{"url":"https://www.zooplus.de/magazin/hund/hundegesundheit-pflege/hitzschlag-beim-hund","title":"Hitzschlag beim Hund","mag_id":950,"is_single":true,"cat_name":"Hund","sub_cat_id":82,"sub_cat_name":"Hundegesundheit und Pflege","cat_id":79}
Gerade an heißen Sommertagen kann es leicht zu einem Hitzschlag beim Hund kommen.
Der Sommer lockt Mensch und Tier ins Freie. Doch an sehr heißen Tagen ist Vorsicht geboten. Denn auch Hunde können einen Hitzschlag erleiden. Insbesondere ältere und übergewichtige Vierbeiner, kurznasige (brachyzephale), dicht behaarte oder langhaarige Tiere sowie Hunde mit Kreislaufproblemen sind gefährdet. Grundsätzlich kann der Hitzschlag aber jeden Hund treffen!
Von einem Hitzschlag beim Hund sprechen Mediziner bei einer Überhitzung des Körpers auf über 40 Grad durch einen Wärmestau. Dieser Hitzestau stört den Flüssigkeitshaushalt, das Herz-Kreislauf-System und infolgedessen weitere Organe des Hundes. Es kann zu einem akuten Nierenversagen oder einem Hirnödem mit entsprechenden Folgen kommen. Die Sterblichkeitsrate bei Hunden mit einem massiven Hitzschlag liegt bei über 50 Prozent.
Der Hitzschlag muss von einem Sonnenstich unterschieden werden. Beim Sonnenstich handelt es sich um eine Überhitzung der Hirnhäute. Dieser kommt bei Hunden im Vergleich zu uns Menschen aber eher selten vor.
Symptome eines Hundes bei Hitzeschlag und Sonnenstich
Bei einem Sonnenstich ist der Kopf des Hundes betroffen. Ein Sonnenstich beim Hund tritt auf, wenn Kopf oder Nacken überhitzt ist. Kopfschmerzen und Übelkeit können die Folge sein.
Ein Hitzschlag (Hitzepyrexie oder Hitzehyperpyrexie) ist für Hunde potenziell lebensgefährlich. Je schneller Gegenmaßnahmen erfolgen, desto besser stehen die Überlebenschancen.
Deshalb ist es besonders wichtig, Ihren Liebling genau im Auge zu behalten. Anhand folgender Symptome können sie erkennen, ob Ihr Hund womöglich an einem Hitzschlag leidet:
Wenn Sie eines oder mehrere dieser Anzeichen für einen Hitzschlag beim Hund feststellen, sollten Sie schnell handeln. Ab einer Körpertemperatur von 41 bis 43 Grad wird es lebensgefährlich. Spätestens jetzt müssen Sie so schnell wie möglich zum Tierarzt.
Hitzschlag bei Hund: Was ist zu tun?
Kommt es zum Hitzschlag beim Hund, vergeht mitunter einige Zeit, bis Sie eine Tierarztpraxis oder Klinik erreichen. Deshalb sollten Sie sofort die folgenden Maßnahmen ergreifen:
Bleiben Sie selbst ruhig, denn Hektik überträgt sich auf Ihren Hund und trägt nicht zur Verbesserung seines Zustandes bei.
Hund sofort aus heißem Auto raus
Hund an einen kühlen, schattigen Ort bringen
Lauwarmes Wasser zum Trinken anbieten
Hund selbst in Wasser warten lassen
Langsam abkühlen, niemals Wasser über den Hund kippen! Hund auf ein feuchtes Tuch legen, feuchtes Tuch über den Kopf, Pfoten anfeuchten
Den Hund nicht mit nassen Tüchern abdecken. Dadurch staut sich die Wärme am Körper.
Klimaanlage anschalten oder alle Fenster öffnen. (Stand Ihr Auto in der Sonne und ist aufgeheizt, lassen Sie das Auto im Zweifelsfall schon während der Erstmaßnahmen mit eingeschalteter Klimaanlage laufen.)
Wichtig: Auch wenn Sie Ihren Hund erfolgreich abgekühlt haben und die Gefahr deshalb gebannt zu sein scheint – stellen Sie ihn in jedem Fall so schnell wie möglich einem Tierarzt vor. Durch die Überhitzung kann es zu massiven Folgeschäden an den Organen kommen. Nur ein Veterinär kann feststellen, wie viel Schaden der Hitzschlag im Körper angerichtet hat und entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen.
