{"url":"https://www.zooplus.de/magazin/hund/hundegesundheit-pflege/koennen-hunde-weinen","title":"Können Hunde weinen?","mag_id":261768,"is_single":true,"cat_name":"Hund","sub_cat_id":82,"sub_cat_name":"Hundegesundheit und Pflege","cat_id":79}
Manche Hunde trauern selbst dann, wenn ein Rudelmitglied nur für eine gewisse Zeit verschwindet.
„Hunde fühlen keinen emotionalen Schmerz“ oder „Tiere empfinden keine Trauer“ sind Aussagen, die immer wieder im Internet kursieren. Doch wer selbst einen Hund hat, berichtet in der Regel anderes. Denn als bester Freund des Menschen verbindet uns Liebe und Freundschaft. Doch was ist mit Tränen als Ausdruck der Trauer – können Hunde weinen?
Nicht nur der Mensch ist an das Zusammenleben in Familienverbänden angepasst. Auch soziale Tiere wie Affen, Delfine oder Hunde leben mit Artgenossen zusammen und bauen eine enge emotionale Bindung zueinander auf.
Ähnliche Gehirnstruktur
Emotionen entstehen im Gehirn. Daran sind besonders Anteile des Hirnstamms und des Zwischenhirns beteiligt. An der Fähigkeit des sozialen Denkens sind aber auch weitere Teile, etwa das Stirnhirn im frontalen Gehirnbereich, beteiligt.
Heutzutage ist bekannt, dass die Grundstruktur der nervalen Systeme bei Säugetieren größtenteils übereinstimmt. So ist das Gehirn eines Menschen ähnlich dem eines Affen aufgebaut – oder dem eines Hundes.
Aufgrund dessen gehen Forscher davon aus, dass Hunde ähnliche neuronale Prozesse durchlaufen und wie der Mensch emotionalen Schmerz empfinden können.
Kann ein Hund traurig sein?
Dr. Marc Bekoff, emeritierter Professor für Ökologie und Evolutionsbiologie der University of Colorado Boulder, berichtet zudem, dass bildgebende Untersuchungen des Gehirns wegweisende Hinweise geben.
Denn diese zeigten, dass ähnliche Bereiche im Gehirn von Hunden aufleuchten, wenn sie parallele Emotionen zu denen eines Menschen empfinden. Sie können also durchaus Trauer fühlen.
Können Hunde weinen?
Auch wenn Hunde sehr ähnliche Trauerzeichen wie Menschen zeigen, weinen sie nicht aufgrund ihres seelischen Schmerzes. Vergießt ein Hund Tränen (was bei Hunden keine Seltenheit ist), stecken bestimmte körperliche Ursachen dahinter.
Obwohl Hunde nicht aus Trauer weinen können, heißt das nicht, es gäbe keine anderen Anzeichen. Verliert ein Hund eine enge Bezugsperson oder ein befreundetes Tier, kann er Zeichen für Angst oder Stress äußern. In diesen Fällen …
… sucht er engen Kontakt zu anderen Menschen oder Tieren,
Wie bei uns Menschen reagieren aber auch Hunde individuell auf Veränderungen im sozialen Umfeld. Während manche Vierbeiner mehr Aufmerksamkeit suchen, schirmen sich andere Trauernde von den Zurückgebliebenen ab.
Hilfe für trauernde Hunde
Der Verlust einer Bezugsperson reißt Mensch und Hund aus der alltäglichen Routine. Diese starken Veränderungen führen dazu, dass wir emotionalen Schmerz empfinden.
Um Ihrem trauernden Hund in dieser schwierigen Phase Trost zu spenden, können Sie Folgendes versuchen:
Bieten Sie Ihrem Hund eine neue Routine, die ihm nach und nach Sicherheit schenkt:
achten Sie auf das Verhalten des Hundes und seien Sie für ihn da:
Versuchen Sie, ihn zum Spielen anzuregen, um negative Gefühle gehen zu lassen.
Kuscheln Sie mit Ihrem Hund, wenn er die körperliche Nähe zu Ihnen sucht.
Hund „weint“: Wann sollte ich zum Tierarzt gehen?
Zeigt ein Hund nach dem Tod einer Bezugsperson Lustlosigkeit oder nimmt er stark ab, könnten diese Symptome auf starke Emotionen zurückzuführen sein.
Nichtsdestotrotz ist es nicht auszuschließen, dass der Hund tatsächlich eine ernstzunehmende Erkrankung hat. Auch die tränenden Augen können auf ein gesundheitliches Problem hinweisen.
Deshalb sollten Sie diese Symptome nicht auf die leichte Schulter nehmen und gut beobachten. Bessert sich die Situation nicht, sollten Sie Ihren Hund rechtzeitig beim Tierarzt vorstellen.
An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln.
Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen.
Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.
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