Eine Herde von 200 Tieren auf einem weiten Gelände zusammenzutreiben, ist für den Hütehund aus dem Appenzeller Land kein Problem. Er ist flink, ausdauernd und am liebsten immer in Bewegung. Alle Viere von sich strecken und faul herumliegen? Das ist nichts für den Appenzeller Sennenhund. Sein unbestechlicher Wachtrieb, seine Treue und sein Mut machen ihn zu einem geschätzten Wach- und Schutzhund. Vom Weg abkommendes Vieh kneift er gerne mal ins Bein, weshalb dem Appenzeller Sennenhund auch der Ruf des Wadenbeißers anhaftet.
Enge Bindung zu seinem Zweibeiner
Der Appenzeller ist intelligent und verfügt über eine besondere Beobachtungsgabe. Gestik und Mimik seiner Bezugsperson kann der empathische Hund blitzschnell einschätzen und entsprechend reagieren. Trotz seines Temperaments ist er sehr sozial und pflegt besonders zu seinem Zweibeiner ein sehr inniges Verhältnis. Artgenossen stehen bei dem stark territorial veranlagten Vierbeiner jedoch weniger hoch im Kurs. Das macht eine frühe Sozialisierung wichtig.
Ist der Appenzeller Sennenhund ein Kläffer?
Der Appenzeller Sennenhund bellt laut und häufig. Der aufmerksame Beobachter ist darum ein sehr zuverlässiger Wächter von Haus und Hof. Ob beim Bewachen, im Spiel oder einfach aus Liebe und Begeisterung: Das typisch helle Organ ist für seine Rasse markant. Ihn deshalb als Kläffer zu bezeichnen, wäre trotzdem falsch, denn der Sennenhund erfüllt damit seine ihm seit Jahrhunderten zugewiesene Aufgabe. Seine ausgeprägte Bellfreude lässt sich jedoch mit einer konsequenten Erziehung lenken.
Lesetipp: Wie kann ich meinem Hund das Bellen abgewöhnen?
Hat der Appenzeller Jagdtrieb?
Nein, der Appenzeller hat keinen ausgeprägten Jagdtrieb. Das bedeutet aber nicht, dass der ein oder andere nicht mal spontan eine Fährte verfolgt oder einem Kaninchen hinterherspurtet. Vor allem Appenzeller, die nicht ausgelastet sind, kommen schnell auf den Jagdgeschmack.
Lesetipp: Antijagd-Training bei Hunden in 5 Schritten
Ist der Appenzeller verschmust?
Ob ein Appenzeller verschmust ist oder nicht, liegt an seiner individuellen Persönlichkeit und den Erfahrungen, die er machen durfte. Die meisten Appenzeller lieben aber gemütliche Kuscheleinheiten mit ihrem Zweibeiner.
Wie erziehe ich einen Appenzeller Sennenhund?
Zwar gilt der Appenzeller Sennenhund als lernwillig und gehorsam. Gleichzeitig ist er als Hütehund aber eigenständiges Denken gewohnt. So kann er beispielsweise fremde Kühe in der Herde erkennen und vertreiben. Wenn ein Appenzeller körperlich und geistig ausgelastet ist, gestaltet sich seine Erziehung mit etwas Geduld und viel Konsequenz als gut zu meisternde Herausforderung.
Um bestimmte Verhaltensregeln einzuüben und zum Beispiel die angeborene Bellbegeisterung frühzeitig zu mäßigen, müssen Ihre Ziele und damit auch Ihre Kommandos eindeutig sein und häufig von Ihnen wiederholt werden. Auch der Besuch einer Hundeschule ist in vielen Fällen lohnenswert. Das Wichtigste für ein harmonisches Zusammenleben zwischen Hund und Mensch sind jedoch Geduld, gegenseitiges Vertrauen und Freude aneinander.
Lesetipp: Einen Welpen erziehen