Hautkrankheiten beim Hund Dieser Artikel ist tierärztlich verifiziert

Hautkrankheiten beim Hund können sich mit Rötungen äußern.

Stark gerötete Haut und ausfallendes Fell können erste Anzeichen für eine ernstzunehmende Hauterkrankung sein.

Haben Sie bei Ihrem Hund Schuppen entdeckt oder kratzt sich Ihr Hund vermehrt? Dann sollten Sie seine Haut genauer unter die Lupe nehmen! Lesen Sie hier, welche Hautkrankheiten beim Hund häufig vorkommen und wie Sie die Haut Ihrer Fellnase pflegen können.

So pflegen Sie die Haut Ihres Hundes richtig

Der Zustand der Hundehaut ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. So zum Beispiel von der Wahl des Hundefutters oder der Haltung Ihres Hundes:

Wieso ist gutes Futter bei Hautkrankheiten beim Hund wichtig?

Essentielle Aminosäuren und essentielle Fettsäuren wie Linolsäure werden nicht ohne Grund als „essentiell“ beschrieben. Da Ihr Hund sie nicht selbst bilden kann, muss er sie anderweitig erhalten, um Haut und andere Organe mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen.

Falls Sie Ihren Hund barfen, sollten Sie unbedingt den Bedarf an Nährstoffen für Ihren Hund individuell berechnen, um Mangelerscheinungen oder Überdosierungen zu vermeiden.

Leidet Ihre Fellnase bereits unter Hautkrankheiten, kann eine Futterumstellung mit speziellen Diätfuttermitteln Teil der Therapie sein.

Hinweis: Die Wahl eines geeigneten Diätfuttermittels kann die natürlichen Körperfunktionen Ihres Hundes unterstützen. Bitte beachten Sie aber, dass Diätfuttermittel Krankheiten weder heilen noch verhindern können. Die richtige Ernährung Ihres Hundes sollten Sie außerdem immer mit Ihrem Tierarzt absprechen. Spezielle Diätfuttermittel finden Sie im Onlineshop von zooplus.

Welchen Einfluss haben die Haltungsbedingungen?

Ist Ihr Hund allgemein in guter gesundheitlicher Verfassung, geht es auch seiner Haut gut. Um das Risiko für Hautkrankheiten beim Hund zu senken, sollten Sie daher neben einer ausgewogenen Ernährung darauf achten, Ihren Hund artgerecht zu halten.

Zu einer hundefreundlichen Haltung gehört es, verdrecktes Fell nach dem Gassigehen mit Hilfe eines Kamms zu lösen. Falls der Schmutz hartnäckig ist, können Sie diesen zudem mittels speziellen Hundeshampoos beim Baden vorsichtig aus dem Fell lösen.

Des Weiteren zählen ausreichend Bewegung sowie eine wirksame Parasitenprophylaxe zu den Voraussetzungen einer gesunden Hundehaut. Über die verschiedenen Parasitenmittel wie Halsbänder, Tabletten oder Spot-Ons können Sie sich bei Ihrem Tierarzt genauer informieren.

Die häufigsten Hautkrankheiten bei Hunden

Die Haut ist das größte Organ des Hundes. Da sie durch die Ernährung und vielerlei Hormone beeinflusst wird, gibt es eine Menge Erkrankungen, die sich auf die Gesundheit der Haut auswirken.

