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Den Hund einschläfern lassen? Eine schwere Entscheidung – auch wenn das Tier leidet.
07.11.2023 | Abschied vom geliebten Gefährten nehmen – diesen Gedanken schieben viele Hundebesitzer am liebsten weit von sich. Dennoch ist es wichtig, sich vorab mit einer möglichen Euthanasie zu beschäftigen. Bei uns erfahren Sie, was auf Sie zukommt, wenn Sie Ihren Hund einschläfern lassen müssen.
Der richtige Zeitpunkt: Wann sollte man den Hund einschläfern lassen?
Leider ist die Entscheidung, ob man den Hund einschläfern lassen soll oder nicht, nicht immer glasklar. Selbst bei chronisch kranken Tieren fällt es schwer, für den Hund zu entscheiden: „Heute ist dein letzter Tag!“.
Wenn wir von Einschläfern sprechen, meinen wir damit die Euthanasie des Hundes. Dieses Wort stammt vom griechischen „eu“ für „gut“ und „thanatos“ für „Tod“, also vom „guten Tod“. Der Grundgedanke des Einschläferns ist dabei, dass der Tod eine Erlösung für das Haustier ist.
Ansprechpartner Tierarzt
So schwierig die Antwort auf die Frage – „Soll ich meinen Hund einschläfern lassen?“ – auch sein mag: Sie sind nicht allein. Der Tierarzt ist der beste Ansprechpartner, wenn es darum geht, den richtigen Zeitpunkts zum Einschläfern eines Hundes zu finden. Fragen Sie, wie er die Lebensqualität Ihres Tieres und den richtigen Moment für eine Erlösung einschätzt.
Alternativ ist es möglich, dass der Hund zuhause friedlich eines natürlichen Todes stirbt. Auch hierbei steht Ihnen der Tierarzt mit Rat und Tat – zum Beispiel mit schmerzlindernden Mitteln – zur Seite.
Chronische kranke oder alte Hunde einschläfern
Einschläfern sollte nur eine Lösung sein, wenn ein Haustier leidet und keine Aussicht auf Heilung besteht. Bei chronisch kranken oder alten Hunden mit starker Arthrose und weiteren Gebrechen verschlechtert sich der Zustand im Laufe von Wochen und Monaten.
Allerdings haben viele gute und schlechte Tage, was es schwer macht, den richtigen Zeitpunkt einzuschätzen. Dennoch: Die meisten Hundehalter wissen instinktiv, wann es Zeit ist, den letzten Gang gemeinsam anzutreten. Zeichen hierfür sind beispielsweise:
Der kranke oder sehr alte Hund…
…hat Schmerzen, gegen die Medikamente nicht helfen.
Unfälle können dazu führen, dass Besitzer plötzlich und unerwartet vor der Frage stehen, ob sie ihren Hund einschläfern lassen. Man sprich dann von einer „spontanen“ Euthanasie. Versuchen Sie, einen kühlen Kopf zu bewahren, wenn Sie vor eine solche Entscheidung gestellt werden.
Bei akuten Verletzungen ist die Einschätzung des Tierarztes von größter Bedeutung. Halten Sie sich dabei die Langzeitprognose vor Augen. Im Zweifel holen Sie sich eine Zweitmeinung bei einem Experten ein, beispielsweise in einer Tierklinik.
Natürlich gilt auch hierbei, dass der Hund keine unbehandelbaren Schmerzen haben sollte. Sind die Verletzungen zu stark und ist die Euthanasie alternativlos, wird der Tierarzt Ihnen dies mitteilen.
Auch während einer geplanten Operation kann es zu einer „spontanen“ Euthanasie kommen, wenn der Zustand des Hundes sich, beispielsweise durch eine fortgeschrittene Krebserkrankung, als nicht-therapierbar herausstellt. Hierfür benötigen Tierärzte aber vorab Ihr Einverständnis.
Aggressive Hunde
Glücklicherweise kommt es extrem selten vor, dass Hunde aufgrund ihres Verhaltens eingeschläfert werden. Manchmal stecken Krankheiten wie Schmerzen oder Tumore hinter aggressivem Verhalten.
Klar ist: Tierärzte dürfen Hunde nicht ohne triftigen Grund einen Hund einschläfern. Ein einmaliger Beißvorfall gehört in der Regel nicht dazu.
Der letzte gemeinsame Weg
Hund einschläfern: Beim Tierarzt oder zu Hause?
Es gibt zwei Möglichkeiten, wo Sie Ihren Hund einschläfern lassen können, sofern es planbar ist. Hilfreich ist in jedem Fall, dass der Tierarzt Ihrem Hund und Ihnen vertraut ist.
Erfolgt das Einschläfern bei chronisch kranken Tieren geplant in der Praxis, legen viele Tierärzte den Termin ans Ende der Sprechstunde. So können Sie sich etwas mehr Zeit für den Abschied nehmen.
Glücklicherweise bieten viele Tierärzte auch Hausbesuche an, um den Hund zu erlösen. So können Sie auf Wunsch auch zu Hause von Ihrem Liebling in gewohnter Umgebung Abschied nehmen.
