Australian Cattle Dog

Verfasst von zooplus Redaktion
australian cattle dog auf wiese

Australian Cattle Dogs sind sehr sportliche und aktive Hunde.

Der Australian Cattle Dog hat auf vielen Kontinenten Fans. Kein Wunder, schließlich ist der Australian Heeler, wie er auch genannt wird, nicht nur ein farbenfroher Hingucker. Diese Hunderasse bringt Sportlichkeit, Loyalität und einen einzigartigen Charakter mit.

Aussehen: Kraft und Dynamik in einem

Der mittelgroße Australian Cattle Dog ist ein kräftiger Gebrauchshund von sportlich-kompakter Statur. Seine aufgerichteten Ohren sitzen auf einem breiten Schädel und seine Unterwolle ist dicht.

Gemäß Rassestandard sind die folgenden Fellfarben erwünscht: Blau (blue), Blau gesprenkelt (blue speckle), Blau getüpfelt (blue mottle) und Rot gesprenkelt (red speckle).

Neben anderen, weniger erwünschten Farben gibt es auch noch Rot (even red) mit wenig weißer Sprenkelung und rot getüpfelte Hunde. Beachten Sie jedoch, dass Welpen weiß-gescheckt auf die Welt kommen und erst nach und nach sprenkeln.

Wie groß und schwer wird ein Australian Cattle Dog?

Rüden sind im Allgemeinen größer als ihre weiblichen Artgenossen. Erwachsene Hunde erreichen eine Widerristhöhe von 46 bis 51 (Rüden) oder 43 bis 48 (Hündinnen) Zentimetern. Erwachsene Rüden wiegen 15 bis 24 Kilogramm. Hündinnen haben ein Gewicht von 14 bis 18 Kilogramm.

australian cattle dog am strand © Stefan Mager / stock.adobe.com
Der Australian Cattle Dog ist ein mittelgroßer, kompakter Hund.

Charakter: Wie ist das Wesen des Australian Cattle Dog?

Mut und Ausdauer zeichnen den Australian Heeler als hervorragenden Treibhund aus. Allerdings ist das stattliche Kraftpaket auch als Begleithund geeignet. Er ist nicht nur klug und arbeitsfreudig, sondern auch loyal gegenüber seinem Rudel.

Fremden gegenüber ist der Hütehund eher distanziert und daher auch ein ausgezeichneter Wachhund. Anderen Hunden gegenüber zeigen vor allem Rüden zudem oft ein intolerantes Verhalten.

Selbstständiger Charakterkopf

Der Sporthund hat aber auch Ecken und Kanten. Mit anderen Worten, einen echten Charakterkopf. Denn als Treibhund ist er selbstständiges Arbeiten gewohnt und neigt dazu, seinen Willen durchsetzen zu wollen.

Die Hierarchie und sein fester Platz in ihr sind für den Australian Cattle Dog also besonders wichtig. Einem würdigen Rudelführer unterwirft er sich gerne. Dann punktet er mit Loyalität und tollem Charakter. Ein Heeler fixiert sich daher oft auf eine Person in der Familie, zu der er sich besonders verbunden fühlt.

Erziehung für Freigeister

Der Australian Cattle Dog riecht Unsicherheit förmlich und nutzt sie schnell aus. Deshalb ist neben einem konsequenten Verhalten auch ein sicheres Auftreten für Besitzer dieser Rasse wichtig.

Verhalten Sie sich also stets ruhig und selbstbewusst, wenn Sie mit Ihrem Australian arbeiten. Konsequenz, nicht Härte, ist das Geheimnis des Erfolgs – ansonsten blockt Ihr tierischer Freigeist ab.

Damit Ihr tierisches Familienmitglied nicht so leicht aus der Fassung zu bringen ist, sollte das Tier schon im Welpenalter viel lernen. Besuchen Sie mit ihm die Welpenspielstunde und die Hundeschule. Dort kann Ihr junger Einzelgänger verschiedene Hunderassen kennenlernen und seine sozialen Fähigkeiten stärken.

australian heeler im portrait © everydoghasastory / stock.adobe.com
Der Australian Cattle Dog ist ein selbstständiger und seinem Besitzer gegenüber sehr loyaler Hund.

