftmals kein Halten mehr.

Der Rückruf muss daher frühzeitig trainiert werden und einwandfrei funktionieren.

So temperamentvoll er sich auf der Pirsch verhält, so ausgeglichen ist dieser Vierbeiner zu Hause. Als Wachhund ist diese Rasse nicht geeignet, auch wenn sie Fremde durchaus mit Gebell ankündigt. Jedwede Aggressivität ist ihr jedoch fremd.

Haltung und Beschäftigung des Basset fauve de Bretagne

Regelmäßige Jagdeinsätze als Stöber- und Schweißhund sind die beste Art, den kleinen Vierbeiner typgerecht auszupowern. Daher ist es empfehlenswert, den Basset fauve de Bretagne jagdlich auszubilden und zu führen.

Mit anderen Rassen kann der kontaktfreudige Vierbeiner problemlos zusammenleben. Die gemeinsame Haltung mit Katzen kann sich dagegen schwierig gestalten: Denn der Basset fauve de Bretagne könnte sie als Beute ansehen.

Welcher Hundesport passt?

Neben der Jagd eignet er sich für verschiedene Hundesportarten wie Agility, Obedience und Fährtenarbeit. Auch als flinker Begleiter beim Radfahren und Joggen macht diese Rasse eine gute Figur. Abgeleint werden kann der Hund aber nur, wenn der Rückruf einwandfrei klappt.

Wie viel Bewegung braucht der Basset fauve de Bretagne?

Generell braucht der französische Jagdhund viel Bewegung. Mindestens zwei Stunden pro Tag dürfen es schon sein – und das bei jedem Wetter. Einfache Spaziergänge sind dieser intelligenten, lernwilligen Rasse allerdings zu langweilig.

Daher empfiehlt es sich, die Gassirunden durch Fährtensuchen oder andere Spiele abwechslungsreich zu gestalten.

Stadt- oder Landleben?

Dank seiner geringen Größe und seiner Anpassungsfähigkeit kann er prinzipiell auch in der Stadt leben.

Lange alleine bleiben möchte dieser kameradschaftliche Vierbeiner übrigens nicht. Er liebt es, seine Familie überallhin zu begleiten und an allen Aktivitäten teilzunehmen.

Basset fauve de Bretagne © slowmotiongli / stock.adobe.com
Der Basset fauve de Bretagne gilt als sozial und kontaktfreudig und kann daher in der Regel auch gut mit anderen Hunden zusammenleben.

Pflege und Ernährung: Was braucht der Basset fauve de Bretagne?

Das harte, raue Haarkleid des Basset fauve de Bretagne besitzt viel Unterwolle und schützt diesen Hund vor Wind, Regen und Schnee. Es erfordert nicht viel Pflege und muss nur gelegentlich gebürstet und getrimmt werden. Nach Jagdausflügen oder Waldspaziergängen sollte das Fell ggf. von Blättern, Insekten sowie Parasiten befreit werden.

Während des Fellwechsels sollte das unempfindliche Fell täglich mit einer Bürste gekämmt werden, um lose Haare zu entfernen. Generell gehört der pflegeleichte Vierbeiner aber zu den Rassen, die wenig haaren.

Was frisst der Basset fauve de Bretagne?

Ein jagdlich geführter Basset fauve de Bretagne kann einen ordentlichen Appetit entwickeln. Weder besitzt er einen empfindlichen Magen, noch neigt er zu Futtermittelallergien oder Übergewicht.

In Sachen Ernährung ist er also äußerst anspruchslos und kann sowohl nährstoffreiches Nassfutter als auch hochwertiges Trockenfutter oder Rohfutter fressen. Zwei Portionen pro Tag sind empfehlenswert.

Gesundheit: Robuste, zähe Hunderasse

Der kleine Jagdhund ist ein robuster, widerstandsfähiger Hund. Zuchtbedingte Erkrankungen sind nicht bekannt.

Lediglich Ohrentzündungen kommen bei dieser äußerst zähen Rasse typischerweise immer wieder vor. Um das Risiko einer schmerzhaften Ohrenentzündung zu minieren, sollten die Haare in den Ohrmuscheln kurzgehalten werden.

Wie alt wird ein Basset fauve de Bretagne?

