Hundekot: Was Farbe und Konsistenz verraten Dieser Artikel ist tierärztlich verifiziert

Hund setzt Kot ab

So sehr Sie sich auch manchmal vor Hundekot ekeln, sollten Sie dennoch immer einen genauen Blick auf Konsistenz und Farbe werfen.

Der Darm Ihres Hundes spielt eine zentrale Rolle für seine Gesundheit. Sind die Darmmechanismen gestört, kann sich der Hundekot verändern. Erfahren Sie alles über Warnsignale sowie die perfekte Beschaffenheit und Farbe von gesundem Hundekot.

Ungewöhnlicher Hundekot: Wann sollte ich zum Tierarzt?

Hunde nehmen beim Spazierengehen hin und wieder verdorbenes Futter auf oder trinken aus stehenden Gewässern. Es ist nicht ungewöhnlich, dass sie daraufhin Durchfall bekommen oder erbrechen.

Wenn sich der Kot Ihres Hundes jedoch nach ein oder zwei Tagen nicht normalisiert oder wenn Ihr Hund andere Krankheitsanzeichen zeigt, sollten Sie vorsichtshalber Ihren Tierarzt aufsuchen. Dies ist wichtig, damit Sie ernsthafte Erkrankungen frühzeitig ausschließen oder behandeln lassen können.

Besondere Vorsicht bei Welpen

Zögern Sie in diesen Fällen außerdem nicht zu lange, denn im Notfall ist ein frühzeitiger Besuch beim Tierarzt lebensrettend. Dies ist vor allem bei Welpen oder kleinen Hunden wichtig, da schwerer Durchfall in diesem Alter noch schneller zu einem massiven Wasser- und Elektrolytverlust führen kann.

Auch wenn der Hundekot anders als gewöhnlich aussieht, eine auffällig andere Farbe aufweist oder sogar Blut beinhaltet, sollten Sie zum Abklären Ihren Tierarzt aufsuchen.

Spiegelbild des Gesundheitszustands Ihres Hundes

Konsistenz, Beimischungen und Farbe des Hundekots geben Rückschluss auf den Gesundheitszustand Ihres Hundes. Anhand der folgenden Punkte stellen Sie fest, was der Hundekot Ihres Vierbeiners über dessen Gesundheit aussagt.

Konsistenz: Nicht zu fest und nicht zu weich

Die Beschaffenheit des Hundekots sagt vieles über den aktuellen Gesundheitszustand Ihres Hundes aus. Hierbei kann die Konsistenz entweder zu fest oder zu dünnflüssig sein:

1. Durchfall

Wenn der Kot Ihres Hundes zu weich ist, handelt es sich um Durchfall. Tritt dieser plötzlich und für weniger als eine Woche auf, handelt es sich um akuten Durchfall.

Leidet Ihr Hund mindestens drei Wochen lang oder immer wieder an Durchfall, handelt es sich um chronischen Durchfall.

Diese Unterteilung ist wichtig, da diese Faktoren Hinweise auf den Auslöser geben und die Therapie maßgeblich bestimmen. Während akuter Durchfall durch symptomatische Maßnahmen wie Infusionen meist schnell verschwindet, benötigen Hunde mit chronischem Durchfall oft weitere Medikamente wie Antibiotika, Parasitenmittel oder Immunsupressiva.

Die häufigsten Ursachen, die zu dünnem Hundekot führen, sind:

2. Harter Hundekot

Der Dickdarm hat die wichtige Aufgabe, dem Kot Wasser zu entziehen. Bleibt der Darminhalt jedoch zu lange im Dickdarm, dickt der Kot zunehmend ein – es entsteht ein fester Hundekot.

Harter Stuhl ist daher ein Hinweis dafür, dass der Dickdarm mechanisch oder funktionell gestört ist. Eine Funktionsstörung kann zum Beispiel infolge einer Operation oder Vergiftung auftreten.

Eine mechanische Störung liegt hingegen vor, wenn der Darm durch Fremdkörper verlegt oder etwa durch einen Tumor eingeengt ist.

Weitere Informationen dazu finden Sie in unserem Artikel zum Darmverschluss beim Hund.

Aber auch durch die Fütterung von zu viel Knochen kann der Hundekot sehr hart werden.

Beimengungen: Was bedeuten Fäden oder Schleim im Hundekot?

Manchmal kommt es vor, dass Sie Beimengungen wie Blut, Fäden oder Schleim im Hundekot entdecken. Auch das sind wichtige Hinweise, die Sie Ihrem Tierarzt mitteilen sollten.

  • Fäden: Wenn Sie weiße, schmale Fäden im Kot Ihres Hundes finden, könnte es sich um Haare oder Würmer handeln. Wenn Sie einen Wurmbefall vermuten, sollten Sie unbedingt eine Kotuntersuchung durchführen lassen, um Ihren Hund gezielt zu entwurmen. Zu viel Fell im Kot kann ein Zeichen für eine Allergie oder ausgeprägten Stress sein. Auch dies sollten Sie mit Ihrem Tierarzt besprechen.
  • Schleim: Manchmal ist Hundekot mit Schleim (Mukus) überzogen. Dies ist vor allem auf eine Entzündung der Schleimhaut des Dickdarms zurückzuführen.
Konsistenca pasjih iztrebkov © Tobias Langner / stock.adobe.com
Ta pasji iztrebek je izrazito rumene barve in kaže na motnje v črevesju.