Allerdings warnen manche Tierärzte vor möglichen unschönen Folgen. Einige kranke Hunde sind verängstigt, wenn der Tierarzt als „Eindringling“ plötzlich an ihrem Rückzugsort, in ihrem Zuhause, erscheint. Am wenigsten stressig ist die Hauseuthanasie, wenn sie durch einen bereits bekannten mobilen Tierarzt erfolgt, mit dem Sie gute Erfahrungen gesammelt haben.
Grundsätzlich gilt aber, dass Sie als Besitzer Ihren Liebling am besten kennen und wissen, welche Umgebung für den letzten gemeinsamen Weg am besten geeignet ist.
Ablauf der Euthanasie beim Hund
Der Tierarzt wird Ihnen vorher genau erklären, was zu erwarten ist. Es gibt zwei Varianten, wie das Einschläfern des Hundes ablaufen kann:
Manche Hunde erhalten vor dem Einschläfern ein Beruhigungsmittel per Spritze in einen Muskel. Nach einigen Minuten fällt der Hund in einen tiefen Schlaf. Erst dann gibt der Tierarzt die Spritze, die den Atemstillstand bewirkt. Davon bekommen die Vierbeiner nichts mehr mit.
Die zweite Variante besteht darin, dass der Tierarzt einen Venenkatheter legt und das Mittel direkt in den Blutkreislauf gelangt. Der Hund verliert innerhalb von Sekunden das Bewusstsein und stirbt. Der Tierarzt kann allerdings über den Venenkatheter auch zuerst ein Narkosemittel geben, damit der Hund einschläft, statt plötzlich wegzusacken.
Das Mittel ist in beiden Fällen das gleiche. Meist handelt es sich um den Wirkstoff Pentobarbital, ursprünglich ein Schlafmittel für Menschen. Es wird bei der Euthanasie von Tieren bewusst überdosiert.
Den letzten Weg gemeinsam gehen
Im Moment des Einschläferns unterstützen Sie Ihren Hund am besten, indem Sie präsent sind und so gut wie möglich Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen. Kraulen Sie Ihren Hund an seiner Lieblingsstelle und reden Sie ihm sanft und ruhig gut zu.
Hund einschläfern: Wie hoch sind die Kosten?
Die Kosten für die Euthanasie eines Hundes richten sich in Deutschland nach der Gebührenordnung für Tierärzte. Sie liegen insgesamt bei rund 100 bis – beispielsweise im Notdienst – 200 Euro. Hinzu kommen gegebenenfalls die Ausgaben für das Tierkrematorium inklusive der jeweiligen Transportkosten.
Nach dem Einschläfern
Was müssen Sie beim Begräbnis beachten?
Wer bereits im Vorfeld weiß, was mit dem Leichnam seines tierischen Gefährten passieren soll, erspart sich Entscheidungen unter Zeitdruck. Folgende Möglichkeiten gibt es nach dem Einschläfern:
Hund einäschern lassen
Sie können Ihren verstorbenen Hund im Tierkrematorium einäschern lassen. Die Asche Ihres Liebling können Sie dann mitnehmen. Diese können sie vergraben, am Lieblingsplatz des Hundes im Wald verstreuen oder in einer Urne aufbewahren.
Das Einäschern kostet zwischen 100 und 300 Euro inklusive Urne. Es ist außerdem möglich – und entsprechend kostspielig – sich aus der Asche des Hundes einen Diamanten als Schmuckstein pressen zu lassen.
Des Weiteren besteht die Möglichkeit der günstigeren Sammeleinäscherung.
Hund beerdigen
Wer einen eigenen Garten hat, darf den Hund hier beerdigen. Achten Sie darauf, dass der Körper mindestens einen halben Meter tief unter der Erde liegt. Es ist außerdem ein Abstand zu öffentlichen Wegen und Wasserschutzgebieten einzuhalten.
Einfach im Wald vergraben dürfen Sie Ihren toten Gefährten übrigens nicht. Doch Tierfriedhöfe bieten Hunde- und Katzenfreunden ohne eigenen Garten die Möglichkeit, ihr Haustier zu bestatten und anschließend ein Grab als liebevolle Erinnerungsstätte zu pflegen.
Tierkörperbeseitigungsanlage
Nach dem Einschläfern wird Sie Ihr Tierarzt fragen, was mit dem Leichnam Ihres Hundes geschehen soll. Lassen Sie ihn dann ohne weitere Anweisungen beim Tierarzt, wird der Leichnam der Tierkörperbeseitigungsanlage zugeführt. Dort wird er verbrannt. Die Kosten für den Hundehalter belaufen sich auf rund 30 Euro, können aber variieren.
Den Verlust verarbeiten
Mit der Trauer um den Hund umgehen
Nach dem Einschläfern des Hundes empfinden viele Halter eine große Leere: Ihr geliebter tierischer Gefährte ist nicht mehr da.