Hitzschlag beim Hund: Wann muss ich zum Tierarzt?
Die Frage, wann Sie Ihren Hund im Fall eines Hitzschlags einem Tierarzt vorstellen müssen, ist einfach beantwortet: immer! Denn selbst wenn die Körpertemperatur Ihres Vierbeiners wieder unter 40 Grad liegt, kann der Stoffwechsel des Hundes gründlich durcheinandergeraten sein.
Dem wirkt der Tierarzt dementsprechend mit Medikamenten und Infusionen entgegen. Bis sich jedoch alle Werte wieder normalisiert haben, muss Ihr Liebling intensiv tiermedizinisch betreut werden.
Was sind die Ursachen für einen Hitzschlag beim Hund?
Hunde regulieren ihre Körpertemperatur hauptsächlich durch Hecheln und zusätzlich durch leichtes Schwitzen über die Pfoten. Ist die Außentemperatur niedriger als die Körpertemperatur des Hundes, reichen diese Mechanismen in der Regel aus. Problematisch wird es jedoch, wenn die Umgebungstemperatur ansteigt und der Hund keine Möglichkeit hat, einen kühleren Ort aufzusuchen.
Auto als größte Gefahrenquelle
Die häufigste Ursache für einen Hitzschlag beim Hund ist nach wie vor, wenn Halter ihre Tiere im Auto zurücklassen. Denn dort steigt die Temperatur besonders schnell an. Gleichzeitig nimmt in geschlossenen Fahrzeugen die Luftfeuchtigkeit zu, was die Wärmeabgabe zusätzlich behindert.
Die Körpertemperatur des Hundes steigt rapide an und er kann diese nicht mehr durch Hecheln reduzieren. Gleichzeitig verliert er durch das Hecheln viel Flüssigkeit und trocknet dabei aus.
Tabelle: So schnell wird das Auto im Sommer für Hunde zur Gefahr
Außentemperatur
nach 5 Minuten
nach 10 Minuten
nach 30 Minuten
nach 60 Minuten
20 ˚C
24 ˚C
27 ˚C
36 ˚C
46 ˚C
22 ˚C
26 ˚C
29 ˚C
38 ˚C
48 ˚C
24 ˚C
28 ˚C
31 ˚C
40 ˚C
50 ˚C
26 ˚C
30 ˚C
33 ˚C
42 ˚C
52 ˚C
28 ˚C
32 ˚C
35 ˚C
44 ˚C
54 ˚C
30 ˚C
34 ˚C
37 ˚C
46 ˚C
56 ˚C
32 ˚C
36 ˚C
39 ˚C
48 ˚C
58 ˚C
34 ˚C
38 ˚C
41 ˚C
50 ˚C
60 ˚C
36 ˚C
40 ˚C
43 ˚C
52 ˚C
62 ˚C
Überhitzung durch große Anstrengung
Eine weitere Ursache für einen Hitzschlag beim Hund ist eine zu große körperliche Belastung bei hohen Temperaturen oder in sehr kleinen, geschlossenen Räumen.
Beispielsweise führt Fahrradfahren im Hochsommer zur Mittagszeit auf der Straße zu einer starken Überhitzung und je nach Dauer der Anstrengung zum Hitzschlag. Außerdem kann es durch den heißen Teer zu Verbrennungen an den Pfoten kommen.
Wie kann ich einen Hitzschlag beim Hund vermeiden?
Achten Sie immer darauf, dass Ihr Hund nicht lange der prallen Sonne ausgeliefert ist. Bieten Sie ihm außerdem jederzeit ausreichend Trinkwasser an. Und besonders wichtig: Lassen Sie Ihren Hund niemals an heißen Tagen im Auto zurück.
Vermeiden Sie darüber hinaus körperliche Anstrengung und lange Spaziergänge in der Mittagshitze. Genießen Sie stattdessen die Spaziergänge mit Ihrem vierbeinigen Begleiter lieber morgens oder abends bei kühleren Temperaturen. Auch ein Spaziergang an einem Bach oder See bringt unterwegs die heiß ersehnte Abkühlung.
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