{"url":"https://www.zooplus.de/magazin/hund/hundegesundheit-pflege/bindehautentzuendung-konjunktivitis","title":"Bindehautentzündung beim Hund (Konjunktivitis)","mag_id":8540,"is_single":true,"cat_name":"Hund","sub_cat_id":82,"sub_cat_name":"Hundegesundheit und Pflege","cat_id":79}
Bei einer Bindehautentzündung helfen beim Hund oft Augentropfen.
Viele Hundebesitzer haben es schon erlebt – der geliebte Vierbeiner hat plötzlich geschwollene, tränende Augen. Die Bindehautentzündung gehört zu den häufigsten Erkrankungen am Auge beim Hund. Lesen Sie im folgenden Artikel alles Wichtige zu Ursachen, Diagnose und Therapie dieser Erkrankung.
Wie gefährlich ist die Bindehautentzündung beim Hund?
Im engeren Sinn gefährlich ist eine Bindehautentzündung beim Hund sicher nicht. Allerdings geht die Erkrankung mit teilweise erheblichen Schmerzen und weiteren Symptomen einher, die natürlich belastend für Ihren Hund sind. Im schlimmsten Fall kann eine Bindehautentzündung unbehandelt außerdem auf Dauer zur Erblindung des Hundes führen.
Ursachen: Wie kommt es zu einer Konjunktivitis?
Es gibt zahlreiche unterschiedliche Auslöser für eine Bindehautentzündung beim Hund. Wichtig ist: In den seltensten Fällen handelt es sich bei der Konjunktivitis um eine eigenständige Krankheit. Deutlich häufiger ist sie Folge einer anderen Erkrankung.
Veränderungen an den Lidern verursachen häufig eine Bindehautentzündung beim Hund. Hierbei kann es sich entweder um eine zu kleine oder zu große Lidspalte oder ein nach innen oder nach außen gestülptes Augenlid (Entropium/Ektropium) handeln.
Auch am, normalerweise haarlosen, Lidrand wachsende Haare (Distichiasis, Trichiasis) irritieren das Auge und lösen dadurch eine Bindehautentzündung aus.
Weitere mögliche Auslöser einer Konjunktivitis sind:
Follikelkatarrh (Konjunktivitis follicularis) bei jungen Hunden
Keratokonjunktivitis sicca: Hier entsteht die Entzündung aufgrund von unzureichender Tränenproduktion.
Symptome: Was sind die wichtigsten Krankheitszeichen?
Von einer Bindehautentzündung können grundsätzlich immer beide oder auch nur ein Auge des Hundes betroffen sein. Die wichtigsten Anzeichen einer Konjunktivitis beim Hund sind dabei:
Augenausfluss: wässrig, eitrig oder blutig
Schmerz: Der Hund kneift das Auge zu, blinzelt häufig oder reibt sich die Lider.
Rötung der Bindehaut
Schwellung der Bindehaut
Entsteht allerdings eine dauerhafte (chronische) Bindehautentzündung, können Bläschen (Follikel) auf der Bindehaut entstehen, die das Auge des Hundes zusätzlich reizen.
Diagnose: Wie lässt sich eine Bindehautentzündung beim Hund nachweisen?
Beobachten Sie eines oder mehrere der oben genannten Symptome bei Ihrem Hund, sollten Sie ihn auf jeden Fall Ihrem Tierarzt vorstellen. Dieser führt meist mehrere Untersuchungen durch, um der Ursache der Bindehautentzündung auf den Grund zu gehen.
Zunächst nimmt der Tierarzt die Augen ausgiebig in Augenschein. Dabei beurteilt er die Stellung der Lider und hält nach Fehlbildungen Ausschau. Auch Fremdkörpern kommt der Veterinär so auf die Spur. Zudem kann die Schwere der Symptome bereits Anhaltspunkte für die Ursache und die Dauer der Entzündung geben.
Durch Eintropfen von Fluoreszein, einem grünlichen Farbstoff, erhält der Tierarzt gleich zwei wichtige Informationen. Einerseits reichert sich der grüne Farbstoff bei einem Schaden der Hornhaut am Ort der Verletzung an. Des Weiteren sollte sich die grünliche Verfärbung schon kurz nach der Eingabe an den Nasenlöchern des Hundes zeigen. Ist der Tränennasenkanal durchgängig, kann die Tränenflüssigkeit ungehindert abfließen.
