Grasmilben beim Hund Dieser Artikel ist tierärztlich verifiziert

Grasmilben beim Hund lösen Juckreiz aus

Ein Befall mit Herbstgrasmilben führt bei Hunden zu starkem Juckreiz.

Der Befall mit Larven der Herbstgrasmilbe verursacht bei Ihrem Hund lästigen Juckreiz. Im Spätsommer und Herbst sind die Plagegeister besonders aktiv. Erfahren Sie hier, wie Sie Grasmilben beim Hund erkennen, behandeln und vorbeugen können.

Sind Herbstgrasmilben beim Hund gefährlich?

Grasmilben oder auch Herbstgrasmilben (Neotrombicula autumnalis) sind kleine Spinnentiere, die nicht nur Menschen und Katzen, sondern auch Hunde und weitere Säugetiere befallen.

Obwohl ein Befall mit diesen Parasiten bei Ihrem Hund zu starkem Juckreiz führen kann, hat dies in der Regel keine ernsthaften Folgen. Nach derzeitigem Kenntnisstand übertragen diese Tiere keine Krankheiten.

Aussehen und Vorkommen: Wie erkenne ich Grasmilben?

Als Spinnentier ähnelt die nur 0,3 Millimeter große Grasmilbenlarve kleinen Zwergspinnen. Sie sind als orangefarbene Punkte zu erkennen, die sich schnell bewegen.

Wann und wo sind Grasmilben besonders aktiv?

Die Larven der Herbstgrasmilbe befallen Hunde nur saisonal bei spätsommerlichen Temperaturen – meist zwischen Juli und Oktober.

Außerdem sind Grasmilben nicht in jeder Region zu finden. Sie bevorzugen zum Beispiel Gebiete mit hohem Gras und vielen Waldrändern.

Im Spätsommer klettern Abertausende von aktiven Larven der Herbstgrasmilbe auf die Spitzen von Grashalmen und Büschen. Hier warten sie, bis ein geeigneter Wirt auftaucht und sie das Fell befallen können.

Von der Larve am Wirt bis zur erwachsenen Milbe

Vom Fell aus wandern die Milben auf die Haut. Nun kratzen sie die Haut mit ihren scharfen Mundwerkzeugen an, um dann ein speichelhaltiges Sekret in die geöffnete Stelle einzubringen.

Das Sekret sowie die Hautzellen dienen nun als Nahrung für die Milben. Blutsauger sind die Larven der Herbstgrasmilbe also nicht.

Wenn die Larven satt sind, entwickeln sie sich zu sogenannten Nymphen. Etwas später folgt das adulte Stadium, das allerdings nicht mehr auf dem Wirt verbleibt.

Herbstgrasmilbe © Mi St / stock.adobe.com
Herbstgrasmilben sind als kleine, orangefarbene Punkte zu erkennen.

Symptome: Was sind Anzeichen für einen Befall mit Grasmilben beim Hund?

Wenn Herbstgrasmilben Ihren Hund befallen, hinterlassen sie nach dem Saugen verhärtete Speichelsekrete (auch Stylosom genannt). Dies kann eine allergische Reaktion hervorrufen, die bei Ihrem Hund zu starkem Juckreiz führt.

Ihr Hund kratzt sich dann vermehrt an den betroffenen Stellen. Wenn Bakterien in die kleinen Wunden eindringen, kann es auch zu einer Hautentzündung kommen. In diesem Fall ist die Haut gerötet und erwärmt.

Wie erkenne ich, ob mein Hund Grasmilben hat?

Neben Juckreiz führt ein Befall mit Herbstgrasmilben bei Hunden zu den typischen kleinen roten Krusten auf der Haut. Wenn sie sich ablösen, können sie auch im Fell zu finden sein.

Welche Körperstellen befallen Grasmilben beim Hund?

Die Larven der Herbstgrasmilbe befallen meist bestimmte Prädilektionsstellen. Dazu zählen hauptsächlich die Haut im Zwischenzehenbereich der Pfoten und der Ohren. Gelegentlich kommt es auch zu einem Befall am Bauch.

Wann sollte ich zum Tierarzt?

Wenn Ihr Hund sich vermehrt juckt oder andere Krankheitsanzeichen zeigt, sollten Sie vorsorglich Ihren Tierarzt aufsuchen. Je früher Sie das tun, desto eher können Sie Ihrem Hund helfen und andere mögliche Krankheiten ausschließen.

Diagnose: Wie werden Herbstgrasmilben beim Hund nachgewiesen?

Anhand des klinischen Bildes und des saisonalen Auftretens von Herbstgrasmilben bei Hunden lässt sich die Verdachtsdiagnose schnell stellen. Um die Milben nachzuweisen, kann Ihr Tierarzt ein oberflächliches Hautgeschabsel entnehmen und unter dem Mikroskop untersuchen.

Therapie: Was tun gegen Grasmilben beim Hund?

Um die Larven abzutöten, verabreicht der Tierarzt Ihrem Hund ein Antiparasitikum. Zur gleichzeitigen Behandlung der Symptome eignen sich Antihistaminika und Entzündungshemmer. Liegt eine bakterielle Infektion vor, erfolgt die Gabe von Antibiotika.

Den Therapieerfolg überprüfen

Um den Erfolg der Therapie zu sichern, ist es ratsam, nach der Behandlung eine weitere Kontrolluntersuchung durchführen zu lassen. Sollten noch Milbenlarven vorhanden sein, ist die Behandlung zu wiederholen.

Welche Hausmittel helfen gegen Grasmilben beim Hund?

Hausmittel wie Aloe Vera oder Kokosöl sollen gegen Herbstgrasmilben bei Hunden oder Juckreiz helfen, wenn Sie sie auf die Hautstellen reiben. Auch Apfelessig, 1:1 mit Wasser verdünnt, lässt sich als Spray auf die betroffenen Hautstellen auftragen.

Hinweis: Dies sind Hausmittel ohne wissenschaftlich nachgewiesene Wirkung. Wenn Ihr Hund Anzeichen einer Krankheit zeigt, ist es ratsam, zuerst einen Tierarzt aufzusuchen.

Vorbeugung: Wie kann ich meinen Hund vor Grasmilben schützen?

Um Ihren Hund im Spätsommer vor Grasmilben zu schützen, können Sie die folgenden Tipps beachten:

Schutz vor dem Gassigang

Behandeln Sie die Prädilektionsstellen (zum Beispiel Pfoten) vor dem Gassigehen mit Fipronil-Spray oder Amitrazlösung. Damit Sie alles richtig machen, beachten Sie hierbei die entsprechenden Herstellerangaben.

Passende Milbenmittel finden Sie auch im Online-Shop von zooplus.

Schutz nach dem Gassigang

Um wenigstens ein paar Milben mechanisch zu entfernen, sollten Sie Ihren Hund nach dem Gassigehen gründlich absuchen und Prädilektionsstellen mit einem feuchten Tuch abwischen. Baden sollten Sie Ihren Hund nicht allzu häufig, da dies zu trockener Haut führen kann.

Quellen:


Franziska G., Tierärztin
Profilbild von Tierärztin Franziska Gütgeman mit Hund

An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln. Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen. Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.


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