Die Lebenserwartung dieser französischen Rasse liegt bei circa elf bis 13 Jahren. Es gibt aber durchaus auch Exemplare, die noch älter werden.

Geschichte: Woher stammt der Basset fauve de Bretagne?

Der Basset fauve de Bretagne wurde aus einer anderen französischen Jagdhundrasse herausgezüchtet – dem Griffon fauve de Bretagne.

Durch die Kreuzung mit bretonischen Basset Hounds entstanden im 19. Jahrhundert kleinere, beweglichere Hunde, die in der rauen, hügeligen Landschaft der Bretagne bestens zurechtkommen.

Insbesondere die vielen Büsche und Sträucher der Region stellen für seinen größeren, hochbeinigen Kollegen oftmals ein Problem dar. Der kleine, flinke Basset fauve de Bretagne schlüpft einfach hindurch.

Vor dem Aussterben gerettet

Einst war der Basset fauve de Bretagne in erster Linie bei Adeligen beliebt. Heute schätzen vor allem Berufs- und Hobbyjäger die Qualitäten des zähen Vierbeiners – vornehmlich in Frankreich, England und Deutschland.

Während der beiden Weltkriege wurde die Rasse nicht weitergezüchtet, weshalb sie beinahe ausgestorben wäre. Einigen Liebhabern ist es zu verdanken, dass der kleine Jagdhund als eigenständige Rasse erhalten geblieben ist.

Seit 1963 ist sie von der kynologischen Dachorganisation FCI offiziell anerkannt und wird in der Gruppe 6 „Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen“ geführt.

Zucht und Anschaffung: Was kostet ein Basset fauve de Bretagne?

Der Basset fauve de Bretagne ist eine eher seltene Rasse, die nach wie vor primär in Frankreich gezüchtet wird. Doch auch in anderen Ländern finden sich verantwortungsvolle Züchter, die sich dieser robusten Jagdhundrasse verschrieben haben.

Ein Welpe kostet meist 700 bis 1.400 Euro.

Abstecher ins Tierheim

Im Tierheim ist diese Rasse kaum zu finden. Dennoch lohnt sich ein Besuch bei der lokalen Tierschutzorganisation. Dort suchen unter Umständen andere Jagdhunde sowie deren Mischlinge nach einem neuen Zuhause.

Nicht selten wurden sie abgegeben, weil ihre Vorbesitzer mit den agilen, jagdlich motivierten Arbeitshunden überfordert waren.

Fazit: Lebhafter Jagdhund für erfahrene Hundehalter

Ein leidenschaftlicher Jagdhelfer wie der Basset fauve de Bretagne ist am glücklichsten, wenn er seiner Bestimmung nachgehen darf. Er gehört in die Hände erfahrener Hundefreunde, die ihn ausbilden und mit auf die Jagd nehmen können.

Wer diese Rasse artgerecht hält, wird mit einem fröhlichen, ausgeglichenen Hund belohnt, der durch sein lebhaftes Wesen die ganze Familie auf Trab hält.

Steckbrief zum Basset fauve de Bretagne

Besonderheiten: Kleiner, kompakter Jagdhund, der v. a. Kaninchen, aber auch anderes Wild verfolgt und stellt.
Charakter: eigensinnig, freundlich, lebhaft, intelligent
Widerristhöhe: 32-38 cm
Gewicht: 14-18 kg
Fell: kurz, rau und hart
Farben: einfarbig falbfarben
Fellpflege: pflegeleicht
Auslauf: hoher Bewegungsbedarf
Anfängerhund: nein
Bellen: bellt gerne
Lebenserwartung: 11-13 Jahre
Typische Krankheiten: kaum gesundheitliche Probleme bekannt
Preis: ab ca. 700 €
Herkunft: Frankreich

Quellen:


Natalie Decker
Profilbild Natalie Decker (mit Pferd)

„Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos“, hat Loriot einmal gesagt. Dem würde ich uneingeschränkt zustimmen und ergänzen: „Ein Leben ohne Pferd, Katze und Kaninchen ebenfalls!“ Mein Herz schlägt für alle großen und kleinen Tiere und ich habe das große Glück, als freie Autorin über meine Leidenschaft schreiben zu dürfen. Mit meinen Artikeln möchte ich für den Tierschutz sensibilisieren und Tierfreund/innen nützliche Tipps geben.


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