Aujeszkysche Krankheit beim Hund Dieser Artikel ist tierärztlich verifiziert

Aujeszkysche Krankheit beim Hund

Die Aujeszky-Krankheit wird auch als Wildschweinkrankheit beim Hund oder Pseudowut bezeichnet.

Sie zählt zu den gefürchteten Krankheiten beim Hund: Die Aujeszkysche Krankheit beim Hund. Doch was macht die sogenannte Pseudowut so gefährlich und warum wird sie auch als Wildschweinkrankheit bezeichnet? Mehr dazu hier im Hundemagazin von Zooplus:

Was ist die Aujeszkysche Krankheit beim Hund?

Bei der Aujeszky-Krankheit (auch Aujeszkysche Krankheit, Wildschweinkrankheit beim Hund oder Pseudowut genannt) handelt es sich um eine fast immer tödlich verlaufende Virusinfektion.

Schweine sind hauptsächlich vom Aujeszky-Virus betroffen. Fressen Hunde rohes und kontaminiertes Schweinefleisch, können sie aber ebenfalls an der Aujeszkyschen Krankheit erkranken.

Wo kommt die Pseudowut vor?

Das Aujeszky-Virus kommt fast weltweit vor. Besonders betroffen sind Regionen mit intensiver Schweinehaltung.

Wie häufig ist die Aujeszkysche Krankheit beim Hund?

Durch gezielte Kontrollmaßnahmen konnte die Häufigkeit von Virusinfektionen bei Hausschweinen in einigen Ländern (wie Deutschland, Österreich) vollständig ausgerottet werden.

Ein Problem sind jedoch die immer wieder auftretenden Infektionsausbrüche bei Wildschweinen. Dadurch haben vor allem Jagdhunde ein erhöhtes Risiko, sich mit dem Aujeszky-Virus zu infizieren.

Verlauf: Was sind Symptome für die Aujeszkysche Krankheit beim Hund?

Die Symptome der Aujeszky-Krankheit sind sehr vielfältig. Typisch für die Krankheit ist jedoch ein besonders schnelles Fortschreiten folgender Symptome:

1. Der Beginn: Die Pseudowut

Zu Beginn der Krankheit sind die Hauptsymptome Verhaltensänderungen und Müdigkeit. Die betroffenen Hunde sind grundlos aggressiver als sonst und zeigen eine innere Unruhe.

2. Verlauf der Aujeszkyschen Krankheit: Fortschreitende Verschlechterung

Mit dem Fortschreiten der Aujeszky-Krankheit treten weitere Symptome auf, die zu einer Verschlechterung des Gesundheitszustands führen. Dazu können gehören:

Wann sollte ich zum Tierarzt?

Sobald Ihr Hund Anzeichen einer schweren Infektionskrankheit wie Pseudowut zeigt, sollten Sie Ihren Tierarzt kontaktieren. Frühzeitiges Handeln schützt andere Hunde vor einer Ansteckung und kann das Ausmaß der Symptome Ihres Hundes mildern.

Wichtig zu wissen: In vielen Ländern wie Deutschland herrscht eine Anzeigepflicht.

Diagnose: Wie wird das Aujeszky-Virus beim Hund nachgewiesen?

Der Nachweis von Pseudowut beim Hund ist meist eine große Herausforderung. Der Grund dafür ist, dass die Aujeszkysche Krankheit bei Hunden in der Regel sehr unspezifisch erscheint, was bedeutet, dass sie oft erst sehr spät vermutet wird.

Die Diagnosestellung ist langwierig

Für einen zuverlässigen Nachweis der Aujeszky-Krankheit sind in der Regel mehrere Untersuchungen und der Ausschluss von ähnlich aussehenden Krankheit (wie Staupe oder Tollwut beim Hund) notwendig:

  • klinische Allgemeinuntersuchung
  • Labortests (z.B. Blutbild beim Hund, Virus-Anzucht, PCR)
  • bildgebende Verfahren (z.B. Röntgen, Ultraschall, MRT)
  • Liquoruntersuchung (Analyse der Rückenmarksflüssigkeit)
Aujeszkysche Krankheit beim Hund © foto ARts / stock.adobe.com
Zum Nachweis der Krankheit ist eine Reihe von Untersuchungen notwendig.

