5 gute Gründe zur Adoption eines älteren Hundes

alter hund im gras

Die Adoption eines älteren Hundes hat viele Vorteile.

Seien wir mal ehrlich: Fast jeder Hundenarr wünscht sich einen kleinen, kuscheligen Welpen. Erwachsene Hunde, etwa aus dem Tierheim oder einer Tierschutzorganisation, haben häufig schlechte Chancen auf eine erfolgreiche Vermittlung. Das ist schade, denn die Adoption eines älteren Hundes bringt viele Vorteile mit sich. Welche das sind, erfahren Sie hier.

Sie sehen schon beim Kauf, was Sie bekommen 

Beim Kauf eines Welpen müssen Sie sich sehr genau über die Eltern und Großeltern des Hundes informieren. Nur so können Sie beispielsweise erahnen, welchen Charakter Ihr Hund haben wird oder wie aktiv und vor allem gesund er ist. Doch selbst wenn Sie Ahnentafeln studiert, sich über typische Rasseeigenschaften informiert und den Züchter befragt haben, bleibt ein Rest Ungewissheit. 

Betagte Hunde verändern sich dagegen kaum mehr. Ihr Charakter ist in der Regel gefestigt. Auch äußerlich brauchen Sie keine überraschenden Entwicklungen bei Ihrem neuen Vierbeiner zu befürchten. Sie sehen bereits vor dem Kauf, ob der Hund zum Beispiel sehr aktiv ist, ob er zu Übergewicht neigt oder ob er womöglich Gelenkprobleme entwickelt hat.  

Natürlich sollten Sie sich so gut wie möglich auch über die Vergangenheit des Seniors erkundigen. Zusätzlich können Sie aber – mit ein bisschen Einfühlungsvermögen – bereits beim „lebenden Objekt“ beobachten, welche Neigungen, Eigenarten und Vorlieben Ihr zukünftiger Mitbewohner hat und sich entsprechend darauf vorbereiten. 

Ältere Hunde kennen die Regeln 

In der Regel hat ein erfahrener Hund die wichtigsten Regeln im Zusammenleben mit den Menschen bereits gelernt. Er ist stubenrein, weiß, dass es Futter nur zu festen Zeiten gibt und hält sich an die Nachtruhe. Im besten Fall hat er auch die Grundlagen der Hundeerziehung bereits verinnerlicht und reagiert auf Grundkommandos wie „Sitz“, „Platz“ oder „bei Fuß“. 

Viele zukünftige Hundebesitzer haben Sorge, dass vor allem Senioren schwer erziehbar sind und sich schlechte Eigenarten bereits verfestigt haben. Womöglich ist der Hund genau deshalb im Tierheim gelandet. Dies ist aber in den meisten Fällen unbegründet. 

Natürlich gibt es auch Fälle, bei denen die bisherigen Besitzer mit der Erziehung des Hundes überfordert waren und sie den Hund aufgrund seines schwierigen Verhaltens abgeben mussten. Die Mehrzahl der erwachsenen Hunde, die im Tierheim auf ein neues Zuhause warten, werden jedoch aufgrund von privaten oder beruflichen Veränderungen abgegeben.  

Cocker Spaniel in the grass following training © annebe / stock.adobe.com
Older dogs usually already grasp the basic commands.

Ältere Hunde sind dankbar und lernfreudig 

Natürlich müssen auch erwachsene Hunde noch erzogen werden. Die beste Erziehung des Welpen nützt nichts, wenn Sie später nicht fortgeführt und konsequent beibehalten wird. Manche Hunde merken sofort, wenn Ihr Besitzer nachlässig wird und nutzen solche Schwachstellen schamlos aus.

Lernfreude älterer Hunde

Ein gewisses Know-how in Sachen Hundeerziehung sollten Sie als Halter deshalb in jedem Fall besitzen, auch wenn Ihr neuer Hund bereits erwachsen ist. Besonders wenn sich doch einmal schlechte Angewohnheiten verfestigt haben, braucht es Konsequenz und Geduld, um den Hund umzuerziehen.

Die Erziehung erwachsener Hunde ist dabei jedoch nicht zwangsläufig schwieriger oder komplizierter als bei einem Welpen. Denn das Gute ist: Hunde lernen nie aus. Bis ins hohe Alter sind sie in der Lage, sich Kommandos, Regeln und bestimmte Verhaltensweisen anzueignen.

