Ein ausführliches Besitzergespräch (Anamnese) ist die Basis jeder Diagnosestellung. Ein Auslandsaufenthalt und weitere Anhaltspunkte wie ein verändertes Trinkverhalten sind wichtige Hinweise für eine Leptospirose beim Hund.
Durch eine klinische Allgemeinuntersuchung kann der Tierarzt weitere wichtige Parameter wie das Allgemeinbefinden und die Körperinnentemperatur ermitteln. Kommt der Tierarzt zu dem Entschluss, dass eine Infektion mit Leptospiren vorliegen könnte, leitet er eine spezielle Untersuchung ein.
Blutuntersuchung: Welche Blutwerte deuten auf eine Leptospirose hin?
Die Blutwerte bei Leptospirose beim Hund zeigen typischerweise einen vermehrten Gehalt an weißen Blutkörperchen (Leukozytose) und einen Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie), wodurch die Gerinnung gestört ist und Blutungen auftreten können.
Die chemische Untersuchung des Blutes gibt wichtige Hinweise auf die Funktion der Nieren und der Leber. Sind die Organe bereits geschädigt, zeigen die Tiere unter anderem einen erhöhten Gehalt an harnpflichtigen Giftstoffen im Blut (Azotämie) sowie hohe Leberwerte wie ALT (Alanin-Aminotransferase) oder GLDH (Glutamatdehydrogenase).
Urinuntersuchung bei Verdacht auf Leptospirose
Da die Blutuntersuchung kein fester Beweis für eine Leptospirose ist, kann der Tierarzt einen direkten oder indirekten Erregernachweis einleiten. Ein direkter Erregernachweis wird unter einem Dunkelfeldmikroskop mittels einer Urinprobe ermittelt. Jedoch ist diese Testmethode relativ unsicher, da die Erreger nicht zu jedem Zeitpunkt im Urin nachgewiesen werden können.
Können geimpfte Hunde Leptospirose bekommen?
Als Standardverfahren dient deshalb ein indirekter, serologischer Nachweistest, der sogenannte mikroskopische Agglutinationstest (MAT). Das Prinzip dieses Testverfahrens ist der Nachweis von bestimmten Antikörpern, welche während einer Anwesenheit von Leptospiren durch Immunzellen gebildet werden.
Auch geimpte Hunde können sich infizieren. Wurde das Tier vor der Erkrankung geimpft, ist es allerdings schwierig, zwischen Impftiter und einer Infektion zu unterscheiden. Daher wird der Test mehrere Wochen durchgeführt, da nur ein starker Anstieg der Antikörper beweisend ist.