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Manche Bindungen zwischen Mensch und Hund sind so stark, dass man sie sehen und spüren kann.
Der Hund, sagt man, ist der beste Freund des Menschen. Beide haben die Fähigkeit, in ihrer Beziehung eine starke Bindung zueinander aufzubauen. Doch dem Vierbeiner geht es dabei nicht nur um emotionalen Austausch, sondern um eine tiefergehende Kommunikationsebene. Lesen Sie hier, wie Sie eine Bindung zum Hund aufbauen und stärken.
Warum ist die Bindung zwischen Hund und Halter so wichtig?
Wenn zwei gefühlsbegabte Wesen wie Mensch und Hund aufeinandertreffen, kann daraus etwas Besonderes entstehen. Dieses Etwas findet auf einer feinen, emotionalen Ebene statt.
Es geht darum, mit seinen Wünschen und Bedürfnissen gesehen zu werden. Im Idealfall erwachsen tiefes Vertrauen und Verständnis aus dieser Beziehung.
Der Hund ist ein Tier, das im Rahmen seines Hierarchie-Bedürfnisses nach Führung und Sicherheit giert. Er will geleitet werden, sich richtig verhalten und dafür geliebt und wahrgenommen werden.
Fühlt ein Hund sich in seiner Treue gesehen, so wird er der loyalste Verbündete, den man sich vorstellen kann. Manche nennen das bedingungslose Liebe. Etwas, das auch dem Menschen zutiefst guttut.
Bindung fördert Lernen
Die Bindung zwischen Hund und Halter ist essenziell für die Entwicklung des Hundes. Bei einem Fehlverhalten weiß der gut gebundene Hund meist, dass er nicht im Sinne des Herrchens oder Frauchens gehandelt hat. Dieses Bewusstsein stellt den wichtigen Ausgangspunkt für das Erlernen von Neuem dar.
Auf der Ebene der Verbindung möchte der Hund lernen, um zu gefallen. Ein Aufzwingen von außen, eine Strafe im Sinne von Schlägen oder Anschreien helfen dem Hund nicht. Durch das Strafen wird nur seine Beziehung und Verbindung zu Ihnen verletzt und geschwächt.
Die Verbindung ist es, was Ihnen den besonderen Zugang zum Hund verschafft. Ohne Bindung nimmt der Hund kaum am Lernprozess teil. Er macht vielleicht das, was von ihm verlangt wird, aber nur aus Angst vor Strafen oder wegen der Aussicht auf Bestechung in Form eines falsch eingesetzten Leckerlis. Gute Hundeerziehung fußt auf Bindung.
Vertrauen statt Angst
Arbeiten Sie mit positiver Verstärkung, wenn Sie Ihrem Hund etwas beibringen wollen. Damit erreichen Sie Ihr Ziel am schnellsten und stärken nebenbei Ihre Verbindung zu Ihrem Hund.
Wie erkenne ich eine gute Bindung zu meinem Hund?
Selbstverständlich ist Verbindung etwas Subtiles, das sich nur schwer greifen lässt. Es ist nicht so, dass der schlecht gebundene Hund keine Befehle ausführen würde oder im Umgang untragbar wird. Nein, der Hund funktioniert in den meisten Fällen, aber etwas Wichtiges fehlt.
Verbindung zeigt sich in emotionaler Nähe
Am ehesten versteht man das Potenzial einer guten Bindung, wenn man sie einmal erlebt hat. Der Unterschied ist verblüffend, und zwar vor allem für Sie selbst:
Sie spüren eher, ob dem Hund etwas gefällt, er sich schämt, in welcher Stimmung er ist.
Es geht also um die emotionale Ebene, auf der sich tiefes, verbindendes Vertrauen manifestiert.
Lässt sich Ihr Hund gut zurückrufen?
Beim Rückruf zeigt sich, ob Ihr Hund gut gebunden ist. Zögert er oder läuft an Ihnen vorbei, ist das ein Zeichen für eine mangelhafte Bindung. Ihr Hund fühlt sich (noch) nicht völlig sicher bei Ihnen oder hat schlechte Erfahrungen gemacht.
