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Wenn der Hund Kot frisst, kann das ein Zeichen für Hunger und Unterernährung sein.
Beim Gassigehen entdecken neugierige Hundenasen so manche Verlockung. Empfindet Ihr Hund ausgerechnet tierische Hinterlassenschaften als anziehend? Wenn der Hund Kot frisst, ist das für Halter zurecht unangenehm: Das Verhalten stellt ein Gesundheitsrisiko für Tiere und Menschen dar. Wir zeigen, wie Sie die Ursache finden und was Sie tun können.
Wenn Ihr Hund Kot frisst, ist das ein Alarmzeichen. Sie sollten dieses auch Koprophagie genannte Verhalten nicht nur als gesundheitliche Gefahr für Ihren Hund betrachten, sondern auch für sich selbst und Ihre Angehörigen. Deshalb gilt: Das Fressen von Hundekot ist ein ernstzunehmendes Verhalten, das Sie unterbinden sollten.
Warum ist Kotfressen für Hunde schädlich?
Ganz egal, ob es sich um Menschen- oder Tierkot handelt: Frisst Ihr Hund Ausscheidungen, kann dies schlimme Folgen nach sich ziehen. Der Grund sind Infektionserreger und Gifte, die in Kot enthalten sein können.
Vor allem der Kot von Wildtieren enthält oft Infektionserreger, mit denen sich Ihr Hund anstecken und an denen er in der Folge erkranken kann. Zu den häufigsten über den Kot übertragbaren Krankheitserregern bei Hunden gehören:
Neben Krankheitserregern können in Exkrementen auch giftige Substanzen enthalten sein, die Ihrem Hund nach dem Verzehr ernsthaft schaden können.
Hund frisst Hundekot
Wenn ein Hund Hundekot frisst, kann dies verschiedene Gesundheitsrisiken mit sich bringen. Denn Hundekot von anderen Hunden oder von demselben Hund kann Krankheitserreger enthalten, mit denen sich Ihr Hund infizieren kann.
Hund frisst Pferdeäpfel
Hunde fressen manchmal auch Pferdeäpfel. Auch wenn diese nicht von Hunden stammen, können Pferde über ihren Kot Krankheitserreger oder Stoffe (Wurmkur) ausscheiden, die für Ihren Hund schädlich sind.
Hund frisst Kuhkot
Auch das Fressen von Kuhmist kann für Ihren Hund gefährlich sein. Denn Kuhkot kann nicht nur Parasiten enthalten, sondern auch Rückstände von Medikamenten oder anderen schädlichen Substanzen.
Hund frisst Katzenkot
Das Fressen von Katzenkot kann neben anderen Gründen für Ihren Hund gefährlich sein, denn Katzenkot kann infektiöse Stadien von Toxoplasma gondii enthalten, die bei Hunden zur Toxoplasmose führen können.
Hund frisst Hasenkot und Kaninchenköttel
Kaninchenkot oder Hasenkot kann ebenfalls Parasiten wie Giardien oder Würmer enthalten, die bei Hunden zu Magen-Darm-Problemen führen können. Ihr Hund sollte daher keine Köttel auf der Wiese fressen.
Hund frisst Fuchskot
Das Fressen von Fuchskot ist für Hunde besonders gefährlich, da Fuchskot infektiöse Fuchsbandwurmeier und andere Parasiten enthalten kann. Wenn Ihr Hund diese aufnimmt, kann er an einer schwer zu behandelnden Krankheit, der Zystizerkose, erkranken.
Hund frisst Wildschweinkot
Wildschweine übertragen besonders häufig Parasiten wie Trichinella. Im Vergleich zu Kuh- oder Pferdekot kann Wildschweinkot auch spezielle auf Wildtiere spezialisierte Erreger enthalten, die bei Hunden schwere Gesundheitsprobleme verursachen können.
Hund frisst Menschenkot
Menschliche Exkremente sind für Ihren Hund gefährlich, da sie neben Krankheitserregern oft auch Rückstände von Medikamenten oder andere chemische Substanzen enthalten, die für Ihren Hund giftig sind.
Zoonosen: Infektionsgefahr für die ganze Familie
Eine ernstzunehmende Gefahr sind Krankheitserreger, die vom Menschen auf Tiere und umgekehrt übertragbar sind. Dabei handelt es sich um sogenannte Zoonoseerreger. Die gefährlichen Erreger treten im Kot von Menschen und Tieren auf und sorgen dafür, dass Keime in kürzester Zeit eine Gefahr für die ganze Familie werden.
Wenn Ihr Hund kontaminierten Kot aufnimmt, kann er die Erreger leicht auf Sie oder andere Menschen übertragen. Durch eine Schmierinfektion verbreiten sich die Erreger dann sowohl innerhalb als auch außerhalb der eigenen Familie.
Erhöhtes Erkrankungsrisiko für Risikopatienten
Bei Risikopatienten, zu denen Kinder, Schwangere, alte Menschen oder Kranke gehören, ist das Immunsystem geschwächt. Deshalb stellen Infektionskrankheiten für diese Gruppe von Menschen ein besonders großes Gesundheitsrisiko dar.