Oft zeigen besonders erwachsene Hunde eine hohe Lernbereitschaft. Sie lassen sind ruhiger und gelassener. Außerdem lassen Sie sich weniger ablenken als Welpen. Das zeigt sich auch im Training: Während Junghunde schnell überfordert sind, haben ältere Hunde eine viel längere Aufmerksamkeitsspanne.

Dankbarkeit

Darüber hinaus erweisen sich seniorige Hunde, die etwa aus dem Tierheim gerettet wurden, als besonders dankbare Zeitgenossen. Sie wissen, was sie Ihnen zu verdanken haben und werden alles tun, um Ihnen zu gefallen.  Diese Dankbarkeit für die neue Chance, die Sie ihm gegeben haben, wird der Hund Ihnen jeden Tag zeigen. 

Seniorhunde wissen auch das Nichtstun zu schätzen 

Während Welpen vom Herumtollen nie genug bekommen und am liebsten den ganzen Tag mit Ihnen spielen würden, weiß ein älterer Hund seine Ruhezeiten zu schätzen. Gerne döst er in seinem Körbchen vor sich hin und regt sich auch nicht auf, wenn Sie ihn dabei mal für kurze Zeit allein lassen. Er freut sich auch über kurze Gassirunden und braucht nicht jeden Tag das „volle Programm“. 

Wie viel Auslauf und Beschäftigung Ihr Hund genau benötigt, ist dabei natürlich von Hund zu Hund verschieden. Besonders Arbeits- und Gebrauchshunderassen bleiben ein Leben lang aktiv und brauchen auch im Alter noch eine sinnvolle Aufgabe.  

Doch selbst der sportlichste Vierbeiner lernt mit zunehmendem Alter auch mal die Ruhe zu genießen. Schließlich lässt sich dabei prima Kraft tanken für den nächsten Spaziergang mit seinem Herrchen. 

alter hund mit ball © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Auch ältere Hunde sind noch aktiv und spielfreudig.

Sie sparen Geld 

Im besten Fall ist der erwachsene Hund bei der Adoption bereits geimpft, entwurmt und gechipt. Viele ältere Hunde sind außerdem kastriert. Teure Tierarztrechnungen für die Grundimmunisierung oder eine mögliche Kastration bleiben Ihnen beim Kauf eines Seniors also in der Regel erspart.  

Darüber hinaus zahlen Sie für die Adoption eines Tierheimhundes in der Regel nur eine verhältnismäßig geringe Schutzgebühr. Und selbst wenn Sie Ihren erwachsenen Hund bei einem Züchter kaufen, ist der Kaufpreis deutlich geringer, als bei einem reinrassigen Welpen. 

Der Gesundheitsaspekt

Natürlich kann es sein, dass Ihr Hund im Alter krank wird und Tierarztkosten entstehen. Doch diese Kosten können auch beim Kauf eines Welpen früher oder später auf Sie zukommen. Achten Sie deshalb auf eine bedarfsgerechte Ernährung, regelmäßigen Check-ups und Impfungen beim Tierarzt, sowie eine artgerechten Haltung und Pflege. Denn viele Krankheiten lassen sich so vermeiden oder zumindest rechtzeitig erkennen.  

Erkundigen Sie sich bei der Adoption des Hundes in jedem Fall, ob bereits Beschwerden aufgetreten sind und ob gegebenenfalls in der Familie des Hundes Krankheiten bekannt sind. Der Vorteil beim Kauf eines Hundeseniors ist schließlich, dass Sie sehen, „was“ Sie kaufen und sich auf mögliche Schwächen Ihres Tieres besser einstellen können. 

Brauchen Sie noch mehr Gründe? 

Als Käufer eines Seniorenhundes wissen Sie, auf wen Sie sich einlassen. Sie kaufen also nicht den „Hund im Sack“.

Auch die Arbeit, die mit dem Kauf eines Welpen unweigerlich auf Sie zukommt, bleibt Ihnen bei der Adoption eines ausgewachsenen Hundes weitestgehend erspart. Menschen, die nicht täglich mehrere Stunden Welpen-Training erübrigen können, sind mit einem erwachsenen Vierbeiner daher besser beraten.  

Und selbst wenn die Schnauze langsam grau und der Gang langsamer wird: Die Dankbarkeit und Liebe eines Hundes, dem Sie ein neues Zuhause und damit eine zweite Chance gegeben haben, werden die letzten Zweifel an der Adoption eines älteren Hundes garantiert beseitigen. 

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