{"url":"https://www.zooplus.de/magazin/hund/hundegesundheit-pflege/schilddruesenueberfunktion-beim-hund","title":"Schilddrüsenüberfunktion beim Hund","mag_id":236656,"is_single":true,"cat_name":"Hund","sub_cat_id":82,"sub_cat_name":"Hundegesundheit und Pflege","cat_id":79}
Beim Abtasten achtet Ihr Tierarzt auf wichtige Hinweise wie Knoten.
Die Schilddrüse liegt rechts und links neben der Luftröhre Ihres Hundes. So klein dieses Organ auch sein mag, hat es doch einen großen Einfluss auf die Gesundheit Ihres Hundes. Wie es zu einer Schilddrüsenüberfunktion beim Hund kommt und was die Fütterung von rohem Fleisch damit zu tun hat, verrät Ihnen diese Übersicht.
Wie gefährlich ist die Schilddrüsenüberfunktion beim Hund?
Beim Menschen kann eine sogenannte thyreotoxische Krise lebensbedrohlich sein. Hierbei kommt es zu einem plötzlichen Anstieg der Schilddrüsenhormone und einer gefährlichen Entgleisung des Stoffwechsels.
Eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) oder gar eine thyreotoxische Krise kommen beim Hund hingegen nur äußerst selten vor. Nichtsdestotrotz kann diese Hormonstörung Ihrem Hund schaden. Das gilt insbesondere dann, wenn ein bösartiger Tumor zugrunde liegt.
Symptome: Was sind typische Anzeichen für Schilddrüsenüberfunktion beim Hund?
Eine Schilddrüsenüberfunktion beim Hund beeinflusst fast alle seine Organe. Ist die Drüse geschädigt, kann dementsprechend eine Vielzahl an Symptomen auftreten.
Den meisten Hundebesitzern fällt zuerst auf, dass sich das Wesen Ihrer Hunde ändert. So fallen manche betroffene Hunde dadurch auf, dass sie plötzlich ein aggressives Verhalten zeigen. Später können sie im Falle eines Tumors zudem einen Knubbel im Bereich der Schilddrüse spüren.
Wie häufig kommt eine Schilddrüsenüberfunktion beim Hund vor?
Eine Überfunktion der Schilddrüse (Glandula thyroidea) kommt bei Hunden deutlich seltener vor als eine Unterfunktion. Bei Katzen ist dies anders. Hier überwiegt das Auftreten der Schilddrüsenüberfunktion.
Diagnose: Wie wird eine Hyperthyreose beim Hund nachweisen?
Wirkt Ihr Hund verändert oder zeigt er bestimmte Krankheitsanzeichen, sollten Sie dies durch Ihren Tierarzt abklären lassen. Dieser kann im Anschluss an die klinische Allgemeinuntersuchung (z. B. Messung der Atemfrequenz oder Abtasten der Schilddrüse) verschiedene Tests durchführen, um die Funktion der Schilddrüse zu überprüfen.
Analyse der Blutwerte
Dazu entnimmt er Ihrem Vierbeiner zunächst Blut. Spezielle Laborgeräte können dann den Gehalt wichtiger Schilddrüsenwerte bestimmen. Dazu zählen: Thyroxin (T4), freies Thyroxin (fT4) und das Thyreoidea-stimulierendes Hormon (TSH,Thyreotropin).
Ist der T4-Spiegel erhöht, bestätigt dies den Verdacht auf eine Schilddrüsenüberfunktion beim Hund. Allerdings kann es vorkommen, dass dieser Parameter dennoch im normalen Bereich liegt.
Weitere Untersuchungen
Daher sind weitere Untersuchungen (z. B. Ultraschalluntersuchung) zum Auffinden eines ursächlichen Tumors für Ihren Tierarzt sehr hilfreich. Mittels der Szintigrafie kann er zudem durch den Einsatz von Radioisotopen das Vorhandensein von gestörtem Drüsengewebe diagnostizieren.
Therapie: Wie wird eine Schilddrüsenüberfunktion beim Hund behandelt?
Die Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion zielt auf die Normalisierung der Hormonwerte ab. Dazu ist es notwendig, die Ursache der Schilddrüsenerkrankung zu bekämpfen.
