Hunde-Adoption während der Covid-19 Quarantäne?

Hunde-Adoption während der Covid-19 Quarantäne

Ein Hund an der Seite ist für viele Menschen ein Traum. Doch nicht immer ist eine Adoption sinnvoll.

Viele Menschen sind derzeit stark eingeschränkt: Die Corona-Pandemie bringt Ausgangssperren oder sogar eine Quarantäne mit sich. In der ungewohnten Isolation wächst bei manchen Tierfreunden der Wunsch nach einem vierbeinigen Gefährten. Und wenn nicht jetzt – wann dann? Schließlich haben viele im Moment reichlich Zeit, um sie mit einem neuen Mitbewohner verbringen zu können. Wir erklären, warum ein spontaner Hundekauf keine gute Idee ist

Corona-Ausgangssperre und ihre Folgen

Keine Feiern, keine Besuche, keine Kollegen im Großraumbüro: Viele Menschen tun sich mit den Einschränkungen rund um die Corona-Epidemie schwer.

Vor allem Alleinlebende sehnen sich jetzt nach einem vierbeinigen Mitbewohner. Viele klicken sich durch Social-Media-Beiträge und gewinnen den Eindruck: Mit einem Hund an der Seite fällt die Ausgangssperre doch viel leichter.

Und nicht nur das: Hundebesitzer haben immer einen guten Grund, um mit ihrem Vierbeiner nach draußen zu gehen. Manche Eltern sehen in dem Vierbeiner eine sinnvolle Beschäftigung für ihren Nachwuchs.

Doch spontane Hundekäufe enden nicht selten im Tierheim. Denn ein Hund bereitet jede Menge Freude, kostet aber jahrelang viel Zeit, Geld und manchmal Nerven. Darum sollte das Plus an Zeit während der Corona-Isolation nie der entscheidende Grund für die Adoption eines Hundes sein.

Fragen für künftige Hundehalter

Sie möchten einem Hund ein neues Zuhause geben? Falls noch nicht geschehen, sollten Sie jetzt Antworten auf folgende Fragen finden:

  • Habe ich auch nach den Corona-Einschränkungen Zeit und Lust, mich täglich zwei bis drei Stunden mit dem Hund zu beschäftigen?
  • Kann ich den Hund mit zur Arbeit nehmen? Ein Vierbeiner sollte nicht regelmäßig länger als vier Stunden alleinbleiben.
  • Kann ich neben der Grundausstattung und dem Preis auch die monatlichen Kosten für den Hund tragen?
  • Habe ich Geld genug gespart, um im Notfall eine Operation oder umfangreiche Tierarzt-Behandlung zu zahlen?
  • Wer kümmert sich im Urlaub oder wenn ich krank bin um das Versorgen und Beschäftigen des Hundes?
  • Habe ich eine Allergie auf Hundehaare? Ein Allergietest beim Haus- oder Hautarzt schafft Klarheit – am besten nach der Covid-19 Pandemie.
  • Hundehaare auf dem Sofa, zeitaufwändige Erziehung – bin ich bereit, meinen Alltag stark zu verändern?

Wie kann ich während der Covid-19 Quarantäne einen Hund adoptieren?

Wer nach reiflicher Überlegung sicher ist, einen Hund einziehen lassen zu wollen, kann dies während der Corona-Pandemie tun. Denn manche Tierfreunde haben aktuell besonders viel Zeit, um sich um die Eingewöhnung des Vierbeiners zu kümmern.

Denken Sie aber daran: Nach der Corona-Epidemie kann eine 180-Grad-Wendung des Alltags fatale Folgen für den Vierbeiner haben. Muss er plötzlich längere Zeit alleinbleiben, ohne daran gewöhnt zu sein, kann dies zum Problem werden. Auch nach der Corona-Isolation sollten Sie also ausreichend Zeit für den Vierbeiner haben.

Aktuell kann es schwierig sein oder länger dauern, ein Tier zu adoptieren. Seien Sie nicht ungeduldig und warten Sie lieber auf ein Tier aus seriöser Quelle, anstatt einen Hund „auf die Schnelle“ zu kaufen. Nutzen Sie die Wartezeit zur Vorbereitung der Grundausstattung und zum Einlesen rund um das Leben mit Hund.

Tierheime während der Corona-Epidemie

Während der Corona-Epidemie einen Hund aus dem Tierheim zu adoptieren, ist nicht in allen Regionen möglich. Denn manche Tierheime haben die Vermittlung komplett eingestellt. Nicht nur, um vor der Verbreitung des Virus zu schützen. Sondern auch, um eine Tiervermittlung aus falscher Motivation nicht zu unterstützen.

