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Ein guter Draht zu Vierbeinern ist eine wichtige Voraussetzung für die Arbeit als Hundetrainer.
Der junge Welpe soll von Anfang an das kleine Hunde-Einmaleins lernen? Der fünfjährige Terrier knurrt, wenn sein Halter ihn vom Sofa setzen möchte? Dann ab zum Hundetrainer! Für viele Hundefreunde ein Traumberuf. Wir erklären, wie die Ausbildung aussehen kann, und geben Tipps, um einen guten Hundetrainer zu finden!
Ein Problem rund um Hundetrainer in Deutschland ist: Jeder darf sich „Hundetrainer“ nennen, denn es handelt sich nicht um einen staatlich geschützten Ausbildungsberuf. Das Gleiche gilt übrigens für Hundepsychologen.
Das deutsche Tierschutzgesetz regelt allerdings in § 11, dass jeder, der Hunde gewerbsmäßig ausbildet, eine behördliche Genehmigung braucht.
Wissenswertes zur Hundetrainerausbildung
Für die Ausbildung von Hundetrainern sind die jeweiligen Veterinärämter zuständig. Diese wiederum verlangen einen Sachkunde-Nachweis. Was darunter zu verstehen ist, ist jedoch nicht in jedem Bundesland einheitlich geregelt.
Das bedeutet nicht, dass das Gros der Hundetrainer aus selbsternannten Experten ohne fundierte Ausbildung besteht – im Gegenteil: Die meisten Hundetrainer haben nicht nur viel Hundeerfahrung, sondern auch eine entsprechende Ausbildung absolviert. Hier haben sie die Basics über das Zusammenleben von Mensch und Hund, das Wesen des Hundes sowie verschiedene Lerntheorien kennengelernt.
Neben den Sachkundenachweisen durch die jeweiligen Landestierärztekammern gibt es außerdem eine bundeseinheitliche Weiterbildung der Industrie- und Handelskammer zum „Hundeerzieher und Verhaltenstrainer (IHK)“.
In jeweils über 300 Theorie und Praxisstunden lernen die Teilnehmenden Essentielles über Zucht, Genetik, Lern- und Problemverhalten sowie die praktische Arbeit des Hundetrainers.
Die Weiterbildung findet in Zusammenarbeit mit dem Berufsverband der Hundeerzieher/innen und Verhaltenstrainer/innen (BHV) statt. Es lohnt sich, bei der Wahl der richtigen Hundeschule einen Blick auf die Ausbildung der Hundetrainer zu werfen. Bei einem einzelnen Wochenend-Kurs ist Skepsis angebracht.
Aufgaben eines Hundetrainers
Ein Hundetrainer ist in erster Linie dazu da, die Mensch-Tier-Kommunikation zu entschlüsseln und zu verbessern. So lässt er beispielsweise in einer Welpenspielgruppe nicht planlos alle Welpen miteinander rangeln, sondern leitet Besitzer und Welpen behutsam an.
Begegnungen finden immer kontrolliert statt. Im Junghundekurs hat er einen geschulten Blick auf die Mensch-Hund-Teams und ein offenes Ohr für Fragen rund um die Hundeerziehung. Intensivkurse zu Rückruf, Leinenführigkeit oder Abbruchssignalen runden das Repertoire sinnvoll ab.
Hundetrainer unterstützen Menschen samt deren Hunde dabei, sich auf Verhaltensprüfungen vorzubereiten. Dies kann beispielsweise bei den sogenannten Listenhunden erforderlich sein.
Neben Gruppentrainings bieten Hundetrainer auch Einzeltrainings an. Dies ist insbesondere sinnvoll, um Probleme bei erwachsenen Hunden konzentriert angehen zu können.
Social Walks und Sport
Einige Hundetrainer bieten auch Social Walks an: Ausflüge mit anderen Mensch-Hund-Teams, bei denen je nach Bedarf Zeit für kleine Übungen ist. Die Nachfrage bestimmt das Angebot.
