Alaskan Husky Dieser Artikel ist tierärztlich verifiziert

alaskan husky neben bach in wald

Auf den ersten Blick ist der Alaskan Husky oft nicht als typischer Husky zu erkennen.

Unter Schlittenhundefahrern war der Alaskan Husky – im Gegensatz zu seinen reinrassigen Verwandten – lange Zeit verpönt. Doch das Image des Mischlings verbessert sich – und das aus gutem Grund. Lesen Sie hier, wieso der Alaskan Husky auch als nicht offizielle Hunderasse Anerkennung verdient.

Aussehen: vielfältig und zugleich einzigartig 

Bei dem Namen „Husky“ fallen den meisten Hundefans blaue Knopfaugen, ein wuscheliger Pelz und eine weiß-schwarze Fellzeichnung ein. Doch der Alaskan Husky erfüllt diese weitverbreiteten Vorstellungen in der Regel nicht vollständig. Denn der Alaskan Husky ist aufgrund seines Ursprungs aus verschiedenen Kreuzungen überaus wandlungsfähig. 

Während die meisten Alaskans blaue Augen haben, gibt es auch einige mit brauner Augenfarbe. Auch können Sie zwischen Tieren mit Steh- oder Schlappohren unterscheiden. 

zwei alaskan huskys nebeneinander auf wiese © AnnKristin / stock.adobe.com
Alaskan Huskys gibt es in verschiedenen Varianten – und das macht die Zuchtlinie so interessant.

Wie groß ist ein Alaskan Husky? 

Alaskan Huskys werden in der Regel 50 bis 60 Zentimeter groß (Widerristhöhe). Dabei gibt es Tiere, die einen athletischen Körperbau vorweisen und unter 20 Kilogramm wiegen. Andere Exemplare wiederum entsprechen eher dem „typischen“ Bild eines Huskys und erreichen ein Gewicht von bis zu 50 Kilogramm.

Auch das Geschlecht bestimmt die Größe des Hundes. So sind Rüden in der Regel größer als die zierlicheren Hündinnen.

Welche Farbprägungen gibt es? 

Auch in Bezug auf die Farbe können Sie sich beim Alaskan Husky auf eine große Vielfalt einstellen. So können Sie braune, weiße, schwarze oder gescheckte Hunde finden.

Im Gegensatz zum Siberian Husky besitzt der Alaskan Husky in der Regel keine typische weiße Gesichtsmaske. Auch ist das Fell der besonderen Linie etwas dünner, reicht aber dennoch für kalte Schneetage aus.

Charakter: Ein Familienhund und Rennhund zugleich 

Ein Alaskan Husky ist aufgrund seiner Verträglichkeit und Genügsamkeit gegenüber Menschen nicht nur für sportliche Singles, sondern auch für Familien mit Kindern geeignet. Selbstverständlich sollten diese alt genug sein, um einen respektvollen Umgang mit Tieren begreifen zu können. 

Freundlicher Hund mit starkem Jagdtrieb

Beim Gassigehen sollten jedoch Sie als Erwachsener die Leitung übernehmen. Denn fortlaufende Kaninchen oder Rehe bringen den freundlichen Hund mit ausgeprägtem Jagdtrieb oftmals dazu, wie eine Rakete durchzustarten. Und da Wilderei oder Hetzerei durch frei laufende Hunde strafbar ist und nicht zuletzt für die Wildtiere pure Angst bedeutet, sollten Sie als Hundebesitzer über genügend Kraft besitzen, Ihren schweren Hund an der Leine zu halten.  

Um solche Situationen zu vermeiden, sollten Sie natürlich auch auf eine gute Hundeerziehung setzen. Das Gute: Der Alaskan Husky ist zwar manchmal ein stures, aber dennoch intelligentes Wesen. Er liebt sein Rudel und nimmt Neuzugänge mit Freude auf. Als Wachhund ist der Alaskan Husky also eher nicht geeignet. 

Haltung: Worauf ist bei einem Alaskan Husky zu achten? 

Regel Nummer eins lautet: Huskys sind aktive und neugierige Hunde. Sie wollen Beschäftigung und sind nicht dafür gemacht, für lange Zeit in einer Wohnung auf Ihren Feierabend zu warten. Auch reichen den aktiven Tieren kurze Spaziergänge nicht aus und langweilen sie schnell.