Haltung: Haus, Hof und Herz

Diese agile Rasse gehört nicht in eine kleine Stadtwohnung. Dieser Hund braucht Platz zum Toben, lange Streifzüge durch die Natur und am besten ein großes Grundstück, wo er beobachten und hüten kann.

Auch der Familienanschluss ist für den Vierbeiner wichtig, denn er hängt sehr an seinen Bezugspersonen. Hundeliebhaber, die einen Australian Cattle Dog bei sich einziehen lassen wollen, brauchen neben geeigneten räumlichen Gegebenheiten auch täglich viel Zeit für ihr neues Familienmitglied.

Zeit und Geduld als wichtige Voraussetzung

Gemeinsame Spaziergänge und die Erziehung des energiegeladenen Hundes stehen täglich und über viele Jahre nach dem Einzug auf dem Programm. Nur wer mit Herz und Seele an die Beschäftigung, Erziehung und Pflege herangeht, wird viele Jahre Freude am Leben mit dem aktiven Hütehund haben.

Ist all das gegeben, können auch verantwortungsvolle und lernwillige Anfänger einen Vertreter der Rasse halten.

Aktivitäten und Sport für den Australian Cattle Dog

Der Australian Cattle Dog will sportlich gefördert werden. Zum Glück gibt es zahlreiche Beschäftigungsmöglichkeiten, die Sie gemeinsam unternehmen können:

Erwachsene Hunde sind hervorragende Begleiter bei Ausritten oder Fahrradtouren. Dabei kommt ihnen zugute, dass sie kaum Jagdtrieb, dafür aber einen hohen Verfolgertrieb haben – eine optimale Voraussetzung für gemeinsame Ausflüge.

Geeignete Sportarten und Ausbildungen

Ob Agility oder Dog Dancing, auch Hundesportarten bereiten dem Australier große Freude. Probieren Sie ruhig aus, was zu Ihnen beiden passt. Denken Sie bei sportlichen Aktivitäten jedoch daran, altersgerecht zu trainieren.

Aufgrund ihres klugen Kopfes eignen sich diese Hunde zudem für die Ausbildung zum Therapie- oder Rettungshund. Und nicht zuletzt sind sie natürlich nach wie vor hervorragende Hüte- und Treibhunde, die ihre ursprünglichen Aufgaben gerne auf großen Grundstücken erfüllen

australian cattle dog beim agility © cynoclub / stock.adobe.com
Agility eignet sich perfekt für den energiegeladenen Australian Heeler.

Pflege: Ein pflegeleichter Geselle

Die Fellpflege eines Australian Heelers ist unkompliziert. Bürsten Sie ein- bis zweimal pro Woche das Fell, um die stets losen Haare zu entfernen. Während des Fellwechsels sollten Sie Ihren Hund häufiger kämmen.

Ist Ihr Hund dreckig, reicht es in der Regel aus, den Schmutz trocknen zu lassen und ihn dann auszubürsten. Baden ist nur selten notwendig – und dann aber nur mit einem milden Hundeshampoo.

Augen, Ohren und Krallen kontrollieren

Kontrollieren Sie außerdem regelmäßig die Augen und Ohren, die Sie bei Bedarf mit einem speziellen Reiniger säubern können.

Behalten Sie auch die Krallen im Auge. Wenn sie nicht ausreichend abgenutzt sind, was vor allem bei älteren Tieren vorkommen kann, können Sie sie mit einer Krallenschere kürzen. Wenn Sie sich unsicher sind, können Sie sich von Ihrem Tierarzt zeigen lassen, wie man dies macht.

Ernährung: Tipps zur Ernährung des Australian Heelers

Mit einer artgerechten Ernährung mit hochwertigen Proteinen und Nährstoffen tun Sie Ihrem Hund in jedem Fall etwas Gutes.