Damit Sie einen besseren Überblick über Hautkrankheiten beim Hund bekommen, teilt die folgende Tabelle die häufigsten Hautkrankheiten in infektiöse und nicht-infektiöse Auslöser auf:

Infektiöse Ursachen

Nicht-Infektiöse Ursachen

Parasitenbefall: Milben (z.B. die Herbstgrasmilbe, Ohrmilbe, Raubmilbe, Demodikose), Zecken, Flöhe, Läuse, Haarlinge, Dirofilarien, Leishmaniose Hormonerkrankungen: Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose), Nebennierenunterfunktion (Cushing Syndrom)
Bakterielle Infektionen: meist Staphylokokkus pseudointermedius Tumore: Plattenepithelkarzinom, Mastzelltumor, Lymphosarkom, Melanom
Hautpilz: Malassezia-Dermatitis, Trichophytose, Sporotrichose Verletzungen: offene Wunden, Quetschungen, Bisse, eingespießte Fremdkörper
Viruserkrankungen: Canine Papillomaviren, Staube (Canines Distemper Virus) Autoimmunerkrankungen: Pemphigus foliaceus, Lupus erythematodes,
Mangelernährung und fehlende Hautpflege

Die oben erwähnten Ursachen führen meist dazu, dass sich die Haut entzündet. Das ist zum Beispiel bei Allergien zu beobachten. Bei Hunden kommt es vor allem zur Flohspeichel-, Futtermittel- oder Umgebungsallergie (atopische Dermatitis).

Im Gegensatz dazu ist bei hormonellen Erkrankungen eher zu beobachten, dass das Fell symmetrisch ausfällt oder das gesamte Haarkleid stumpfer wird.

Hund mit Haarausfall. © backiris / stock.adobe.com
Haarausfall und schuppige Haut sind meist leicht erkennbar .

Symptome: Erste Anzeichen für Hautkrankheiten beim Hund

Je nach Grunderkrankung zeigen Hunde unterschiedliche klinische Anzeichen. Zudem variiert auch die Dauer der Symptome. Während Hormonerkrankungen meist zu chronischen (langanhaltenden) Anzeichen führen, verläuft eine bakterielle Hautinfektion eher akut (plötzlich).

Zu den häufigsten Symptomen von Hautkrankheiten beim Hund zählen:

  • Haarausfall (Alopezie) oder dünner werdendes Haar
  • Entzündungen der Haut (Dermatitis): Die Haut schwillt an, färbt sich rot und wird warm. Spielen Bakterien eine Rolle, wird häufig Eiter gebildet. Kapselt sich die bakterielle Entzündung ab, formt sich ein runder Abszess.
  • Bildung von entzündlichen und immer wieder aufflammenden Hot Spots
  • Verdickungen der Haut (Keratose)
  • Kratzen und Nagen an Hautstellen
  • Schuppenbildung

Hautfunktionen: Wieso ist die Haut so wichtig?

Die Haut ist für Ihren Hund lebenswichtig. Aus diesem Grund sollten Sie mögliche Hautkrankheiten beim Hund unbedingt abklären lassen. Die Hundehaut ist dabei aus drei verschiedenen Zellschichten aufgebaut und übernimmt wichtige Funktionen für den Körper:

Die Oberhaut (Epidermis) bildet die oberste Schutzschicht. Sie besteht aus Hornzellen, die in mehreren Schichten übereinander gelagert sind. Nach und nach werden diese Zellen neugebildet, sodass die obersten Zellen als Schuppen abgeschilfert werden.

Als mittlere Hautschicht gibt die Lederhaut (Dermis oder Corium) der Haut ihre formgebende Struktur. Dabei besteht sie überwiegend aus straffem Bindegewebe, Blutgefäßen und Talgdrüsen. Letztere haben die Aufgabe, die Haut einzufetten und sie so vor äußeren Einwirkungen zu schützen.

Die Unterhaut (Subcutis) wird durch Fettgewebe und Blutgefäße gebildet. Damit dient sie dem Hund als Energiespeicher und wärmt ihn an kalten Tagen. Da das Subkutangewebe auch Wasser in großen Mengen speichern kann, ist die Haut zusätzlich wichtig für den Wasserhaushalt der Vierbeiner.

Quellen:

https://www.tierheilpraktiker.de/

https://www.netdoktor.de/anatomie/haut/


Franziska G., Tierärztin
Profilbild von Tierärztin Franziska Gütgeman mit Hund

An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln. Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen. Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.


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