Jeder Mensch verarbeitet den Tod seines Hundes anders. Manche möchten am liebsten sofort alles wegräumen, anderen helfen Alltagsgegenstände wie Näpfe oder Leine, um Abschied zu nehmen. Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen. Hier einige Ratschläge rund um die Trauer nach dem Tod Ihres Lieblings.
Die Regenbogenbrücke
Viele Hundehalter tröstet der Gedanke, dass ihr Gefährte über die Regenbogenbrücke gegangen ist. Hierzu gibt es einige Geschichten und Gedichte im Internet. Hunde- und Katzenhalter hoffen, dass ihr Vierbeiner am anderen Ende der Regenbogenbrücke glücklich und gesund spielt und auf seinen Zweibeiner wartet. Nach dessen Tod sind Zwei- und Vierbeiner wieder vereint.
Einen Platz zum Trauern schaffen
Wer im Garten oder auf einem Hundefriedhof ein kleines Grab für seinen Hund errichten kann, hat einen Platz zum Trauern. Das Schmücken und Bepflanzen des Grabes hilft vielen Haltern, den Verlust des Hundes zu verarbeiten. Einen solchen Platz können Sie auch ohne Grab gestalten. Sie können beispielsweise ein Foto von ihrem Hund mit einer Kerze in der Wohnung auf.
Kontakt mit anderen Tierfreunden
„Es war doch nur ein Hund“ – wer diesen Satz nach dem Tod des geliebten Vierbeiners hört, fühlt sich zurecht missverstanden. Oft hilft der Austausch mit anderen Tierfreunden, die Trauer zu verarbeiten. Sie kennen den Abschiedsschmerz und können Trost spenden. Eine mögliche Anlaufstelle bietet beispielsweise der „Trauer-und-Trost-Bereich“ im zooplus Forum.
Gefühle akzeptieren
Lassen Sie die Trauer zu. Aber haben Sie kein schlechtes Gewissen, wenn Ihnen nicht „zum Heulen“ zumute ist. War der Hund lange Zeit sehr krank, haben Sie vielleicht einen Teil des Trauerprozesses bereits vor dem endgültigen Abschied durchlebt.
Verspüren Sie allerdings auch Wochen nach dem Tod des Hundes noch starke Trauer und haben Probleme, den Alltag zu bewältigen? Dann ist es unter Umständen empfehlenswert, sich professionelle Hilfe zu suchen. Experten Sie dabei unterstützen, diese schwere Zeit zu bewältigen.
Ihr Hund trauert – Anzeichen und Hilfe
Können auch die anderen Hunde im Haushalt trauern, wenn ihr tierischer Freund plötzlich nicht mehr da ist? Natürlich können wir nicht in ihren Kopf hineinsehen. Aber wenn ein Artgenosse aus dem Rudel nicht mehr da ist, verändern die meisten Hunde ihr Verhalten. Sie vermissen ihren Gefährten. Dies gilt natürlich ebenso für verstorbene Katzen.
Anzeichen von Trauer bei Hunden sind dabei unter anderem:
weniger Appetit
Unruhe
Hund zieht sich zurück
großes Bedürfnis nach Nähe
Leben bei Ihnen mehrere Hunde im Haushalt, beachten Sie auch, dass es zu Konflikten kommen kann. Denn die Rangordnung muss nach einem Verlust immer neu aufgestellt werden.
Hilfestellungen für trauernde Tiere
Es ist für den Hund hilfreich, um Abschied zu nehmen, am toten Gefährten schnuppern zu können. So verhindern Sie, dass er seinen Freund ruhelos sucht. Dennoch können auch Hunde Trauerrituale entwickeln – beispielsweise täglich an der Tür stehen und warten.
Am besten helfen Sie Ihrem Hund, indem Sie Ruhe und Sicherheit ausstrahlen. Behalten Sie die tägliche Routine bei und geben Sie Ihrem Vierbeiner Kuscheleinheiten, wenn er sie braucht. Integrieren Sie aber auch unbeschwertes Spielen in den Alltag.
Zudem sollten Sie einige Wochen warten, bevor Sie ein neues Rudelmitglied aufnehmen. Die meisten Hunde brauchen diese Zeit, um den Verlust zu verarbeiten. Trauert Ihr Vierbeiner noch Monate nach dem Tod des Artgenossen, suchen Sie einen Tierarzt auf.
Liebt mein Hund mich? Wenn wir jemanden ins Herz geschlossen haben, interessiert es uns natürlich, ob derjenige dieselben Gefühle für uns hegt. Auch bei unseren tierischen Freunden wollen wir die Zeichen lesen können, mit denen sie ihre Zuneigung ausdrücken. Welche das sind, erfahren Sie im Artikel.
Sie haben Ihre Lieblingsrasse gefunden? Dann können Sie es sicher kaum erwarten, einen kleinen Welpen mit nach Hause nehmen zu dürfen. Doch um später böse Überraschungen zu vermeiden, sollten Sie den auserwählten Rassehund nur bei einem seriösen Züchter kaufen. Mit den folgenden Fragen an den Hundezüchter überprüfen Sie dessen Seriosität.