Affenpinscher

Affenpinscher auf Wiese

Der treue und mutige Affenpinscher zählt zu den besonders seltenen Hunderassen.

Der Affenpinscher ist eine der ältesten und ursprünglichsten Hunderassen Deutschlands. Mit einer Größe von ca. 30 cm ist er zwar sehr klein, doch unterschätzen sollte man den kleinen Kerl deshalb nicht. Denn sein aufbrausendes Temperament, sein leidenschaftlicher Mut, sowie sein liebenswürdiger Schalk machen ihn zu einer großen Persönlichkeit.

Äußere Merkmale: Wie sehen Affenpinscher aus?

Bekannt ist dieser Rassehund unter anderem für seinen Backenbart und die Schopfbehaarung, die hart und strähnig abstehen soll. Tatsächlich verdankt er diesen beiden Merkmalen seinen nicht unbedingt schmeichelhaften Namen „Affenpinscher“.

Verstärkt wird der leicht affenartige Gesichtsausdruck durch seine recht flache Nase, die runden Augen und den Vorbiss, der ihn von anderen Pinschern unterscheidet. Doch nicht nur sein Vorbiss unterscheidet ihn von anderen Vertretern seiner Rassefamilie. Auch der verkürzte Fang und sein raues Fell machen ihn zu einem ganz besonderen Pinscher.

Ab und zu wird er mit einem Griffon verwechselt. Doch im Gegensatz zu dieser Rasse ist seine Schnautzpartie weniger breit und lang. Bei geschlossenem Fang sollten seine Zähne übrigens nicht sichtbar sein.

Nur noch mit schwarzer Fellfarbe

Während es den charakteristischen Affenpinscher früher in vielen Farben und Schattierungen gab, die von Gelb über Rot, Grau und Blau reichten, züchten ihn Liebhaber heute – entsprechend seines Standards – nur noch in Schwarz mit schwarzer Unterwolle.

Das Haar ist von harter Textur und bildet am Kopf einen bemerkenswerten Schmuck mit buschigen Brauen, vollem Bart und stacheliger Schopf- und Backenbehaarung. Auch seine runden Augen werden von den leicht widerspenstigen Haaren kranzartig eingefasst.

Affenpinscher-Welpen

Die Affenpinscher-Welpen besitzen in der Regel ein schwarzes Fell mit gleichermaßen schwarzer Unterwolle. Ab und zu kommen jedoch auch graue oder braune Schattierungen vor.

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affenpinscher welpe © Callalloo Twisty / stock.adobe.com
Die meisten Affenpinscher-Welpen haben ein schwarzes Fell und sind unglaublich süß.

Charakter eines Affenpinschers: Engelchen oder Teufelchen?

Langeweile ist für diesen kleinen, quirligen Kerl das Schlimmste. Der lebhafte Affenpinscher freut sich über jede Form der Abwechslung und ist beim Spazierengehen oder Spielen mit großer Ausdauer und Begeisterung dabei.

Wie verträgt sich die Rasse mit anderen Tieren und Kindern?

Er verträgt sich gut mit anderen Hunden und liebt das Toben auf der Hundewiese. Auch mit Kindern, die mit ihm ihre Verspieltheit teilen, versteht sich der kleine Zwerg in der Regel gut. Allerdings kann er ihnen auch deutlich zeigen, wenn ihm etwas nicht passt.

Der Affenpinscher besitzt seinen eigenen Kopf. Dabei kann er zuweilen durchaus frech oder stur sein, wenn etwas einmal nicht nach seinem Sinne ist. Doch verzeiht man diesem freundlichen Charakter seine Launen sehr schnell. Schließlich ist er auch seinerseits nicht nachtragend und lässt sich mit einem kleinen Spielchen leicht ablenken.

Dank seiner hohen Intelligenz besitzt er eine schnelle Auffassungsgabe und versteht, was von ihm verlangt wird. So ist er trotz seines gewissen Eigensinns ein sehr anpassungsfähiger und unkomplizierter Hund, der sich überall gut zurechtfindet.

Seinem Menschen steht er jederzeit treu zur Seite und erweist sich als sehr verschmuster und anhänglicher Partner. Seine Aufgabe als „Wächter der Familie“ erfüllt er mit großem Ernst und unerschrockenem Mut. Das führt dazu, dass Fremde ihn manchmal als cholerischen, kleinen „Teufel“ kennenlernen.

Gut zu wissen: Im Französischen trägt die Rasse den Namen „Diabletin Moustache“. Frei übersetzt bedeutet das so viel wie „kleiner Teufel mit Backenbart“.