Wie verhält sich Ihr Hund, wenn er Angst hat?
Wenn ein Hund in einer Situation Angst empfindet, neigt er von Natur aus dazu, wegzulaufen. Er drückt damit sein Bedürfnis nach Sicherheit aus. Läuft er bei Angst direkt zu Ihnen und versteckt sich zwischen Ihren Beinen, ist das ein sicheres Zeichen für eine starke Bindung.
Der Hund schenkt Ihnen volles Vertrauen, begibt sich in Ihre Hände und zeigt, dass Sie ihm die benötigte Sicherheit geben können. Sie haben in Ihrer Beziehung zuvor mehrmals bewiesen, dass Sie ein Rudelführer sind, der zu seinen Versprechen steht. Der stark ist und bei dem der Hund schwach sein darf. Sie halten zu seinem Wohl alles unter Kontrolle.
Tipp
In einer Angstsituation können Sie Ihren Hund unterstützen, indem Sie ihn mit Ihrem Körper abschirmen. Das Gefühl des Beschütztseins wird ihm die Sicherheit und das Vertrauen geben, um gut mit seiner Angst umzugehen.
Übrigens: Dieses und weitere spannende Themen hören Sie im zooplus Hunde-Podcast: „Fantastische Pfoten – der Hunde-Podcast mit dem Wau!“ – überall dort, wo es Podcasts gibt!
Wie kann ich die Bindung zu meinem Hund aufbauen?
Die Basis für eine Verbindung ist intensiv miteinander erlebte Zeit und die Absicht, den Hund wirklich in seinem Wesen zu verstehen. Der Hund nimmt das wahr und reagiert darauf mit Annäherung.
Gut zu wissen
Bindung baut sich im Normalfall fast wie von selbst auf, wenn Sie mit dem Hund artgerecht umgehen und sich auf ihn einlassen.
Bindung zum Hund aufbauen durch Spielen
Spielen und gemeinsame Abenteuer sind sicherlich die effektivste Methode, um eine Verbindung zu Ihrem Hund aufzubauen. Optimal ist es, wenn Sie sich auf Augenhöhe Ihres Hundes begeben. Setzen Sie sich auf den Boden, um mit ihm zu interagieren.
Sie lernen im Spiel, was ihm gefällt und was nicht, wo er geschickt ist und wo nicht. Diese Bereiche können Sie dann gezielt durch Training verbessern, um gemeinsame Erfolgserlebnisse zu schaffen.
Bindung zum Hund stärken durch Körperkontakt
Körperkontakt ist für viele Hunde sehr wichtig, für manche nicht. Hier müssen Sie Ihr Tier zunächst kennenlernen. Erlauben Sie dem Hund, wenn er es möchte, mit Ihnen zu kuscheln. Zurückweisung wird gerade zu Beginn der Beziehung tiefe Gräben schaufeln.
Sollte Ihr Hund sehr abweisend reagieren, hat er womöglich schlechte Erfahrungen gemacht. Gerade Hunde aus dem Tierschutz zeigen sich erst einmal misstrauisch. Geben Sie Ihrem Hund die Chance, sich in seinem Tempo zu öffnen. Grundsätzlich sind alle Hunde an einem gewissen Maß an Körperkontakt interessiert.
Bessere Bindung zum Hund aufbauen durch Geduld
Geduld ist eine Tugend – vor allem beim Umgang mit Hunden. Hunde wollen gefallen. Sie wollen es richtig und gut machen, sodass ihr Herrchen oder Frauchen stolz auf sie sein kann. Wenn sie etwas falsch machen, dann entweder weil sie es noch nicht verstanden haben oder es ihnen noch nicht erklärt wurde.
Investieren Sie die Zeit und gehen Sie mit viel Ruhe und Gelassenheit an den gemeinsamen Alltag heran. Wiederholen Sie Lektionen auf unterschiedliche Weise, wenn Sie nicht sofort den gewünschten Lernerfolg erzielen. Ihr Hund wird Ihre Geduld mit Zuneigung erwidern, das Vertrauen zu Ihnen wird wachsen und gedeihen.
