{"url":"https://www.zooplus.de/magazin/hund/hundegesundheit-pflege/kokzidiose","title":"Kokzidiose beim Hund","mag_id":93536,"is_single":true,"cat_name":"Hund","sub_cat_id":82,"sub_cat_name":"Hundegesundheit und Pflege","cat_id":79}
Die Kokzidiose beim Hund wird von einzelligen Darmparasiten ausgelöst.
Wenn Ihr Hund an Durchfall leidet, ist ein möglicher Auslöser die Kokzidiose. Hervorgerufen wird diese Krankheit von einzelligen Darmparasiten. Wie Sie die Kokzidiose beim Hund erkennen und wie Sie die einzelligen Plagegeister schnell wieder loswerden, haben wir für Sie zusammengefasst.
Kokzidien lassen sich – wie viele andere Darmparasiten auch – gut behandeln. Dementsprechend hoch sind die Heilungschancen der Kokzidiose beim Hund. Besonders bei Welpen besteht aber aufgrund der starken Symptome schnell Lebensgefahr. Eine rasche Behandlung ist daher entscheidend.
Symptome: Was sind die wichtigsten Krankheitszeichen?
Aufgrund des unerfahrenen Immunsystems bei Welpen und Junghunden, zeigen diese Altersgruppen stärkere Symptome als erwachsene Hunde. Letztere erkranken nur, wenn sie durch andere Grunderkrankungen geschwächt sind.
Da die Kokzidien den Darm befallen, treten überwiegend Darmbeschwerden und weitere unspezifische Symptome auf:
Durchfall: Dieser variiert in seinem Verlauf und der Konsistenz. Der Kot ist meist dünnbreiig und wässrig. Auch Blutbeimengungen kommen vor.
Nährstoffmangel: verzögerte Entwicklung bei Welpen und Abmagerung
Besonders starke Durchfälle können bei Welpen wegen der geringen Energiedepots schlimmstenfalls zu Todesfällen führen.
Diagnose: Wie lässt sich die Kokzidiose beim Hund nachweisen?
Besonders Welpen geraten schnell in Lebensgefahr, wenn sie unter langanhaltendem Durchfall leiden. In solchen Fällen sollten Sie daher nicht lange zögern und schnell einen Tierarzt aufsuchen.
Anhand wichtiger Anhaltspunkte wie dem derzeitigen Impfstatus, der Haltung (Einzelhaltung oder Gruppentierhaltung) sowie der Fütterung (z.B. Barfen) können weitere Durchfallerkrankungen wie die Parvovirose, mögliche Futtermittelunverträglichkeiten oder die Aufnahme toxischer Substanzen eingegrenzt werden.
Um den aktuellen Gesundheitsstatus des Hundes beurteilen zu können, führt der Tierarzt nach der Besitzerbefragung (Anamnese) eine klinische Allgemeinuntersuchung durch. Das ist wichtig, da besonders Welpen wegen der fehlenden Energiedepots stark gefährdet sind.
Ist der Kreislauf des Hundes instabil, kann dieser durch die sofortige Gabe von Flüssigkeit, Zucker und Elektrolyten (z.B. Kalium) in Form von Infusionen ausgeglichen werden. Erst dann ist eine weiterführende Untersuchung möglich.
Um eine Kokzidiose beim Hund sicher nachzuweisen, ist eine Kotuntersuchung nötig. Da die Ausscheidung der Darmparasiten nicht kontinuierlich erfolgt, sollten Sie den Kot Ihres Vierbeiners an mindestens drei unterschiedlichen Tagen sammeln.
Anschließend erfolgt die Untersuchung der Sammelprobe. Mithilfe des Flotationsverfahrens sind die Kokzidien unter dem Mikroskop zu erkennen.
Therapie: Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Die Therapie der Kokzidiose beim Hund setzt sich aus unterschiedlichen Maßnahmen zusammen. Zum einen verabreicht der Arzt verschiedene Medikamente, zum anderen müssen Tierbesitzer ganz besonders auf die Hygiene achten. Nur durch eine konsequente Behandlung können Sie die Kokzidien schnell wieder loswerden.