Zudem gibt es die Möglichkeit, bei einem Hundetrainer Hundesportarten wie Mantrailing, Trick-Kurse, Obedience oder Agility zu lernen.
Nicht nur private Hundehalter nehmen das Know-how von Hundetrainern in Anspruch. Auch Tierheime beschäftigen die Experten.
Sechs Zeichen: So erkennen Sie einen guten Hundetrainer
Vor allem für Hundeanfänger ist es wichtig, einen Hundetrainer zu finden, bei dem sie und ihr Vierbeiner sich wohlfühlen. Wir geben Tipps, woran Sie einen guten Hundetrainer erkennen.
Background: Eine seriöse Ausbildung
Positiv ist zu werten ist, wenn der jeweilige Hundetrainer einen Sachkundenachweis einer Landestierärztekammer hat und beispielsweise aktives Mitglied im Berufsverband Zertifizierter Hundetrainer (BVZ) oder dem BHV ist.
Auf der Internetpräsenz der BVZ können Sie Hundetrainer in Ihrer Region finden. In der Schweiz können sich Hundetrainer über die Schweizer Kynologische Gesellschaft (SKG) als anerkannter Hundetrainer ausweisen.
Fortbildungen: Immer up-to-date
Hundetrainer sollten regelmäßig Fortbildungen besuchen. So sind sie nicht nur auf dem neusten Stand in Sachen Hundeerziehung, schließlich gibt es auch hier regelmäßig neue Erkenntnisse aus der Verhaltensforschung. Sie erweitern dabei ihr Spektrum, was den Kunden zugutekommt.
„Unerwünschtes Jagdverhalten“, „Schwerpunkt: Familienhund“, „Aggressionsverhalten“, „Hunde aus dem Auslandstierschutz“, „kognitive Ethologie“, „Nasenarbeit“ – dies sind nur einige der Fortbildungs-Themen, die eine Hundetrainerin, die gerne immer wieder dazu lernt, innerhalb eines Jahres besucht hat.
Kennenlernen: Reinschnuppern erlaubt
Bald zieht ein Hundewelpe ein und Sie machen sich auf die Suche nach einer passenden Hundeschule. Ein guter Hundetrainer führt unverbindlich ein Gespräch mit Ihnen oder lässt Sie – natürlich kostenlos, aber ohne Ihren Welpen – bei einer bestehenden Welpengruppe zuschauen. So bekommen Sie ein Gefühl dafür, ob der Erziehungsstil zu Ihnen und Ihrem Vierbeiner passt.
Positive Verstärkung
Gute Hundetrainer arbeiten mit positiver Verstärkung – so bleibt der Vierbeiner motiviert! Anschreien, auf den Rücken werfen und ähnliche „Dominanz-Gesten“ sind dabei tabu. Viele Hundetrainer arbeiten mit Leckerchen, da diese Belohnung schnell und effektiv ist.
Durch positive Verstärkung lernt Ihr Vierbeiner, Ihnen zu vertrauen, und hat Spaß am gemeinsamen Training. Eine schlechte Hundeschule erkennen Sie an brutalen Methoden, Theorien über die „Unterwerfung“ des Hundes und Sätzen wie „Das machen die Hunde unter sich aus!“.
Grenzen erkennen und genau hinsehen
Ein Hundetrainer muss nicht für jedes Problem sofort eine Lösung parat haben. Manchmal ist es notwendig, viele Fragen zu stellen und sich Zeit zu nehmen. Auch dann gibt es keine Garantie dafür, dass Sie plötzlich einen wohlerzogenen Vierbeiner ihr Eigen nennen dürfen.
Wenn ein Problem auftaucht, sucht ein guter Hundetrainer keine Standard-Lösung. Bellt ein Vierbeiner häufig, fragt er nach: Wie oft ist der Hund allein, wie reagieren Sie, wenn er bellt? Das Problem an der Wurzel zu erkennen – und hier zu lösen – ist meist zeitaufwändiger als kurzfristige Effekte. Aber nur so bekommen Sie es nachhaltig in den Griff.