Dass überforderte Husky-Besitzer kurze Zeit nach dem Kauf oder der Adoption den Neuzugang wieder abgegeben oder gar aussetzen, ist deshalb traurigerweise keine Seltenheit. Sie wollten daher unbedingt ausreichend Zeit mitbringen und viel Lust auf Bewegung haben.

Wie beschäftige ich meinen Alaskan Husky richtig?

Der Alaskan Husky besitzt viel Ausdauer. Als Hundehalter sollten Sie diese Eigenschaft mit ihm teilen. Denn ohne Sport geht es dem Alaskan, wie eigentlichen allen Huskyarten, bald schlecht.

Natürlich kommt für den Alaskan Husky insbesondere das Schlittenhunderennen infrage. Doch diese Sportart ist natürlich nicht für jede Person geeignet.

Sportarten für Husky-Besitzer

Als Alternative können Sie folgende Hundesportarten mit Ihrem Hund ausprobieren: 

Gemeinsames Fahrradfahren, Joggen oder Wandern sind ebenfalls schöne sportliche Aktivitäten, die Sie gemeinsam mit Ihrem Liebling unternehmen können. Im Grunde kommt es vor allem darauf an, dass das gemeinsame Hobby sowohl Ihrem ausdauernden Hund also auch Ihnen Spaß macht.

rudel alaskan huskys vor hundewagen gespannt © Eric Mitchell Photos / stock.adobe.com
Auch in der warmen Jahreszeit ist eine Fahrt mit dem Hundeschlitten möglich.

Pflege: Pflegeleicht und genügsam 

Das Fell von Huskys pflegt sich fast von selbst. Lediglich bei starken Verschmutzungen nach schlammigen Regentagen oder im Fellwechsel sollten Sie Ihren Hund bei der Fellpflege unterstützen.

Hierbei reicht eine Bürste oder ein Kamm in der Regel aus. Baden sollten Sie Ihren Husky nur in den seltensten Fällen – und dann nur mit speziellem Hundeshampoo. 

Gesundheit: Wie robust ist der Alaskan Husky? 

Der Alaskan Husky gilt als sehr robust. Für ihn gelten damit die gleichen Regeln wie für andere Haustiere: Eine artgerechte Haltung und Fütterung sorgen für eine gute Gesundheit.

Während für den Alaskan Husky auch die Fitness eine große Rolle spielt, sollten Sie dennoch nicht damit übertreiben. Denn eine Überbelastung der Gelenke kann Arthrose verursachen, einen für Ihren Hund schmerzhaften Gelenkverschleiß. Um Ihren Schützling davor zu bewahren, sollten Sie das Training langsam beginnen und immer an den Zustand Ihres Hundes anpassen. 

Alaskan Husky Enzephalopathie (AHE) 

Darüber hinaus gibt es beim Alaskan Husky noch eine ab und an vorkommende Erbkrankheit. Diese führt bereits im Welpenalter zu Störungen des Zentralnervensystems (ZNS). Die Rede ist von der Alaskan Husky Enzephalopathie (AHE).

Die betroffenen Tiere erleiden Krampfanfälle, sind blind und haben Koordinationsstörungen. Auch Lahmheit oder Verhaltensänderungen können auftreten. Nicht selten führt die Erkrankung zum Versterben der Hunde. 

Der Auslöser dieses Gendefekts ist eine monogen, autosomal rezessiv vererbbare Mutation. Es kann also sein, dass die Elterntiere keine äußerlichen Anzeichen zeigen, die Erkrankung aber auf die Nachkommen übertragen. Aus diesem Grund sind Zuchtuntersuchungen sowie die Anfertigung familiärer Stammbäume von großer Wichtigkeit. 

Wie alt wird ein Alaskan Husky?

Ein Alaskan Husky wird durchschnittlich etwa 14 Jahre alt. Das ist für einen Hund seiner Größe eine verhältnismäßig hohe Lebenserwartung.

Ernährung: Was frisst ein Alaskan Husky? 

Wer sich viel bewegt, hat auch einen großen Hunger. Dementsprechend hat sich Ihr Alaskan nach einem sportiven Tag hochwertiges Futter verdient, das seinen hohen Bedarf ausreichend deckt.