Therapie: Wie wird die Aujeszky-Krankheit bei Hunden behandelt?

Eine spezifische Behandlung der Aujeszkyschen Krankheit beim Hund ist bisher nicht möglich. Die Therapie konzentriert sich daher auf Maßnahmen, die die Symptome und damit das Leiden des Hundes bis zu seinem baldigen Tod lindern.

Dazu gehören vor allem die Gabe von Schmerzmitteln für Hund und die Linderung von Juckreiz. In der Regel werden auch Infusionen zur Stabilisierung des Kreislaufs gegeben.

Ursachen: Was sind Auslöser der Aujeszkysche Krankheit beim Hund?

Auslöser der Aujeszky-Krankheit ist ein Herpesvirus, das Herpes-suis-Virus 1 (SHV-1). Ein typisches Merkmal von Herpesviren ist ihre Fähigkeit zur Latenz. Das bedeutet, dass das Virus nach der Infektion ein Leben lang im Körper verbleibt, zunächst ohne die Krankheit auszulösen.

Ist das infizierte Schwein jedoch krank oder steht es unter Stress (z.B. aufgrund schlechter Haltungsbedingungen), kann die Virusinfektion reaktiviert werden, was einen Krankheitsausbruch zur Folge haben kann.

Wie stecken sich Hunde mit dem Aujeszky-Virus an?

Die Aujeszky-Krankheit heißt nicht ohne Grund auch Wildschweinkrankheit. Wenn Ihr Hund rohes Schweinefleisch frisst, das mit dem Virus kontaminiert ist, kann er sich infizieren.

Ist Aujeszky über einen Biss übertragbar?

Hunde können sich nicht durch den Hundebiss eines anderen infizierten Hundes anstecken. Es sind jedoch Fälle bekannt, in denen der Biss eines infizierten Schweins zu einer Aujeszky-Infektion des Hundes geführt hat – dies ist jedoch sehr selten.

Wie lange ist die Inkubationszei bei der Aujeszkyschen Krankheit?

Sie liegt bei zwei bis neun Tagen. Bei der Inkubationszeit handelt es sich um die Zeit zwischen der Ansteckung und dem Auftreten der ersten Symptome.

Prognose: Ist die Aujeszkysche Krankheit beim Hund heilbar?

Die Aujeszkysche Krankheit ist bei Hunden nicht heilbar. Leider sterben die erkrankten Hunde sehr schnell, nämlich innerhalb von zwei Tagen nach Ausbruch der ersten Anzeichen.

Es ist daher sehr wichtig, dass Sie alle empfohlenen Schutzmaßnahmen befolgen und bei Verdacht auf die Krankheit so schnell wie möglich einen Tierarzt aufsuchen.

Müssen Hunde mit Aujeszky-Krankheit eingeschläfert werden?

Leider überlebt kein Hund einen Ausbruch der Pseudowut. Es ist daher wichtig, mit dem Tierarzt über eine Euthanasie zu sprechen, um andere Lebewesen vor einer Ansteckung zu schützen und das Leiden des kranken Hundes zu verringern.

Vorbeugung: Wie schütze ich meinen Hund vor der Aujeszkyschen Krankheit?

Da sich Hunde hauptsächlich durch den Verzehr von rohem Schweinefleisch infizieren, sollten Sie Ihrem Hund kein rohes Fleisch von Wild- und Hausschweinen geben. Besser ist es, das Fleisch vorher zu erhitzen und es dann abkühlen zu lassen.

Wenn Sie häufig mit Ihrem Hund in den Wald gehen, sollten Sie auch darauf achten, dass Ihr Hund nicht mit Wildschweinen oder Aas in Berührung kommt. Wenn Ihr Hund Jagdverhalten zeigt, sollten Sie ihn ausschließlich an der Hundeleine durch den Wald führen.

Quellen:


Franziska G., Tierärztin
Profilbild von Tierärztin Franziska Gütgeman mit Hund

An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln. Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen. Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.


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