Er zeigt Ihnen den Weg, den Sie gehen können, um die Mensch-Tier-Beziehung wieder ins Lot zu bringen. Allerdings sollten Sie im Zweifel aushalten, dass es besser sein kann, ein neues Zuhause für den Hund zu suchen. Beispielsweise, wenn Sie nicht in der Lage sind, die erforderliche Zeit für die Erziehung des Hundes aufzubringen.
Auf Empfehlungen achten
Feedback von anderen Hundebesitzern ist viel wert, wenn Sie auf der Suche nach einem Hundetrainer sind. Allerdings sollten Sie dabei überlegen, ob Sie die gleichen Erwartungen haben wie Nachbar Hans mit Hund Hasso.
Schauen Sie im Internet, ob Sie Google-Rezensionen zu Ihrem Hundetrainer finden. Hinterfragen Sie dabei auch negative Rezensionen kritisch: Wenn ein Hundetrainer auf Missstände in der Haltung aufweist, die sich in Verhaltensproblemen äußern, macht er sich bei manchem Halter leider schnell unbeliebt.
Sie möchten Hundetrainer werden? Das ist zu beachten
Sie lieben Hunde und möchten Ihr Hobby zum Beruf machen? Das ist eine wichtige, aber nicht unbedingt die einzige entscheidende Voraussetzung, um Hundetrainer zu werden. Denn als solcher müssen Sie vor allem mit dem anderen Ende der Leine, sprich: mit dem Hundehalter, harmonieren.
Wer mit erhobenem Zeigefinger arbeitet, schadet nicht nur dem eigenen Geschäft, sondern hilft auch den Haltern nicht weiter. Die suchen sich dann nämlich schleunigst einen anderen Hundetrainer oder verlieren die Motivation.
Tipps und Voraussetzungen für die Arbeit als Hundetrainer
Wer Hundetrainer werden möchte, sollte gut mit Menschen umgehen können. Neben dem souveränen und gleichzeitig liebevollen Umgang mit den Vierbeinern ist dies einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für ein gutes Auskommen als Hundetrainer.
Ohne Fachwissen geht nichts! Auch nicht, wenn Ihre eigenen Hunde wohlerzogen sind und Sie dem Dackel der Schwiegermutter abgewöhnt haben, die Pantoffeln zu zerbeißen.
Erwerben Sie solides Fachwissen. Theoretische Grundlagen über das Verhalten von Hunden helfen dabei, die Vierbeiner zu verstehen. Nur so sind Sie später in der Lage, auf individuelle Probleme zugeschnittene Lösungen zu finden. Natürlich gehören auch Fortbildungen zum Leben als Hundetrainer dazu.
Achten Sie darum auf eine gute fachliche Ausbildung und ein seriöses Zertifikat, beispielsweise von der IHK. Als Hundetrainer können Sie sich selbstständig machen oder bei Hundeschulen oder Tierheimen bewerben.
Wer selbstständig arbeitet, sollte den bürokratischen Aufwand nicht unterschätzen: Internetseiten pflegen, Kommunikation mit den Behörden, Steuererklärungen und Organisation von Terminen verschlingen viel Zeit.
Eine schlabbrige Zunge auf der Haut finden manche Hundefreunde klasse, andere nicht so sehr. Doch eine Frage bleibt: „Warum leckt mein Hund mich ab?“ Dieser Artikel erklärt Ihnen, warum Hunde diese Geste so häufig zeigen.
Manche Hunde kommentieren jedes Ereignis mit lautstarkem Bellen. Klar, Bellen gehört zum Hund dazu und ist seine Art, sich mitzuteilen. Aber wenn Ihr Vierbeiner unkontrolliert bellt, sollten Sie wortwörtlich aufhorchen. Wir geben Tipps, wie Sie Ihrem Hund das Bellen abgewöhnen.
Wenn Hunde nicht hören oder sich aggressiv gegenüber Artgenossen verhalten, wird dieses Verhalten häufig mit Dominanz erklärt. Doch was bedeutet Dominanz bei Hunden eigentlich und wie bekommen Sie diese bei Ihrem Hund in den Griff?