Im Falle eines Tumors ist beispielsweise eine Operation, also die Entfernung hormonproduzierenden Gewebes, oder eine Bestrahlung (z. B. Radiojodtherapie) ratsam. Abhängig von der Größe des Tumors sowie dem Ausmaß und dem Stadium der Krebserkrankung kann auch eine Chemotherapie oder die Kombination verschiedener Maßnahmen hilfreich sein.
Welche Medikamente bekommen Hunde bei einer Schilddrüsenüberfunktion?
Ist die vollständige Entfernung der Schilddrüse bei Ihrem Hund unumgänglich, benötigt er nach dem operativen Eingriff lebenslang Medikamente. Eine solche Hormonersatztherapie erfolgt durch die Gabe von Thyroxin.
Die Dosis passt Ihr Tierarzt individuell an Ihren Hund an. So vermeiden Sie, dass Ihr Hund von einer Überfunktion in einen Mangel rutscht.
Ernährung: Was füttern bei einer Schilddrüsenüberfunktion beim Hund?
Wenn Sie Ihren Hund barfen, sollten Sie bei der Fütterung von Schlundfleisch darauf achten, dass sich dort kein Schilddrüsengewebe mehr befindet. Denn dadurch wird häufig eine Überfunktion ausgelöst. Sicherer ist es daher, wenn Sie vollständig auf Schlundfleisch verzichten. Das gilt natürlich umso mehr, wenn Ihr Hund gerade an einer Schilddrüsenüberfunktion leidet.
Ursachen: Was sind Auslöser einer Schilddrüsenüberfunktion beim Hund?
Schüttet die Schilddrüse Ihres Hundes zu viele Schilddrüsenhormone aus, handelt es sich um eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose). Deshalb kommen für diese hormonelle Erkrankung auch andere Ursachen infrage als bei der gegensätzlichen Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose).
Die folgenden drei Ursachen sind dafür bekannt, eine Hyperthyreose beim Hund auszulösen:
Fütterung
1. Alimentäre Hyperthyreose
Barfen Sie Ihren Hund, ist sein Erkrankungsrisiko für eine Schilddrüsenüberfunktion erhöht. Denn rohes Schlundfleisch ist dafür bekannt, den T4-Spiegel in die Höhe schnellen zu lassen. Der Grund: Am Schlund befinden sich noch häufig Überreste von Schilddrüsengewebe der Schlachttiere.
Tumoren
2. Schilddrüsentumore
Als zweite Möglichkeit für die hormonelle Erkrankung kommen Schilddrüsentumoren (z. B. Karzinom) infrage. Diese beeinflussen die Funktion der Schilddrüse, sodass diese vermehrt Hormone ausschüttet.
Medikamente
3. Überdosierung von Medikamenten
Benötigt Ihr Vierbeiner aufgrund einer nachgewiesenen Unterfunktion (Hypothyreose) Schilddrüsenmedikamente, kann eine Überdosierung des Mittels zu einem Überschuss führen.
Prognose: Wie stehen die Heilungschancen?
Die Prognose hängt von der Ursache der Erkrankung ab. So bekommen Sie die alimentäre Hyperthyreose durch einen Futterwechsel schnell wieder in den Griff.
Ist Ihr Hund dagegen an einem Schilddrüsentumor erkrankt, ist der Therapieerfolg von der Art und Aggressivität des Tumors abhängig. Sind bereits Metastasen (Tochtergeschwülste) in anderen Organen wie der Lunge aufgetreten, kann dies die Prognose erheblich verschlechtern.
Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie Ihren Liebling regelmäßig abtasten und Veränderungen frühzeitig bei Ihrem Tierarzt absprechen.
Vorbeugung: So schützen Sie Ihren Hund vor einer Schilddrüsenüberfunktion
Damit Ihr Hund nicht unter dieser hormonellen Krankheit leiden muss, sollten Sie beim Barfen auf Schlundfleisch verzichten. Ist Ihr Hund bereits von einer Schilddrüsenerkrankung betroffen, sollten Sie die Schilddrüsenwerte Ihres Hundes zudem regelmäßig durch Ihren Tierarzt kontrollieren lassen. So vermeiden Sie weitere Entgleisungen der Hormonwerte.<
An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln.
Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen.
Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.
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