Hund trinkt aus Pfütze: Ursachen und Gefahren Dieser Artikel ist tierärztlich verifiziert

Hund trinkt aus Pfütze

Das Trinken aus Pfützen kann für Ihren Hund zur Gefahr werden.

Es kommt immer mal wieder vor und passiert oft ganz schnell, dass der Hund beim Gassigehen aus einer Pfütze voller schmutzigem Regenwasser trinkt. Manche Vierbeiner scheinen sogar eine besondere Vorliebe für draußen abgestandenes Wasser zu haben. Doch woran liegt das? Und ist es sogar gefährlich, wenn Hunde aus Pfützen trinken? Was Hundehalter wissen müssen, erklären wir Ihnen hier.

Ist Wasser aus Pfützen schädlich für Hunde?

Ihr Hund nimmt instinktiv immer mal wieder Wasser aus der Umwelt auf – und in vielen Fällen hat dies keine gesundheitlichen Folgen für ihn. Das Trinken von abgestandenem Regenwasser kann für Hunde allerdings gefährlich sein.

Vorsicht vor Infektionen

Parasiten, Bakterien, Viren und Pilze – Infektionserreger lauern fast überall, auch in der Umwelt. Sie können durch den Kot oder Urin anderer Tiere schnell in Pfützen gelangen.

Da sich einige Krankheitserreger in einer feuchten Umgebung besonders wohlfühlen, sind abgestandene Regenpfützen oder kleine Tümpel die ideale Lebensumgebung für sie.

Ein wichtiges Beispiel hierfür sind Bakterien namens Leptospiren, die bei Hunden und anderen Lebewesen (auch bei Menschen) eine lebensbedrohliche Leptospirose verursachen können. Aber auch Giardien finden sich häufig in Pfützen.

Gefahr der Vergiftung

In Pfützen können sich außerdem Giftstoffe ansammeln. Dies geschieht besonders häufig in der Nähe von Feldwegen, wo sich Düngemittel aus der Landwirtschaft ablagern.

In Städten oder entlang stark befahrener Straßen wiederum besteht die Gefahr, dass Ihr Hund beim Trinken aus der Pfütze schädliches Motoröl aufnimmt. Dieses können Sie an einem silbernen Film auf der Wasseroberfläche erkennen.

Hund trinkt aus Pfütze © Alexandr / stock.adobe.com
Abgestandene Pfützen können Infektionserreger für Hunde enthalten.

Ist Regenwasser schlecht für Hunde?

Ob Regenwasser gut oder schlecht für Ihren Hund ist, hängt davon ab, woher es kommt. Wenn Ihr Hund Regenwasser aus einer alten und warmen Pfütze trinkt, ist die Gefahr groß, dass es mit Krankheitserregern belastet ist.

Anders sieht es aus, wenn Sie das Regenwasser in einem speziellen Auffangbehälter (z.B. Gartenfass mit Deckel) sammeln.

Dies ist eine schmackhafte Alternative zum Leitungswasser für Ihren Hund – vorausgesetzt, Sie lagern es fern von Nagetieren und anderen Kontaminationsquellen.

Warum trinkt mein Hund Wasser aus der Pfütze?

Manche Hunde lehnen das Wasser aus ihrem Napf regelrecht ab. Wenn sie spazieren gehen, scheinen sie sich nur auf die schmutzigen Wasserlachen und Teiche zu stürzen. Aber warum bevorzugen manche Hunde gerade schmutziges Wasser? Hierfür gibt es mehrere Gründe:

Wasser als Medium für Botenstoffe

Hunde kommunizieren zu einem großen Teil über den Geruch. Indem sie ihr Revier mit ihrem Urin markieren, verbreiten sie ihre persönliche Duftnote.

Sammeln sich diese Gerüche in einer Pfütze, ist dieses Wasser ein echter Anziehungspunkt für andere Hunde. Die Folge: Sie schlecken interessiert an der Lache.

Der bessere Geschmack siegt

Geschmäcker sind verschieden – und das lässt sich vor allem zwischen Hunden und Menschen beobachten. Während Sie als Hundebesitzer reines Leitungs- oder Mineralwasser trinken, schmeckt Ihrem Hund das für Sie schmutzig wirkende Regenwasser besser.

Das liegt zum einen daran, dass das Wasser in der Umwelt in der Regel kein stark riechendes Chlor enthält. Zum anderen ist der pH-Wert (Säuregrad) des Regenwassers höher, es ist also alkalisch (und nicht sauer).

Fazit: Dürfen Hunde aus Pfützen trinken?

Dass Ihr Hund aus einer Pfütze trinkt, sollten Sie nur in Ausnahmefällen erlauben . Zum Beispiel an einem besonders heißen Sommertag, wenn Ihr Hund stark dehydriert ist und Sie wissen, dass Ihr Hund in nächster Zeit kein anderes Wasser trinken kann.

Ansonsten sollte Ihr Hund im Alltag kein Pfützenwasser trinken. Dies gilt insbesondere für Wasser in der Nähe von Straßen, Parkplätzen oder landwirtschaftlichen Flächen.

Tipp: Nehmen Sie Ihrem Hund auf langen Spaziergängen oder bei hohen Temperaturen am besten sauberes Leitungswasser von zu Hause mit. Für den einfachen Transport eignet sich eine spezielle Trinkflasche für Hunde sowie faltbare Wassernäpfe hervorragend. So haben Sie stets sauberes Wasser für Ihren durstigen Hund mit dabei.

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Quellen:


Franziska G., Tierärztin
Profilbild von Tierärztin Franziska Gütgeman mit Hund

An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln. Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen. Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.


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