Nicht zuletzt wird mit Hilfe des sogenannten Schirmer-Tränen-Tests beurteilt, ob im Auge genug Tränenflüssigkeit gebildet wird.
Therapie: Wie behandelt man eine Konjunktivitis beim Hund?
Die Therapie einer Bindehautentzündung beim Hund erfolgt je nach zugrundeliegender Ursache. Im Fall einer Reizung der Bindehäute durch Staub oder Ähnliches kann eine tägliche Spülung des Auges ausreichen.
Ein Fremdkörper sollte vorsichtig und vollständig entfernt werden. Im Anschluss an die Entfernung kann die Gabe von entzündungshemmenden Augentropfen oder einer Augensalbe notwendig sein.
Falls eine bakterielle Infektion die Ursache der Konjunktivitis Ihres Hundes ist, verschreibt der Tierarzt antibiotische Medikamente für die Augen. Bei Pilzinfektionen stehen Antimykotika zur Verfügung. Gegen Parasiten, wie zum Beispiel Thelazia, kommen Antiparasitika zum Einsatz.
Lidfehlstellungen oder störende Haare an den Lidern entfernt der Veterinär dagegen operativ.
Die Konjunktivitis follicularis beim jungen Hund kann bei akuter Entzündung mit einer geeigneten Augensalbe behandelt werden. Meist verschwindet diese Form der Entzündung, wenn der Hund ausgewachsen ist. Eine Keratokonjunktivitis sicca dagegen bedarf meist einer aufwendigen und dauerhaften Therapie.
Gibt es auch Hausmittel gegen Bindehautentzündung beim Hund?
Hat Ihr Hund eine Bindehautentzündung sollte von einem Fachmann zunächst die zugrundeliegende Ursache abgeklärt werden. Zusätzlich zur vom Tierarzt verordneten Therapie können Sie folgende Hausmittel unterstützend einsetzen:
regelmäßige Reinigung des Auges mit sauberem, abgekochtem Wasser und einem fusselfreien Tuch
Bepanthen-Augensalbe oder Euphrasia-Augentropfen
Kompressen mit Aloe-Vera-Gel zur Kühlung der Augen
Wichtig: Bitte verwenden Sie unter keinen Umständen Tinkturen oder Tees aus Kamille zur Reinigung der Hundeaugen. Diese reizen die Augen und können die Entzündung so eher noch verstärken.
Prophylaxe: Wie kann ich einer Bindehautentzündung bei meinem Hund vorbeugen?
Die Augen gehören zu den empfindlichsten Bereichen des Hundes. Nehmen Sie die Augen Ihres Hundes also einmal täglich in Augenschein. So erkennen Sie frühzeitig mögliche Reizungen, Fremdkörper oder Verletzungen der Augen.
Vermeiden Sie Zugluft, da diese die Augen austrocknet und so zu Entzündungen führen kann. Augensekret oder eventuelle Verschmutzungen sollten Sie regelmäßig mit einem feuchten Reinigungstuch entfernen.
Zusammenfassung: Wichtige Fakten zur Bindehautentzündung beim Hund
Beschreibung:
Eine Bindehautentzündung beim Hund geht mit teilweise erheblichen Schmerzen einher und kann unbehandelt zur Erblindung führen.
Krankheitsverlauf:
Akut und chronisch möglich
Symptome:
Augenausfluss, Schmerzen (Blinzeln, Reiben der Augen), Rötung und Schwellung der Bindehaut
Vorkommen:
Alle Hunde
Ursachen:
Mehrere Ursachen möglich: Liderkrankungen (Entropium oder Ektropium), Distichiasis, Trichiasis, Allergie, Trauma, Infektionen, Keratokonjunktivitis sicca (unzureichende Tränenproduktion)
Behandlung:
Abhängig von der Ursache (z.B. Spülung des Auges, entzündungshemmende Medikamente, Antibiotika, Operation)
Prognose:
Bei konsequenter Behandlung gut
Ansteckungsgefahr:
Bei infektiösen Ursachen möglich
Vorbeugung:
Regelmäßige Augenkontrolle, Vermeidung von Zugluft
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