Medikamentöse Therapie:
spezifische Medikamente gegen Kokzidien (Sulfonamide, Toltrazuril)
Stabilisierung des Kreislaufs mittels Infusionen
Bakterielle Sekundärinfektionen können gegebenenfalls durch Antibiotika verhindert werden.
Behandlung aller Tiere, die mit dem infizierten Hund Kontakt haben (auch ohne klinische Anzeichen)
Entfernung von Kot und regelmäßige Reinigung von Kotplätzen
Wasser- und Futternäpfe, kontaminierte Flächen, Spielzeuge und weitere Gegenstände täglich mit heißem Wasser reinigen (mindestens 65 Grad Celsius) und desinfizieren
Prognose: Wie stehen die Heilungschancen bei der Kokzidiose?
Wird die Kokzidiose des Hundes schnell erkannt und wirksam behandelt, ist die Prognose in den meisten Fällen gut. Trotzdem führen starke Verläufe besonders bei Welpen immer wieder zu Entwicklungsstörungen und sogar Todesfällen.
Ursachen: Wie kommt es zur Erkrankung?
Kokzidien sind einzellige Darmparasiten, die weltweit vorkommen. Es gibt eine Vielzahl an Gattungen und Arten, die alle auf einen bestimmten Wirt spezialisiert sind. Die bei Hunden vorkommenden Arten Isospora canis, Isospora ohiosensis und Isospora burrowski können sich nur im Darm-Trakt von Hunden vermehren und Symptome auslösen.
Hunde können sich über den Kontakt zu infizierten Hunden oder die Aufnahme von kontaminiertem Futter – zum Beispiel von rohem Fleisch – infizieren.
Eine wichtige Infektionsquelle sind außerdem sogenannte paratenische Wirte. Dazu zählen zum Beispiel Rinder oder Nagetiere. Bei diesen Tieren befallen die Kokzidien zwar viele Organe, können sich aber nicht vermehren. Die Kokzidien fallen dann in ein Ruhestadium.
Frisst nun aber ein Hund rohes Fleisch, das von diesen Parasiten im Ruhestadium befallen ist, erwachen die Kokzidien zu neuem Leben. In der Folgen nisten sie sich in der Schleimhaut des Dünn- und Dickdarms ein, zerstören die Darmzellen und lösen so die typische Symptomatik beim Hund aus.
Rund ein bis zwei Wochen nach der Infektion beginnt der Hund damit, mit seinem Kot auch Oozysten, sozusagen die Eier der Kokzidien, auszuscheiden. Damit verbreiten sich die Plagegeister und andere Hunde können sich infizieren.
Vorbeugen: Wie vermeide ich die Kokzidiose beim Hund?
Um Hunde frühzeitig vor einer Infektion mit Kokzidien zu schützen, sind folgende prophylaktische Maßnahmen ratsam:
regelmäßige Hygienemaßnahmen
strenge Futterhygiene (besonders beim Barfen)
regelmäßige Kotuntersuchung (dreimal pro Jahr)
Tabelle: Wichtige Fakten über Kokzidiose beim Hund zusammengefasst
Beschreibung:
Kokzidien sind bei Hunden häufig vorkommende Darmparasiten und sind vor allem für Welpen eine Gefahr.
Krankheitsverlauf:
Unbehandelt chronisch
Symptome:
Durchfall (dünnbreiig bis wässrig, teils blutig), Müdigkeit, Abmagerung, verminderter Appetit, Fieber, verzögerte Entwicklung und Lebensgefahr bei Welpen
Vorkommen:
Alle Hunde. Welpen haben ein höheres Risiko, schwere Verläufe zu erleiden.
Ursachen:
Befall mit Kokzidien (Isospora canis, Isospora ohiosensis und Isospora burrowski), Ansteckung über Aufnahme von kontaminiertem Futter (rohes Fleisch)
An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln.
Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen.
Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.
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