Haltung und Erziehung des Affenpinschers

Um zufrieden zu sein, brauchen Affenpinscher nicht viel mehr als die Nähe Ihrer Menschen. Die anhänglichen und menschenbezogenen Zwerge stellen ansonsten nur wenige Ansprüche an ihr Umfeld. Sie fühlen sich in einer kleinen Stadtwohnung genauso wohl wie in einem großen Haus mit Garten und finden sich fast überall gut zurecht.

Aufgrund ihrer menschenbezogenen Art und ihrem anpassungsfähigen Charakter gelten Affenpinscher gemeinhin als leicht erziehbar. Sie lernen schnell und sind immer bereit, ihrem Halter zu folgen.

Dennoch wird der Rasse auch eine gewisse Hartnäckigkeit nachgesagt, die nicht selten in Sturheit umschlagen kann. Das kann auch zu Problemen bei der Erziehung führen kann. Mangelnde Konsequenz kann bei diesem Hund ungute Folgen haben und aus dem so liebenswürdigen kleinen Kerl einen aufbrausenden Tyrannen machen.

Wie viel Auslauf braucht der Affenpinscher?

Es ist wichtig, dass die temperamentvollen und lebhaften Affenpinscher genügend Beschäftigung erfahren. Sie lieben lange, abwechslungsreiche Spaziergänge und genießen das Spielen und Herumtoben in der freien Natur. Sei es mit ihrer Familie oder mit anderen Hunden. Ungeachtet ihrer Größe sollte man ihre Ausdauer und ihr Bewegungsbedürfnis nie unterschätzen.

Glücklicherweise sind Affenpinscher schnell für jedes Spiel zu haben und die Suche nach einer Beschäftigungsmöglichkeit sollte bei diesen Rassehunden nicht allzu schwierig sein.

Ihre Verspieltheit und ihre schnelle Auffassungsgabe machen Affenpinscher zu sehr dankbaren und unkomplizierten Hunden, die sich schnell für neue Übungen, Hundesport oder andere Aktivitäten mit Ihrem Menschen begeistern lassen.

Grundausstattung für den Einzug

Vor dem Einzug des Affenpinschers sollten Sie bereits eine Grundausstattung für ihren Liebling bereithalten. Diese beinhaltet Näpfe für Futter und Wasser, Leine mit Geschirr oder Halsband, ein Hundebett und Hundespielzeug.

Da die Fellpflege bei Affenpinscher unabdingbar ist, sollte ein mildes Hundeshampoo und eine Bürste bereitliegen. Für den Fall der Fälle empfiehlt sich auch der Kauf eines Flohkamms und Zeckenzange. Für den Transport des Affenpinschers eignet sich eine einfache Transportbox optimal, da es sich um eine kleine Hunderassen handelt.

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Ernährung: Wie füttere ich meinen Affenpinscher richtig?

Unverträglichkeiten, Allergien, Hang zu Übergewicht oder Krankheiten, die ein besonderes Futter erforderlich machen, besitzt der Affenpinscher in aller Regel nicht. Das macht die Ernährung dieser Rassehunde recht einfach.

Sie brauchen kein spezielles Hundefutter und vertragen sowohl herkömmliches Trocken- oder Nassfutter wie auch selbst Gekochtes und rohes Futter. Die Frage, was Sie Ihrem Hund am besten in den Futternapf füllen, wird dadurch natürlich nicht leichter. Denn die Auswahl an Hundefutter und unterschiedlichen Ernährungsmöglichkeiten ist riesig.

Welches Futter für Ihren Hund das Beste ist, hängt von seinen individuellen Bedürfnissen ab. So sollten Sie die Ernährung eines Hundes immer auch seiner Lebensweise und seinen Lebensumständen anpassen. Denn welche Nährstoffe Ihr Liebling in welchem Verhältnis braucht, ist von Hund zu Hund unterschiedlich und kann sich im Laufe eines Hundelebens verändern.

Bei Fragen zur richtigen Ernährung, sollten Sie sich also weniger auf Werbeversprechen mancher Hersteller verlassen, als auf die Empfehlung Ihres Züchters oder Ihres Tierarztes. Eine auf Alter, Gewicht, Aktivitätsgrad und Gesundheitszustand Ihres Hundes abgestimmte Ernährungstabelle kann Ihnen einen Überblick geben, was Ihr Hund für ein gesundes und aktives Leben braucht.