Futter als Bestätigung, nicht als Manipulation
Wenn Ihr Hund etwas Neues gut gemacht hat, können Sie ihm ein Leckerli geben und ihn damit in seinem Handeln bestätigen. Futter wird dabei als Verstärkung eingesetzt. Das funktioniert allerdings nur innerhalb bestehender Bindungen.
Futter darf niemals als Erpressung oder zur Manipulation genutzt werden. Versuchen Sie nicht, Ihren Hund mit Futter oder Leckerlis zu etwas zu bewegen, was er (momentan) eigentlich nicht will und kann.
Dabei erzeugen Sie für den Hund einen Konflikt: Er will das Leckerli, lehnt aber die eigentliche Lektion ab. Der Futtertrieb wird siegen und zu einer inneren Zerrissenheit führen, die einer guten Bindung entgegensteht.
Futterentzug ist ein No-Go
Genauso sollten Sie niemals Futterentzug als Strafe einsetzen. Ihre Verantwortung, zu füttern, ist elementar und wird vom Hund als existenziell erlebt. Den Hund hier zu erpressen, würde sein Vertrauen in Sie fundamental und nachhaltig erschüttern.
Wahrscheinlich würde er Ihren Anspruch auf die Position als Rudelführer infrage stellen und Ihre Beziehung könnte schweren Schaden erleiden.
Wichtig: Es gibt Grenzen, die nicht überschritten werden dürfen. Futterentzug als Erziehungsmaßnahme zählt dazu.
Ein Hundetrainer hilft, die Bindung zum Hund zu stärken
In Hundeschulen wird nicht nur das Basisverhalten geschult. Gute Trainer unterstützen Sie dabei, die Bindung zu Ihrem Hund zu entdecken und auszubauen.
Wenn Sie einmal unter Anleitung die zarten Anfänge der Bindung hergestellt haben, können Sie eigenständig daran weiterarbeiten. Hundetrainer geben Ihnen das Werkzeug in die Hand, das Sie brauchen, um weiter als Halter und Hund zusammenzuwachsen.
Auf einen Blick: So bauen Sie Bindung zum Hund auf
Spielen und trainieren Sie mit Ihrem Hund
Loben Sie im Alltag viel und ausgiebig
Gewähren Sie dem Hund Körperkontakt, wenn er ihn sucht
Bleiben Sie in Stresssituationen ruhig und bei der Erziehung fair und geduldig
Setzen Sie Regeln konsequent um und vermitteln Sie mentale Stärke
Fazit: Bindung ist der Schlüssel zu wahrer Partnerschaft
Eine Verbindung zu haben, bedeutet im Sinne des Hundes zu handeln. Als Halter ist es Ihre Pflicht, Ihren Hund zu erziehen. Die Grundlage dafür ist jedoch nicht Zwang, sondern Motivation.
Hunde, die eine tiefe Bindung zu Ihrem Halter aufgebaut haben, können ihr Potenzial viel besser entfalten. Sie lernen schneller, erreichen mehr und zeigen weniger Verhaltensauffälligkeiten.
Bindung ist keine emotionale Gefühlsduselei, sondern der Schlüssel zu einer wahren Partnerschaft, in der Hund und Mensch über sich hinauswachsen können.
Schon als Baby habe ich lieber mit unserer Perserkatze gekuschelt als mit meinem Teddy. Später ging ich meinen Eltern so lange auf die Nerven, bis ich ein Pferd adoptieren durfte. Mit meinen Tieren habe ich viel erlebt. Und auch wenn das Leben mit Tieren nicht immer einfach ist, kommt für mich kein anderes in Frage. Denn Tiere berühren mich an einer Stelle meiner Seele, wo sonst nichts und niemand hinkommt. Diesen Zauber spüre ich sogar, wenn ich über Vierbeiner schreibe. Ich hoffe, etwas davon kommt bei Ihnen an.
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