Wenn Sie zu einer der oben genannten Risikogruppen gehören oder sich eine vorbelastete Person in Ihrer unmittelbaren Umgebung befindet, sollten Sie umso mehr darauf achten, dass Ihr Hund keinen Kot frisst und dadurch Krankheiten überträgt.
Ursachen: Warum fressen Hunde Kot?
Wenn der Hund Kot frisst, kann es dafür verschiedene Gründe geben. Bei einigen Vierbeinern ist die Neigung zur Koprophagie beispielsweise angeboren. Im Folgenden sind drei häufige Gründe für Koprophagie beschrieben.
Bevor Sie jedoch Maßnahmen ergreifen können, um Ihren Hund langfristig vom Kotfressen abzuhalten, müssen Sie als erstes der Ursache des Verhaltens auf den Grund gehen – am besten zusammen mit Ihrem Tierarzt.
Verhaltensstörungen
Kotfressen bei Hunden kann ein Hinweis auf eine schwere Verhaltensstörung sein. Koprophagie als Verhaltensstörung
kann sich bereits im Welpenalter aufgrund einer fehlerhaften Sozialisierungsphase entwickeln und dauerhaft bleiben.
Wenn Ihr Hund zu wenig frisst oder wenn das Hundefutter nicht genügend Nährstoffe enthält, kann dies allmählich zu schweren Mangelerscheinungen führen.
Ein Ausweg für Ihren Hund besteht in diesem Fall darin, die fehlenden Stoffe über das Fressen von Fäkalien aufzunehmen.
Krankheiten
Unterschiedlichste Krankheiten des Magen-Darm-Trakts können kurzfristig oder langfristig zu Koprophagie bei Hunden führen.
Symptome: Was sind Anzeichen für gesundheitliche Folgen durch Kotfressen?
Wenn Ihr Hund Kot gefressen und sich dabei vergiftet oder mit Krankheitserregern infiziert hat, kann er gesundheitliche Beschwerden zeigen. Zu den häufigsten Anzeichen gehören Erbrechen, Durchfall und Mundgeruch.
Hinweis: Das Fehlen von Symptomen ist keine Garantie dafür, dass die verzehrten Exkremente nicht doch ein Gesundheitsrisiko für Ihren Vierbeiner darstellen.
Was kann man tun, wenn der Hund Kot frisst? 5 Tipps, die helfen
Mit den folgenden Ratschlägen können Sie Ihrem Hund beibringen, künftig keine schädlichen Ausscheidungen mehr zu fressen.
1. Die Ursache herausfinden und bekämpfen
Wenn Ihr Hund Kot frisst, steckt immer ein bestimmtes Problem dahinter. Anstatt Ihrem Hund fragliche Hausmittel wie Hefe oder Pfeffer zu verabreichen, sollten Sie die Ursache für das unerwünschte Verhalten durch Ihren Tierarzt abklären lassen.
Der Tierarzt kann Ihren Hund ausführlich untersuchen und mögliche Grunderkrankungen identifizieren. Zusätzlich kann er weitere Maßnahmen wie eine Ernährungsberatung oder ein Verhaltenstraining einleiten.
2. Beobachten Sie Ihren Hund
Damit Ihr Hund gar nicht erst Kot frisst, sollten Sie ihn beim Spazierengehen immer gut im Auge behalten. Das Gleiche gilt natürlich auch, wenn der Hund im Garten spielt. Denn oft kommt es vor, dass Wild- oder Nagetiere dort ihren Kot absetzen.
3. Das Kotfressen durch Erziehung unterbinden
Wenn Ihr Hund auf Kot stößt und diesen fressen will, sollten Sie ihn unbedingt davon abhalten. Es ist wichtig, dass Sie ihm ein klares „Nein“ signalisieren.
Wenn er das Verhalten unterlässt und Sie ihn mit freundlichen Worten oder einem Leckerli belohnen, können Sie das angestrebte Benehmen positiv verknüpfen.
Haben Sie neben Ihrem Hund weitere Haustiere wie Katzen, sollten Sie deren Toiletten regelmäßig reinigen. Entfernen Sie Hinterlassenschaften Ihrer Katze, sobald diese die Katzentoilette benutzt hat.
Wenn Sie Welpen haben, sollten Sie den Kot der kleinen Vierbeiner ebenfalls sofort entfernen. Ansonsten kann es passieren, dass die jungen Hunde aus Mangel an Erfahrung mit dem Kot spielen oder ihn gar fressen.
5. Für ausreichend Bewegung und Auslastung sorgen
Wenn Ihr Hund aus Langeweile Kot frisst, sollten Sie ihm mehr Möglichkeiten zur Bewegung und geistigen Auslastung bieten. Wie wäre es zum Beispiel mit einem spielerischen Hundetraining oder Hundesport?
Fazit: Wenn der Hund Kot frisst, gibt es Wege, ihm zu helfen
Wenn Langeweile oder fehlende Erziehung die Ursache für das Kotfressen sind, gibt es viele Hundesportarten, die sowohl Hund als auch Halter Spaß machen und die Bindung zwischen Tier und Mensch stärken. Sie fördern außerdem die Erziehung von Hunden.
Sind dagegen gesundheitliche Gründe der Auslöser für die Koprophagie, weiß der Tierarzt, was zu tun ist.
An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln.
Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen.
Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.
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