Andere Tierheime ermöglichen Einzelpersonen den Besuch nach einem Telefon-Interview. In Frankreich bündelt die Initiative #AdoptionSolidaireSPA der La Société Protectrice des Animaux (SPA) die Adoptionsmöglichkeiten für französische Tierfreunde.

Doch da die Regelungen auf internationaler und sogar nationaler Ebene nicht einheitlich sind, hilft in den meisten Ländern nur die eigene Recherche: Klicken Sie sich auf die Webseite von Tierheimen in Ihrer Region.

Adoption eines Hundes aus dem Ausland

Internationale Tierschutzorganisationen leiden besonders unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Denn ihnen fehlen – wie den regional tätigen Tierheimen – zahlreiche Spenden und Vermittlungsgebühren. Zusätzlich ist der Transport der Hunde kaum oder nur unter erschwerten Bedingungen möglich.

Doch auch bei einigen internationalen Tierschutzorganisationen, die Hunde aus Griechenland, Bulgarien oder Rumänien vermitteln, ist derzeit die Adoption einer Fellnase möglich. Diese kann Leben retten: Denn in manchen Ländern werden eingefangene Hunde nach einer gewissen Zeit in der Tötungsstation eingeschläfert. Steht die Vermittlung still, sind die Tierheime überfüllt und können keine Hunde aus Tötungsstationen aufnehmen.

Entscheiden Sie sich trotzdem nicht unter Zeitdruck. Achten Sie auf eine gute Beratung, um einen Hund zu finden, der zu Ihnen und Ihren Lebensumständen passt. Die jeweilige Organisation sollte sich nicht nur auf die Vermittlung konzentrieren, sondern auch den Tierschutz im Ursprungsland unterstützen. Zum Beispiel mit Kastrationen vor Ort.

Ein Welpe vom Züchter

Wer sich für einen Welpen vom Züchter entscheidet, geht am besten in der eigenen Region auf die Suche. Denn je nach Gebiet und Corona-Ausgangsbeschränkungen sind keine weiten Fahrten erlaubt.

Viele Züchter möchten derzeit keinen Besuch zu Hause empfangen, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern. Wer Züchter privat besucht, um einen Welpen abzuholen oder kennenzulernen, sollte dies allein und mit den entsprechenden Hygienevorkehrungen tun. Der Rest der Familie freut sich über Fotos und Erzählungen.

Findige Züchter geben mit Videokonferenzen Einblicke in die Welpen-Stube. Durch die Corona-Regeln kann es in manchen Fällen etwas länger als geplant dauern, bis der Hund ins neue Zuhause ziehen darf. Bei einem seriösen Züchter, der sich intensiv um die Sozialisierung und Prägung seiner Schützlinge kümmert, ist dies kein Problem.

Bringen Sie lieber etwas Geduld mit, anstatt überstürzt einen Welpen bei einem unseriösen Züchter ohne Papiere oder gar aus dem Kofferraum heraus zu kaufen.

Coronavirus & ein Hund auf Zeit?

Einige Tierheime berichten von Menschen, die sich dafür interessieren, während der Corona-Pandemie Pflegestelle für einen Hund zu werden. Denn sie verbringen viel Zeit zu Hause und möchten einem Tierheim-Hund „Urlaub“ bieten. Doch aus Sicht des Hundes ist das keine gute Idee: Kaum hat er sich an sein neues Zuhause gewöhnt, soll er zurück ins Tierheim.

Pflegestelle sollte nur werden, wer das Tier bis zu seiner endgültigen Vermittlung betreuen kann und möchte. In manchen Konstellationen kann ein Hund auf Zeit während der Corona-Krise dennoch eine Hilfe sein. Beispielsweise, wenn Hundehalter sich in Quarantäne begeben müssen. Haben sie keinen Garten, ist die Quarantäne mit Hund kaum zu meistern. Denn Hundehalter dürfen während der Quarantäne das Haus nicht für eine Gassirunde verlassen.

In sozialen Netzwerken organisieren sich Freiwillige, die die Betreuung der Hunde in diesem Fall übernehmen. Achtung: Halten Sie bei der Hunde-Übergabe strenge Hygieneregeln ein und betreten nicht die Wohnung der Hundehalter.

Einen Hund während der Corona-Pandemie adoptieren? Entscheiden Sie wohlüberlegt – und bleiben Sie gesund!

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