Wie viel Sie Ihrem Hund füttern sollten, hängt von seinem Alter und Gewicht ab. Die Angaben der Hersteller zur täglichen Futtermenge sind nur Richtwerte, die Sie entsprechend der Konstitution und Aktivität anpassen sollten.

Achtung vor Übergewicht

Im Allgemeinen neigen Australian Cattle Dogs jedoch dazu, gelegentlich zu viel zu fressen. Da Übergewicht nicht gut für die Gesundheit Ihres Hundes ist, sollten Sie daher auf eine schlanke Linie Ihres vierbeinigen Freundes achten. Wenn Ihr Hund zu viel wiegt, ist es sinnvoll, die tägliche Ration umzustellen.

Leckerlis, so köstlich sie auch sind, sollten Sie in diesem Fall ebenfalls von der Futterliste streichen oder durch Trockenfutter aus der abgewogenen Tagesration ersetzen.

Frisches Wasser sollte für Ihren Hund jederzeit und in ausreichender Menge verfügbar sein.

Gesundheit: Wie robust ist der Australian Cattle Dog?

In einigen Linien des Australian Heelers gibt es Veranlagungen für bestimmte Erbkrankheiten, die bei diesen mit höherer Wahrscheinlichkeit auftreten als beim Durchschnittshund. Vorweg sei gesagt, dass ein seriöser Züchter der beste Schutz vor Erbkrankheiten ist.

Anfälligkeit für Augenerkrankungen

Die Augen der Rasse können von verschiedenen Defekten betroffen sein, zum Beispiel durch die generalisierte progressive Retinaatrophie (gPRA) oder Linsenluxation (PLL).

Unbehandelt können manche dieser Augenkrankheiten zu grauem Star bis hin zur Erblindung führen. Mit Hilfe eines Gentests können Sie einige der Gendefekte ausschließen lassen.

Taubheit

Ein großes Problem ist auch die kongenitale Taubheit, die einseitig oder beidseits auftreten kann. Kaufen Sie daher nur bei Züchtern, die audiometrische Hörtests durchführen lassen.

Tipp: Große Gesichtsmasken und das Auftreten dunkler Körperabzeichen verringern das Risiko der Taubheit.

Missbildungen der Knochen

Zu den bei dem Australian Cattle Dog vererbbaren Krankheiten gehören außerdem die Wirbelsäulenerkrankungen Spondylose (Verschleiß der Wirbelsäule) sowie die diffuse idiopathische skelettale Hyperostose (DISH).

Bei der Spondylose ist die erbliche Komponente nicht immer gegeben, jedoch sollten verantwortungsvolle Züchter entsprechende Röntgenbilder der Elterntiere vorweisen können. Ebenso sollte der Züchter die Hüfte der Elterntiere auf Hüftdysplasie negativ getestet haben.

Wie alt wird der Australian Cattle Dog?

Ein gesunder Australian Cattle Dog ist sehr robust und kann ein Alter von 14 Jahren und mehr erreichen.

Geschichte: Wo kommt der Australian Cattle Dog her?

Die Ahnengalerie des Australian Cattle Dog ist so bunt wie sein Aussehen. Denn diese setzt sich aus verschiedenen Hunden zusammen, die mit europäischen Einwanderern Australien besiedelten.

Die Hunde dienten den Bauern als tatkräftige Viehtreiber, die große Rinderherden über die weiten Strecken des Kontinents treiben konnten. Vermutlich sahen die ersten dieser Hunde den Vorfahren des heutigen Bobtails ähnlich. Allerdings erwiesen sich die langen Pelze im australischen Klima als nachteilig.

Kreuzung mit Dingos

Der Pionier der Zucht von Australian Cattle Dogs war Thomas Simpson Hall (1808 bis 1870). Der Züchter importierte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nicht nur hornlose Rinder aus Großbritannien, sondern baute auch ein Hundezuchtprogramm auf. Zu diesem Zweck kreuzte er gefleckte Arbeitshunde (Drover Dogs) mit gezähmten Dingos.

