{"url":"https://www.zooplus.de/magazin/hund/hundegesundheit-pflege/welpensitz-beim-hund","title":"Welpensitz beim Hund: Ein Alarmsignal?","mag_id":374355,"is_single":true,"cat_name":"Hund","sub_cat_id":82,"sub_cat_name":"Hundegesundheit und Pflege","cat_id":79}
Beim Welpensitz sitzt der Hund seitlich auf seiner Hüfte. Ein Bein ist dabei nach außen gedreht, während das andere angewinkelt ist. Was oft niedlich aussieht, ist vor allem für erwachsene Hunde weder ein normales noch gesundes Sitzverhalten.
Was für Welpen völlig normal ist, kann für erwachsene Hunde ein Alarmsignal sein – so auch der Welpensitz. Er sieht niedlich aus, kann aber ernste gesundheitliche Probleme verbergen. Erfahren Sie im folgenden Artikel, was es mit dem Welpensitz beim Hund auf sich hat.
Der Welpensitz beschreibt eine bestimmte Sitzhaltung bei Hunden, die meist bei Welpen und Junghunden zu beobachten ist – daher der Name.
Sie können den Welpensitz an folgenden Merkmalen erkennen:
der Hund sitzt einseitig schräg auf einer Hüfte
ein Bein ist nach außen gedreht, während das andere angewinkelt ist
Wie lange machen Welpen den Welpensitz?
Junge Hunde im Alter von etwa sechs bis neun Monaten nehmen häufig den Welpensitz ein. In diesem Lebensabschnitt ist ihr Bewegungsapparat noch nicht voll entwickelt.
Ist der Welpensitz beim Hund bedenklich?
Auch wenn der Welpensitz bequem und niedlich aussehen mag, belastet diese Position auf Dauer die Wirbelsäule und Gelenke Ihres Hundes. Vor allem große Hunderassen oder schnell wachsende Hunde sollten diese Position daher nicht häufig einnehmen.
Tipp für eine korrekte Sitzhaltung: Trainieren Sie mit Ihrem Hund ein aufrechtes, geschlossenes Sitzen. Achten Sie dabei auf:
gerader Rücken
parallele Hinterbeine
Füße zeigen nach vorn
Was bedeutet der Welpensitz beim erwachsenen Hund?
Mit zunehmendem Alter nehmen die Gelenke und Muskeln an Stärke zu, was einen positiven Einfluss auf die Körperhaltung hat. Der Welpensitz sollte also mit der Zeit in eine korrekte Sitzhaltung übergehen. Wenn Ihr erwachsener Hund immer noch im Welpensitz sitzt, könnte es ein Hinweis auf folgende Probleme sein:
Erkrankungen der Muskeln: Muskelschwund (Atrophie)
Wenn Ihr erwachsener Hund gelegentlich den Welpensitz zeigt, sollten Sie daher vorsorglich Ihren Tierarzt aufsuchen. Achten Sie außerdem auf weitere Anzeichenfür mögliche Schmerzen wie vermehrtes Lecken oder Knabbern an bestimmten Körperstellen, Schmatzen, Unruhe oder auffällige Verhaltensänderungen.
Warum sitzen Hunde seitlich?
Wenn Hunde seitlich sitzen, kann das auf Bequemlichkeit zurückzuführen sein. Um dies jedoch von ernsthaften Ursachen zu unterscheiden, sollten Sie Ihren Hund genau beobachten und prüfen, ob er möglicherweise andere Beschwerden wie Schmerzen hat.
Das Seitwärtssitzen kann auch eine Entlastungshaltung sein, die Ihr Hund einnimmt, um Schmerzen oder Probleme im Bewegungsapparat zu kompensieren.
Beispielbild: Ein Schäferhund sitzt im Welpensitz.
Vorbeugen und korrigieren: Was kann man tun, um dem Hund zu helfen?
Wenn ein erwachsener Hund im Welpensitz sitzt, kann dies auf Gelenk- oder Muskelprobleme hinweisen. Deshalb ist in erster Linie ein Besuch beim Tierarzt wichtig, um die Ursache herauszufinden.
Außerdem können Sie die folgenden Tipps befolgen, um Ihren Hund zu unterstützen:
Achten Sie darauf, dass Ihr Hund möglichst kontrollierte Bewegungen ausführt. Langsame Spaziergänge oder Schwimmen sind geeignet, um den Bewegungsapparat trotz der Bewegungen zu schonen.
Wenn Ihr Hund übergewichtig ist, sollten Sie seine Ernährung anpassen, um seine Gelenke von dem zusätzlichen Gewicht zu entlasten.
Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt beraten, ob eine Physiotherapie für Ihren Hund geeignet ist.
Früherkennung: Lassen Sie Ihren Junghund frühzeitig untersuchen
Um Fehlstellungen und anderen Erkrankungen der Gelenke und Muskeln bei Ihrem jungen Hund frühzeitig entgegenzuwirken, ist eine frühzeitige Untersuchung hilfreich.
Dies gilt insbesondere für alle Rassehunde, die aufgrund genetischer Faktoren für solche Erkrankungen prädisponiert sind. Ein Beispiel hierfür ist der Deutsche Schäferhund, der genetisch bedingt zu einer Hüftdysplasie neigen kann.
Bildgebende Verfahren (z.B. Röntgen, Ultraschall, CT) sind besonders geeignet, um solche Fehlstellungen zu erkennen. Stellt Ihr Tierarzt bei Ihrem Junghund Anzeichen einer Fehlstellung fest, lässt sich diesen oft durch rechtzeitige Behandlung (z.B. Physiotherapie, Schmerztherapie) entgegenwirken.
An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln.
Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen.
Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.
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