Viel hochwertiges Fleisch, ein bisschen Gemüse und wichtige Fette gehören grundsätzlich in jedes gute Hundefutter. Zu viel Getreide und andere Füllstoffe, sowie Süßungsmittel oder chemische Konservierungsstoffe haben hingegen nichts im Futternapf Ihres Vierbeiners zu suchen.

Pflege: Fellpflege nimmt Zeit in Anspruch

Mehr Ansprüche als an seine Ernährung stellt der Affenpinscher an die Fellpflege. Auch wenn die Rasse häufig als pflegeleicht beschrieben wird, heißt das noch nicht, dass die Pflege gleichzeitig auch wenig Zeit in Anspruch nähme.

Das ist beim Affenpinscher definitiv nicht der Fall. Denn das schwarze lange Fell bedarf einer regelmäßigen Behandlung mit Bürste oder Kamm, um sauber zu bleiben und nicht zu verfilzen. Darüber hinaus sollte es mindestens zweimal pro Jahr getrimmt werden. Baden sollten Sie Ihren Hund hingegen nur, wenn es unbedingt notwendig ist.

Schon Affenpinscher-Welpen an Fellpflege gewöhnen

Damit die Pflege Ihres Affenpinschers trotz allem nicht zum „Kampf“ wird, sollten Sie Ihren Hund so früh wie möglich an gewisse Pflegerituale gewöhnen. Führen Sie feste Zeiten zur Pflege Ihres Hundes ein und widmen Sie sich in dieser Zeit ausschließlich seinem Fell, seinen Zähnen, Ohren und Augen.

Verbinden Sie das Bürsten und Kontrollieren Ihres Tieres dabei immer mit etwas Schönem: Streicheln Sie Ihren Hund, schenken Sie ihm Nähe und Aufmerksamkeit und bringen Sie ihm bei, dass es sich lohnt, wenn er still sitzen bleibt und sich von Ihnen „verwöhnen“ lässt.

Das Schneiden der Hundekrallen kann aufgrund des dichten schwarzen Fells schnell unangenehm werden, wenn aus Versehen zu viel abgeschnitten wird. Überlassen Sie das notwendige und regelmäßige Kürzen der Krallen deshalb besser Ihrem Tierarzt, wenn Sie sich unsicher sind.

Gesundheit des Affenpinschers: Kaum rassetypische Krankheiten

Adoptieren Sie einen Affenpinscher-Welpen, so ist das eine Entscheidung für eine lange Zeit. Denn die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei dieser Rasse bei beachtlichen 15 Jahren. Dies liegt daran, dass die Rasse seit ihrer Entstehung kaum verändert wurde und ihr ursprünglicher und robuster Zustand erhalten blieb.

Den Weg zum Modehund, den viele Rassen teuer bezahlten, schlug der Affenpinscher nie ein. Rassetypische Krankheiten existieren bei ihm so gut wie keine und so erfreut sich der kleine Kerl meist bester Gesundheit.

Herkunft: Was ist ein Affenpinscher und wo kommt er her?

Von welchen Hunden der Affenpinscher genau abstammt, lässt sich nur schwer nachvollziehen. Denn kleine, struppige Hunde gab es früher in vielen Ländern der Welt.

Am wahrscheinlichsten ist die These, wonach der Affenpinscher aus der Kreuzung von Pinschern mit asiatischen, mopsartigen Hunden hervorgegangen sei.

Auch der kleine Hundetyp, den der flämische Maler Jan van Eyck 1434 auf einem seiner Gemälde festhielt, könnte ein möglicher Vorläufer des Griffons, Zwergschnauzers oder Affenpinschers gewesen sein. Sicher ist, dass es den Affenpinscher in seinem heutigen Erscheinungsbild bereits sehr lange gibt.

Der Affenpinscher in Deutschland

In Deutschland, das heute als Herkunftsland der Rasse angesehen wird, zählen Affenpinscher zu den ältesten und am wenigsten veränderten Hunderassen. Bereits Albrecht Dürer (1471-1528) stellte in seinen Holzschnitten Hunde dar, die stark an die heutige Affenpinscher-Rasse erinnern.

Erste Eintragungen von Affenpinschern reichen bis ins Jahr 1879 zurück. Auch das bekannte Nachschlagewerk Brehms Tierleben von 1890 beschreibt die Rasse bereits ausgiebig. Das zeigt, wie groß die Beliebtheit dieser kleinen Hunde in ihrer Heimat war.