Ob Nassfutter oder Trockenfutter, hier entscheidet der Geschmack Ihres Hundes. Generell sollten Sie bei der Wahl des Hundefutters auch auf den allgemeinen Zustand und das Alter Ihres Hundes achten.  

Besonders beliebt bei einigen Husky-Besitzern ist das Barfen (biologisch artgerechte Rohfütterung). Diese spezielle Fütterungsweise setzt jedoch große Fachkenntnisse, Zeit und Hygienestandards voraus. Bevor Sie sich für eine Futterumstellung entscheiden, sollten Sie sich diesbezüglich im Vorhinein die Zustimmung Ihres Tierarztes einholen.  

In jedem Fall muss Ihr Hund jederzeit Zugang zu frischem Trinkwasser haben.

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Geschichte: Polarhunde aus dem Norden 

Schon vor 4.000 Jahren setzten in Nordamerika oder in Sibirien lebende Völker Rassen wie den Samojeden oder Siberian Husky als Schlittenhunde ein. Sie halfen dem Menschen als Zug- und Lasttiere auf der Jagd. 

Als Hundezüchter in Nordamerika die ursprünglichen Huskys mit Windhunden und Jagdhunden kreuzten, entstand der Alaskan Husky. Dieser ist nicht zu verwechseln mit dem Alaskan Malamute.

Im Gegensatz zu seinen Ahnen ist der Alaskan Husky jedoch keine standardisierte Hunderasse. Er stellt vielmehr einen aus anderen Hunden entwickelten Hundetyp dar.  

Kauf: Wo finde ich einen Alaskan Husky? 

Huskys sind aufgrund ihrer Schönheit sehr beliebte Hunde. Doch leider kommt diese Eigenschaft nicht allen Exemplaren zu Gute. So können Sie als Interessierter schnell dubiosen Händlern zum Opfer fallen, die kranke Welpen auf der Straße oder aus dem Auto heraus verkaufen.  

Um dem ein Ende zu setzen, ist es wichtig, dass Sie sich vor dem Kauf über seriöse Züchter informieren. Auch einige Tierheime oder Tierschutzorganisationen vermitteln regelmäßig Huskys, die ihr Zuhause verloren haben.

Wie viel kostet ein Alaskan Husky?

Ein Alaskan Huksy im Welpenalter kostet mindestens 1.000 Euro, wenn Sie einen seriösen Züchter aufsuchen. Der Preis eines älteren Hundes richtet sich meist nach verschiedenen Faktoren, etwa dem Alter oder der Farbprägung. Ältere Hunde aus dem Tierheim bekommen Sie dagegen für eine meist geringe Schutzgebühr.  

Vergessen Sie jedoch nicht, dass auch weitere Kosten beim Hundekauf auf Sie zukommen. Dazu zählen nicht nur Kosten für die Erstausstattung (z. B. Futternapf), sondern auch laufende Kosten für Hundefutter, Impfungen und tierärztliche Untersuchungen. 

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Fazit: Passt ein Alaskan Husky zu mir? 

Obwohl ein Alaskan Husky ein sehr guter Familienhund ist, verlangt er viel Aufmerksamkeit und Zeit von Ihnen – gerade im Vergleich zu weniger aktiven Hunden wie der Englischen Bulldogge. Sind Sie sich dessen bewusst und freuen Sie sich auf abenteuerliche Expeditionen mit Ihrem tierischen Freund, ist ein Alaskan Husky wie für Sie geschaffen. 

Steckbrief zum Alaskan Husky

Besonderheiten: Der Alaskan Husky ist ein vielseitiger Hundetyp, der aus anderen Rassen entstanden ist.
Charakter: freundlich, verträglich, energiegeladen
Widerristhöhe: 50-60 cm
Gewicht: bis 50 kg
Fell: kurz, braun, weiß oder schwarz gescheckt
Fellpflege: geringer Aufwand
Auslauf: hoher Bewegungsbedarf
Anfängerhund: für fortgeschrittene Halter geeignet
Bellen: keine besondere Neigung
Lebenserwartung: ca. 14 Jahre
Typische Krankheiten: Alaskan Husky Enzephalopathie (AHE)
Preis: ab ca. 1.000 €
FCI-Gruppe: nicht anerkannt
Herkunft: USA

Quellen: 


Franziska G., Tierärztin
Profilbild von Tierärztin Franziska Gütgeman mit Hund

An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln. Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen. Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.


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