Die daraus entstandenen „Hall’s Heelers“ waren sehr erfolgreiche Arbeitshunde. Nach Halls Tod kreuzten Züchter diese Hunde wiederum mit anderen Hunderassen, darunter Australian Kelpies. Dies diente dazu, ein besonders harmonisches Erscheinungsbild zu erreichen.

So entstanden schließlich die modernen Australian Cattle Dogs – der erste Rassestandard erschien 1903. Im weiteren Verlauf der Zuchtgeschichte kam es zu einer stärkeren Trennung von Arbeits- und Showlinien.

Kauf: Was muss ich beim Welpenkauf beachten?

Haben Sie sich in den Australian Cattle Dog verliebt, gibt es vor allem zwei Möglichkeiten, wie Sie Ihren Traumhund finden können. Entweder Sie kaufen sich einen Welpen bei einem Züchter oder Sie erkundigen sich bei einem Tierheim in Ihrer Nähe. Oft warten dort auch Rassehunde auf ein neues Zuhause.

Wie viel kostet ein Australian Heeler?

Natürlich haben junge Hunde von einem seriösen Züchter auch einen entsprechenden Preis. Die meisten Angebote beginnen bei 1000 Euro, und steigen je nach Herkunft bis 1500 Euro oder mehr.

Kalkulieren Sie darüber hinaus die regelmäßigen Kosten, die auf Sie zukommen werden. Denn Hunde kosten fortlaufend Geld – insbesondere für Futter, Hundesteuer, Versicherungen und Tierarztbesuche.

Bitte nur vom seriösen Züchter

Allerdings sollten Sie hier nicht unbedingt sparen und Welpen nur bei seriösen Züchtern kaufen. Eine Liste offizieller Züchter finden Sie in der Regel auf der Website offizieller Rassevereine oder nationalen Züchtervereinigungen. In Deutschland ist zum Beispiel der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) eine mögliche Adresse.

Fazit: Passt ein Australian Cattle Dog zu mir?

Eines ist sicher: Der Australian Cattle Dog will von Ihnen geführt und gefördert werden. Wenn Sie den Alltag Ihres Hundes sportlich und geradlinig gestalten, haben Sie einen treuen Begleiter an Ihrer Seite.

Für motivierte Anfänger ist der Australian Cattle Dog nur unter gewissen Voraussetzungen geeignet. Dazu gehört, dass Sie das Wesen dieser Rasse im Vorfeld gründlich studieren, um einen ausgeglichenen Hund aufzuziehen.

Steckbrief zum Australian Cattle Dog

Kurzinfo: Australian Cattle Dogs sind kräftige, mittelgroße Hunde mit ausgeprägtem Treib- und Schutztrieb.
Widerristhöhe: 46-51 cm (Rüden), 43-48 cm (Hündinnen)
Gewicht: 15-24 kg (Rüden), 14-18 kg (Hündinnen)
Durchschnittliche Lebenserwartung: 14 Jahre
Preis: ab 1.200 Euro
Wesen: aktiv, arbeitsfreudig, loyal
Fell: kurz, dichte Unterwolle
Fellfarbe: Blau und Rot, gesprenkelt / getüpfelt
Erziehungsaufwand: mittel
Pflegeaufwand: gering
Bewegungsbedarf: hoch
Herkunft: Australien

Quellen:


zooplus Redaktion
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Die zooplus Redaktion besteht aus einem engagierten Team von Experten und Redakteuren mit langjähriger Erfahrung im Bereich der Tierhaltung: Florian, Luisa mit ihrem Schweizer Schäferhund Elyos und Franziska mit ihrer Malterserhündin Emmy sowie ihrem Pferd Rubi. Gemeinsam arbeiten wir mit einem großen Netzwerk aus Tierexperten daran, das zooplus Magazin zu einer vertrauenswürdigen Informationsquelle für alle Tierbesitzer und -liebhaber zu machen. Unser Ziel ist es, spannendes Tierwissen und relevante Informationen zur artgerechten Haltung von Haustieren bereitzustellen.


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