Ursprünglich hielten und züchteten Menschen diese Hunderasse vor allem als Rattler. Sie sollten also Ratten und Mäuse von Haus und Hof fernhalten. Doch schon bald schätzte man auch ihre treue Verbundenheit gegenüber der Familie. Diese machte sie – gepaart mit ihrem Mut und ihrer Wachsamkeit – zugleich zu zuverlässigen Wachhunden machte.

Die Affenpinscher-Zucht: Heute extrem selten

Mit Beginn der Industrialisierung und dem Züchten neuer Hunderassen, bei dem neben dem Wesen auch immer mehr Wert auf ein schönes Äußeres der Tiere gelegt wurde, sank die Nachfrage nach dem kleinen Rattler mit dem affenartigen Ausdruck.

Heute werden im Ursprungsland Deutschland nur noch 20 bis 30 Welpen pro Jahr geboren. Ein weiterer Grund für die geringe Anzahl an Welpen ist, dass Affenpinscher häufig nur zwei bis drei Welpen pro Wurf bekommen. Nichtsdestotrotz finden sich auch in anderen Ländern vereinzelt Züchter, die sich dieser besonderen Hunderasse gewidmet haben.

Übrigens: Neben dem offiziellen FCI-Standard, der vom deutschen „Pinscher-Schnauzer-Klub 1895“ übernommen worden ist, existieren im britischen Kennel Club (KC) und im American Kennel Club (AKC) sogar noch zwei weitere Standards für den Affenpinscher, die sich von dem der FCI leicht unterscheiden.

Kauf: Was kostet ein Affenpinscher?

Wer sich heute für einen reinrassigen Affenpinscher interessiert, muss manchmal recht lange auf einen Welpen warten. Bereits die Suche nach einem geeigneten Züchter erfordert aufgrund von zu großen Entfernungen und mangelnden Welpen-Nachwuchs häufig viel Aufwand und Geduld.

Wer nach so viel Arbeit endlich einen Züchter gefunden hat, neigt natürlich dazu, schnell zuzugreifen. Doch wie bei allen Hunden, sollten Sie auch beim Kauf eines Affenpinschers nichts überstürzen. Schauen Sie sich den Züchter genau an und achten Sie auf die notwendigen Papiere mit dem Logo der FCI, die den Welpen als gesunden und wesensfesten Hund auszeichnen.

Ein reinrassiger Welpe mit Papieren kostet gut und gerne 1.000 bis 1.500 Euro. Sollten Sie weniger Wert auf Reinrassigkeit legen, lohnt sich auch der Gang in das nahegelegene Tierheim.

Fazit: „Einer der Besten“

Trotz seiner geringen Größe und seinem Ruf als „Anfängerhund“ sollten Sie die Erziehung Ihres Affenpinschers nicht auf die leichte Schulter nehmen. Besonders für Anfänger kann der Besuch einer Hundeschule hilfreich sein, um die wichtigsten Grundlagen in der Haltung und (Welpen-)Erziehung des Vierbeiners zu lernen.

Wer die wichtigsten Regeln verinnerlicht hat und seinen Hund entsprechend liebevoll und konsequent erzieht, wird mit dem Affenpinscher jedoch sehr bald viel Freude haben. Schließlich schrieb schon Alfred Edmund Brehm in seinem bekannten Nachschlagewerk „Brehms Tierleben“ von 1890 über den Affenpinscher: „Der Hund muss als einer der Besten angesehen werden. Es ist ein munteres und unterhaltsames Tier, dem Menschen im höchsten Grade zugetan, schmeichelnd und liebkosend gegen seine Freunde (…).“

Steckbrief zum Affenpinscher

Besonderheiten: Der Affenpinscher ist eine lebhafte und menschenbezogene Hunderasse, die heute nur noch selten gezüchtet wird.
Charakter: temperamentvoll, intelligent und treu
Widerristhöhe: 25-30 cm
Gewicht: 4-6 kg
Fell: harte Textur, am Kopf besonders üppige Behaarung in Schwarz
Fellpflege: regelmäßiges Bürsten erforderlich, um Verfilzen zu vermeiden
Auslauf: hat ein großes Bewegungsbedürfnis und braucht viel Auslauf oder Hundesport
Anfängerhund: eher für erfahrene Halter geeignet
Bellen: neigt nicht zum Bellen
Lebenserwartung: ca. 15 Jahre
Typische Krankheiten: keine rassetypischen Krankheiten bekannt
Preis: ab ca. 1.000 €
FCI-Gruppe: 2: Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde
Herkunft: Deutschland
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