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Beim Trachealkollaps kollabiert die Luftröhre und die betroffenen Hunde leiden unter trockenen Hustenanfällen.
Kann die Atemluft Ihres Vierbeiners keinen Sauerstoff mehr in die Lunge transportieren, können lebenswichtige Organe nicht mehr arbeiten. Andersherum muss die Luft aus der Lunge gelangen, um schädliches Kohlendioxid aus dem Organismus zu entfernen. Doch was passiert, wenn die Luftröhre Ihres Hundes kollabiert? Alles zu der gefährlichen Krankheit „Trachealkollaps beim Hund“ erfahren Sie hier.
Das Wort Trachealkollaps (auch Luftröhrenkollaps genannt) beschreibt eine krankhaft verengte Luftröhre (lateinisch: Trachea). Kommt es zu einem vollständigen Kollaps (Verengung, Zusammenfallen) der Luftröhre, kann die durch das Maul des Hundes ein- und ausgeatmete Luft nicht mehr in oder aus der Lunge entweichen.
Symptome: Was sind Anzeichen für einen Trachealkollaps beim Hund?
Nicht immer zeigen die betroffenen Hunde direkt klinische Anzeichen. Oftmals erkennen die Hundebesitzer erst mehrere Wochen bis Monate nach dem eigentlichen Trachealkollaps, dass ihre Hunde schwächeln. Dann folgt ein chronisches Husten, das erst unter Belastung, und in schweren Fällen auch in Ruhe auftritt.
Kommt es zu einem Erstickungsgefühl, atmen die betroffenen Hunde panisch ein. Durch den dadurch entstehenden Unterdruck verschlimmert sich jedoch die Situation. Denn die Luftröhre fällt hierbei weiter in sich zusammen. In diesem Fall müssen Sie schnell handeln, denn nun herrscht Lebensgefahr!
Diagnose: Wie wird ein Trachealkollaps beim Hund erkannt?
Spätestens wenn Ihr Hund starke Atemwegsprobleme wie Atemnot zeigt und sich seine Schleimhäute blau verfärben (Zyanose), sollten Sie umgehend Ihren Tierarzt aufsuchen. Dieser kann lebensrettende Schritte einleiten und die Atmung Ihres Lieblings wiederherstellen.
Ist Ihr Hund stabil, kann der Tierarzt seine Atemwege mithilfe eines Stethoskops und bildgebenden Verfahren wie dem Röntgen genauer untersuchen. Zusätzlich kann er mittels Tracheoskopie (Luftröhrenspiegelung) die Luftröhre von innen begutachten und einen Trachealkollaps ausschließen.
Therapie: Wie wird ein Trachealkollaps beim Hund behandelt?
Nicht immer ist eine chirurgische Therapie eines Trachealkollapses beim Hund notwendig. Bis zu einem gewissen Grad können Medikamente wie Entzündungshemmer, schleimlösende Arzneimittel und Bronchienerweiterer die Beschwerden Ihres Hundes lindern. Auch Hustenstiller und Beruhigungsmittel kommen häufig zum Einsatz.
Ist Ihr Hund übergewichtig oder rauchen Sie häufig in seiner Gegenwart, sollten Sie diese Faktoren wenn möglich minimieren.
Leidet Ihr Hund unter starker Atemnot und war eine konservative Therapie aussichtslos, kann eine Operation lebensrettend sein! Je nach Methode (z.B. Extraluminal oder Endotrachealer Stent) ist es das Ziel der OP, den Zustand der Luftröhre zu stabilisieren oder die Trachea zu erweitern.
Wichtig zu verstehen ist, dass die Operation an sich nicht das Problem, sondern nur die Beschwerden reduziert. Nach dem erfolgreichen Eingriff ist es also weiterhin wichtig, dass Sie die Risikofaktoren vermindern.
Welche Komplikationen können auftreten?
Durch das Einbringen von Plastikspangen kann der Operateur naheliegende Strukturen wie Nerven schädigen. Es besteht also das Risiko, eine Larynxparalyse (Kehlkopflähmung) zu verursachen, die ebenfalls zu schweren Atemproblemen führen kann.
Auch die Implantierung von Stents (Stützen) kann Komplikationen mit sich bringen. Denn verrutschen die Stents, kann dies für Ihren Hund lebensbedrohlich sein.
Gibt es Hausmittel für den Trachealkollaps beim Hund?
Eine einfache Antwort auf diese Frage lautet: Nein. Ist die Luftröhre Ihres Hundes kollabiert, können Sie diesen Zustand weder mit Hausmitteln noch mit homöopathischen Mitteln in den Griff bekommen. Für die Gesundheit Ihres Hundes ist es nun wichtig, fachliche Hilfe bei einem Tierarzt zu suchen!
Ursachen: Was sind die Auslöser für einen Trachealkollaps beim Hund?
Verschiedene Faktoren können das Erkrankungsrisiko für einen Trachealkollaps beim Hund erhöhen. Dazu zählen:
Rasseprädisposition: Welche Rassen sind besonders betroffen?
Besonders kleine Hunderassen und Brachyzephale (kurznasige Hunde) neigen genetisch dazu, an einem Trachealkollaps zu erkranken. Dazu zählen zum Beispiel der Mops, der Spitz oder der Yorkshire Terrier.
Ihre Speiseröhren sind zu flach, was auf Dauer dazu führt, dass die Wände des Organs aneinander reiben. Nach und nach schädigt dieser Reiz das wichtige Flimmerepithel, das die Wände der Luftröhre von innen auskleidet.
Prognose: Wie sind die Heilungschancen?
Generell gilt: Umso früher Sie die Anzeichen erkennen und reagieren, desto besser die Prognose. In vielen Fällen können Hunde mit einem gering ausgeprägten Trachealkollaps und medikamenteller Behandlung ohne starke Einschränkungen weiterleben.
Ist die Luftröhre Ihres Hundes allerdings vollständig zusammengefallen, hilft nur noch eine OP. Dabei können weitere Komplikationen auftreten, die die Prognose unter Umständen verschlechtern. Genau deshalb ist es wichtig, dass Sie bei Verdacht auf Atemwegsbeschwerden Ihren Hund von einem Tierarzt untersuchen lassen.
Vorbeugung: Wie kann ich einen Trachealkollaps beim Hund verhindern?
Damit sich die gesundheitliche Lage Ihres Hundes nicht noch mehr verschlechtert, sollten Sie im Falle eines diagnostizierten Trachealkollapses folgende Hinweise beachten:
An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln.
Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen.
Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.
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