{"url":"https://www.zooplus.de/magazin/hund/hundeerziehung/welpe-beisst","title":"Mein Welpe beißt: Was tun?","mag_id":3547,"is_single":true,"cat_name":"Hund","sub_cat_id":223,"sub_cat_name":"Hundewelpen","cat_id":79}
Welpenzähne können schon ziemlich piksen. Beginnen Sie deshalb schon frühzeitig damit, die Beißhemmung zu trainieren.
Ab einem Alter von rund sechs Wochen verfügen Welpen über 28 spitze Zähnchen, die sie meist sehr gerne einsetzen. Diese Milchzähne pieken anfangs nur unangenehm und verursachen noch keine ernsthaften Verletzungen. Dennoch sollte jeder Hundebesitzer viel Wert darauf legen, dass seine Fellnase schnell die Beißhemmung erlernt. Was kann ich also tun, wenn mein Welpe beißt?
Der Begriff Beißhemmung kommt aus der Verhaltensforschung. Forscher nahmen früher an, es handle sich hierbei um einen angeborenen Schutzmechanismus. Dieser Mechanismus diene dazu, dass ein im Kampf unterlegenes Tier nicht weiter verletzt wird. Doch die Beißhemmung ist keineswegs eine angeborene Verhaltensweise. Ein Welpe muss sie erst erlernen.
Heutzutage geht es beim Begriff Beißhemmung eher darum, dass der Welpe nicht zu fest beißt. Denn Welpen erkunden ihre Umgebung naturgemäß mit dem Maul. Ein junger Hund soll also seine Zähne durchaus einsetzen, muss aber lernen wo und wie fest er dies tun darf.
Wann hört ein Welpe auf zu beißen?
Bereits in der Kinderstube lernen Hundewelpen spielerisch, ihre natürlichen Waffen zu kontrollieren. Spielen Wurfgeschwister miteinander und ein Welpe beißt, reagiert derjenige, der gebissen wird, sofort. Er zwickt entweder zurück oder er entzieht sich dem Spiel. Beides ist aus Sicht des Beißers unangenehm.
Auf diese Weise lernen junge Hunde, dass zu unvorsichtiges Beißen negative Folgen für sie hat. Sie sollten ihre neuen Zähnchen nur mit Bedacht einsetzen. Die natürliche Entwicklung und Sozialisierung bietet durch solche Lektionen im Wurf also eine optimale Grundlage für eine gesunde und sichere Beißhemmung des erwachsenen Hundes.
Leider setzen viele Menschen diesen wichtigen Bestandteil der Welpenerziehung nach dem Einzug ihres Lieblings nicht fort. Dabei ist es bei allen Rassen von enormer Bedeutung. Denn auch kleine oder sehr umgängliche Hunde haben Zähne.
Das Training: Wie kann ich meinem Welpen beibringen nicht zu beißen?
Ein Hund muss bereits als Welpe lernen, dass Menschen eine empfindliche Haut haben. Auch im Spiel darf er diese nicht anknabbern. Wenn Ihr Welpe beißt, müssen Sie ihm die Grenzen deutlich machen. Unterbrechen Sie das Spiel mit einem akustischen Signal wie „Aua“, sobald er mit seinen Zähnen an Ihre Haut oder Kleidung kommt.
Entziehen Sie ihm anschließend kurz die Aufmerksamkeit, damit er die Konsequenz des Beißens unmittelbar kennenlernt. Meist ist rund eine Minute bereits ausreichend. Sollte Ihr tierischer Gefährte in diesem Zeitraum erneut zubeißen, verlassen Sie am besten kurz den Raum. Ihr Welpe versteht durch diese Spielpause, dass zu festes Beißen negative Konsequenzen für ihn hat.
Zusätzliche Maßnahmen, wenn der Welpe beißt
Im Grunde verhalten Sie sich ungefähr so, wie ein Hund es in der gleichen Situation tun würde. Ist Ihr Welpe besonders hartnäckig, dürfen Sie – ganz in Hundemanier – auch einmal „zurückbeißen“. Ein kleiner Zwicker in die Seite oder an der Pfote sind da schon völlig ausreichend. Ein Klaps oder gar ein ernsthafter Schlag sind natürlich absolut tabu!
Zeigen Sie ihm außerdem eine Alternative: Bieten Sie Ihrem Vierbeiner nach der oben beschriebenen Spielpause zum Beispiel ein Zerrspielzeug an. An diesem kann er sich mit seinen Zähnen austoben und lernt in diesem Zusammenhang, dass er hieran gerne knabbern darf. Auch Kauspielzeuge eignen sich hierfür bestens.
Welche Herausforderungen gibt es beim Beißhemmungs-Training?
Leben kleine Kinder im Haushalt, birgt das Training zusätzliche Herausforderungen. Denn junge Hunde knabbern gerne spielerisch an Kindern oder deren Kleidung. Lassen Sie den Welpen also nur unter Aufsicht mit Kindern spielen. Ungefähr ab dem Schulalter kann Ihr Kind das spielerische Training selbst durchführen.
Konsequenz ist der Schlüssel zum Erfolg
In jedem Fall erfordert das Üben mit den meisten Welpen viel Geduld: Halten Sie sich immer vor Augen, dass Sie nur durch Konsequenz wirkungsvolle Erfolge erzielen. Beißt der Welpe, muss jedes Mal die entsprechende Reaktion darauf kommen.
Außerdem müssen alle Mitglieder der Familie gleich handeln. Wenn Frauchen „Aua“ sagt, Herrchen aber nicht, werden langfristige Erfolge ausbleiben. Diese Erfolge werden sich auch nicht von einem Tag auf den anderen, sondern langsam einstellen.
Achtung: Mit circa vier Monaten, bevor die bleibenden Zähne die Milchzähne ersetzen, sollte ein Junghund seine Zähne unter Kontrolle haben.
Hilfestellung durch Hundetrainer
Suchen Sie sich professionelle Hilfe, wenn Sie anhaltend Probleme mit diesem Thema haben. Im besten Fall gehen Sie ohnehin mindestens einmal wöchentlich in eine Hundeschule. Dort können Sie Ihren Hundetrainer konkret darauf ansprechen.
Wir wünschen Ihnen und Ihrem Welpen viele fröhliche gemeinsame Spielstunden mit positiven Lerneffekten!
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