Hundekot Farben: Achtung bei Abweichungen

Bei gesunden Hunden setzt die Gallenblase Galle frei, die den gelben Farbstoff Bilirubin enthält – normalerweise ist Hundekot daher braun.

Die Farbe des Hundekots kann leicht variieren, wenn sich die Ernährung oder die Trinkmenge ändern. Auch im Futter enthaltene Farbstoffe wie Karotin aus Karotten können zu einer Veränderung der Kotfarbe führen.

Eine solche Veränderung ist kein Grund zur Sorge. Allerdings können Farbveränderungen auftreten, die auf gesundheitliche Probleme hindeuten. Dazu gehören:

Gelber Hundekot

Gelber Hundekot zeigt möglicherweise Probleme der Bauchspeicheldrüse, Gallenblase oder Leber an.

Roter Hundekot

Roter Hundekot deutet auf Blutungen im unteren Verdauungstrakt hin.

Schwarzer Hundekot

Schwarzer Hundekot entsteht durch Blutungen im oberen Teil des Verdauungstrakts (Teerstuhl).

Weißer Hundekot: Vorsicht vor „Knochenkot„!

Weißer Hundekot kann unterschiedliche Ursachen haben. Zum Beispiel kann er ein Hinweis auf eine gestörte Fettverdauung sein.

Der Hundekot kann außerdem weiß sein, wenn Ihr Hund beispielsweise zu viel Knochen gefressen und somit eine große Menge Kalzium zu sich genommen hat. Dadurch wird der Kot zudem trocken und ist meist „knochenhart“ – daher kommt auch der Name „Knochenkot“.

Achtung: Knochenkot kann gefährlich für Ihren Hund werden, indem er die Darmwand verletzt oder sogar einen Darmverschluss verursacht.

Achten Sie darauf, Ihrem Hund nicht zu viel Knochen zu füttern, denn harter Knochenkot kann Ihrem Tier extreme Probleme und sogar Schmerzen beim Kotabsatz bereiten.

Lesetipp: Erfahren Sie mehr zu Vorteilen und Risiken der Knochenfütterung

Hundekot © steheap / stock.adobe.com
Dieser Hundehaufen hat eine optimale Form und Farbe.

Der perfekte Hundekot

Um Veränderungen im Hundekot frühzeitig erkennen zu können, sollten Sie die optimalen Bedingungen kennen:

Die Kot-Skala: Wie sollte Hundekot optimalerweise aussehen?

Bei der Beurteilung von Hundekot greifen Tierärzte ab und zu auf ein numerisches System von 1 bis 7 zurück – ähnlich wie die Bristol-Stuhlformen-Skala der Humanmedizin.

Dieses Schema beurteilt insbesondere die Konsistenz des Hundekots, wobei 1 für „sehr hart“ und 7 für „flüssig“ steht.

Der perfekte Hundekot ist eine 2 oder 3: Er sollte schokobraun und kompakt sein. Beim Aufheben sollte er leicht zu greifen sein und sich wie Knete anfühlen. Zudem sollte er feucht, aber nicht wässrig sein.

Wie häufig sollten Hunde Kot absetzen?

Durchschnittlich setzen Hunde pro Tag etwa ein- bis zweimal Kot ab. Die Menge hängt allerdings von verschiedenen Faktoren ab und kann somit von Tier zu Tier schwanken. Einen Einfluss hat zum Beispiel die Hunderasse, die Futterart und Futtermenge.

Woraus besteht Hundekot?

Woraus der Kot Ihres Hundes besteht, hängt von individuellen Faktoren wie der Fütterungsart ab. Ein erheblicher Teil besteht jedoch aus Wasser, etwa über 75 Prozent.

Der Rest ist die Trockenmasse, die zu 80 Prozent aus organischen Verbindungen besteht. Dazu gehören

  • Mikroorganismen wie Bakterien,
  • unverdauliche Futterbestandteile wie Ballaststoffe,
  • abgestoßene Epithelzellen des Darms und
  • Sekrete des Magen-Darm-Trakts etwa Gallenpigmente und Gallensäuren.

Wie kommt der übelriechende Gestank von Hundekot zustande?

Jeder Hundebesitzer weiß, wie sehr Hundekot stinken kann. Das ist allerdings eine ganz normale Eigenschaft von Kot, hervorgerufen durch Fäulnisgase und Gärungsprodukte.

Wenn der Gestank jedoch außer Kontrolle gerät und weitere Kotveränderungen auftreten, ist es höchste Zeit, sich bei Ihrem Tierarzt zu informieren.

Quellen:


Franziska G., Tierärztin
Profilbild von Tierärztin Franziska Gütgeman mit Hund

An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln. Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen. Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.


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